Sonntag, 26. März 2023
Doch was geschafft
anje, 23:43h
Als ich heute auf die letzte Woche zurückblickte, die gefühlt nur aus Stress und Büro und noch mehr Büro bestand, fiel mir auf, dass ich doch noch jede Menge nebenher erledigt habe, nur die Dinge, die seit Wochen auf meiner to-do-Liste stehen, die blieben unbearbeitet.
Vielleicht sollte ich mir also doch wieder angewöhnen, alles, was so erledigt werden muss, aufzuschreiben um es abhaken zu können, vielleicht gibt das ein besseres Gefühl.
Oder ist es genau umgekehrt, wenn ich es aufschreibe, geht die Prokrastiniererei erst richtig los?
Ich weiß es nicht, ich werde das beobachten.
Heute war mir danach, Dinge, die ich letzte Woche nebenbei erledigt habe, wenigstens nachträglich abzuhaken, also schreibe ich sie hier auf:
1. Ich bin für einen Termin in einer HNO-Praxis vorstellig geworden und habe ihn spontan für nächsten Mittwoch bekommen. (Wenn man weiß, wie sehr ich es hasse, solche Terminvereinbarungen zu erledigen, versteht man auch, weshalb ich es als erwähnenswerte Leistung hier aufführe.)
Ich war etwas sprachlos, dass das so schnell klappte, weil Facharzt und neue Patientin und nur Kasse usw., aber nein, nächsten Mittwoch habe ich einen Termin beim HNO-Arzt, weil ich gerne einmal abklären lassen möchte, ob die immer mal wieder auftretenden Symptome eines Hörsturzes, der sich zwar bisher regelmäßig wieder selber reparierte, normal sind oder ob sich da etwas ankündigt, was ich vorbeugend behandeln sollte.
2. Meine Schuhe vom Schuster abgeholt. Die Logistikprobleme beim Abholen sind die gleiche wie beim Hinbringen, aber auch das Abholen habe ich erfolgreich organisiert.
3. Neue Sommerreifen für mein Auto bestellt und für nächsten Freitag einen Termin zum Räderwechsel vereinbart, ich kann also gleich mit funkelnagelneue Sommerreifen nach Borkum fahren und habe das pünktlich zum anstehenden O erledigt.
Gefreut habe ich mich darüber, dass mir rechtzeitig genug einfiel, dass mir beim letzten Reifenwechsel gesagt wurde, dass die Sommerreifen ersetzt werden müssen, normalerweise vergesse ich so etwas ja, bis der Reifenwechsel selber ansteht und dann ist blöd. Jetzt fiel es mir aber bereits vor zwei Wochen wieder ein, ich rief also rechtzeitig genug beim Autoschrauber an, der die Reifen zwischen den Wechselterminen für mich aufbewahrt, und ließ ihn nachgucken, welche Größe Reifen denn nun genau für die Sommerreifenfelgen gebraucht werden (ist eine andere Größe als die Winterreifen, weil die Winterreifenfelgen noch von meinem alten Golf stammen, ist alles etwas kompliziert.) Diese Info gab ich dann zunächst an K weiter, der sich zwei Wochen lang damit beschäftigte, die tollsten, besten, preisgekröntesten und vor allem die leisesten Reifen dieser Saison rauszusuchen, denn K ist hier viel mehr engagiert als ich und findet vor allem leise das allerwichtigste Entscheidungskriterium.
Er stellte im Ergebnis fest, dass es einen Test in der Autobild gab und dass dieses Jahr Goodyear der Testsieger bei den Lautstärken (eigentlich müsste es hier Leisestärken heißen, oder?) ist und dass ich deshalb unbedingt nur Goodyearreifen fahren solle. Mir ist das eingeschränkt egal, ich möchte vor allem gute Reifen haben und wenn Goodyear jetzt leisere Reifen als Conti produziert, dann eben die. Zwischendurch war noch Pirelli im Rennen, was mir persönlich vor allem wegen des Namens gut gefiel. Elli Pirelli, an irgendwas erinnert mich das und ich hätte es hübsch gefunden, Pirellireifen zu fahren, dann kam aber raus, dass das ein alter Test war und dass Pirelli in der Autobild überhaupt ganz schlecht abschneidet und naja, dann eben kein Pirelli, Pech.
