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Sonntag, 27. März 2016
Heute war etwas mehr Action
anje, 00:34h
Nachdem wir uns gestern ja ausgiebig ausgeruht hatten, wollten wir heute endlich mal wieder was tun. „Was tun“ im Sinne von Computer-/Büroarbeit ist dabei zwar nicht rausgekommen, was bei mir aber auch zu nachhaltig schlechter Laune geführt hätte, denn es war einfach nur tolles Wetter und selbst ich, als überzeugter Drinnenmensch verspürte einen großen Drang nach draußen sein.
Bei einem Schmuckladen im Dorf habe ich schon im November zwei große, längliche Bernsteinstücke abgegeben und besprochen, dass mir die Inhaberin des Ladens daraus zwei Haarspangen bastelt, denn ich habe Haarspangen mit den verschiedensten Steinen und Dekoelementen, nur aus Bernstein habe ich noch nie welche gesehen, so dass ich mir jetzt einfach welche machen lassen möchte.
Im Januar sagte sie mir, dass sie jetzt endlich eine Idee hat, wie sie die Steine an der Spange befestigt, im Februar meinte sie, dass sie spätestens in zwei Wochen fertig ist und heute meinte sie, für nächste Woche will sie es schaffen. Nun denn, habe ich nächste Woche noch mal einen Grund, ins Dorf zu fahren.
Der Treibgutladen hatte auch wieder geöffnet (diesmal mit Ankündigung, für so etwas sind Facebookgruppen schon praktisch) und wenn ich schon mal im Dorf bin….. Das meiste hatte ich aber am Mittwoch schon weggekauft, so dass es jetzt nur noch drei weitere Teile wurden, darunter eine Hose aus schwarzem Lederimitat, die ziemlich gut zu meinen roten Highhheel-Lacklederpumps aussehen wird – jetzt brauche ich nur noch den passenden Anlass, so eine Kombination auszuführen.
Demnächst ist garantiert wieder irgendwo eine Bankerveranstaltung, da liebe ich solche Verkleidungen, kombiniert mit Sprüchen wie: „Je höher der Absatz, desto kürzer der Hauptsatz“. Unter den gehobenen Bankern kommen ja nun nicht sehr viele Frauen vor. Die, die es bis dort geschafft haben, faszinieren mich aber immer wieder mit ihrem artistischen Schuhwerk. Ein Mysterium, was ich bis heute noch nicht aufklären konnte: Warum machen die das? Kann man als Frau in der Bank nur Karriere machen ab 10cm Absatz? Ich meine, ich habe ja sogar professionell gelernt auf solchen Schuhen zu gehen – aber bequem finde ich die Dinger bis heute nicht.
Überhaupt: Kleidung. Ein Thema, was mich immer wieder fasziniert und über das ich stunden- , ja tagelang philosophieren kann, während ich Leute und ihre Kleidung beobachte.
Heute war schönes Wetter außerdem Osterferien, die Insel ist randvoll und damit eine wunderbare Gelegenheit, diesem Hobby nachzugehen. Also habe ich mich mit einem großen Eis auf eine Bank in der Fußgängerzone gesetzt und Leute geguckt. Erste Erkenntnis: Jacken werden wieder parkaähnlicher, hinten länger als vorne, mit einem kleinen Schlitz in der Mitte, der mit einem Bändchen zugehalten wird. So
Interessant dabei, dass es die sowohl in beige für Damen Ü60 gibt als auch in Holz für Girlies U20, es sieht aber so aus, dass die Damen Ü60 beginnen mehr auf kräftige Farben wie weinrot, petrol und aubergine zu stehen, wahrscheinlich weil sie Sorge haben, sonst zu modern zu wirken, wenn jemand beige und Holz nicht unterscheiden kann.
Eine andere Frage, die mich beschäftigt, seitdem ich Badegäste auf Borkum beobachte: Warum gibt es Leute, die sich aufbrezeln wie für eine Abendveranstaltung, nur um in diesem Outfit (Highheels und volle Kriegsbemalung) auf der Promenade zu flanieren? Ich meine, dass hier abends die Luzi abgeht, wenn die Kur- und Klinikinsassen ausschwärmen, das war schon immer so, aber vormittags in diesem Styling in einer Milchbude am Strand zu sitzen – was genau erwarten Menschen wohl in solchen Situationen?
