Samstag, 21. März 2020
Konferenzsoftware
anje, 23:31h
Vormittags habe ich erst ein wenig im Internet rumgelesen, fand das aber schnell anstrengend, weil es mir schlicht zu viel Coronakram war.
Natürlich beherrscht derzeit dieses Virus nicht nur die gesamte Welt, sondern auch alle Gedanken der Menschen, ich habe aber aktuell das Gefühl, dass ich sowieso nichts daran ändern kann, wie es sich entwickelt, und deshalb geht mir das Thema schnell auf die Nerven.
Es ist wie es ist, ich bin bereit auch für längere Zeit im Wesentlichen zu Hause zu bleiben, wenn die Regierung meint, das wäre klug, dann mache ich das auch, aber deshalb darf sich doch wenigstens mein Kopf noch mit anderen Dingen beschäftigen.
Internetlesen fand ich also langweilig und habe mich deshalb lieber mit intellektueller Prävention beschäftigt: Wenn das mit dem Zuhausebleiben jetzt ein Dauerzustand wird, dann lohnt es sich, sich mit der Software zu beschäftigen, die Videokonferenzen und virtuelles zusammenarbeiten ermöglicht.
Neulich habe ich schon ein erstes Mal an einer Konferenz über/mit Teams von Microsoft teilgenommen, das scheint ein ziemlich mächtiges Tool zu sein, allerdings ist es sehr weit weg von "intuitiv bedienbar!". Microsoft Programme zeichnen sich oft dadurch aus, dass sie eben nicht intuitiv bedienbar sind und dass es auch ungemein kompliziert ist, brauchbare Basisanleitungen im Netz zu finden, der Einstieg ist also das größte Problem.
Wenn man den hinbekommen hat und anschließend die Programme und ihre Möglichkeiten Stück für Stück kennenlernt, dann ist man nicht nur sehr begeistert von den Programmen, sondern vergisst auch, was einem anfangs so große Probleme bereitete, denn irgendwann ist der Umgang mit dem Programm zu einer alltäglichen Selbstverständlichkeit geworden. Aber der Anfang ist üblicherweise schon ein echtes Drama.
Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als Excel für mich ein Programm mit ausschließlich ??? war. Ich hatte eine lange Zeit wirklich überhaupt keinen Zugang zu diesem Programm, weil ich den Einstieg nicht schaffte.
Aber dann wurde es beruflich zu einer nicht mehr zu umgehenden Selbstverständlichkeit, ich war also gezwungen, mich solange mit Excel zu beschäftigen, bis zumindest niemand mehr merkte, dass ich im Grunde keine Ahnung hatte - und heute ist es eines meiner absoluten Lieblingsprogramme und ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, ohne zu leben.
Und Teams erscheint mir auch so ein Programm zu sein, was sich anfangs vor allem als unverständlich, hinderlich und sehr ablehnend dem Benutzer gegenüber zeigt, aber ich werde mich da durchbeißen, habe ich beschlossen, denn ich fürchte, Teams wird für das künftig allgegenwärtige Homeofficearbeiten eines der wichtigeren Tools werden. K fand das auch alles sehr spannend und hat als praktisch denkender Mensch erstmal noch fix zwei "Aufsteckkameras" bestellt, weil er bemerkte, dass die schon weiträumig vergriffen sind, er aber noch eine lieferfähige Quelle entdeckt hat. Zusatzkameras, die man dann oben am Bildschirm festklemmt, zu verwenden erscheint mir eine sinnvolle Idee, denn mein Laptop hat zwar auch eine eingebaute Kamera, aber die ist meistens deaktiviert, weil mein Laptop zugeklappt auf der Dockingstation am Rand des Schreibtisches steht. Ich verwende meinen Laptop fast ausschließlich mit Extratastatur, externer Maus und einem großen Bildschirm und nur sehr selten als typischen Laptop (also auf dem Schoß balanzierend), weshalb es sehr lästig ist, wenn ich nur, um an die Kamera zu gelangen, jedesmal den halben Schreibtisch umräumen muss. Dann lieber eine externe Kamera kaufen, verspricht den deutlich größeren Komfort.
Außer Teams habe ich heute alternativ auch noch Zoom heruntergeladen und mit J gemeinsam ausprobiert. Zoom ist deutlich intuitiver zu erfassen, aber es kann ja nichts schaden, wenn man beides kann.
