anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 27. März 2020
Neues Wasserbett und kein neues Wasserbett
Das war ein voller Tag heute und ich bin jetzt eigentlich schon ziemlich müde, aber für das Wesentliche des Tages wird es noch reichen:
Es begann mit der Lieferung der Wasserbettersatzaustattung.
Es fuhr vor: Ein Speditionsunternehmen, denn der Karton, der geliefert wurde, war groß. Sehr groß.



Der Speditionsfahrer fuhr den Karton bis vor die Haustür - dann verschwand er wieder. Kein Rufen, Jammern, Bitteln half, er erklärte nur: "Ich nix dürfen gehen in Haus." - und weg war er.
Laut Frachtpapieren wog der Karton 80kg, aber ich glaube, das war sehr wohlmeinend aufgerundet, denn so stark, dass ich 80kg alleine in dieser eher unhandlichen Form von vor der Haustür bis ins Wohnzimmer wuchten kann, bin ich eigentlich nicht - aber es gelang.

Das war teil 1 des Tages.
Dann Telephomeoffice, bei dem ich mich mit einem Banker gräßlich am Telefon verquatschte, in letzter Sekunde fiel mir auf, dass ich ja gleich meinen Notfalltermin beim Zahnarzt habe und ich kam grade noch rechtzeitig los bzw. pünktlich an.
Weil, in Zeiten wo man sich wahrlich besseres vorstellen kann, als einen Termin beim Zahnarzt wahrzunehmen, in solchen Zeiten fällt mir natürlich ein Inlay raus und da half nu alles nix, ich musste einen Notfalltermin organisieren. Zeit hat der Zahnarzt ja nu genug, denn alle Routinetermine sind abgesagt, es scheint aber trotzdem noch genug Notfälle zu geben, es war auf alle Fälle ein sehr abgestimmter, organisierter Terminablauf, damit sich bloß nicht zwei Leute gleichzeitig beim Zahnarzt begegnen.

Auf dem Rückweg kam ich an einem Lidl vorbei und ich dachte, wenn ich jetzt schon einmal unterwegs und vor der Tür bin kann ich auch mal was einkaufen, als ich aber sah, dass bei dem Lidl eine lange Schlange mit Einkaufswagen bewaffneter Menschen vor der Tür auf Einlass wartete, verging mir die Lust wieder und ich fuhr weiter Richtung zuhause, ich habe zwar nicht mehr viele Frischsachen, aber die sonstigen Vorräten halten noch lange.

In Greven kam ich dann an einem Sonderpostenkrimskramsmarkt vorbei, der zu meinem Erstaunen nicht nur geöffnet war, sondern auch der Kundenparkplatz davor war gut gefüllt. Ich hätte ja gedacht, das diese Läden gar nicht mehr geöffnet sein dürfen, aber was weiß ich schon.
Im Lidl in Greven gab es dann keine Schlange an wartenden Menschen vor der Tür, hier durfte jeder rein, der rein wollte. Es kam sich drinnen keiner aktiv zu nahe, alle hielten irgendwie Abstand, es war aber auch kein übermäßig strenges Bürokratieverfahren, was dort praktiziert wurde. Unter dem Aspekt "gesunder Menschenverstand" im Grunde alles in Ordnung, ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass es auch ein par Hysteriker geben könnte, die sich schon wieder darüber aufregen, dass dort nicht sorgfältig der Abstand abgemessen wurde, es war aber grade kein Hysteriker anwesend, damit war alles entspannt.

Zu meiner Freude gab es diese Woche Carpaccio im Lidl im Angebot, bei solchen Angeboten neige ich immer zu Hamsterkäufen, hat aber nix mit Corona zu tun, sondern damit, dass es das grundsätzlich nur so selten gibt.

Ab Mittag zu Hause wieder Video-Telephomeoffice, heute zweimal mit Teams, einmal davon mit Leuten, die uns angeblich sagen wollten, wie es funktioniert, praktisch gesehen kam aber nur das allgemeine Geschwurbel von Team auf Augenhöhe, gemeinsam Lösungen, agil, Cloud, neue Wege, disruptive Ideen und ähnliches blabla bei rum, weil, für die technische Anwendung wären sie nicht zuständig, sie würden mehr so die Kultur vermitteln.
Ja, ne, ist klar.

Ich kann Teams mittlerweile benutzen und weiß in etwa wo ich klicken muss, damit es was macht, aber den wirklich echten Vorteil von diesem System verglichen zB zu Zoom, was ich eindeutig intuitiver und angenehmer zu bedienen finde (und preiswerter auch noch), habe ich immer noch nicht rausgefunden.
Zoom wurde ja von irgendeinem Typen auf Twitter diskreditiert, weil es angeblich ein totales Überwachungstool im Hintergrund ist - und mich fasziniert, wer alles auf diese Anschuldigung aufgesprungen ist, ohne sie selber genauer zu prüfen.
Zoom KANN so ein Überwachungstool sein, wenn der Administrator, also der, der die Session startet, es in den Grundeinstellungen so einstellt, aber dann ist nicht das Programm selber das Problem, sondern der Administrator der Session, der dann alles kontrollieren will.
Ich kann mir übrigens reichlich Situationen vorstellen, wo so eine Überwachung Sinn macht, weshalb ich die Möglichkeit, dass man es überhaupt einstellen kann, gar nicht so schlecht finde, aber deshalb die Meinung zu verbreiten, Zoom selber würde wie ein Spionageprogramm Daten der User abgreifen, das ist schon ziemlich sehr verkehrt.
Nun ja, so sindse, die Leute, geht halt schneller, solche Meldungen einfach weiter zu verteilen, statt sie mal kritisch zu hinterfragen.

Aber mit so einer gezielten Falschmeldung kann man natürlich Programme auch sehr bewusst diskreditieren, bei uns führt das zB dazu, dass Zoom tabu ist, aber Teams ganz toll. Ich weiß ja nicht, aber die, die sowas bestimmen, hinken selber oft der Technik hinterher.

Als K am Abend nach Hause kam, wollten wir dann das Wasserbettinnenleben tauschen, weshalb wir die Pumpe aus dem Keller holten, um im ersten Schritt mal das Wasser aus dem Bett abzupumpen.
Blöd nur, dass wir die Pumpe vor zwei Jahren neu gekauft haben, als auf Borkum der Wasserschaden war und wir dort das Wasserbett abpumpen mussten. Damals brachte K die (alte) Pumpe per Luftfracht nach Borkum, wir ließen sie dann da und kauften einfach für Greven eine neue. Wo ein Wasserbett steht, sollte auch eine Pumpe in der Nähe sein.
Wir haben also eine Pumpe, das wussten wir, aber diese Pumpe braucht Adapter als Anschlüsse, damit man einen Schlauch anschließen kann - und Adapter hatten wir nicht.

K fuhr noch extra in Baumarkt, aber dort waren die Teile nicht zu finden. Online lieferbar ab Mitte April, ich glaube, wir haben ein Problem.
Und ein ziemlich vollgestelltes Wohnzimmer und immer noch ein nasses Wasserbett. Alles nicht so erfreulich.

Keine Ahnung, wie es damit jetzt weitergeht, morgen ist erst mal ein Tag vollgepropft mit mindestens sechs verschiedenen Telefonkonferenzen, dafür muss ich früh aufstehen, weshalb ich jetzt ins Bett gehe
.

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