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Dienstag, 14. September 2021
Lastenräder und Krankenstand
anje, 19:24h
Ich habe vorhin diesen Zettel entdeckt
Der Zettel ist schon etwas älter, ich schleppe ihn auch schon etwas länger in meiner Handtasche mit mir rum, die Stichworte sind aber nach wie vor aktuell, denn es handelt sich um Themen, die ich im Büro in Gesprächen mit Kollegen aufgeschnappt habe und mich darüber wundere, wie diese Dinge so beliebt und so erfolgreich werden konnten, weil ich sie allesamt nur für völlig blödsinnige, überteuerte Modeerscheinungen halte, die von Menschen gekauft werden, die ganz offensichtlich über viel zu viel Geld verfügen und nicht gelernt haben, sich beim Geldausgeben automatisch um die effizienteste Lösung für einen gefühlten Bedarf zu kümmern.
Fange ich oben an und erkläre zunächst mal ausführlich, was ich von Menschen halte, die ihren SUV gegen ein Lastenrad tauschen und sich damit als ökologisch korrekte Vorbilder fühlen, weil ja auch der Staat dieses Verhalten steuerlich fördert:
Ich halte es für extrem sinnvoll und ökologisch lobenswert, aktiv nach Alternativen zum Auto zu suchen.
Wenn man sich deshalb entscheidet, so viel wie möglich mit dem Fahrrad zu erledigen und wenn das Fahrrad damit die Alltagsmobilität gewährleisten soll, dann muss es halt mehr können, als nur ein Hobby-Freizeit-Ausflugsartikel sein.
Wenn ich kein Auto mehr hätte, sondern alles mit dem Fahrrad erledigen wollte, müsste mein Rad folgende Anforderungen erfüllen:
- Es muss einigermaßen komfortabel zu benutzen sein
- Ich muss auch größere Mengen an Einkäufen damit transportieren können, nur zwei Satteltaschen sind zu wenig
- Ich muss im Zweifel auch meine Kinder damit transportieren können.
Meine Lösung für all diese Anforderungen wäre ein E-Bike (Komfort!) mit Anhänger und zwar je nach Bedarf und verfügbaren Mitteln sogar mit zwei verschiedenen Anhängern, also einen, um Kram zu transportieren und einen, um Kinder zu transportieren und wenn wir als Familie unterwegs sind, kann jedes Elternteil einen ziehen.
Was mir ganz sicher nicht in den Sinn käme, wäre ein Lastenrad, bei dem der Anhänger quasi fest verbaut ist und nicht abgehangen werden kann, denn dann hätte ich ja kein normales Fahrrad mehr und ein einfaches, normales, leichtes, wendiges Fahrrad ist etwas, auf dass ich ganz sicher nicht verzichten möchte.
Denn ganz ehrlich: Ich definiere mich durchaus als Mensch mit einem eigenen Leben, einer eigenen Persönlichkeit sowie eigenen Vorstellungen und Wünschen und ich möchte deshalb mein Fahrrad hauptsächlich auch einfach nur als Fahrrad benutzen, um mich selber halbwegs komfortabel von a nach b zu bringen, ohne dabei jedesmal die halbe Familienentourage oder einen Großeinkauf mitzuschleppen. Genau deshalb hätte ich auch keine Lust, grundsätzlich nur mit so einem Monstertrum unterwegs zu sein, das hat nämlich nichts mehr mit Komfort zu tun.
Alternativ bräuchte ich nicht mehrere Anhänger, sondern mehrere Fahrräder.
Das wäre natürlich auch eine Lösung, die ich sofort akzeptieren würde, dann wäre so ein Lastenrad aber nicht mein Hauptfahrrad, sondern das, was so ein Lastenrad traditionell schon immer war: Ein Arbeitsrad, das man benutzt, wenn man arbeitet, sprich also Einkaufen fährt oder Kinder rumkutschiert.
