Sonntag, 28. April 2024
Transfertag
anje, 22:27h
Um 12h lagen wir immer noch im Bett. Zu bequem, uns aufzuraffen und den Transfer nach Borkum anzustoßen.
Es war schließlich auch egal, wären wir gestern schon geflogen, hätten wir heute Morgen halt auf Borkum bis mittags im Bett gelegen.
Es ist alles nicht so wichtig.
Dieser Satz ist mein aktuelles Mantra.
Seitdem ich mir aktiv vorgenommen habe, nichts mehr wichtig zu finden, kullern die besonders dringlichen und nörgelnden Alltagsthemen reihenweise von ihren tönernen Podesten und sammeln sich neben- auf- über- und untereinander ohne Sortierung alle in einem wilden Durcheinander auf dem Fußboden.
Es ist wie ein Reset der Dringlichkeiten, es ist eine der besten Ideen seit langem.
Ich werde die Dringlichkeiten neu sortieren, vielleicht.
Vielleicht aber auch nicht, es ist schließlich alles nicht so wichtig.
Um 13.30h hatten wir uns dann endlich soweit sortiert, dass wir aufgestanden, angezogen und abreisebereit waren.
Zu unserem Standard Transfergepäck gehören zwei Computertaschen, meine Großraumhandtasche (ich benutze fast nur Riesenhandtaschen, CW sagte früher immer, meine Handtaschen wären unterkellert) und Ks Fliegertasche (Piloten haben immer sehr viel Kram dabei, den sie grundsätzlich mitführen müssen, weil, man weiß ja nie, aber natürlich ist das keine Hand- sondern eine Fliegertasche). Außerdem eine Kühltasche, weil ich grundsätzlich den Kühlschrankinhalt hin- und hertransportiere und meist noch eine Tasche mit allgemeinem Krempel, den ich seit dem letzten Inselaufenthalt auf dem Festland zusammengetragen habe, weil es halt viele Dinge auf dem Festland besser und vor allem preiswerter zu kaufen gibt als auf der Insel.
Heute hatten wir noch eine zweite Lebensmitteltasche mit, in der sich vier Kilo Orangen, ein Chinakohl, sechs Limetten und zwei Brote befanden. Ich plane, alles in den nächsten drei Tagen zu verbrauchen.
Und K hatte eine große Tasche mit aussortierten Socken, Unterhosen und T-Shirts dabei. Nach dem letzten Großeinkauf bei NurDie hat er seinen Kleiderschrankinhalt mal gründlich durchsortiert und dabei nun endlich auch für sich den in unserer Familie schon seit meiner Kindheit immer wieder verwendeten Satz als wahr entdeckt: Für Borkum reicht das.
So ein Zweithaushalt auf einer Insel, wo deutlich seltener und insgesamt weniger gesellschaftlicher Chic verlangt wird, ist eine sehr praktische Sache, denn alles, was man auf dem Festland aussortieren würde wegen nicht mehr gut genug - für Borkum reicht das.
K besitzt natürlich auch hier einen inzwischen sehr gut gefüllten Kleiderschrank und mit der großen Tüte an frischem Nachschub vom Festland steht das finale Aussortieren von Kleidungsstücken Richtung Putzlappenschrank oder Altkleidersammlung dann nun hier an, es fühlt sich aber in dieser abgestuften Reihenfolge deutlich besser an, als wenn man das gute Zeug vom Festland direkt wegwerfen würde...
Um 14.45h waren wir in der Luft und erlebten einen ziemlich holprigen Flug. Es blies ein sehr starker Wind, kombiniert mit viel Thermik führt das zu einer lustigen Hopserei in der Luft.
Dafür waren die Sichten unvergleichlich. Fast 100km vor Borkum konnte man die Umrisse der Insel schon erkennen, so eine klare Luft habe ich noch nie erlebt.
Gut zu erkennen: Der Lopdeelenweg von der Heimlichen Liebe bis zum Deckwerk ist endlich wieder fertig
Zum Landeanflug mussten wir einmal rund um die Insel fliegen, eine Gelegenheit nicht nur den Hauptstrand mit dem Seehundpinkelbecken, sondern auch den riesigen Oststrand von oben festzuhalten.
Auf dem Flugplatz wohnen Unmengen an Vögel, außer Gänsen aller Art, wie Ringelgänse, Graugänse, Nonnengänse, Brandgänse (die eigentlich Enten sind), auch sehr viele Kiebitze und natürlich Austernfischer. Sie alle sind Bodenbrüter und alle stecken mitten in der Brutzeit, viele haben schon Junge und finden es dementsprechend lästig, wenn da ab und zu ein Flugzeug durch ihre Kinderstube rollt, einige neigen dann dazu, sich schützend vor ihre Jungen zu werfen um mit wildem Flügelgeschlage und vorgestreckten Hals samt Zischlauten dem Flugzeug Angst zu machen. Meines Wissen ist noch nie etwas passiert, es ist aber jedes Mal wieder ein Luftanhalten, wenn plötzlich so viele Vögel direkt vor dem wirbelnden Propeller langflattern.
Dieses Gänseelternpaar hatte es grade noch rechtzeitig geschaffen, ihren Nachwuchs von der Rollbahn zu führen
Zum Abendessen gab es Spargelpfanne mit Nudeln und Chinakohl, sehr gute Kombination, werde ich wiederholen
.
