Montag, 21. März 2022
Krachmacher
anje, 19:48h
Den größten Teil des Tages war ich heute mit mehreren, aufeinander aufbauenden, ausgesprochen komplexen Excel-Tabellen so konzentriert beschäftigt, dass mir immer noch der Kopf schwirrt und ich dringenden Bedarf nach irgendeiner Tätigkeit ohne Kopf habe.
Ich hätte zum Beispiel Lust, den Blödmann zu verhauen, der zur Zeit mit runtergelassenen Fensterscheiben und Mucke auf maximaler Lautstärke in seinem Auto unter meinem Bürofenster sitzt und wahrscheinlich auf seine Perle wartet, die im Callcenter arbeitet, das ebenfalls hier im Gebäude ansässig ist.
Der Typ geht mir maximal auf die Nerven, weil ich es eh schon eine Unverschämtheit finde, seine Umgebung ungefragt mit irgendwelcher Musik zu beschallen, diesem Typ wurde aber sogar schon dreimal gesagt, dass er hier nicht so einen Krach machen soll, weil es Menschen gibt, die hier konzentriert arbeiten wollen, das kratzt ihn aber offensichtlich sehr wenig.
Auto, Macker und Perle erfüllen alle klischeehaften Vorurteile, die man sich nur vorstellen kann.
Das Auto hat wahrscheinlich mehr PS in den eingebauten Boxen als unter der Motorhaube, der Kerl selber trägt Arbeitskleidung, die auf Draußenbaustelle schließen lässt und die Frau, auf die er wartet, stöckelt ihm irgendwann auf 15cm Highheels übers Kopfsteinpflaster entgegen, Handtasche, Frisur und Fingernägel blitzen und blinken, dass es eine wahre Pracht ist und ich mich immer frage, wie es Menschen gelingt, bei all diesem Dauergeglitzer nicht ständig epileptische Anfälle zu bekommen.
Überhaupt diese Schuhe, ich stehe immer nur kopfschüttelnd daneben und frage mich, was diese Frauen dazu bringt, solche Treter zu tragen.
Mein Lieblingsspruch dazu ist ja "je höher der Absatz, desto kürzer der Hauptsatz" und auch wenn es viele Frauen gibt, die diesem Vorurteil nicht gerecht werden, so bleibt bei mir doch sehr oft die Frage nach dem "Warum?"
Ich meine, nicht dass ich was gegen hohe Absätze hätte, ich besitze selber reichlich Schuhwerk mit 10cm+ Absatz und ich habe sogar mal gelernt, professionell darauf zu gehen, aber für jeden Tag und Alltag? Was für ein minderwertiges Selbstbild muss ich haben, wenn ich mir mein eigenes Rollenverständnis mit so einem Schuhwerk schon im Alltag aufpeppen muss?
Und überhaupt, wir haben doch jetzt Feminismus und Gendern und sowas, ist es da nicht kontraproduktiv, wenn sich Frauen immer noch mit solchen Schuhen groß machen müssen?
Vielleicht sollte man hier mal ansetzen.
Wir fassen zusammen: Ich habe heute schlechte Laune, muss ja auch mal sein
.
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Ich hätte zum Beispiel Lust, den Blödmann zu verhauen, der zur Zeit mit runtergelassenen Fensterscheiben und Mucke auf maximaler Lautstärke in seinem Auto unter meinem Bürofenster sitzt und wahrscheinlich auf seine Perle wartet, die im Callcenter arbeitet, das ebenfalls hier im Gebäude ansässig ist.
Der Typ geht mir maximal auf die Nerven, weil ich es eh schon eine Unverschämtheit finde, seine Umgebung ungefragt mit irgendwelcher Musik zu beschallen, diesem Typ wurde aber sogar schon dreimal gesagt, dass er hier nicht so einen Krach machen soll, weil es Menschen gibt, die hier konzentriert arbeiten wollen, das kratzt ihn aber offensichtlich sehr wenig.
Auto, Macker und Perle erfüllen alle klischeehaften Vorurteile, die man sich nur vorstellen kann.
Das Auto hat wahrscheinlich mehr PS in den eingebauten Boxen als unter der Motorhaube, der Kerl selber trägt Arbeitskleidung, die auf Draußenbaustelle schließen lässt und die Frau, auf die er wartet, stöckelt ihm irgendwann auf 15cm Highheels übers Kopfsteinpflaster entgegen, Handtasche, Frisur und Fingernägel blitzen und blinken, dass es eine wahre Pracht ist und ich mich immer frage, wie es Menschen gelingt, bei all diesem Dauergeglitzer nicht ständig epileptische Anfälle zu bekommen.
Überhaupt diese Schuhe, ich stehe immer nur kopfschüttelnd daneben und frage mich, was diese Frauen dazu bringt, solche Treter zu tragen.
Mein Lieblingsspruch dazu ist ja "je höher der Absatz, desto kürzer der Hauptsatz" und auch wenn es viele Frauen gibt, die diesem Vorurteil nicht gerecht werden, so bleibt bei mir doch sehr oft die Frage nach dem "Warum?"
Ich meine, nicht dass ich was gegen hohe Absätze hätte, ich besitze selber reichlich Schuhwerk mit 10cm+ Absatz und ich habe sogar mal gelernt, professionell darauf zu gehen, aber für jeden Tag und Alltag? Was für ein minderwertiges Selbstbild muss ich haben, wenn ich mir mein eigenes Rollenverständnis mit so einem Schuhwerk schon im Alltag aufpeppen muss?
Und überhaupt, wir haben doch jetzt Feminismus und Gendern und sowas, ist es da nicht kontraproduktiv, wenn sich Frauen immer noch mit solchen Schuhen groß machen müssen?
Vielleicht sollte man hier mal ansetzen.
Wir fassen zusammen: Ich habe heute schlechte Laune, muss ja auch mal sein
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carstenk,
Montag, 21. März 2022, 22:07
Eine Zeit lang?
?stand bei uns regelmäßig ein Porsche mit laufendem Motor vor dem Haus, bis die Schickse aus dem Nachbarhaus zugestiegen war. Mehr als einmal ließ ich Blumentöpfe und andere schwere Gegenstände auf den Wagen fallen. Selbstverständlich nur in Gedanken.
anje,
Montag, 21. März 2022, 22:34
Wenn ich in Gedanken über solche Reaktionen sinniere, finde ich es stets hilfreich, die mögliche, theoretische Reaktion zur Übung wenigstens einmal so realitätsnah wie möglich zu simulieren. Und wenn ich bei dieser Simulation dann unglücklich ausrutsche und es fällt wirklich was runter, das wäre dann natürlich blöd, aber nun ja, Unfälle lassen sich nicht immer vermeiden.