anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 22. Juli 2020
Zwischenstopp
K hat morgen Termine in Münster und weil ich keine Lust hatte, wieder alleine auf Borkum zu warten bis er zurückkommt, bin ich kurzerhand mitgeflogen.
Im Grunde ist es ja auch wirklich egal, wo ich zu Hause vorm PC sitze, denn genau das wäre sowieso meine Hauptbeschäftigung egal wo ich mich morgen aufhalte, weil auch die privaten Dinge halt irgendwann erledigt werden müssen und "Dinge erledigen" bedeutet bei mir ja in der Regel PC-Arbeit.
Heute habe ich die Steuererkläung für den Vater abgeschickt. Weil er neben seiner pensionierten Beamtentätigkeit auch noch einen Verlag betrieb, musste ich jetzt natürlich diesen Verlag steuerlich irgendwie möglichst sinnvoll loswerden, damit ich hierfür nicht auch noch immer zusätzlich umfangreiche Erklärungen abgeben muss. Das war eine durchaus knifflige Überlegung, die ich jetzt aber ganz gut gelöst habe, bilde ich mir ein. Diese Erklärung ist also schon mal weg. Dann muss ich diverse Erklärungen für CWs Hinterlassenschaften abgeben, da wir hier auch zwei Dinge im letzten Jahr endlich verkauft haben, muss ich mir auch hier deutlich mehr Gedanken machen als einfach nur "wie im Vorjahr". Aber immerhin ist das dann ein großer Schritt weiter zur endgültigen Auflösung. Und genau diese Steuererklärungen habe ich mir für morgen vorgenommen.
Meine eigene Erklärung muss ich ja dann auch noch fertigstellen, und dann noch die, dieser verschiedenen Kleinfirmen, die hier wie die Pilze aus dem Boden wachsen, so schnell werde ich also nicht arbeitslos und Frist ist bis zum 31.7. - aber das wird schon, ich habe jetzt halt für die nächsten 10 Tage täglich ein Date mit meinem Computer.

Und weil es dafür ganz egal ist, wo ich bin, kann ich auch einfach da sein, wo K grade ist, schließlich bin ich in diesem Punkt grade niemandem Rechenschaft schuldig.

Also mache ich jetzt mal anderthalb Tage Urlaub im Münsterland und finde das auch ziemlich okay.

Als wir heute Nachmittag auf Borkum abflogen, war grade die Fallschirmspringertruppe vor Ort, die jedes Jahr im Sommer ihre Ostfrieslandtournee absolvieren und mit dieser lustigen Absetzermaschine unterwegs sind. Jedes Mal, wenn ich diese Maschine sehe, muss ich breit grinsen.



oben die Absetzermaschine, links unten die Fallschirmspringer beim Briefing (das sonstige fliegende Volk spricht hier übrigens gerne von "Deppenwerfen" und nun ja, was die Leute daran so toll finden, in 10.000 Fuß aus einem Flugzeug zu springen, hat sich mir auch noch nicht erschlossen, aber da scheinen die Geschmäcker weit auseinander zu gehen. Ich habe das übrigens ordnungsgemäß auch einmal selber ausprobiert, um überhaupt mitreden zu können, mein Gesamteindruck von dieser Sportart: ich fand es eher langweilig und vor allem scheiße kalt. So einen Kick in Richtung "das ist die wahre Freiheit" habe ich definitiv nicht verspürt als ich aus dem Flugzeug hüpfte, ich fand es aber auch nicht sonderlich aufregend, dafür war mir viel zu kalt.)

Wie auch immer, die Truppe ist grade auf Borkum mit ihrer Maschine zu Besuch - und die Maschine immerhin ist wirklich ein echter Hingucker. Rechts unten dann ein Foto vom Borkumer Osten, wir sind heute Richtung Norden gestartet und mussten dann drehen, um auf den richtigen Steuerkurs zu kommen.



