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Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 26. Januar 2019
Wenn einer stirbt
Wenn einer stirbt, mit dessen Tod man mal so gar nicht gerechnet hat, dann ist das ein echter Schreck.
Ein Kollege aus dem Mutterhaus ist gestern verstorben, und obwohl er schon seit zwei Wochen krank geschrieben war, hat wirklich niemand damit gerechnet, dass er gleich verstirbt. Er wohl auch nicht, denn er ist erst am Mittwoch ins Krankenhaus gekommen und dann ging es wohl ziemlich schnell. Darmverschluss ist als solches schon keine schöne Sache, wenn der aber noch von einer Lungenembolie begleitet wird, dann sind auch Ärzte machtlos.
Wenn man sich nach der Information von dem ersten Schreck erholt hat, beginnt man natürlich auch zu überlegen, was das nun für einen selber bedeutet, denn - ich wiederhole mich in so einer Situation regelmäßig - die, die übrig bleiben müssen mit dem Tod des anderen ja weiterleben.
Dieser Kollege leitete eine Abteilung, die es in der Form auch in unserer Firma gibt, und das bedeutet, dass es mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit nun auch bei uns in der Firma Änderungen geben wird. Es wird wahrscheinlich so ein Rotationsspiel werden, bei dem auch neue Leute eingestellt werden, aber bei neuen Leuten weiß man ja nie, was man bekommt, oder bekommen kann und vor allem wann.
Es wird also spannend werden.

So ein plötzlicher Tod, der ohne Voranmeldung und vor allem auch ohne Unfall daherkommt, der scheucht einen dann doch mehr auf, als man meint. Mir geht das zumindest so und ich habe mich mit K jetzt länger darüber unterhalten, dass wir einfach mehr auf unsere Zeit achten müssen.
Und dass wir aufräumen müssen.
Wenn so etwas wirklich passiert, ich meine bei uns direkt passiert, nicht nur draußen bei (fremden) Kollegen, dann hat derjenige, der übrig bleibt, schon genug damit zu tun, mit sich selber und der neuen Situation klarzukommen, zusätzlichen Ärger, wegen nicht geregelter Hinterlassenschaften, den braucht man dann wirklich nicht auch noch.

Ich habe eine Menge aus CWs Tod gelernt - und hauptsächlich habe ich gelernt, dass man den Tod ernst nehmen sollte, denn er kommt auch, wenn man ihn hartnäckig leugnet.
Dass CW sterbenskrank war, wussten wir eigentlich beide, aber niemand wollte es wahrhaben, deshalb haben wir nur Witze gemacht und uns vorsätzlich nicht darum gekümmert, seine Hinterlassenschaften vorab zu regeln. Großer Fehler, weil das Durcheinander, das er hinterlassen hat, einfach nur eine Katastrophe war und die Zeit und Energie, die ich (und K, dem ich unendlich dankbar bin für seine Unterstützung) da rein investiert haben, um dieses Chaos zu ordnen, die hätten wir wahrlich besser nutzen können.

Nun ja, außer dieser aufschreckenden Nachricht am Nachmittag ist heute sonst nicht viel passiert.
Wir waren im Großmarkt einkaufen, haben u.a. für J den ultimativen Reiniger erworben (Reiniger mit Salzsäure, als ob sich mein Chemiekind mit weniger zufrieden geben würde), für uns und unsere künftigen Ausflugstouren gab es eine größere Menge an Pikkolöchen, die waren grade im Angebot und für unter 'n Euro das Stück muss man zuschlagen, jetzt können wir uns künftig schon auf der Fähre regelmäßig zur anstehenden freien Zeit standesgemäß zuprosten und für den Sommer sind schon ein paar nette Dünentouren geplant.*
Außerdem haben wir die Backcamembertvorräte aufgefüllt und die leckere Terriakisauce gekauft, die ich von N zu Weihnachten bekommen habe und deren Reste noch auf Borkum stehen. Die wollte ich für Greven nämlich auch haben, weil sie echt lecker ist, in normalen Läden habe ich sie nur bisher noch nicht gesehen. Im Großmarkt gab es die Sauce leider auch nur in der Geschmacksrichtung Knoblauch, besser als gar nichts, aber die Variante "gerösteter Sesam" ist auch toll und steht jetzt noch auf meiner Wunschliste.

*Wenn ich das so schreibe, klingt das verdammt nach Kegeltour oder etwas ähnlich gruseligem, ich versichere aber, wir bleiben ganz friedlich und grölen auch nicht rum, auch nicht nach verstärktem Alkoholgenuss, so ein Pikkolöchen hat auch mehr Symbolcharakter als dass es der Stimmungsauflockerung dient.

Sonst ist wirklich nicht mehr passiert, wir haben noch nicht mal gekocht, weil noch Reste von gestern aufgewärmt werden konnten, ein angenehm fauler Samstag, wenn's nach mir geht, kann das regelmäßig wiederholt werden
.
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