Eine vergleichbare Lösung hatten wir früher ja auch immer mit Autos, da haben wir uns den großen Familien-Van auch als Drittwagen geleistet, ansonsten fuhr CW seinen Sportwagen und ich mein Cabrio.
Auf Fahrräder übersetzt hieße das, dass ich mir so ein Lastenrad einfach als komfortablen Luxus noch zusätzlich leiste, wenn ich mal mehr zu transportieren habe oder nicht alleine mit dem Rad unterwegs bin, dann habe ich ein Rad mit festverbautem Anhänger schon fertig da stehen und cooler aussehen tut es natürlich auch als die Billiglösung Rad mit austauschbarem Anhänger.
Ein Lastenrad als Familiendrittfahrrad ist in meinen Augen also völlig okay, weil ich privaten Luxus grundsätzlich immer völlig okay finde, wenn man sich sowas als aktive und bewusste Entscheidung pro Luxus leisten möchte.
Es ist aber nichts, was der Gesetzgeber steuerlich fördern sollte und es ist auch nichts, mit dem man sich besonders ökologisch korrekt verhält, weil der einzig ökologisch korrekte Luxus der Verzicht auf Luxus ist.
Fahrrad statt Auto ist ökologisch gut und für Transportbedarf gibt es Fahrradanhänger, alles andere ist Augenwischerei oder, wie es im modernen Fachjargon heißt: Greenwashing.
Und weil ich über Leute, die sich ob ihrer ach so grünen Grundeinstellung gerne als besondere Vorbilder gerieren, nur leicht genervt den Kopf schütteln kann, fällt mir hierzu auch nur der Begriff Fake-Attitude ein.
Außerdem habe ich heute noch über einen Artikel aus dem Handelsblatt gegrinst, da stand nämlich (und ich habe es extra per Screenshot rauskopiert, weil ich davon ausging, dass es schnell berichtigt wird, jetzt im Moment steht es da aber immer noch so)
Auf je 100 AOK Mitglieder kommen 144,2 Fälle von Arbeitsunfähigkeitsmeldungen, das erinnert mich doch sehr stark an "fünf von vier Wirtschaftsprüfern können nicht rechnen"
.
Der Zettel ist schon etwas älter, ich schleppe ihn auch schon etwas länger in meiner Handtasche mit mir rum, die Stichworte sind aber nach wie vor aktuell, denn es handelt sich um Themen, die ich im Büro in Gesprächen mit Kollegen aufgeschnappt habe und mich darüber wundere, wie diese Dinge so beliebt und so erfolgreich werden konnten, weil ich sie allesamt nur für völlig blödsinnige, überteuerte Modeerscheinungen halte, die von Menschen gekauft werden, die ganz offensichtlich über viel zu viel Geld verfügen und nicht gelernt haben, sich beim Geldausgeben automatisch um die effizienteste Lösung für einen gefühlten Bedarf zu kümmern.
Fange ich oben an und erkläre zunächst mal ausführlich, was ich von Menschen halte, die ihren SUV gegen ein Lastenrad tauschen und sich damit als ökologisch korrekte Vorbilder fühlen, weil ja auch der Staat dieses Verhalten steuerlich fördert:
Ich halte es für extrem sinnvoll und ökologisch lobenswert, aktiv nach Alternativen zum Auto zu suchen.
Wenn man sich deshalb entscheidet, so viel wie möglich mit dem Fahrrad zu erledigen und wenn das Fahrrad damit die Alltagsmobilität gewährleisten soll, dann muss es halt mehr können, als nur ein Hobby-Freizeit-Ausflugsartikel sein.
Wenn ich kein Auto mehr hätte, sondern alles mit dem Fahrrad erledigen wollte, müsste mein Rad folgende Anforderungen erfüllen:
- Es muss einigermaßen komfortabel zu benutzen sein
- Ich muss auch größere Mengen an Einkäufen damit transportieren können, nur zwei Satteltaschen sind zu wenig
- Ich muss im Zweifel auch meine Kinder damit transportieren können.
