anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 3. Januar 2018
Lüttje Neujahr
Der zweite Januar heißt hier Lüttje Neujahr und ist traditionell ein Feiertag der Handwerker.
Sie treffen sich in einzelnen Gruppen und gehen entweder gemeinsam Klootschießen oder treffen sich einfach nur zu einem langen Skattag mit viel Bier und einem gemeinsamen Mittagessen zwischendurch, entweder im Ostland oder am Hafen.
Die Gruppe von meinem Onkel spielt Skat im Hafenrestaurant und eigentlich laufen sie dort morgens gemeinsam zu Fuß hin, da aber mein Onkel nicht mehr so gut zu Fuß ist (und bis zum Hafen sind es gut 6km), habe ich ihn in den letzten Jahren immer mit dem Auto hingebracht. Zurück nehmen sie dann ein Sammeltaxi.

Aus diesem Grund war ich heute morgen schon relativ früh (das heißt also vor Mittag) unterwegs und weil es im Vergleich zu den Tagen bisher heute auch noch ziemlich warm und windstill war, bin ich dann nach dem Onkelausladen noch eine Runde im Hafen rumgelaufen.


Damit niemand einfach gradeaus fährt und dann ins Wasser fällt, ist am Ende der Insel ein großer Zaun, so dass man sich ein wenig eingesperrt fühlt - aber wenn man durch den Zaun durch knipst, wird sehr deutlich, wie viel Wasser da um die Insel herum ist.

Das Hafengelände selber ist ansonsten ziemlich abgerockt und verwildert, aber irgendwie bekommt es dadurch seinen ganz eigenen Charme


Da für Morgen mal wieder Sturm, Regen und Schlechtwetterwarnungen angesagt sind, sind wir heute Nachmittag dann noch mal ans andere Ende der Insel gefahren, um die letzten schönen Stunden vor der nächsten "wirbleibenlieberdrinnen-Periode" für einen ausführlichen Strandspaziergang zu nutzen.
Die Sichten waren prima, so dass man völlig problemlos bis Juist gucken konnte und ich bin ja jedesmal wieder aufs Neue verliebt in meine eigene Heimat, wenn ich auf diesem unendlichen Strand unterwegs bin.


Zurück sind wir allerdings nicht über den Strand gelaufen, weil wir da strammen Gegenwind gehabt hätten und der ist für eine längere Strecke dann auch für Fußgänger unangenehm. Wir haben uns stattdessen irgendwie einen Weg durch die Dünen gesucht, die am Ostland aber auch schon mal locker 2km breit/tief sein können, so dass ich zwischendurch Sorge hatte, wir verlaufen uns in der Natur wie zwei dumme Badegäste. Aber Gottseidank habe ich irgendwann eine Aussichtsdüne erspäht und konnte mich von da wieder neu orientieren. Herausfordernd war dann nur noch die Tatsache, dass die Sonne unterging, wir zwischendurch durch ein Sumpfgebiet balanzieren mussten und sich der Weg immer länger und länger streckte.
Aber bevor es endgültig stockdunkel war, hatten wir glücklich das Auto erreicht, so dass es rückblickend nur eine sehr schöne, wenn auch ausgesprochen anstrengende Wanderung war
.

709 x anjeklickt (2 mal hat hier schon jemand geantwortet)   ... ¿selber was sagen?