Ich bleibe da dran.
Am Nachmittag haben wir dann die Kellervorräte in einem zweiten Durchgang durchsortiert, wieder sind jede Menge Konserven wegen Alter (<2016) aussortiert worden, jetzt ist aber auch wirklich alles einmal gesichtet und große Teile auch schon wieder neu sortiert eingeräumt. Außerdem haben wir alle Vorräte einmal in einer Liste erfasst, die muss ich jetzt noch in eine vernünftige Excel-Struktur-Tabelle bringen, aber dann kann man künftig alle Lagerzu- und -abgänge wunderbar nachtragen bzw. aktualisieren und hat immer einen aktuellen Stand der vorhandenen Vorräte. Das gefällt mir sehr.
Zum Abendessen gab es Salat und gebackenen Camembert, eines meiner Lieblingsessen und jetzt gehe ich ins Bett, denn so viel zuhause zu bleiben macht müde.
außerdem habe ich noch eine Frage: Wieso heißt es VirOloge und nicht VirUloge? Es heißt ja schließlich auch VirUs und Nicht VirOs. Ich habe jetzt schon mindestens 10x Viruloge geschrieben und musste es jedesmal unauffällig wieder verbessern, das O in dem Wort will nicht in meinen Kopf..
Ach, und noch eine Anmerkung: Weggehamstert ist mittlerweile nicht nur Klopapier, Mehl, Hefe und Ravioli, sondern auch Rapsöl. Das hat mich sehr erstaunt, denn wer und vor allem warum bunkert man Rapsöl in größeren Mengen
?
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Natürlich beherrscht derzeit dieses Virus nicht nur die gesamte Welt, sondern auch alle Gedanken der Menschen, ich habe aber aktuell das Gefühl, dass ich sowieso nichts daran ändern kann, wie es sich entwickelt, und deshalb geht mir das Thema schnell auf die Nerven.
Es ist wie es ist, ich bin bereit auch für längere Zeit im Wesentlichen zu Hause zu bleiben, wenn die Regierung meint, das wäre klug, dann mache ich das auch, aber deshalb darf sich doch wenigstens mein Kopf noch mit anderen Dingen beschäftigen.
Internetlesen fand ich also langweilig und habe mich deshalb lieber mit intellektueller Prävention beschäftigt: Wenn das mit dem Zuhausebleiben jetzt ein Dauerzustand wird, dann lohnt es sich, sich mit der Software zu beschäftigen, die Videokonferenzen und virtuelles zusammenarbeiten ermöglicht.
Neulich habe ich schon ein erstes Mal an einer Konferenz über/mit Teams von Microsoft teilgenommen, das scheint ein ziemlich mächtiges Tool zu sein, allerdings ist es sehr weit weg von "intuitiv bedienbar!". Microsoft Programme zeichnen sich oft dadurch aus, dass sie eben nicht intuitiv bedienbar sind und dass es auch ungemein kompliziert ist, brauchbare Basisanleitungen im Netz zu finden, der Einstieg ist also das größte Problem.
Wenn man den hinbekommen hat und anschließend die Programme und ihre Möglichkeiten Stück für Stück kennenlernt, dann ist man nicht nur sehr begeistert von den Programmen, sondern vergisst auch, was einem anfangs so große Probleme bereitete, denn irgendwann ist der Umgang mit dem Programm zu einer alltäglichen Selbstverständlichkeit geworden. Aber der Anfang ist üblicherweise schon ein echtes Drama.
Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als Excel für mich ein Programm mit ausschließlich ??? war. Ich hatte eine lange Zeit wirklich überhaupt keinen Zugang zu diesem Programm, weil ich den Einstieg nicht schaffte.
Aber dann wurde es beruflich zu einer nicht mehr zu umgehenden Selbstverständlichkeit, ich war also gezwungen, mich solange mit Excel zu beschäftigen, bis zumindest niemand mehr merkte, dass ich im Grunde keine Ahnung hatte - und heute ist es eines meiner absoluten Lieblingsprogramme und ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, ohne zu leben.
