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Samstag, 24. Dezember 2016
Ein fast perfekter PLan
anje, 00:44h
Die logistische Planung für den Tagesablauf heute habe ich mehrfach überarbeitet und Einzelheiten immer wieder perfektioniert, bis ich das Gefühl hatte, besser geht jetzt nicht mehr. Ziemlich dicht an perfekt, sozusagen.
Zielvorgabe war: möglichst stressfrei mit dem Auto nach Borkum fahren und dabei alles im Auto mitnbringen, was für die Weihnachtstage mit der gesamten Familie notwendig ist.
Es gab da mehrere Engpass-Stellen, weil verschiedene Leute beteiligt waren und wichtige Entscheidungen erst sehr spät getroffen wurden und ich deshalb immer noch neben Plan A und B auch noch Plan C, D und E in der jonglierenden Hinterhand bewegte.
Aber dann standen die Eckdaten alle fest und es wurde sehr konkret.
Zwei Kinder sind schon gestern mit dem Zug gefahren, was mir enorm viel Platz im Auto freigab, denn das war eine meine größeren Sorgen gewesen: Wenn wir zu viert im Auto fahren, wo lasse ich dann bloß all die Dinge, die mitgenommen werden müssen und zusätzlich auch noch das Gepäck der beiden Kinder, das ja dann ebenfalls noch dazu kommt. Schließlich habe ich keinen Familienvan mehr, sondern ein Golf Cabrio, das im Alltag für mich alleine perfekt ausreicht, aber in Sachen Kofferraum und Transportmöglichkeiten eher armselig ausgestattet ist.
Aber wenn zwei Kinder schon einen Tag vorher mit dem Zug fahren, war die Lösung perfekt, denn so hatte ich plötzlich den gesamten Rücksitz zu meiner freien Gepäckverfügung. Zwar hatten die Kinder ein paar Tüten und Dinge hintergelassen, damit ich sie im Auto mitbringe und sie sie nicht umständlich zu Fuß und im Zug transponieren müssen, aber das war eine überschaubare Menge an zusätzlichem Gepäckvolumen, das sollte kein Problem sein.
Ich konnte sogar noch viel mehr Gepäck unterbringen, weshalb ich gestern noch einen Großeinkauf bei Aldi absolvierte, denn Aldi gibt es auf Borkum nicht und was eingekauft ist, ist eingekauft, da kann dann auch schon mal nichts mehr schiefgehen.
Gestern Abend habe ich dann schon alle Sachen in den Kofferraum geschachtelt, die vorab schon verpackt werden konnten. Es fehlten nur noch unsere Computertaschen und die Kühltaschen mit dem Kühlschrankinhalt. Aber alle Geschenke und die Aldieinkäufe und was ich sonst noch so für Borkum gesammelt hatte, habe ich gestern abend schon in den Kofferraum gepackt.
Solange CW lebte, hat CW die Autos bepackt. CW war ein begnadeter Meisterpacker, er schaffte es, in einem Auto mit 500l Gepäckraumvolumen locker 800l Gepäck unterzubringen. Ich habe es immer wieder staunend beobachtet, aber er brachte wirklich immer und in jeder Situation auch die irrwitzigesten Gepäckmengen im Auto unter. Neben CWs Packkünsten konnten meine laienhaften Packstümpereien nur mitleidig zur Seite geschoben werden, weshalb ich irgendwann zu 100% daran gewöhnt und auch davon überzeugt war, dass es eine ganz natürliche Rollenverteilung ist, dass der Mann das Auto packt.
Aber dann lernte ich meinen Westfalenmann kennen und lernte gleichzeitig, dass „Packen“ keine gottgegebene männliche Standardeigenschaft ist, sondern dass es durchaus Männer gibt, bei denen es gescheiter ist, wenn Frau das Packen übernimmt, sonst verliert man unterwegs die eine Hälfte und der Rest der Ladung springt so wild im Auto rum, das alles kaputtgeht. Kurz gesagt: K. ist mindestens genauso viel Packversager, wie CW Packgenie war.
Ich habe mit K.s Packkünsten schon ganze Betten unterwegs aus dem Auto verloren und größere Sauereien wegen ausgelaufener Lebensmittel wegputzen dürfen.
Deshalb lasse ich K. nicht mehr packen. Macht mir zuviel Arbeit, die Packfehler alle wieder auszubügeln. Seitdem ich mit K. zusammenlebe, packe ich selber.