Auch immer wieder richtig spannend: Pärchenstyling. Es gibt ja Pärchen, die passen richtig gut zusammen, und dabei meine ich nicht die im Zwillingslook, die gibt es hier natürlich auch in Mengen. Die sind süß, aber langweilig, so sehr typische Schublade, dass ich schon gar nicht mehr weiter drüber nachdenke. Nein, es gibt auch Pärchen, da macht es richtig Spaß, die zusammen zu sehen, weil die so aussehen, als passten sie richtig gut zusammen. Die hiesige Inselmalerin und ihr Freund sind so ein Pärchen. Die sehen so aus, als ob sie extra für ihre Rollen gecastet und entsprechend gekleidet wurden. Stilrichtung: in die Jahre gekommene, lässige Naturmenschen, maritim ohne blauweiß, sondern eher syltgraubeige mit den passenden Akzenten, Fahrrad mit der obligatorischen Weinkiste, Holzschuhstiefeletten und Grobstrickmütze. Extrem stilsicher, passt in jeden Rosamunde Pilcher Roman als Besetzung für das Pärchen am Meer und werten Borkum natürlich gewaltig auf. Hier sind zwei, die nehmen Kleidung ernst und haben sie als wesentlichen Teil, der ihre Persönlichkeit repräsentiert, in ihr Leben integriert. Ich finde das toll, gucke die zwei richtig gerne an – und schäme mich dann immer ein bisschen für meine eigene „für Borkum reicht das-Einstellung“.
Dann gibt es aber auch Pärchen, da fragt man sich, warum die Frau mit ihrem Hausmeister Händchen hält. Aber auch andersherum gibt es richtig schicke Männer, die mit einer Frau unterwegs sind, die im günstigsten Fall eine Patientin ist und sie begleiten sie nur in ihrem sozialen Wiedereingliederungsprozess.
Aber nach einer Stunde Leute gucken ist auch wieder gut, wir sind dann noch bei meinem Onkel vorbeigefahren und haben die Heckenschere ausgeliehen und einen Anhänger voll Mutterboden mitgenommen. Er hat in seinem Garten nämlich keinen Platz mehr für „Erde“, produziert aber durch seinen gut bewirtschafteten Garten größere Mengen Kompost, was wir dann, wenn es zu Erde geworden sind, benutzen, um Stück für Stück den hinteren Rasen aufzufüllen und so irgendwann die Terrasse und Rasen auf ein Niveau zu bringen.
K hat also den Knöterich frisiert (Ergebnis: drei volle grüne Säcke), den Efeu, der von der Nachbarseite rüberwuchert gewaltig runtergeschnitten und ein weiteres Stück Rasen aufgefüllt.
Der Efeu bleibt jetzt erst mal einfach so liegen bis er verwelkt ist, dann nimmt er nur noch halb so viel Platz weg und kann viel leichter in Säcke gestopft werden.
Und Osterfeuer haben wir uns heute abend einfach geschenkt. Irgendwann ist man aus dem Alter raus und es war auf der Couch einfach gemütlicher
.
Bei einem Schmuckladen im Dorf habe ich schon im November zwei große, längliche Bernsteinstücke abgegeben und besprochen, dass mir die Inhaberin des Ladens daraus zwei Haarspangen bastelt, denn ich habe Haarspangen mit den verschiedensten Steinen und Dekoelementen, nur aus Bernstein habe ich noch nie welche gesehen, so dass ich mir jetzt einfach welche machen lassen möchte.
Im Januar sagte sie mir, dass sie jetzt endlich eine Idee hat, wie sie die Steine an der Spange befestigt, im Februar meinte sie, dass sie spätestens in zwei Wochen fertig ist und heute meinte sie, für nächste Woche will sie es schaffen. Nun denn, habe ich nächste Woche noch mal einen Grund, ins Dorf zu fahren.
Der Treibgutladen hatte auch wieder geöffnet (diesmal mit Ankündigung, für so etwas sind Facebookgruppen schon praktisch) und wenn ich schon mal im Dorf bin….. Das meiste hatte ich aber am Mittwoch schon weggekauft, so dass es jetzt nur noch drei weitere Teile wurden, darunter eine Hose aus schwarzem Lederimitat, die ziemlich gut zu meinen roten Highhheel-Lacklederpumps aussehen wird – jetzt brauche ich nur noch den passenden Anlass, so eine Kombination auszuführen.
Demnächst ist garantiert wieder irgendwo eine Bankerveranstaltung, da liebe ich solche Verkleidungen, kombiniert mit Sprüchen wie: „Je höher der Absatz, desto kürzer der Hauptsatz“. Unter den gehobenen Bankern kommen ja nun nicht sehr viele Frauen vor. Die, die es bis dort geschafft haben, faszinieren mich aber immer wieder mit ihrem artistischen Schuhwerk. Ein Mysterium, was ich bis heute noch nicht aufklären konnte: Warum machen die das? Kann man als Frau in der Bank nur Karriere machen ab 10cm Absatz? Ich meine, ich habe ja sogar professionell gelernt auf solchen Schuhen zu gehen – aber bequem finde ich die Dinger bis heute nicht.