Bei den Goodyearreifen war dann nur das Problem, dass es von den in der Autobild getesteten Reifen zwei Versionen mit leicht unterschiedlicher Bezeichnung und stark unterschiedlichen Preisen gab und dass K nicht rauskriegen konnte, wo genau der Unterschied ist und welche nun leiser sind.
Ich rief dann kurzerhand bei Goodyear an und ließ mir erklären, dass die eine Nummer für die Vorjahrsversion steht und die andere für die aktuelle Version, die technischen Unterschiede aber marginal und die Dezibel bei beiden identisch seien. Weshalb die Vorjahresversion im Netz so viel teurer ist als die aktuelle Version, konnten sie mir bei Goodyear nicht erklären, sie vermuteten, dass es was mit Einkaufsmengen und Sonderangeboten zu tun hat.
Mit so viel beruhigendem Fachwissen ausgestattet musste ich dann nur noch nach dem günstigsten Preis für einen klar bezeichneten Reifentyp googeln und kaufte schließlich bei ebay, weil es dort noch einen 10% Sonderrabatt gab. Geliefert werden sie direkt an meinen Autoschrauber, der sie dann in Ruhe auf die Felgen ziehen kann, um nächsten Freitag nur noch die Räder zu wechseln. Es ist alles vorbildlich und pünktlich bearbeitet und organisiert, ich bin stolz auf mich.
4. Die Hausmesse von Nobilia besucht und mir ca. 98 ausgestellte Musterküchen angeschaut. Hier ging es mir so ähnlich wie neulich auf der Sanitärmesse: Immerhin weiß ich jetzt sicher, dass es bei den normalen Küchenbauern nichts gibt, was mich besonders vom Hocker haut. Dafür gibt es sehr viel, was mich immer nur genervt den Kopf schütteln lässt, nämlich Design-Shishi, der die Funktionalität beeinträchtigt und für solchen Blödsinn habe ich ja mal überhaupt kein Verständnis. Designs follows function ist so ziemlich der wichtigste Leitsatz, den ich nie müde werde zu zitieren, scheint aber für viele Designer keine Bedeutung zu haben - und für viele Küchenkäufer offensichtlich auch nicht. Eigentlich wusste ich vorher schon, was ich alles nicht will, immerhin weiß ich es jetzt ganz genau.
5. Die Baumesse in Münster besucht - und auch hier war der Besuch komplett entbehrlich, weiß man aber immer erst hinterher, einen Versuch war's wert.
Positiv zu vermerken ist immerhin, dass der Aufzugbauer, den wir schon im Rahmen der Auftragsplanung im Auge hatten, einen Stand auf der Messe hatte und wir jetzt einen persönlichen Kontakt haben und außerdem schon wissen, dass es verschiedene Plattformaufzüge gibt und auch welche, die nicht streng nach Krankenaufzug aussehen.
Und schließlich
6. habe ich jemanden gefunden, der mir aus der LED-Lampe, die ich auf dem Flohmarkt gekauft habe und einem großen, alten Stück Treibholz, was N auf Borkum gefunden hat, eine Treibholz-LED-Lampe gebastelt hat und ich bin sehr zufrieden damit. Als letzte Herausforderung muss K jetzt noch eine stabile Möglichkeit finden, die Lampe in der Decke über dem Esstisch auf Borkum zu befestigen, aber hier bin ich zuversichtlich, dass ihm das gelingen wird.
Die Idee, als Esstischlampe einen großen, alten Holzbalken mit LED-Beleuchtung aufzuhängen, kam mir schon vor längerem, als ich dann feststellte, dass man solche Lampen für Beträge ab 800€ aufwärts kaufen kam, war mir klar, dass ich die Idee irgendwie selbstgebastelt umsetzen muss, denn so ein Betrag für so eine Lampe ist einfach nur lächerlich.
Als erstes kaufte ich deshalb auf dem Flohmarkt eine längliche LED-Lampe und anschließend teilte ich allen Familienmitgliedern mit, sie mögen bei Spaziergängen auf der Insel bitte Ausschau nach einem passenden Stück Holz, das N dann auch irgendwann fand und stolz mitbrachte. Jetzt brauchte ich nur noch jemanden, der Lampe und Holz zusammenfügte und weil ich davon ausging, dass so jemand auf dem Festland leichter zu finden ist, nahm ich Holz und Lampe mit - und jetzt ist es fertig.
Hier liegt die fertig zusammengebaute Lampe auf dem Rücksitz meines Autos
Und hier auf meinem Wohnzimmerteppich, jetzt muss K nur noch das Problem des Anbringens lösen.