Östlich von Borkum liegen Juist, Memmert und Kachelot, die drei wachsen so nach und nach zusammen, bei Ebbe kann man das gut erkennen auf dem Foto links unten.
Die beiden Fotos dadrüber sind jeweils noch Borkum nach dem Start, rechts unten dann schon überm Festland, da striff so eine einsame kleine Wolke alleine unter uns durch die Gegend, die fand ich witzig.

Wir waren um kurz vor 18h in Münster und sind vom Flugplatz aus direkt zu Ikea Osnabrück gefahren. Ich wollte dort unbedingt noch so einen gusseisernen Topf zum Brotbacken kaufen und außerdem noch einen neuen, kleineren Topf als Ersatz für den auf Borkum, an dem ich mir jetzt schon mehrfach die Finger verbrannt habe, weil die Henkel immer unverschämt heiß werden, was man denen aber nicht ansieht und ich mir auch nicht merken kann, was aber natürlich jedesmal Brandblasen macht, also für diesen blöden Ekeltopf wollte ich einen Ersatz und das hat alles ganz wunderbar funktioniert.

Wir haben nur sinnvolle und nützliche Dinge bei Ikea gekauft, es war übrigens auch angenehm leer und ich möchte ausdrücklich erwähnen, dass ich KEINE einzige Kerze erworben habe.

Anschließend waren wir hier bei unserem Griechen essen (draußen), das war insgesamt damit ein wirklich schöner Ferientag, ich sag es jetzt (mal wieder) mit Hannes Wader



Mir gefällt das aktuell alles sehr gut
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Dienstag, 21. Juli 2020
Verplemperter Tag
Heute hatte ich einen Durchhängetag. Irgendwie konnte ich mich zu nichts vernünftig aufraffen, dabei hatte ich beständig das Gefühl, ich müsste irgendwas tun.
Im Ergebnis habe ich dann relativ planlos an verschiedenen Stellen rumgekramt, zwei Maschinen Wäsche gewaschen (und aufgehangen und schon wieder abgenommen, zusammengefaltet und weggeräumt), das Bett neu bezogen, die Spülmaschine eingeräumt und angeworfen - und alleine aus der Tatsache, dass ich diese Krimskramstätigkeiten erwähne, wird klar, dass ich verzweifelt versuche, dem Tag wenigstens im Rückblick einen Sinn zu geben, gelingt aber nicht, ich habe den Tag wohl tatsächlich recht sinnlos verplempert.

Ich habe nicht rumgeschlunzt oder einfach mein Nichtstun genossen, das würde ich nie als verplemperte Zeit bezeichnen, sondern als sehr sinnvoll genutzte Lebensmomente. Ich war tatsächlich viel zu hibbelig, um in Ruhe Nichtstun zu können, gleichzeitig war ich aber auch zu schlapp, um irgendwelche produktiven Tätigkeiten zu erledigen und so habe ich den Tag in einer seltsamen Patt-Situation an mir vorbeistreichen lassen
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Sonntag, 19. Juli 2020
Bilder aufgehangen und lecker gegessen
Nächste Woche kommt die Onkeltochter nach Borkum. Sie ist das einzige seiner Kinder, mit dem er noch (bzw. wieder) Kontakt hat und ich freue mich sehr für ihn, dass die zwei sich inzwischen wirklich wieder gut verstehen. Okay, ein bisschen Egoismus ist auch dabei, denn wenn er sich mit der Tochter gut versteht, dann wird sie sich hoffentlich auch ein wenig mit mir verantwortlich fühlen, wenn es irgendwann darum geht, wie der Onkel versorgt wird, wenn er das nicht mehr alleine kann.

