anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 22. März 2016
Abspannung
So ganz langsam scheint sich eine Stabilisierungsphase zu entwickeln.
Die letzten Wochen im Job waren tatsächlich äußerst anstrengend; Jahreswechsel ist in meinem Job immer Hochsaison, dieses Jahr war es noch mal extra viel, weil wir nicht nur neue Wirtschaftsprüfer hatten, sondern auch den Ehrgeiz, alle Abschlüsse besonders früh und besonders gleichzeitig fertigzustellen, dazu hatten sich in einer Gesellschaft die zu behandelnden Geschäftsvorfälle verhundertfacht (oder mehr, ich will es gar nicht genauer wissen) und für ganz viele Tätigkeiten habe ich noch keinen passenden Mitarbeiter gefunden. Aktuell blieb also nur selber machen, was definitiv keine Dauerlösung ist.
Die letzten drei Tage war ich hauptsächlich damit beschäftigt, nicht darüber nachzudenken, was sich tatsächlich leichter anhört als es ist.
Heute habe ich den Rechner angemacht, Mails überflogen und sehr schnell umgeschaltet auf die privaten Dokumente, wo ich in aller Seelenruhe begonnen habe, endlich mal Ordnung zu schaffen, was schon seit längerem dringend nötig war.
Die Fotos auf meinem iPhone sind jetzt alle runtergeladen, sortiert, archiviert und auf dem iPhone selber zum größten Teil gelöscht.
Außerdem habe ich jede Menge Rezepte abgetippt und vernünftig gespeichert bzw. archiviert. Ich habe die Angewohnheit, einfach einen Screenshot zu machen, wenn ich im Netz ein interessantes Rezept finde oder ein Foto, wenn mir das Rezept auf Papier begegnet.
Natürlich kann ich dann auch nach diesen fotografierten Rezepten kochen, aber schöner ist es schon, wenn alle Rezepte als Word-Datei mit einer vernünftig formulierten Anleitung unter einer passenden Überschrift einheitlich formatiert abgelegt sind.
Vor fünf Jahren habe ich mir das letzte Rezeptbuch gebunden, inzwischen haben sich wieder genug neue Rezepte angesammelt, dass es sich lohnen würde, Band drei meiner privaten Rezeptsammlung auszudrucken und zu einem richtigen Buch zu binden.

Außerdem habe ich beschlossen, die nächsten zwei Wochen als "Maus-Umgewöhnungsphase" von rechts auf links auszuprobieren. Mein rechter Daumen ist jetzt so sehr kaputt, dass es bereits beim Mausklicken schmerzt, besser also ich entlaste die rechte Hand mal etwas und versuche künftig mit links zu klicken.
Aber es ist mühsam.
Und nervig. Schlechte Laune macht es auch.
Ständig verwechsele ich linke und rechte Mausseite, treffe falsche Ordner, verklicke mich und verschiebe ungewollt ganze Dateistammbäume.
Außerdem dauert es mindestens fünfmal so lange. Unglaublich, wie ungeschickt ich mich links mit der Mausführung anstelle. Vor lauter Konzentration habe ich mich komplett verspannt und jetzt ist nicht nur mein rechter Daumen steif, sondern auch gleich meine gesamte Schulter- und Nackenpartie. Die Zunge ist ausgefranst, weil ich ständig draufgebissen habe und wenn ich nicht aufpasse, greife ich mit der rechten Hand quer über die Tastur auf die linke Seite und klicke mit rechts und überkreuz weiter.
Wenn es älteren Leuten, die zum ersten Mal in ihrem Leben mit einer Maus umgehen, auch so schwer fällt wie mir mit links, beginne ich eine Idee davon zu bekommen, weshalb so viele ältere Leute den Computer komplett verweigern. Man braucht echt verdammt viel Durchhaltewillen und noch mehr Geduld mit sich selber.

Draußen ist es laut Thermometer zwar 7°, gefühlt aber irgendetwas mit Minus vorne. Ich bin mit dem Rad zum Briefkasten gefahren und bin auf diesem kurzen Stück so durchgefroren, dass ich anschließend nur vor dem qualmenden Ofen wieder auftauen wollte.
Der Wetterbericht macht auch keine Hoffnung auf kurzfristige Besserung, so dass ich jetzt schon innerlich das Osterfeuer verweigere bzw. kurzerhand nach drinnen ins Wohnzimmer verlagere. Jedesmal wenn der Ofen so richtig hell brennt und wohlig vor sich hinbullert, freue ich mich, dass wir uns entschieden haben, hier oben einen Kaminofen zu installieren. Ich mag den Geruch und diese Strahlungswärme ist einfach mit einer normalen Heizung nicht zu vergleichen.
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