anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 12. Dezember 2019
Schulung
Für das Erfassen und Reporten der Kapitalanlagen der verschiedenen Stiftungen, die hier verwaltet werden, bekommen wir ein neues EDV-Programm, was speziell dafür entwickelt wurde. Bisher haben wir mit einer selbstgestrickten Lösung aus SAP und Excel gearbeitet, das ging auch irgendwie, aber so ein richtiges Spezialprogramm ist natürlich viel cooler und professioneller und (hoffentlich) auch einfacher und komfortabler in der Bedienung.
Heute waren zwei Mitarbeiter der Softwarefirma bei uns im Büro, um uns in einer ersten Schulung in dem Programm überhaupt erstmal zu zeigen, was wie zu bedienen ist.
Wir waren eine sehr kleine "Schulungsklasse", teilgenommen haben der Leiter Rechnungswesen und ich - weil wir die beiden Verantwortlichen für diesen Bereich sind und ich sicherstellen möchte, dass der Kram vernünftig läuft und optimal benutzt wird, bevor ich einzelne Alltagsaufgaben an weitere Mitarbeiter abgebe, die ich dann ja selber einweisen kann.

Zugegeben, ich war sehr lange nicht mehr auf irgendeiner Schulung. Zwar auf Fortbildungen, aber da ging es meist um Spezialthemen, die eh nur für Spezialisten interessant sind, so eine richtige, klassische Schulung habe ich dagegen lange nicht mehr mitgemacht. Vielleicht bin ich deshalb auch mit einer sehr großen, positiven Erwartungshaltung an die heutige Schulung herangegangen.

Als aber die Dame, die für die Themen heute hauptverantwortlich war, begann zu erzählen, fiel mir wieder ein, welches Problem ich mit Schulungen und den schulenden Referenten fast unweigerlich habe: Ich habe nicht genug Geduld, mir Dinge, die ich nach dem ersten Satz verstanden habe, noch in 27 weiteren Sätzen und Umformulierungen ausführlich erklären zu lassen, ich werde dann sehr schnell nervös und denke quengelig "nu mach doch weiter".
Die Schulungsdame heute war ein Prototyp der Sorte Lehrer, die ich noch nie leiden konnte: Sie hatte überhaupt kein Gespür dafür, was ihre "Schüler" schon wussten, was sofort verstanden wurde und was überhaupt nicht relevant war. Sie spulte im wesentlichen ihr Programm ab, das auch am Ende des ersten Tages noch keinen roten Faden erkennen lässt und erklärte ständig irgendwelche Dinge, die für uns überhaupt keine Bedeutung haben. Wir sind keine Bank und wir sind kein Vermögensverwalter mit "Kunden", wir haben kein Geheimnisträgerthema und alle unsere Gesellschaften sind, bis auf eine, die aber vernachlässigt werden kann, gemeinnützig und damit steuerfrei. Wir kommen dafür beide aus der "normalen" Buchhaltung und brauchen ganz sicher keine Nachhilfe in Buchungssätzen.
Und außerdem kann ich es auf den Tod nicht leiden, wenn jemand anderes meint, mir vorschreiben zu müssen, was für mich wichtig und was nicht ist. Das entscheide ich ausschließlich selber aufgrund meiner persönlichen Situation und dem Überblick, den ich mir vom Standpunkt meiner persönlichen Situation aus verschafft habe. Und ich ändere meine Meinung auch ganz bestimmt nicht deshalb, weil jemand anderes mir sagt, dies oder jenes fänden aber sehr viele Leute sehr wichtig und hilfreich.

Ich fand den Tag heute also insgesamt sehr anstrengend, vor allem weil die Dame einen sehr starken rheinischen Akzent hatte, der bei mir ja grundsätzlich meine albernen Spiegelneuronen provoziert.

Morgen noch mal ein Tag auf rheinisch, zu allem Überfluss auch noch ab 8h, ich drücke mir selber die Daumen, dass das morgen nicht zu sehr eskaliert.
Aber zum Glück gibt es ein sehr ausführliches Handbuch, im Zweifel bringen wir uns die notwendige Programmbedienung also einfach selber bei
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