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Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 26. Mai 2022
Vatertag
Das Wetter war heute nicht super, aber fliegbar, also sind wir morgens um 10h zum Platz gefahren, wo schon ein Kollege aus dem Fliegerclub mit seinem knapp 8jährigen Sohn wartete, den Sohn nahmen wir nämlich mit, weil der über das lange Wochenende seine Großeltern besucht, die zur Zeit Urlaub auf Borkum machen.

Der Fliegerkollege ist zwar Clubmitglied, hat aber schon vor einigen Jahren seinen Schein verfallen lassen, weil er keine Zeit mehr hatte, sich um Familie, Praxis und Fliegen gleichzeitig zu kümmern, so dass er sich entschied, das Fliegen dranzugeben.

Ich habe da nie so drüber nachgedacht, weil wir immer schon viel mit dem Flieger unterwegs waren und durch die dauernde Borkumpendelei kommen sowieso ganz von alleine reichlich Flugstunden zusammen, die Mindeststunden, die ein Pilot alle zwei Jahre nachweisen muss, waren für K also nie ein Thema.
Aber es gibt tatsächlich viele Piloten, die haben damit Probleme und schaffen es nicht, 12 Flugstunden in einem Jahr nachzuweisen, mit der Folge, dass ihre Piloten-Lizenz verfällt.

So war das also auch bei dem (Ex)-Fliegerkollegen, der das Fliegen schon vor der Geburt des Sohnes drangegeben hatte, mit der Folge, dass sein 7jähriger Sohn noch nie in einer kleinen Propellermaschine mitgeflogen ist und das bedeutete, das war alles ganz enorm aufregend für ihn.

Der Vater (Arzt) hatte ihm vorsichtshalber so einen Elefantenpariser aus der Klinik mitgegeben, ideale Kotztüten, die das Kind auch brav den ganzen Flug fest umklammerte, aber überhaupt nicht benötigte, weil er viel zu sehr damit beschäftigt war, aus dem Fenster zu schauen.



Ich fand es interessant zu erleben, wie unterschiedlich Kinder (und ihre Eltern) mit dem Erlebnis "Fliegen in einem Kleinflugzeug" umgehen, denn erstens habe ich wirklich komplett vergessen, wie klein 8jährige noch sind und zweitens habe ich erst recht noch vollständiger vergessen, dass die meisten Eltern ja ein ziemliches Gewese um ihre Kinder machen, ein Verhalten, was ich schon vor 25 Jahren seltsam fand und ich fürchte fast, die Eltern von heute sind noch ätzender als die Eltern vor 25 Jahren.

Aber egal, die Kinder von heute unterscheiden sich nicht von den Kindern von vor 25 Jahren und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nicht von den Kindern vor 50,100 oder 500 Jahren - Kinder sind im Prinzip immer gleich und ertragen das Gehampel ihrer Eltern mit großer Gelassenheit, um sich sofort den Wesentlichkeiten ihres Lebens zuzuwenden, wenn die Eltern nicht mehr in Sichtweite sind.

Dieses Kind fand das Fliegen auf alle Fälle spannend und ich stellte etwas grinsend fest, dass es das erste Mal ist, dass wir ein Kind im Flieger haben, was nicht schon vor dem Start eingeschlafen ist.

Meine Kinder sehen im Flieger nämlich meist so aus:


Den Rest des Tages haben wir mit allerlei Kramen und einem längeren Mittagsschlaf verbracht, am Nachmittag wurde das Wetter richtig usselig und begann sich einzuregnen, jetzt schüttet es aus Eimern und kalt geworden ist es auch, ideale Voraussetzungen, um den Ofen anzufeuern und es sich im Haus warm und gemütlich zu machen
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