Überhaupt: Kleidung. Ein Thema, was mich immer wieder fasziniert und über das ich stunden- , ja tagelang philosophieren kann, während ich Leute und ihre Kleidung beobachte.
Heute war schönes Wetter außerdem Osterferien, die Insel ist randvoll und damit eine wunderbare Gelegenheit, diesem Hobby nachzugehen. Also habe ich mich mit einem großen Eis auf eine Bank in der Fußgängerzone gesetzt und Leute geguckt. Erste Erkenntnis: Jacken werden wieder parkaähnlicher, hinten länger als vorne, mit einem kleinen Schlitz in der Mitte, der mit einem Bändchen zugehalten wird. So
Interessant dabei, dass es die sowohl in beige für Damen Ü60 gibt als auch in Holz für Girlies U20, es sieht aber so aus, dass die Damen Ü60 beginnen mehr auf kräftige Farben wie weinrot, petrol und aubergine zu stehen, wahrscheinlich weil sie Sorge haben, sonst zu modern zu wirken, wenn jemand beige und Holz nicht unterscheiden kann.
Eine andere Frage, die mich beschäftigt, seitdem ich Badegäste auf Borkum beobachte: Warum gibt es Leute, die sich aufbrezeln wie für eine Abendveranstaltung, nur um in diesem Outfit (Highheels und volle Kriegsbemalung) auf der Promenade zu flanieren? Ich meine, dass hier abends die Luzi abgeht, wenn die Kur- und Klinikinsassen ausschwärmen, das war schon immer so, aber vormittags in diesem Styling in einer Milchbude am Strand zu sitzen – was genau erwarten Menschen wohl in solchen Situationen?
Auch immer wieder richtig spannend: Pärchenstyling. Es gibt ja Pärchen, die passen richtig gut zusammen, und dabei meine ich nicht die im Zwillingslook, die gibt es hier natürlich auch in Mengen. Die sind süß, aber langweilig, so sehr typische Schublade, dass ich schon gar nicht mehr weiter drüber nachdenke. Nein, es gibt auch Pärchen, da macht es richtig Spaß, die zusammen zu sehen, weil die so aussehen, als passten sie richtig gut zusammen. Die hiesige Inselmalerin und ihr Freund sind so ein Pärchen. Die sehen so aus, als ob sie extra für ihre Rollen gecastet und entsprechend gekleidet wurden. Stilrichtung: in die Jahre gekommene, lässige Naturmenschen, maritim ohne blauweiß, sondern eher syltgraubeige mit den passenden Akzenten, Fahrrad mit der obligatorischen Weinkiste, Holzschuhstiefeletten und Grobstrickmütze. Extrem stilsicher, passt in jeden Rosamunde Pilcher Roman als Besetzung für das Pärchen am Meer und werten Borkum natürlich gewaltig auf. Hier sind zwei, die nehmen Kleidung ernst und haben sie als wesentlichen Teil, der ihre Persönlichkeit repräsentiert, in ihr Leben integriert. Ich finde das toll, gucke die zwei richtig gerne an – und schäme mich dann immer ein bisschen für meine eigene „für Borkum reicht das-Einstellung“.
Dann gibt es aber auch Pärchen, da fragt man sich, warum die Frau mit ihrem Hausmeister Händchen hält. Aber auch andersherum gibt es richtig schicke Männer, die mit einer Frau unterwegs sind, die im günstigsten Fall eine Patientin ist und sie begleiten sie nur in ihrem sozialen Wiedereingliederungsprozess.
Aber nach einer Stunde Leute gucken ist auch wieder gut, wir sind dann noch bei meinem Onkel vorbeigefahren und haben die Heckenschere ausgeliehen und einen Anhänger voll Mutterboden mitgenommen. Er hat in seinem Garten nämlich keinen Platz mehr für „Erde“, produziert aber durch seinen gut bewirtschafteten Garten größere Mengen Kompost, was wir dann, wenn es zu Erde geworden sind, benutzen, um Stück für Stück den hinteren Rasen aufzufüllen und so irgendwann die Terrasse und Rasen auf ein Niveau zu bringen.
K hat also den Knöterich frisiert (Ergebnis: drei volle grüne Säcke), den Efeu, der von der Nachbarseite rüberwuchert gewaltig runtergeschnitten und ein weiteres Stück Rasen aufgefüllt.
Der Efeu bleibt jetzt erst mal einfach so liegen bis er verwelkt ist, dann nimmt er nur noch halb so viel Platz weg und kann viel leichter in Säcke gestopft werden.
Und Osterfeuer haben wir uns heute abend einfach geschenkt. Irgendwann ist man aus dem Alter raus und es war auf der Couch einfach gemütlicher
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