anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 13. Mai 2022
Transportflug
Ja, heute bewegte sich das Krankheitsbild endlich richtig Besserung. Zwar noch weit weg von gesund, aber immerhin transportfähig, so dass wir heute Nachmittag mit dem Flieger Richtung Borkum starteten.

Es war außerdem auch mal wieder einer dieser Ferryflüge, die Maschine war randvoll mit Pröddel, den wir in den letzten drei Wochen zusammengekauft hatten, das meiste davon stammte allerdings aus dem Ikeaeinkauf von vorletztem Wochenende.

Zum wiederholten Mal bestätigte sich die alte Erfahrung: so'n Kleinflugzeug ist innen gar nicht so klein, es war fast schwieriger, das alles in ein Auto zu quetschen. In Greven sind wir mit dem Cabrio offen gefahren (Dach zu wäre nicht mehr gegangen) und der Onkel, der uns auf Borkum abholte, hat ja zum Glück ein geräumiges Auto und hatte die eine Sitzbank auch schon umgeklappt, ich hatte den Gepäckberg bereits angekündigt.

So ist denn nun alles gut hier im Haus angekommen und ich bin sehr zufrieden.
Morgen packen wir aus, bauen auf und verteilen alles an die entsprechenden Stellen, heute sind wir dazu beide zu k.o. (Obwohl, eine Lampe ist schon fertig aufgebaut, da waren wir beide viel zu neugierig, wie sie sich wohl als neue Sofalampe machen wird. Ergebnis: Perfekt!)

Tagsüber habe ich mich tapfer auf den Beinen gehalten, aber jetzt merke ich doch deutlich, dass ich dringend ins Bett gehen sollte.
K beginnt auch zu schwächeln, ich bin sehr gespannt, ob er jetzt als Nächster krank wird und ob wir dann Montag überhaupt zurückfliegen können.

Das Wetter unterwegs war schönes Fliegerwetter mit dicken, weißen Kumuluswolken, leider musste ich zwischendurch zu sehr husten, um den Flug vernünftig genießen zu können.

In Leer gingen wir für einen Tankstopp runter, die Vereinstankstelle in Münster ist kaputt, also mussten wir uns vereinsextern versorgen.

Lustige Spritpreiskapriolen: Das normalerweise günstigste Flugbenzin, das klassische Kerosin, genannt JetA1, mit dem, wie der Name schon sagt, alle Jets betankt werden und das grundsätzlich nichts anderes ist als Diesel, ist seit neuestem teurer als das Avgas, mit dem unsere kleinen Propellermaschinen betankt werden.

Avgas ist so was ähnliches wie verbleites Superbenzin und war deshalb bisher immer entschieden teurer als der Dieseljet, but times are changing, weil JetA1 deutlich mehr nachgefragt wird als das Nischenprodukt Avgas, haben die Preise für JetA1 auch viel deutlicher angezogen.

Ich habe das durchaus schadenfroh zur Kenntnis genommen, fühlt es sich doch etwas nach ausgleichender Gerechtigkeit an.

Was diese Jets an Sprit (und dann auch noch dieses fiese Dieselzeug), verbrauchen und in die Umwelt verpusten, das steht in keinem Verhältnis zu dem CO2-Wert pro Kilometer und pro Passagier, den so ein kleines Propellerflugzeug produziert.

Wir haben das ja mal ausgerechnet, tatsächlich gibt es in Punkto CO2-Abdruck nur wenig Unterschied, ob wir fliegen oder die Kombi Auto+Fähre benutzen. Mein Umweltgewissen ist also trotz der Fliegerei relativ rein.

Nach dem Tankstopp in Leer flogen wir in ca. 2000 Fuß geruhsam die Ems hoch und dann an der Küste lang, bis wir in Höhe Eemshaven leicht nach Osten drehten und Kurs auf Borkum nahmen.

An der deutschen Küste blüht der Raps, kaum vorstellbar, dass Rapsöl seit Wochen in jedem Supermarkt ausverkauft ist, hier wird auf alle Fälle reichlich produziert.



Die holländische Küste gegenüber wirkt im Gegenlicht deutlicher finsterer, dort gibt es aber außer dem großen Eemshaven auch vor allem Kohlekraftwerke und Industrie, da passt die optisch düstere Stimmung tatsächlich sehr gut.



Weil K für Morgen und Montag Urlaub eingereicht hat, konnten wir schon heute, also am Donnerstag fliegen, was vor allem den großen Vorteil hat, dass wir heute Abend noch den Müll rausstellen konnten, der in dieser Straße immer Freitagsfrüh abgeholt wird.
Außerdem wird morgen auch noch der gelbe Müll abgeholt, Doppeltreffer sozusagen, dass wir ausgerechnet heute schon da sein können.

Ich habe da ja so mein persönliches Müllthema und bin nach jeder erfolgreichen Müllabholung erleichtert, dass das Zeug wirklich weg ist. Jetzt stehen zwei schwarze Säcke, gut gegen Möwen abgedeckt, an der Straße und die gelbe Tonne, die auch schon wieder dreiviertel voll war.

Das gefällt mir alles sehr
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