Und Teams erscheint mir auch so ein Programm zu sein, was sich anfangs vor allem als unverständlich, hinderlich und sehr ablehnend dem Benutzer gegenüber zeigt, aber ich werde mich da durchbeißen, habe ich beschlossen, denn ich fürchte, Teams wird für das künftig allgegenwärtige Homeofficearbeiten eines der wichtigeren Tools werden. K fand das auch alles sehr spannend und hat als praktisch denkender Mensch erstmal noch fix zwei "Aufsteckkameras" bestellt, weil er bemerkte, dass die schon weiträumig vergriffen sind, er aber noch eine lieferfähige Quelle entdeckt hat. Zusatzkameras, die man dann oben am Bildschirm festklemmt, zu verwenden erscheint mir eine sinnvolle Idee, denn mein Laptop hat zwar auch eine eingebaute Kamera, aber die ist meistens deaktiviert, weil mein Laptop zugeklappt auf der Dockingstation am Rand des Schreibtisches steht. Ich verwende meinen Laptop fast ausschließlich mit Extratastatur, externer Maus und einem großen Bildschirm und nur sehr selten als typischen Laptop (also auf dem Schoß balanzierend), weshalb es sehr lästig ist, wenn ich nur, um an die Kamera zu gelangen, jedesmal den halben Schreibtisch umräumen muss. Dann lieber eine externe Kamera kaufen, verspricht den deutlich größeren Komfort.
Außer Teams habe ich heute alternativ auch noch Zoom heruntergeladen und mit J gemeinsam ausprobiert. Zoom ist deutlich intuitiver zu erfassen, aber es kann ja nichts schaden, wenn man beides kann.
Ich bleibe da dran.
Am Nachmittag haben wir dann die Kellervorräte in einem zweiten Durchgang durchsortiert, wieder sind jede Menge Konserven wegen Alter (<2016) aussortiert worden, jetzt ist aber auch wirklich alles einmal gesichtet und große Teile auch schon wieder neu sortiert eingeräumt. Außerdem haben wir alle Vorräte einmal in einer Liste erfasst, die muss ich jetzt noch in eine vernünftige Excel-Struktur-Tabelle bringen, aber dann kann man künftig alle Lagerzu- und -abgänge wunderbar nachtragen bzw. aktualisieren und hat immer einen aktuellen Stand der vorhandenen Vorräte. Das gefällt mir sehr.
Zum Abendessen gab es Salat und gebackenen Camembert, eines meiner Lieblingsessen und jetzt gehe ich ins Bett, denn so viel zuhause zu bleiben macht müde.
außerdem habe ich noch eine Frage: Wieso heißt es VirOloge und nicht VirUloge? Es heißt ja schließlich auch VirUs und Nicht VirOs. Ich habe jetzt schon mindestens 10x Viruloge geschrieben und musste es jedesmal unauffällig wieder verbessern, das O in dem Wort will nicht in meinen Kopf..
Ach, und noch eine Anmerkung: Weggehamstert ist mittlerweile nicht nur Klopapier, Mehl, Hefe und Ravioli, sondern auch Rapsöl. Das hat mich sehr erstaunt, denn wer und vor allem warum bunkert man Rapsöl in größeren Mengen
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kjfalf,
Sonntag, 22. März 2020, 01:00
Weil im Deutschen eine Wissenschaft immer mit Stamm-Vokal-logie gebildet wird.
Der Vokal ist dabei praktisch immer o.
A kommt sehr selten vor, E gar nicht und I (soweit die Wikipedia Seite für -logien herhalten muss) nur für zwei Beispiele, die gar keine echten logien sind (Antilogie, Trilogie); genauso findet man U nur für die Eulogie, auch keine echte -logie.
Das heißt es müsste entweder Vir- (der Namensstamm) -ologie heißen oder Viruologie. Das klingt doof und deshalb gibt es das im deutschen auch nicht.
Ich glaube aber, dass dadurch, dass dieses Wort so in das Alltagsvokabular eingegangen ist, es genug Leute gibt die Virulogie schreiben werden, so sehr genug, dass der Duden es vielleicht irgendwann als Schreibweise aufnimmt.
Alternative Erklärung: Virologie war früher die allgemein Bezeichnung für Forscher, leitet sich dann, wie es sich gehört, von Vir ab.
Der Vokal ist dabei praktisch immer o.
