anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 30. März 2018
Quarkpötte
Hier auf der Insel gibt es einen Bäcker, der hat "Quarkpötte" im Sortiment und in diese Mischung aus Kuchenteig und Brötchen bin ich ziemlich verliebt, vor allem oder eigentlich nur in die mit Schokolade.

Ich weiß, das klingt schräg, da ich normalerweise kein Kuchenfan bin und Schokolade schon mal gar nicht mag, aber trotz meiner sonst eher allgemeinen Abneigung gegen Süßes gibt es einzelne Produkte, die finde ich superlecker, dann aber auch nur die und genau so und ohne Änderung.
Wenn ich also überhaupt irgendetwas mit Schokolade esse, dann nur, wenn es Zartbitterschokolade ist und Kuchen mag ich am liebsten, wenn er nicht zu sehr nach Kuchen schmeckt.
All diese Vorgaben passten auf diese Schokoquarkpötte und ich esse sie am allerliebsten als Frühstücksbrötchen mit Honig und/oder Marmelade.

Ich weiß gar nicht, wann ich diese Schokoquarkpottbrötchen bei diesem Bäcker entdeckt habe, ein paar Jahre ist das schon her, und seitdem muss ich jedesmal, wenn ich im Dorf bin, extra dort vorbeifahren und schauen, ob er grade welche da hat.
Sehr häufig sind die allerdings grade ausverkauft, wenn ich dort vorbeikomme, dann tröste ich mich jedesmal damit, dass ich dadurch eine Menge Geld spare, denn für das Geld, was dort so ein Schokoquarkpott kostet bekomme ich 10 normale Brötchen woanders.
Und obwohl ich mich jedesmal ärgere, dass die Dinger so teuer sind und mich gleichzeitig aber auch ärgere, wenn sie ausverkauft sind und mich überhaupt grundsätzlich darüber ärgere, dass ich so weit fahren muss, um überhaupt bis zu diesem Bäcker zu kommen, obwohl also jede Menge Ärger mit diesen Brötchen verknüpft ist, bin ich nie auf den Gedanken gekommen, sie mir einfach selber zu backen.

Bis auf heute. Heute war mir einfach nach Küchenexperimenten - und was soll ich sagen: Perfekt. Ich kann mir jetzt meine Quarkpötte völlig problemlos selber backen, und das beste dabei ist, dass es auch noch fast gelingsicher ist und einigermaßen schnell geht, da nicht mit Hefe, sondern mit Backpulver gebacken wird.
Rezept? - Voilà:
Quarkpötte
• 250 g Magerquark
• 2 Eigelb
• 30 ml Milch
• 30 g geschmolzene Butter
• 20g Vanillezucker
• 80g Zucker
• 1 Prise Salz
• Schalenabrieb einer Zitrone
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• 300 g Mehl
• 1 TL Backpulver
• Schokotröpfchen
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• 10ml Schlagsahne (ersatzweise Büchsenmilch)

Backofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen.
Alle Zutaten aus dem oberen Teil gut miteinander verrühren.
In einer separaten Schüssel das Backpulver unter das Mehl mischen.
Anschließend die Mehlmischung und eine Handvoll Schokotröpfchen zu der Quarkmischung geben und alles verrühren.
Ein Backblech mit Backpapier auslegen und ca. 6 gleich große Teigklekse (je etwa zwei EL) mit ausreichend Abstand darauf verteilen.
Für ca. 30 Minuten bei 180°C backen, nach 20 Minuten Sichtkontrolle. Die Quarkpötte sind fertig, wenn sie oben leicht braun geworden sind..
Fünf Minuten vor Ende der Backzeit die Quarkpötte mit der flüssigen Schlagsahne bestreichen.


Da ich durch die Großproduktion von Quarkpötten das letzte Glas Marmelade geöffnet habe, bin ich am Nachmittag noch mal losgefahren und habe drei Tüten Himbeeren und eine Tüte Beerenmischung sowie zwei Pakete Gelierzucker gekauft. Die Beerenmischung habe ich mit einer halben Tüte Himbeeren auf 1kg Früchte aufgefüllt, eine Tüte Gelierzucker dazugegeben und aufgekocht - so extra Chichi wie Gewürze oder Schnaps oder was weiß ich, was die modernen Kochrezepte heutzutage für Beigaben für Marmelade vorsehen - den Kram habe ich mir komplett verkniffen, sondern die Marmelade anschießend direkt in die Gläser gefüllt und fertig.
Da ich aus Himbeeren Gelee lieber mag als Marmelade, muss ich die Himbeeren erst noch entsaften. Hierzu habe ich mir eine raffinierte Hängenetzvorrichtung gebastelt, in der die heiße Himbeermantsche jetzt über Nacht austropfen kann, morgen kann ich den Saft dann aufkochen, in Gläser füllen und der Marmeladenbestand des Haushaltes ist für die nächsten Monate wieder ausreichend.
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Lecker
Das sieht lecker aus, danke für das Rezept. Gibt es einen Grund, nur das Eigelb zu verwenden? (Flüssigkeit, Bindung, Farbe) oder waren halt nur Eigelbe verfügbar?
Liebe Grüße und schöne Feiertage, Mira

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Oh, danke für das Kompliment. Nachdem ich ungefähr 57 Fotos dieser Quarkpötte in allen möglichen Varianten gemacht hatte und dabei feststellte, dass ich als Foodfotograf noch einen weiten Weg vor mir habe, weil es mir eben grade nicht gelang, die Dinger so lecker aussehen zu lassen, wie ich fand, dass sie es verdient hätten, habe ich aufgegeben und die am wenigstens missglückten Fotos zusammengestellt. Also, in echt sind sie wirklich noch viel hübscher und leckerer als auf den Fotos.
Aber zu der Frage nach dem Eigelb: Gute Frage, dasselbe habe ich mich auch gefragt, aber noch kein Zweitexperiment mit ganzen Eier als Vergleichsprojekt gestartet, werde ich aber unbedingt machen, denn es interessiert mich auch, ob es da einen Unterschied gibt.
Mich hat das sogar so sehr interessiert, dass ich den Sohn, der immerhin vor hat Chemie zu studieren, damit beauftragt habe, herauszufinden, welche chemischen Unterschieden es geben könnte, wenn man das Eiweiß weglässt, aber außer einer für mich unverständlichen Antwort, die aus den üblichen, wirren chemischen Fachbegriffe ohne erkennbaren Zusammenhang bestand, hat er noch nichts zur Aufklärung beigetragen.

Die Erklärung, warum in dem Rezept nur Eigelb verwendet werden, ist dagegen banal: Ich habe natürlich nach einem Grundrezept gegoogelt, was ich dann selber noch etwas abgewandelt habe und dabei Wert darauf gelegt, dass das Ergebnis nicht leicht und fluffig, sondern eher schwer und kuchig ist, denn so wollte ich meine Quarkpötte ja haben. So ein Grundrezept habe ich gefunden und in diesem Rezept kamen halt nur Eigelb und keine ganzen Eier vor. -