Insgesamt war es also eine ziemlich erfolgreiche Woche, vor lauter Stress im Büro habe ich das erst im Nachhinein bemerkt
.
(Abgelegt in anjesagt und bisher 466 x anjeklickt)
Vielleicht sollte ich mir also doch wieder angewöhnen, alles, was so erledigt werden muss, aufzuschreiben um es abhaken zu können, vielleicht gibt das ein besseres Gefühl.
Oder ist es genau umgekehrt, wenn ich es aufschreibe, geht die Prokrastiniererei erst richtig los?
Ich weiß es nicht, ich werde das beobachten.
Heute war mir danach, Dinge, die ich letzte Woche nebenbei erledigt habe, wenigstens nachträglich abzuhaken, also schreibe ich sie hier auf:
1. Ich bin für einen Termin in einer HNO-Praxis vorstellig geworden und habe ihn spontan für nächsten Mittwoch bekommen. (Wenn man weiß, wie sehr ich es hasse, solche Terminvereinbarungen zu erledigen, versteht man auch, weshalb ich es als erwähnenswerte Leistung hier aufführe.)
Ich war etwas sprachlos, dass das so schnell klappte, weil Facharzt und neue Patientin und nur Kasse usw., aber nein, nächsten Mittwoch habe ich einen Termin beim HNO-Arzt, weil ich gerne einmal abklären lassen möchte, ob die immer mal wieder auftretenden Symptome eines Hörsturzes, der sich zwar bisher regelmäßig wieder selber reparierte, normal sind oder ob sich da etwas ankündigt, was ich vorbeugend behandeln sollte.
2. Meine Schuhe vom Schuster abgeholt. Die Logistikprobleme beim Abholen sind die gleiche wie beim Hinbringen, aber auch das Abholen habe ich erfolgreich organisiert.
3. Neue Sommerreifen für mein Auto bestellt und für nächsten Freitag einen Termin zum Räderwechsel vereinbart, ich kann also gleich mit funkelnagelneue Sommerreifen nach Borkum fahren und habe das pünktlich zum anstehenden O erledigt.
Gefreut habe ich mich darüber, dass mir rechtzeitig genug einfiel, dass mir beim letzten Reifenwechsel gesagt wurde, dass die Sommerreifen ersetzt werden müssen, normalerweise vergesse ich so etwas ja, bis der Reifenwechsel selber ansteht und dann ist blöd. Jetzt fiel es mir aber bereits vor zwei Wochen wieder ein, ich rief also rechtzeitig genug beim Autoschrauber an, der die Reifen zwischen den Wechselterminen für mich aufbewahrt, und ließ ihn nachgucken, welche Größe Reifen denn nun genau für die Sommerreifenfelgen gebraucht werden (ist eine andere Größe als die Winterreifen, weil die Winterreifenfelgen noch von meinem alten Golf stammen, ist alles etwas kompliziert.) Diese Info gab ich dann zunächst an K weiter, der sich zwei Wochen lang damit beschäftigte, die tollsten, besten, preisgekröntesten und vor allem die leisesten Reifen dieser Saison rauszusuchen, denn K ist hier viel mehr engagiert als ich und findet vor allem leise das allerwichtigste Entscheidungskriterium.
Er stellte im Ergebnis fest, dass es einen Test in der Autobild gab und dass dieses Jahr Goodyear der Testsieger bei den Lautstärken (eigentlich müsste es hier Leisestärken heißen, oder?) ist und dass ich deshalb unbedingt nur Goodyearreifen fahren solle. Mir ist das eingeschränkt egal, ich möchte vor allem gute Reifen haben und wenn Goodyear jetzt leisere Reifen als Conti produziert, dann eben die. Zwischendurch war noch Pirelli im Rennen, was mir persönlich vor allem wegen des Namens gut gefiel. Elli Pirelli, an irgendwas erinnert mich das und ich hätte es hübsch gefunden, Pirellireifen zu fahren, dann kam aber raus, dass das ein alter Test war und dass Pirelli in der Autobild überhaupt ganz schlecht abschneidet und naja, dann eben kein Pirelli, Pech.
Bei den Goodyearreifen war dann nur das Problem, dass es von den in der Autobild getesteten Reifen zwei Versionen mit leicht unterschiedlicher Bezeichnung und stark unterschiedlichen Preisen gab und dass K nicht rauskriegen konnte, wo genau der Unterschied ist und welche nun leiser sind.