Um meinen Vater habe ich mich bisher relativ alleine gekümmert, weil meine Geschwister keine Notwendigkeit sahen, sich da mehr als erforderlich einzumischen.
Meine Schwester ist entschuldigt, erstens hat sie wirklich seit sehr vielen Jahren gar keinen Kontakt mehr zum Vater, außerdem hat sie wahrlich genug eigenen Trouble und trotzdem hat sie mehrfach angeboten, dass sie sich um Dinge kümmert, wenn ich es nicht mehr alleine schaffe.
Aber mein Bruder, der den Kontakt zum Vater formal immer aufrecht gehalten hat, der hat noch nicht einmal nachgefragt, ob es Dinge zu erledigen oder zu besprechen gibt. Er lässt seine Frau Geburtstagspost an den Vater schreiben, die Kinder malen dann Bilder dazu und er selber unterschreibt dann immerhin höchstpersönlich mit "Dein Sohn W.", so viel Einsatz zeigt er schon, aber ansonsten bestand sein Kümmern um den Vater bisher hauptsächlich darin, dass er sich Vollmachten für die Sparbücher geben ließ. Die habe ich gefunden, als ich die Papiere des Vaters (gezwungenermaßen) aufgeräumt habe. Und ich gebe zu, das fühlte sich schon ein wenig seltsam an.

Das hat jetzt alles gar nichts mit dem Onkel zu tun, aber ich weiß halt, wie viel Behörden- und Organisationskram es bedeutet, wenn man sich um einen Menschen kümmert, der sein Leben nicht mehr alleine im Griff hat, ganz abgesehen davon, dass es eben auch Zeit braucht, diese Menschen regelmäßig zu besuchen. Und genau deshalb bin ich sehr froh, wenn der Onkel sich gut mit seiner Tochter versteht, weil ich einfach hoffe, dass die sich dann auch ein wenig mit kümmern wird.

Die Onkeltochter hat im Januar ihr zweites Kind bekommen und der Onkel wollte jetzt unbedingt einen Kinderstuhl haben, damit auch der Kleine schon mit am Tisch sitzen kann. Heute morgen bot jemand in der lokalen Facebookgruppe einen Kinderhochstuhl an, das fand ich eine sehr passende Gelegenheit und habe den Stuhl sofort reserviert, um 11h waren wir dann bei der Verkäuferin (mitten im Ort, also rote Zone, damit kein Auto, nur Fahrrad) und haben das Möbelstück abgeholt. Ich hatte den Fahrradanhänger dabei, der Stuhl passte aber nur aufgeklappt und aufrecht da rein, legen ging in keine Richtung, also bin ich mit dem aufrecht stehenden Stuhl im Hänger quer durchs Dorf geradelt, zweimal ist er unterwegs umgekippt, insgesamt sind wir alle aber heil beim Onkel angekommen.

Weil wir dann einmal da waren, haben wir auch gleich noch ein paar andere Dinge erledigt, die der Onkel erledigt haben wollte.
K hat insgesamt 28 Bilder aufgehangen.
Der Onkel hat das Haupthaus komplett renovieren lassen und dabei endlich alle Blümchen, Entchen, Käfer und Herzchen entfernt, die seine Frau da in knapp 30 Jahren zusammengetragen hatte. Die neuen Bilder sind überwiegend alte Inselmotive, das sieht jetzt alles sehr schön aus dort. Dann haben wir noch zwei weitere WindowColorbilder von den Scheiben der vorderen Ferienwohnung entfernt und alles einmal durchgesaugt und gewischt, jetzt ist die Ferienwohnung einigermaßen vorzeigbar.
Dann war es aber auch schon fast 17h und wir hatten beide gründlich Hunger. Also haben wir Tee, Bier und Söpke ausgeschlagen und sind nach Hause gefahren.
Dort warteten frische Gambas, ein großes Rotbarschfilet, eine Packung Bacon und ein Stück Grillkäse darauf, zu äußerst leckeren Grill-Spießen verarbeitet zu werden, es wurde ein echter Festschmaus. Ich mag ja Surf'n Turf sehr gerne und habe meinem Westfalenmann hartnäckig beigebracht, es auch zu mögen, deshalb gibt es bei uns häufiger Gambas mit Bacon, diesmal haben wir noch Fisch und Käse dazwischen gesteckt, das war eine sehr gute Idee
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Samstag, 18. Juli 2020
Ein wenig philosophiert und dann gebuddelt
Heute habe ich hauptsächlich Dinge nicht getan, die ich zunächst tun wollte, aber so ist das eben manchmal.

