Dienstag, 25. Oktober 2016
Seltsame Menschen
anje, 01:11h
"Er weinte, weil er keine Schuhe hatte. Da traf er den ohne Füße."
Ein Spruch, den ich mir mit 14 in mein damaliges Tagebuch geschrieben hatte, weil ich es schon damals wichtig fand, dass ich mich in all meinem Gejammer und Geklage, über all die Dinge, die mir nicht in Kram passten oder nicht so liefen, wie ich das wollte, immer wieder klarmachte, dass es alles noch viel schlimmer kommen könnte.
Und meistens kommt es dann ja auch schlimmer.....
Aber genau darüber rege ich mich grade auf. Über dieses Dauergejammer. Nichts ist gut genug, immer gibt es noch etwas nachzukarten, irgendwas fehlt oder ist verkehrt, auf alle Fälle nicht so, wie es sein soll und dann wird geranzt.
Den Ausdruck habe ich von CW - der aufgrund seiner Wiener Herkunftsfamilie für sich das Geburtsrecht auf Ranzen beansprucht hat.
Anfangs fand ich sein Geranze witzig, zumal er sich ja auch viel Mühe gab, es witzig erscheinen zu lassen, aber im Laufe der Jahre fand ich es immer anstrengender, bis ich es eines Tages schlicht nicht mehr hören konnte.
Und diese Empfindlichkeit ist mir bis heute geblieben - interessanterweise auch mir selber gegenüber.
Ich stelle fest, dass ich mir zur Zeit selber sehr auf den Wecker gehe, mit meinem (gefühlten) Geranze über andere Menschen, die eben anders leben als ich, die einen anderen Weg gewählt haben, die andere Schwerpunkte für sich definiert haben (oder gar keine, aber auch das wäre ja ein Schwerpunkt).
Ich muss die anderen Menschen nicht verstehen, ich muss sie noch nicht mal akzeptieren, ich muss sie aber auch nicht ändern und vor allem muss ich mich nicht über sie echauffieren.
Ich muss kein "soziales" Leben führen und weder muss ich andererleuts Werte übernehmen noch ihre "Unwerte" kritisieren. Die Frau, die seit Wochen regelmäßig auf dem Behindertenparkplatz parkt, weil der direkt vor der Tür ist und sie dann kaum noch laufen muss, vom Auto ins Büro, wird auch ihre eigenen Werte haben genauso wie der (stinkreiche) Mieter, der böse Briefe schreibt und sich weigert, die Rechnung zu bezahlen, die die Hausverwaltung ihm geschickt hat, weil er am Sonntag seinen Schlüssel in Aufzugschacht geschmissen hat und daraufhin den Hausmeister über eine Notfallnummer angerufen hat, der auch kam (aus reiner Freundlichkei8t und aus seiner Privatwohnung von weit weg) und seinen Schlüssel rettete, aber jetzt mit Zuschlag für Sonntagsdienst abgerechnet wird und die An- und Abfahrtszeit soll er auch noch bezahlen und er findet das eine Frechheit, weil die ganze Aktion höchsten 5 Minuten gedauert hat, dafür bezahlt er doch jetzt keine 1,5 Stunden.
All diese Menschen muss ich überhaupt nicht verstehen - ich würde sie aber regelmäßig sehr gerne mal eine Runde verhauen
.
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Ein Spruch, den ich mir mit 14 in mein damaliges Tagebuch geschrieben hatte, weil ich es schon damals wichtig fand, dass ich mich in all meinem Gejammer und Geklage, über all die Dinge, die mir nicht in Kram passten oder nicht so liefen, wie ich das wollte, immer wieder klarmachte, dass es alles noch viel schlimmer kommen könnte.
Und meistens kommt es dann ja auch schlimmer.....
Aber genau darüber rege ich mich grade auf. Über dieses Dauergejammer. Nichts ist gut genug, immer gibt es noch etwas nachzukarten, irgendwas fehlt oder ist verkehrt, auf alle Fälle nicht so, wie es sein soll und dann wird geranzt.
Den Ausdruck habe ich von CW - der aufgrund seiner Wiener Herkunftsfamilie für sich das Geburtsrecht auf Ranzen beansprucht hat.
Anfangs fand ich sein Geranze witzig, zumal er sich ja auch viel Mühe gab, es witzig erscheinen zu lassen, aber im Laufe der Jahre fand ich es immer anstrengender, bis ich es eines Tages schlicht nicht mehr hören konnte.
Und diese Empfindlichkeit ist mir bis heute geblieben - interessanterweise auch mir selber gegenüber.
Ich stelle fest, dass ich mir zur Zeit selber sehr auf den Wecker gehe, mit meinem (gefühlten) Geranze über andere Menschen, die eben anders leben als ich, die einen anderen Weg gewählt haben, die andere Schwerpunkte für sich definiert haben (oder gar keine, aber auch das wäre ja ein Schwerpunkt).
Ich muss die anderen Menschen nicht verstehen, ich muss sie noch nicht mal akzeptieren, ich muss sie aber auch nicht ändern und vor allem muss ich mich nicht über sie echauffieren.
Ich muss kein "soziales" Leben führen und weder muss ich andererleuts Werte übernehmen noch ihre "Unwerte" kritisieren. Die Frau, die seit Wochen regelmäßig auf dem Behindertenparkplatz parkt, weil der direkt vor der Tür ist und sie dann kaum noch laufen muss, vom Auto ins Büro, wird auch ihre eigenen Werte haben genauso wie der (stinkreiche) Mieter, der böse Briefe schreibt und sich weigert, die Rechnung zu bezahlen, die die Hausverwaltung ihm geschickt hat, weil er am Sonntag seinen Schlüssel in Aufzugschacht geschmissen hat und daraufhin den Hausmeister über eine Notfallnummer angerufen hat, der auch kam (aus reiner Freundlichkei8t und aus seiner Privatwohnung von weit weg) und seinen Schlüssel rettete, aber jetzt mit Zuschlag für Sonntagsdienst abgerechnet wird und die An- und Abfahrtszeit soll er auch noch bezahlen und er findet das eine Frechheit, weil die ganze Aktion höchsten 5 Minuten gedauert hat, dafür bezahlt er doch jetzt keine 1,5 Stunden.
All diese Menschen muss ich überhaupt nicht verstehen - ich würde sie aber regelmäßig sehr gerne mal eine Runde verhauen
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