A kommt sehr selten vor, E gar nicht und I (soweit die Wikipedia Seite für -logien herhalten muss) nur für zwei Beispiele, die gar keine echten logien sind (Antilogie, Trilogie); genauso findet man U nur für die Eulogie, auch keine echte -logie.
Das heißt es müsste entweder Vir- (der Namensstamm) -ologie heißen oder Viruologie. Das klingt doof und deshalb gibt es das im deutschen auch nicht.
Ich glaube aber, dass dadurch, dass dieses Wort so in das Alltagsvokabular eingegangen ist, es genug Leute gibt die Virulogie schreiben werden, so sehr genug, dass der Duden es vielleicht irgendwann als Schreibweise aufnimmt.
Alternative Erklärung: Virologie war früher die allgemein Bezeichnung für Forscher, leitet sich dann, wie es sich gehört, von Vir ab.
anje,
Sonntag, 22. März 2020, 21:34
Danke für die Erklärung, allerdings halte ich
"Das klingt doof und deshalb gibt es das im deutschen auch nicht." für kein valides Argument.
Epidemiologe gibt es nämlich, und ich finde, Viruologe klingt da auch nicht dämlicher.
Aber sei's drum, dadurch, dass ich mich offen darüber geärgert habe, dass es so unsystematisch geregelt ist, habe ich es mir jetzt immerhin gründlich gemerkt.
Wenn es alternativ nicht von Virus, sondern von vir käme, dann müsste ja eine weibliche Virologin Mulierologe heißen, was meines Wissen so nicht gesagt wird.
"Das klingt doof und deshalb gibt es das im deutschen auch nicht." für kein valides Argument.
Epidemiologe gibt es nämlich, und ich finde, Viruologe klingt da auch nicht dämlicher.
Aber sei's drum, dadurch, dass ich mich offen darüber geärgert habe, dass es so unsystematisch geregelt ist, habe ich es mir jetzt immerhin gründlich gemerkt.
Wenn es alternativ nicht von Virus, sondern von vir käme, dann müsste ja eine weibliche Virologin Mulierologe heißen, was meines Wissen so nicht gesagt wird.
fritz_,
Sonntag, 22. März 2020, 21:51
Es geht in der Sprache über die Jahrhunderte unwillkürlich voran. Auslassen von Stolperlauten, Verschleifen, Füllsel, Klang. Sie werden z.B. nicht zwei Dativformen aufeinander finden ("im diesem schönem Blog"), das wird als nicht elegant empfunden und verschleift sich. Das ist ne unsichtbare Hand, die Akzeptanz kommt automatisch, wenn es im Empfinden der Muttersprachler gefällig klingt.
Ich hab zu solchen Sachen mal im Radio was mit dem legendären Linguisten Peter Eisenberg gehört. Das ist säuisch unterhaltsam.
Ich hab zu solchen Sachen mal im Radio was mit dem legendären Linguisten Peter Eisenberg gehört. Das ist säuisch unterhaltsam.
anje,
Sonntag, 22. März 2020, 22:15
Es geht in der Sprache über die Jahrhunderte unwillkürlich voran
Ich gebe mir ja grundsätzlich sehr viel Mühe, die Geschwindigkeit des Unwillkürlichen ein wenig zu beschleunigen und mache regelmäßig neue Vorschläge für neue, bessere Wörter oder Redewendungen, aber ich fürchte, insgesamt bewirke ich da zu wenig.
Über die Jahrhunderte sehe ich durchaus die Entwicklung, aber so in einem kurzen Intervall, von vielleicht nur ein paar Jahren bewegt sich doch sehr wenig, finde ich, wobei nicht alles, was sich bewegt, sich zum Besseren wendet.
Ich gebe mir ja grundsätzlich sehr viel Mühe, die Geschwindigkeit des Unwillkürlichen ein wenig zu beschleunigen und mache regelmäßig neue Vorschläge für neue, bessere Wörter oder Redewendungen, aber ich fürchte, insgesamt bewirke ich da zu wenig.
Über die Jahrhunderte sehe ich durchaus die Entwicklung, aber so in einem kurzen Intervall, von vielleicht nur ein paar Jahren bewegt sich doch sehr wenig, finde ich, wobei nicht alles, was sich bewegt, sich zum Besseren wendet.