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Es war schließlich auch egal, wären wir gestern schon geflogen, hätten wir heute Morgen halt auf Borkum bis mittags im Bett gelegen.
Es ist alles nicht so wichtig.
Dieser Satz ist mein aktuelles Mantra.
Seitdem ich mir aktiv vorgenommen habe, nichts mehr wichtig zu finden, kullern die besonders dringlichen und nörgelnden Alltagsthemen reihenweise von ihren tönernen Podesten und sammeln sich neben- auf- über- und untereinander ohne Sortierung alle in einem wilden Durcheinander auf dem Fußboden.
Es ist wie ein Reset der Dringlichkeiten, es ist eine der besten Ideen seit langem.
Ich werde die Dringlichkeiten neu sortieren, vielleicht.
Vielleicht aber auch nicht, es ist schließlich alles nicht so wichtig.
Um 13.30h hatten wir uns dann endlich soweit sortiert, dass wir aufgestanden, angezogen und abreisebereit waren.
Zu unserem Standard Transfergepäck gehören zwei Computertaschen, meine Großraumhandtasche (ich benutze fast nur Riesenhandtaschen, CW sagte früher immer, meine Handtaschen wären unterkellert) und Ks Fliegertasche (Piloten haben immer sehr viel Kram dabei, den sie grundsätzlich mitführen müssen, weil, man weiß ja nie, aber natürlich ist das keine Hand- sondern eine Fliegertasche). Außerdem eine Kühltasche, weil ich grundsätzlich den Kühlschrankinhalt hin- und hertransportiere und meist noch eine Tasche mit allgemeinem Krempel, den ich seit dem letzten Inselaufenthalt auf dem Festland zusammengetragen habe, weil es halt viele Dinge auf dem Festland besser und vor allem preiswerter zu kaufen gibt als auf der Insel.
Heute hatten wir noch eine zweite Lebensmitteltasche mit, in der sich vier Kilo Orangen, ein Chinakohl, sechs Limetten und zwei Brote befanden. Ich plane, alles in den nächsten drei Tagen zu verbrauchen.
Und K hatte eine große Tasche mit aussortierten Socken, Unterhosen und T-Shirts dabei. Nach dem letzten Großeinkauf bei NurDie hat er seinen Kleiderschrankinhalt mal gründlich durchsortiert und dabei nun endlich auch für sich den in unserer Familie schon seit meiner Kindheit immer wieder verwendeten Satz als wahr entdeckt: Für Borkum reicht das.
So ein Zweithaushalt auf einer Insel, wo deutlich seltener und insgesamt weniger gesellschaftlicher Chic verlangt wird, ist eine sehr praktische Sache, denn alles, was man auf dem Festland aussortieren würde wegen nicht mehr gut genug - für Borkum reicht das.
K besitzt natürlich auch hier einen inzwischen sehr gut gefüllten Kleiderschrank und mit der großen Tüte an frischem Nachschub vom Festland steht das finale Aussortieren von Kleidungsstücken Richtung Putzlappenschrank oder Altkleidersammlung dann nun hier an, es fühlt sich aber in dieser abgestuften Reihenfolge deutlich besser an, als wenn man das gute Zeug vom Festland direkt wegwerfen würde...
Um 14.45h waren wir in der Luft und erlebten einen ziemlich holprigen Flug. Es blies ein sehr starker Wind, kombiniert mit viel Thermik führt das zu einer lustigen Hopserei in der Luft.
Dafür waren die Sichten unvergleichlich. Fast 100km vor Borkum konnte man die Umrisse der Insel schon erkennen, so eine klare Luft habe ich noch nie erlebt.
Gut zu erkennen: Der Lopdeelenweg von der Heimlichen Liebe bis zum Deckwerk ist endlich wieder fertig
Zum Landeanflug mussten wir einmal rund um die Insel fliegen, eine Gelegenheit nicht nur den Hauptstrand mit dem Seehundpinkelbecken, sondern auch den riesigen Oststrand von oben festzuhalten.
Auf dem Flugplatz wohnen Unmengen an Vögel, außer Gänsen aller Art, wie Ringelgänse, Graugänse, Nonnengänse, Brandgänse (die eigentlich Enten sind), auch sehr viele Kiebitze und natürlich Austernfischer. Sie alle sind Bodenbrüter und alle stecken mitten in der Brutzeit, viele haben schon Junge und finden es dementsprechend lästig, wenn da ab und zu ein Flugzeug durch ihre Kinderstube rollt, einige neigen dann dazu, sich schützend vor ihre Jungen zu werfen um mit wildem Flügelgeschlage und vorgestreckten Hals samt Zischlauten dem Flugzeug Angst zu machen. Meines Wissen ist noch nie etwas passiert, es ist aber jedes Mal wieder ein Luftanhalten, wenn plötzlich so viele Vögel direkt vor dem wirbelnden Propeller langflattern.
Dieses Gänseelternpaar hatte es grade noch rechtzeitig geschaffen, ihren Nachwuchs von der Rollbahn zu führen
Zum Abendessen gab es Spargelpfanne mit Nudeln und Chinakohl, sehr gute Kombination, werde ich wiederholen
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