Insbesondere wenn es so komplizierte Packaktionen gibt wie die aktuelle: Viele Tüten mit Geschenken, die nicht gequetscht oder geknickt werden sollen und insgesamt einfach so viel Kram, dass man das vorhandene, cabriobedingte geringe Kofferraumvolumen schon sehr gut ausnutzen muss, um alles mitzukriegen. Deshalb habe ich diese kniffelige Aufgabe schon gestern Abend erledigt, da konnte ich in aller Ruhe solange puzzeln, bis alles optimal verstaut war. Und natürlich habe ich jeden Fitzel Raum in diesem Auto ausgenutzt. Auch die Hutablage, die man beim Cabrio sonst besser nicht vollräumt, denn dorthin faltet sich das Dach zusammen, wenn man es öffnet. Aber wer öffnet schon am 23. Dezember ein Cabriodach, ist ja eher nicht so die Offenfahrsaison. Fand ich also sehr sinnvoll, die Hutablage vollzuräumen, vor allem mit leichten Sachen, die nicht geknickt oder gequetscht werden dürfen.
Heute morgen musste dann nur noch der Kühlschrank ausgeräumt werden, aber für die Kühl- und für die Computertaschen hatte ich ja extra den gesamten Rücksitz freigelassen, das ist gar kein Problem, das kann sogar K., die Taschen dort einfach nebeneinander auf den Rücksitz zu stellen. Dachte ich und beauftragte ihn um 7.35h genau damit, während ich noch eben ein wenig die Küche sauber machte. Geplant war zwar eine Abfahrt um 7.30h, aber 5 Minuten Verspätung ist ja nun kein Beimbruch.
Um 7.45h erschien K. bei mir in der Küche und sagte, er hätte ein Problem. Er hätte das Dach aufgemacht, weil er dann die Taschen leichter auf den Rücksitz stellen kann, aber nun würde das Dach nicht mehr zugehen und irgendwie wäre alles blockiert. Logisch, ich hatte ja auch die Hutablage vollgeräumt, da hatte das sich öffnende Dach sich nicht ordnungsgemäß zusammenfalten können – und nun ging nichts mehr. Nicht mehr vor und nicht mehr zurück.
Auch gemeinsam bekamen wir das Dach nicht wieder zu.
Um 7:55h war ich kurz vor einem hysterischen Nervenzusammenbruch und wir beschlossen, mit dem offenen Auto zur nächsten VW Werkstatt zu fahren, was blieb uns auch anderes übrig.
Man kommt sich ein wenig blöd vor, wenn man am 23.12. morgens um 8h mit einem offenen Cabrio, dessen Rücksitz vollbepackt ist und wo an der Seite bunte Schleifenbänder rauswehen, durch die Stadt fährt, aber hilft ja nix, alleine bekamen wir das Dach nicht mehr zu.
In der VW Werkstatt habe ich dann Großalarm ausgelöst, weil dort drei Kunden Schlange standen und den einzigen Servicemitarbeiter mit Beschlag belegten. Mit dem Ruf „Ich bin ein Notfall, ich muss unbedingt meine Fähre erreichen, aber mein Dach geht nicht mehr zu.“ habe ich es geschafft, den Werkstattleiter persönlich zu meinem Auto zu lotsen, nur leider hatte der wohl so einen Fall auch noch nicht gehabt. Er probierte all das aus, was wir selber vorher auch schon ausprobiert hatten, erfolglos. Dann schloss er seinen Diagnose-PC an das Auto an, um die Fehlermeldungen auszulesen und stellte fest, dass das Dach eine Störung meldete - was für eine Überraschung. Schließlich fragte ich, ob das Dach keine mechanische Notfallsteuerung hätte, was der Meister durch einen Blick in die Bedienungsanleitung des Autos bestätigte. Nur leider befand die sich im Kofferraum und der war ziemlich voll.
Irgendwann war aber der Kofferraum weit genug ausgeräumt, um an die Steuerung zu kommen, dann konnten wir das Dach mechanisch nach vorne klappen, den gesamten Kram auf der Hutablage wegräumen, dann die elektrische Steuerung wieder anklemmen und schließlich das Dach ordnungsgemäß elektrisch öffnen und schließen. Um 8.30h war das Dach zu und das Auto wieder komplett eingeräumt und wir konnten endlich losfahren. Erst nach Ibbenbüren, den Fisch abholen und dann weiter nach Emden. Von jetzt an lief aber alles wie am Schnürchen, die Straßen waren komplett leer und die Großbaustelle, die seit anderthalb Jahren die A31 übelst verlangsamt, war bis auf wenige Kilometerchen zusammengeschrumpft, im Wesentlichen konnten wir also mit 200km/h durchbrettern, so dass wir insgesamt deutlich weniger als zwei Stunden Fahrtzeit brauchten und entspannt um 10.30h in Emden noch in einer Waschstraße vorbeifahren konnten, um mit einem weihnachtlich sauberen Auto pünktlich auf die Fähre zu rollen.
Auch der restliche Tag verlief anschließend störungsfrei, der Baum ist schon aufgestellt, der örtliche Großeinkauf erfolgreich absolviert, der Kühlschrank bis zum Anschlag voll und das dritte Kind ist mittlerweile ebenfalls eingetroffen.