Ich rief dann kurzerhand bei Goodyear an und ließ mir erklären, dass die eine Nummer für die Vorjahrsversion steht und die andere für die aktuelle Version, die technischen Unterschiede aber marginal und die Dezibel bei beiden identisch seien. Weshalb die Vorjahresversion im Netz so viel teurer ist als die aktuelle Version, konnten sie mir bei Goodyear nicht erklären, sie vermuteten, dass es was mit Einkaufsmengen und Sonderangeboten zu tun hat.
Mit so viel beruhigendem Fachwissen ausgestattet musste ich dann nur noch nach dem günstigsten Preis für einen klar bezeichneten Reifentyp googeln und kaufte schließlich bei ebay, weil es dort noch einen 10% Sonderrabatt gab. Geliefert werden sie direkt an meinen Autoschrauber, der sie dann in Ruhe auf die Felgen ziehen kann, um nächsten Freitag nur noch die Räder zu wechseln. Es ist alles vorbildlich und pünktlich bearbeitet und organisiert, ich bin stolz auf mich.
4. Die Hausmesse von Nobilia besucht und mir ca. 98 ausgestellte Musterküchen angeschaut. Hier ging es mir so ähnlich wie neulich auf der Sanitärmesse: Immerhin weiß ich jetzt sicher, dass es bei den normalen Küchenbauern nichts gibt, was mich besonders vom Hocker haut. Dafür gibt es sehr viel, was mich immer nur genervt den Kopf schütteln lässt, nämlich Design-Shishi, der die Funktionalität beeinträchtigt und für solchen Blödsinn habe ich ja mal überhaupt kein Verständnis. Designs follows function ist so ziemlich der wichtigste Leitsatz, den ich nie müde werde zu zitieren, scheint aber für viele Designer keine Bedeutung zu haben - und für viele Küchenkäufer offensichtlich auch nicht. Eigentlich wusste ich vorher schon, was ich alles nicht will, immerhin weiß ich es jetzt ganz genau.
5. Die Baumesse in Münster besucht - und auch hier war der Besuch komplett entbehrlich, weiß man aber immer erst hinterher, einen Versuch war's wert.
Positiv zu vermerken ist immerhin, dass der Aufzugbauer, den wir schon im Rahmen der Auftragsplanung im Auge hatten, einen Stand auf der Messe hatte und wir jetzt einen persönlichen Kontakt haben und außerdem schon wissen, dass es verschiedene Plattformaufzüge gibt und auch welche, die nicht streng nach Krankenaufzug aussehen.
Und schließlich
6. habe ich jemanden gefunden, der mir aus der LED-Lampe, die ich auf dem Flohmarkt gekauft habe und einem großen, alten Stück Treibholz, was N auf Borkum gefunden hat, eine Treibholz-LED-Lampe gebastelt hat und ich bin sehr zufrieden damit. Als letzte Herausforderung muss K jetzt noch eine stabile Möglichkeit finden, die Lampe in der Decke über dem Esstisch auf Borkum zu befestigen, aber hier bin ich zuversichtlich, dass ihm das gelingen wird.
Die Idee, als Esstischlampe einen großen, alten Holzbalken mit LED-Beleuchtung aufzuhängen, kam mir schon vor längerem, als ich dann feststellte, dass man solche Lampen für Beträge ab 800€ aufwärts kaufen kam, war mir klar, dass ich die Idee irgendwie selbstgebastelt umsetzen muss, denn so ein Betrag für so eine Lampe ist einfach nur lächerlich.
Als erstes kaufte ich deshalb auf dem Flohmarkt eine längliche LED-Lampe und anschließend teilte ich allen Familienmitgliedern mit, sie mögen bei Spaziergängen auf der Insel bitte Ausschau nach einem passenden Stück Holz, das N dann auch irgendwann fand und stolz mitbrachte. Jetzt brauchte ich nur noch jemanden, der Lampe und Holz zusammenfügte und weil ich davon ausging, dass so jemand auf dem Festland leichter zu finden ist, nahm ich Holz und Lampe mit - und jetzt ist es fertig.
Hier liegt die fertig zusammengebaute Lampe auf dem Rücksitz meines Autos
Und hier auf meinem Wohnzimmerteppich, jetzt muss K nur noch das Problem des Anbringens lösen.
Insgesamt war es also eine ziemlich erfolgreiche Woche, vor lauter Stress im Büro habe ich das erst im Nachhinein bemerkt
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