Meine Lösung für all diese Anforderungen wäre ein E-Bike (Komfort!) mit Anhänger und zwar je nach Bedarf und verfügbaren Mitteln sogar mit zwei verschiedenen Anhängern, also einen, um Kram zu transportieren und einen, um Kinder zu transportieren und wenn wir als Familie unterwegs sind, kann jedes Elternteil einen ziehen.
Was mir ganz sicher nicht in den Sinn käme, wäre ein Lastenrad, bei dem der Anhänger quasi fest verbaut ist und nicht abgehangen werden kann, denn dann hätte ich ja kein normales Fahrrad mehr und ein einfaches, normales, leichtes, wendiges Fahrrad ist etwas, auf dass ich ganz sicher nicht verzichten möchte.
Denn ganz ehrlich: Ich definiere mich durchaus als Mensch mit einem eigenen Leben, einer eigenen Persönlichkeit sowie eigenen Vorstellungen und Wünschen und ich möchte deshalb mein Fahrrad hauptsächlich auch einfach nur als Fahrrad benutzen, um mich selber halbwegs komfortabel von a nach b zu bringen, ohne dabei jedesmal die halbe Familienentourage oder einen Großeinkauf mitzuschleppen. Genau deshalb hätte ich auch keine Lust, grundsätzlich nur mit so einem Monstertrum unterwegs zu sein, das hat nämlich nichts mehr mit Komfort zu tun.
Alternativ bräuchte ich nicht mehrere Anhänger, sondern mehrere Fahrräder.
Das wäre natürlich auch eine Lösung, die ich sofort akzeptieren würde, dann wäre so ein Lastenrad aber nicht mein Hauptfahrrad, sondern das, was so ein Lastenrad traditionell schon immer war: Ein Arbeitsrad, das man benutzt, wenn man arbeitet, sprich also Einkaufen fährt oder Kinder rumkutschiert.
Eine vergleichbare Lösung hatten wir früher ja auch immer mit Autos, da haben wir uns den großen Familien-Van auch als Drittwagen geleistet, ansonsten fuhr CW seinen Sportwagen und ich mein Cabrio.
Auf Fahrräder übersetzt hieße das, dass ich mir so ein Lastenrad einfach als komfortablen Luxus noch zusätzlich leiste, wenn ich mal mehr zu transportieren habe oder nicht alleine mit dem Rad unterwegs bin, dann habe ich ein Rad mit festverbautem Anhänger schon fertig da stehen und cooler aussehen tut es natürlich auch als die Billiglösung Rad mit austauschbarem Anhänger.
Ein Lastenrad als Familiendrittfahrrad ist in meinen Augen also völlig okay, weil ich privaten Luxus grundsätzlich immer völlig okay finde, wenn man sich sowas als aktive und bewusste Entscheidung pro Luxus leisten möchte.
Es ist aber nichts, was der Gesetzgeber steuerlich fördern sollte und es ist auch nichts, mit dem man sich besonders ökologisch korrekt verhält, weil der einzig ökologisch korrekte Luxus der Verzicht auf Luxus ist.
Fahrrad statt Auto ist ökologisch gut und für Transportbedarf gibt es Fahrradanhänger, alles andere ist Augenwischerei oder, wie es im modernen Fachjargon heißt: Greenwashing.
Und weil ich über Leute, die sich ob ihrer ach so grünen Grundeinstellung gerne als besondere Vorbilder gerieren, nur leicht genervt den Kopf schütteln kann, fällt mir hierzu auch nur der Begriff Fake-Attitude ein.
Außerdem habe ich heute noch über einen Artikel aus dem Handelsblatt gegrinst, da stand nämlich (und ich habe es extra per Screenshot rauskopiert, weil ich davon ausging, dass es schnell berichtigt wird, jetzt im Moment steht es da aber immer noch so)
Auf je 100 AOK Mitglieder kommen 144,2 Fälle von Arbeitsunfähigkeitsmeldungen, das erinnert mich doch sehr stark an "fünf von vier Wirtschaftsprüfern können nicht rechnen"
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