Wird bestimmt ein tolles Weihnachtsfest
.
Zielvorgabe war: möglichst stressfrei mit dem Auto nach Borkum fahren und dabei alles im Auto mitnbringen, was für die Weihnachtstage mit der gesamten Familie notwendig ist.
Es gab da mehrere Engpass-Stellen, weil verschiedene Leute beteiligt waren und wichtige Entscheidungen erst sehr spät getroffen wurden und ich deshalb immer noch neben Plan A und B auch noch Plan C, D und E in der jonglierenden Hinterhand bewegte.
Aber dann standen die Eckdaten alle fest und es wurde sehr konkret.
Zwei Kinder sind schon gestern mit dem Zug gefahren, was mir enorm viel Platz im Auto freigab, denn das war eine meine größeren Sorgen gewesen: Wenn wir zu viert im Auto fahren, wo lasse ich dann bloß all die Dinge, die mitgenommen werden müssen und zusätzlich auch noch das Gepäck der beiden Kinder, das ja dann ebenfalls noch dazu kommt. Schließlich habe ich keinen Familienvan mehr, sondern ein Golf Cabrio, das im Alltag für mich alleine perfekt ausreicht, aber in Sachen Kofferraum und Transportmöglichkeiten eher armselig ausgestattet ist.
Aber wenn zwei Kinder schon einen Tag vorher mit dem Zug fahren, war die Lösung perfekt, denn so hatte ich plötzlich den gesamten Rücksitz zu meiner freien Gepäckverfügung. Zwar hatten die Kinder ein paar Tüten und Dinge hintergelassen, damit ich sie im Auto mitbringe und sie sie nicht umständlich zu Fuß und im Zug transponieren müssen, aber das war eine überschaubare Menge an zusätzlichem Gepäckvolumen, das sollte kein Problem sein.
Ich konnte sogar noch viel mehr Gepäck unterbringen, weshalb ich gestern noch einen Großeinkauf bei Aldi absolvierte, denn Aldi gibt es auf Borkum nicht und was eingekauft ist, ist eingekauft, da kann dann auch schon mal nichts mehr schiefgehen.
Gestern Abend habe ich dann schon alle Sachen in den Kofferraum geschachtelt, die vorab schon verpackt werden konnten. Es fehlten nur noch unsere Computertaschen und die Kühltaschen mit dem Kühlschrankinhalt. Aber alle Geschenke und die Aldieinkäufe und was ich sonst noch so für Borkum gesammelt hatte, habe ich gestern abend schon in den Kofferraum gepackt.
Solange CW lebte, hat CW die Autos bepackt. CW war ein begnadeter Meisterpacker, er schaffte es, in einem Auto mit 500l Gepäckraumvolumen locker 800l Gepäck unterzubringen. Ich habe es immer wieder staunend beobachtet, aber er brachte wirklich immer und in jeder Situation auch die irrwitzigesten Gepäckmengen im Auto unter. Neben CWs Packkünsten konnten meine laienhaften Packstümpereien nur mitleidig zur Seite geschoben werden, weshalb ich irgendwann zu 100% daran gewöhnt und auch davon überzeugt war, dass es eine ganz natürliche Rollenverteilung ist, dass der Mann das Auto packt.
Aber dann lernte ich meinen Westfalenmann kennen und lernte gleichzeitig, dass „Packen“ keine gottgegebene männliche Standardeigenschaft ist, sondern dass es durchaus Männer gibt, bei denen es gescheiter ist, wenn Frau das Packen übernimmt, sonst verliert man unterwegs die eine Hälfte und der Rest der Ladung springt so wild im Auto rum, das alles kaputtgeht. Kurz gesagt: K. ist mindestens genauso viel Packversager, wie CW Packgenie war.
Ich habe mit K.s Packkünsten schon ganze Betten unterwegs aus dem Auto verloren und größere Sauereien wegen ausgelaufener Lebensmittel wegputzen dürfen.
Deshalb lasse ich K. nicht mehr packen. Macht mir zuviel Arbeit, die Packfehler alle wieder auszubügeln. Seitdem ich mit K. zusammenlebe, packe ich selber.
Insbesondere wenn es so komplizierte Packaktionen gibt wie die aktuelle: Viele Tüten mit Geschenken, die nicht gequetscht oder geknickt werden sollen und insgesamt einfach so viel Kram, dass man das vorhandene, cabriobedingte geringe Kofferraumvolumen schon sehr gut ausnutzen muss, um alles mitzukriegen. Deshalb habe ich diese kniffelige Aufgabe schon gestern Abend erledigt, da konnte ich in aller Ruhe solange puzzeln, bis alles optimal verstaut war. Und natürlich habe ich jeden Fitzel Raum in diesem Auto ausgenutzt. Auch die Hutablage, die man beim Cabrio sonst besser nicht vollräumt, denn dorthin faltet sich das Dach zusammen, wenn man es öffnet. Aber wer öffnet schon am 23. Dezember ein Cabriodach, ist ja eher nicht so die Offenfahrsaison. Fand ich also sehr sinnvoll, die Hutablage vollzuräumen, vor allem mit leichten Sachen, die nicht geknickt oder gequetscht werden dürfen.