Ich bin relativ früh aufgestanden, weil ich dachte, ich könnte heute endlich mal ins Dorf fahren. Vielleicht einen Friseurtermin machen, anschließend noch einfach so ein wenig durchs Dorf bummeln, Geschäfte gucken, Eis essen und dann mal schauen. Beim Onkel vorbei gehen, dort Johannisbeeren pflücken, uns für den Abend zum Grillen verabreden, es gab viele Dinge, die mir heute früh nach dem Aufstehen als Möglichkeiten vorschwebten, irgendwie kam es dann aber zu nichts davon.

Stattdessen habe ich erst noch ein wenig im Internet gelesen und beim Lesen eines Artikels fiel mir plötzlich etwas auf, was mich maßlos faszinierte: Es gibt für einige (viele?) Begriffe gar nicht nur ein Gegenteil, sondern zwei, nämlich ein positives Gegenteil und ein negatives. Es hängt einfach davon ab, wie man den Begriff selber betrachtet.

Diese Erkenntnis brachte mich in meinem Dauerthema, nämlich "Respekt, hui oder pfui?" einen ganz großen Schritt weiter. Plötzlich wird mir klar, dass Respekt beides sein kann, sowohl gut als auch schlecht und dass das vielleicht widersprüchlich sein mag, dass es deshalb aber nicht falsch ist, vielmehr nennt man das Ambiguität. Viele Dinge haben zwei Seiten, die beide einzeln betrachtet richtig sind, was aber eben nicht bedeutet, dass die jeweils andere falsch ist.

Die negativen Gegenteile von Respekt sind zB Übergriffigkeit, Rücksichtslosigkeit und Intoleranz.
Man kann aber auch positive Gegenteile nennen: Gemeinschaft auf Augenhöhe, Vertrauen, Freiheit, Authentizität, Ehrlichkeit, Spontanität, Kreativität, Fröhlichkeit, Lockerheit, Albernheit

Und mit diesem Denkansatz bin ich in eine ausführliche philosophische Denkschleife geraten, die dazu führte, dass ich die Zeit vergaß und plötzlich war es zu spät, um noch ins Dorf zu gehen, zumindest wenn ich dort einen Friseurtermin ausmachen wollte und außerdem hatte ich meinen Brotteig vergessen, der stand da nämlich schon seit gestern und musste jetzt langsam mal gebacken werden.

So kam es, dass wir heute nirgendwo waren, außer kurz am Meer, um dort beim aufs Wasser schauen darauf zu warten, dass der Ofen genug vorgeheizt war, um das Brot reinzuschieben. Ich lasse den Ofen immer mindestens eine halbe Stunde auf 250°C mit einem gusseisernen Topf drin vorheizen, dann ist auch der Topf passend heiß, dass ich das Brot in dem Topf backen kann, so bekommt es nämlich die absolut perfekte Kruste und schmeckt uns beiden mit großem Abstand am allerleckersten von allen Varianten, in denen ich sonst schon Brot gebacken habe. Diese Variante hat halt nur den Nachteil, dass man nach der ersten halben Stunde das Brot erst reinschieben muss, um eine weitere halbe Stunde später den Deckel vom Topf zu nehmen, damit es dann noch eine Viertelstunde ohne Deckel schön braun werden kann, man ist also insgesamt 1 1/4 Stunde beschäftigt und kann zwischendurch nie länger als eine halbe Stunde etwas anderes machen. Nicht kompatibel mit Bummeln durchs Dorf, aber am Meer sitzen und aufs Wasser gucken geht grade so, das lohnt sich auch mit Hin - und Herpendeln.

Am Nachmittag haben wir dann ein wenig im Garten gebuddelt und dabei zu unserem großen Erstaunen festgestellt, dass unter der ehemaligen, jetzt entpflasterten Terrasse nicht nur Sand ist, sondern ein komplettes Fundament. Dort Rasen zu säen können wir als Plan also streichen, der wächst nicht auf Zementboden. Jetzt müssen wir uns was Neues ausdenken, was wir dort nun hinbauen, ich könnte mir z.B. rechts und links ein Hochbeet gut vorstellen und dazwischen vielleicht noch ein Waldsofa.
Wir denken noch mal darüber nach.

