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Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 22. Juni 2021
Scham
Manchmal fällt einem plötzlich ein Wort vor die Füße und man fragt sich, was es eigentlich bedeutet.
Wo es herkommt, welche Hintergründe es gibt und warum es so oft so unterschiedlich eingesetzt wird.

Ich habe mich heute gefragt, wie Scham entsteht. Warum gibt es überhaupt Scham und warum betrifft es die Menschen so unterschiedlich?

Ich kam dann schnell auf Zusammenhänge mit Angst. Ich glaube, Scham und Angst haben vieles gemeinsam.
Natürlich gibt es auch grundlegende Unterschiede, aber ich denke, ohne Angst funktioniert Scham nicht. Ich glaube, man schämt sich, weil man Angst davor hat, ausgeschlossen zu werden.
Ich fand das Wort "Sozialangst" und ich denke, dieses Wort enthält viele Erklärungen für Scham.
Scham reguliert das Sozialverhalten der Menschen. Die Angst nicht gemocht oder abgelehnt zu werden ist der Mittler zwischen dem Streben nach dem eigenen Vorteil und der Rücksicht auf andere.

Scham ist ein unangenehmes Gefühl, und weil sich niemand schämen möchte, verhält er sich so, dass er sich grade nicht schämen muss.

Ich glaube auch, dass man sich gegen Scham nicht wehren kann, genauso wenig wie gegen Angst, aber man kann lernen, damit umzugehen, genau wie mit Angst.

Außerdem glaube ich, dass die Intensität, mit der Menschen Scham oder Angst empfinden bzw. die Sensibilität, wie schnell oder wie leicht Menschen Angst oder Scham empfinden, zu einem gewissen Teil angeboren ist, dass aber die meisten Trigger, die genau diese Gefühle auslösen, anerzogen werden.

Ich halte mich weder für einen ängstlichen Menschen noch für einen besonders schamhaften, es kann aber auch sein, dass ich einfach nur besonders gut gelernt habe, damit umzugehen
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