Heute morgen musste dann nur noch der Kühlschrank ausgeräumt werden, aber für die Kühl- und für die Computertaschen hatte ich ja extra den gesamten Rücksitz freigelassen, das ist gar kein Problem, das kann sogar K., die Taschen dort einfach nebeneinander auf den Rücksitz zu stellen. Dachte ich und beauftragte ihn um 7.35h genau damit, während ich noch eben ein wenig die Küche sauber machte. Geplant war zwar eine Abfahrt um 7.30h, aber 5 Minuten Verspätung ist ja nun kein Beimbruch.
Um 7.45h erschien K. bei mir in der Küche und sagte, er hätte ein Problem. Er hätte das Dach aufgemacht, weil er dann die Taschen leichter auf den Rücksitz stellen kann, aber nun würde das Dach nicht mehr zugehen und irgendwie wäre alles blockiert. Logisch, ich hatte ja auch die Hutablage vollgeräumt, da hatte das sich öffnende Dach sich nicht ordnungsgemäß zusammenfalten können – und nun ging nichts mehr. Nicht mehr vor und nicht mehr zurück.
Auch gemeinsam bekamen wir das Dach nicht wieder zu.
Um 7:55h war ich kurz vor einem hysterischen Nervenzusammenbruch und wir beschlossen, mit dem offenen Auto zur nächsten VW Werkstatt zu fahren, was blieb uns auch anderes übrig.
Man kommt sich ein wenig blöd vor, wenn man am 23.12. morgens um 8h mit einem offenen Cabrio, dessen Rücksitz vollbepackt ist und wo an der Seite bunte Schleifenbänder rauswehen, durch die Stadt fährt, aber hilft ja nix, alleine bekamen wir das Dach nicht mehr zu.
In der VW Werkstatt habe ich dann Großalarm ausgelöst, weil dort drei Kunden Schlange standen und den einzigen Servicemitarbeiter mit Beschlag belegten. Mit dem Ruf „Ich bin ein Notfall, ich muss unbedingt meine Fähre erreichen, aber mein Dach geht nicht mehr zu.“ habe ich es geschafft, den Werkstattleiter persönlich zu meinem Auto zu lotsen, nur leider hatte der wohl so einen Fall auch noch nicht gehabt. Er probierte all das aus, was wir selber vorher auch schon ausprobiert hatten, erfolglos. Dann schloss er seinen Diagnose-PC an das Auto an, um die Fehlermeldungen auszulesen und stellte fest, dass das Dach eine Störung meldete - was für eine Überraschung. Schließlich fragte ich, ob das Dach keine mechanische Notfallsteuerung hätte, was der Meister durch einen Blick in die Bedienungsanleitung des Autos bestätigte. Nur leider befand die sich im Kofferraum und der war ziemlich voll.
Irgendwann war aber der Kofferraum weit genug ausgeräumt, um an die Steuerung zu kommen, dann konnten wir das Dach mechanisch nach vorne klappen, den gesamten Kram auf der Hutablage wegräumen, dann die elektrische Steuerung wieder anklemmen und schließlich das Dach ordnungsgemäß elektrisch öffnen und schließen. Um 8.30h war das Dach zu und das Auto wieder komplett eingeräumt und wir konnten endlich losfahren. Erst nach Ibbenbüren, den Fisch abholen und dann weiter nach Emden. Von jetzt an lief aber alles wie am Schnürchen, die Straßen waren komplett leer und die Großbaustelle, die seit anderthalb Jahren die A31 übelst verlangsamt, war bis auf wenige Kilometerchen zusammengeschrumpft, im Wesentlichen konnten wir also mit 200km/h durchbrettern, so dass wir insgesamt deutlich weniger als zwei Stunden Fahrtzeit brauchten und entspannt um 10.30h in Emden noch in einer Waschstraße vorbeifahren konnten, um mit einem weihnachtlich sauberen Auto pünktlich auf die Fähre zu rollen.
Auch der restliche Tag verlief anschließend störungsfrei, der Baum ist schon aufgestellt, der örtliche Großeinkauf erfolgreich absolviert, der Kühlschrank bis zum Anschlag voll und das dritte Kind ist mittlerweile ebenfalls eingetroffen.
Wird bestimmt ein tolles Weihnachtsfest
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