Auf alle Fälle hat K angefangen, in dem noch verbliebenen Stück Rasen ein großes Loch auszuheben, weil dort richtig guter Mutterboden ist. Wir wollen dann unten in das Loch den einfachen Sand füllen (soweit er unter der ehemals gepflasterten Terrasse war) und danach den ausgebuddelten Mutterboden wieder obendrauf schippen und dann alles neu mit Rasen einsäen. So kommt der Rasen insgesamt ein ganzes Stück höher und wir haben nicht mehr ein so großes Gefälle im hinteren Teil des Grundstücks. Allerdings ist Löcher graben eine körperlich richtig anstrengende Arbeit und wenn man das nicht mehr gewohnt ist, weil auf einem Bürostuhl sitzen halt deutlich weniger Energie erfordert, dann schafft man jeden Tag nur ein kleines Loch, aber wir machen jetzt einfach jeden Tag ein kleines Loch weiter.

Und dann war der Tag auch schon um, nach der Gartenbuddelei saßen wir platt und erschöpft auf dem Sofa und ich habe Musik angemacht.
Mein aktuelles Lieblingslied:



Überhaupt mag ich das gesamte Album der drei, von denen schreit keiner beim Singen
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Samstag, 18. Juli 2020
Gesangsgebrüll
Einer meiner Lieblingswitze geht so:
Fritzchen ist mit seiner Mutter in der Oper und fragt während der Vorstellung: "Mama, warum schreit die Dame so?"
Die Mutter antwortet: "Shhh, die Dame schreit nicht, die singt."
Fritzchen flüstert zurück: "Und warum droht ihr der Onkel dann mit dem Stock?"

Ich mag die Geschichte deshalb so, weil es mir regelmäßig so ähnlich geht wie Fritzchen. Das, was andere Menschen für Gesang halten, empfinde ich als Geschrei. Je lauter jemand schreien kann, umso ein besserer Sänger ist er, so zumindest nach Meinung der Gesangsexperten, die was davon verstehen.
Eine Sängerin, bei der ich jedesmal zusammenzucke, wenn ich unvermutet mit ihrem Gesang konfrontiert werde, ist Adele. Und die ist noch nicht mal Opernsängerin, die darf sogar ein Mikrofon benutzen.
Trotzdem schreit sie grundsätzlich ganz ungemein laut, ich meine natürlich, sie singt ungemein laut und alle Welt ist voll der Bewunderung für ihre unglaubliche Stimme, ich dagegen empfinde sie hauptsächlich als laut und verstehe nicht, warum sie so schreien muss, wenn sie doch eine so tolle Stimme hat. Ich meine, eine tolle Stimme trägt doch auch, wenn sie leiser singt. Das ist doch grade das Besondere an einer tollen Stimme.

Dass Opernsänger grundsätzlich so laut singen, wie es nur geht, habe ich mir immer damit erklärt, dass sie ja einen ganzen riesigen Konzertsaal beschallen müssen und das funktioniert ohne Mikro nicht, wenn man leise singt, also müssen Opernsänger traditionell schreien. Schließlich gab es früher, als die meisten Opern entstanden sind, ja noch gar keine Mikros, da wurden die Partituren also gleich für Schreien geschrieben. Und wer beim Schreien die Töne am besten ohne Schrillen und ohne Anstrengungsgewackel trifft, der gilt als besonders guter Sänger. Bei Opernsänger lasse ich das Gebrüll also als Kunstform durchgehen, die zwar überhaupt nicht meinen Geschmack trifft, aber darauf kommt es ja auch nicht an. Ich finde ja auch Gewichtheben uninteressant und käme nicht auf den Gedanken, Gewichthebern bei der Ausübung ihres Sports zuzusehen und zuzuhören (die schreien auch), aber sowohl bei Opernsängern als auch bei Gewichthebern habe ich noch eine für mich schlüssige Erklärung, warum die so brüllen, weil es eben Teil ihrer Kunst bzw. ihres Sports ist.

