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Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 22. März 2018
Sechs Jahre und dieses
Noch zwei Tage Büro, dann habe ich zwei Wochen frei und noch mal drei Monate weiter, dann beginnen schon die Sommerferien. Betrachtet man die Zeit in etwas größeren Abschnitten, schnurrt sie plötzlich zusammen.
Einzeln nach vorne betrachtet hat man das Gefühl, sich mühsam von Tag zu Tag quälen zu müssen, nix geht voran und alles dauert unendlich lange.
Blickt man aber zurück, sieht man automatisch nur größere Zeitabschnitte und dann kann man sich nur verwundert die Augen reiben und sich fragen, wo bloß die Zeit geblieben ist, das Jahr hat doch grade erst angefangen und plötzlich ist es schon zu einem Viertel wieder vergangen.

Dieser Blick zurück ist aber auch mein Trick, um wieder neuen Schwung im Vorwärtsgang aufzunehmen, denn wenn ein Vierteljahr im Rückspiegel so schnell verfliegt, dann kann die Strecke, die vor einem liegt, ja auch nicht mehr so schlimm sein. Man muss sich nur etwas passendes zum Vergleich ausdenken.

Seitdem ich mir diese Endmarke gesetzt habe, noch sechs Jahre und dieses, seitdem suche ich nach Tricks, mir die Zeit zu verkürzen.
Mit 30 endet der Weg nach vorne noch weit hinterm sichtbaren Horizont, man muss noch länger arbeiten als man überhaupt auf der Welt ist. Das ist kein vorstellbarer Zeitraum, weil man ihn ja noch gar nicht erlebt hat. Hinterm Horizont ist gefühlt so ähnlich wie unendlich, und da man es nicht sehen kann, denkt man auch nicht drüber nach. Mit 30 denkt man noch nicht in Zeitabschnitten.
Aber sechs Jahre (und dieses), das ist eine sehr überschaubare Zeit. Sechs Jahre zurück, das war gefühlt auch erst neulich. Sommer 2011, das ist doch wirklich noch nicht soo lange her. Und länger dauert es gar nicht mehr, nur diese Zeit noch mal und dann beginnt ein komplett neues Zeitalter für mich.

Mich fasziniert es immer wieder, wenn ich mir diesen Zeitraum vorstelle, denn er ist inzwischen ja wirklich real vorstellbar.
Doch bis dahin sind noch sehr viele Dinge zu erledigen, denn es gibt natürlich auch schon Pläne wie es danach weitergeht. Aber da muss noch sehr viel vorbereitet werden und plötzlich sind sechs Jahre um und dann steht man da und sagt sich „ach hätte ich da doch bloß eher dran gedacht.“
Deswegen wird meine to-do-Liste auch einfach nicht kürzer, knapp habe ich drei Dinge abgehakt, fallen mir fünf Dinge ein, die ich auch langsam mal angehen sollte.
Ich glaube, bei mir beginnt der Rentnerstress schon sechs Jahre vor der Rente
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