Aber warum schreit Adele so? Die hat doch schon seit immer mit einem Mikrofon gesungen, die hat gar keinen Grund, so viel Gebrüll in ihren Gesang zu legen.
Und wenn man mal bewusst drauf achtet, dann merkt man, dass die allermeisten Sänger nicht singen, sondern brüllen. Warum wird sich mir allerdings nicht erschließen
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Freitag, 17. Juli 2020
Ein freier Tag
Ein ganzer Tag zu meiner freien Verfügung, nur ich alleine und keinerlei Verpflichtungen, das fühlte sich grundsätzlich sehr gut an.
Im Bett rumschlunzen und bis mittags lesen macht nur zu zweit Spaß, ist mir schon mehrfach aufgefallen, wenn ich alleine bin, suche ich ständig nach "echten" Beschäftigungen, keine Ahnung, warum das so ist.
Also war ich um kurz nach 9h schon geduscht und angezogen und habe mich dann erstmal an den PC gesetzt. Da waren in den letzten Tagen eine Menge Mails gekommen, einige hatten Fristen und wenn ich das nicht selber erledige, dann muss ich wenigstens dafür sorgen, dass sie von jemand anderem erledigt werden. Also habe ich erst mal mein Postfach sortiert und aufgeräumt und dann die meisten Dinge rasch selber erledigt, weil es halt schneller und einfacher ist, die Sachen alleine zu erledigen als sie an jemanden zu delegieren, dem ich es dann erst erklären müsste und auf alle Fälle müsste ich es immer kontrollieren und das beides zusammen ist so umständlich, dass es halt bequemer ist, es einfach rasch selber zu machen.
So verging die Zeit wie im Flug, um 14h fiel mir auf, dass ich vielleicht mal etwas essen könnte und dass ich außerdem dem Onkel versprochen hatte, bei ihm weiteraufzuräumen.
Also habe ich den PC ausgeschaltet und bin zum Onkel gefahren.
Dort habe ich bis ca. 20h rumgekramt, Bilder aufgehangen, Wäsche sortiert, ein weiteres Fenster von WindowColor befreit, dem Onkel bei der Buchführung geholfen und sein Telefon wieder zurechtgeruckelt (Standardaufgabe, muss ich alle vier Wochen machen. Wenn er einen Monat alleine an seinem Telefon rumgedaddelt hat, ist so ziemlich alles verstellt, was verstellt sein kann, dabei hat er natürlich nichts gemacht und ich hätte früher auch fest geschworen, dass so etwas mit einem iPhone gar nicht möglich ist, doch dem Onkel gelingt es regelmäßig.)

Dann bin ich wieder nach Hause gefahren, habe mir etwas zu Essen gemacht und beim Essen den Zürichkrimi geguckt. Eben habe ich noch den Müll rausgestellt und schon ist ein Tag um, ohne dass ich überhaupt gemerkt hätte, dass ich ihn zur komplett freien Verfügung hatte
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Mittwoch, 15. Juli 2020
Versandkosten, Brot und Abflug
Ich habe heute etwas im Internet bestellt und bekam folgende Versandkosten zur Auswahl:

Wenn ich das richtig sehe, bedeutet das, dass Samstagslieferungen jetzt die neuen Expresslieferungen sind. Schnell kann jeder, aber am Samstag liefern, das kostet extra. Wie bekloppt ist diese Welt eigentlich inzwischen geworden?

Sonst so:


Am Vormittag habe ich ein Brot gebacken, das war sehr lecker, am Abend ist K abgeflogen, was mich immer ein bisschen verstört zurück lässt, weil ich es nicht mag, wenn er nicht da ist und den Riesengrashüpfer habe ich neulich an der Vaterhaustür fotografiert und er passte jetzt gut noch als viertes Bild dazu, mehr ist nämlich heute nicht passiert.

Oder vielleicht doch, aber mir ist nicht nach mehr Text, ich gehe jetzt ins Bett und bemitleide mich selber ein wenig, weil ich jetzt zwei Nächte alleine schlafen muss
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