anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 15. Juli 2020
Regentage sind auch okay
Heute war das Wetter eher trüb, es regnete zwischendurch immer mal wieder und K ernannte den Tag zum Bürotag.
Am Vormittag habe ich die Buchhaltung für den Vater gemacht, den Stapel Rechnungen und Mahnungen, die ich gestern mitgenommen habe, sortiert, abgeklärt, was davon noch bezahlt werden muss, hinter den Rechnungsausstellern hinterhertelefoniert, weil ich will, dass die ihre Rechnungen nicht an die Anschrift im Seniorenheim schicken, sondern an mich. Die allermeisten habe ich inzwischen umstellen können, aber ein paar besonders hartnäckige, die ihre Rechnungen zunächst immer an die Anschrift des Vater auf Borkum adressiert haben, schicken ihre Rechnungen jetzt ans Seniorenheim, was ich besonders dämlich finde. Ich kann verstehen, dass sie nicht von der Meldeadresse des Vaters abweichen wollen, wenn sie meinen, dass sei eine Vorschrift, dann soll es so sein. Wenn sie die Rechnungen aber jetzt ans Seniorenheim schicken, dann wird es albern, denn dort ist der Vater nicht gemeldet und es kann absolut keine Vorschrift geben, die vorschreibt, dass die Rechnungsaussteller (zB der Kreis Leer, wenn der Vater mal wieder mit dem RTW ins Krankenhaus gebracht wurde) sich ihre Rechnungsanschrift nach dem derzeitigen Aufenthaltsort aussuchen.
Ich wurde an zwei Stellen deshalb heute doch etwas sehr deutlich, insbesondere als ich klar machte, dass der Vater ganz sicher keine Mahngebühren zahlen wird. Die spinnen wohl. Erst wird wegen Corona jeder Besuch verboten, die Rechnungen werden aber an diese offiziell gar nicht existente Adresse geschickt und dann meinen die noch, sie könnten jetzt Mahngebühren verlangen, weil die Rechnungen nicht bezahlt wurden. So nicht!
Mit solchen Streitereien war ich also den Vormittag über gut beschäftigt, ich habe dann auch noch alle Rechnungen bei Krankenkasse und Beihilfe eingereicht, hier ist jetzt erst mal alles à jour.

Anschließend habe ich mich eine Zeitlang mit dem BackUp meines Blogs beschäftigt. Weil blogger.de kein eigenes BackUp vorsieht (zumindest wüsste ich nicht wie), habe ich mir überlegt, dass ich jeden Tag meinen Blogeintrag noch mal separat in OneNote speichere, so sind alle Texte auf einem zweiten Server, in einer zweiten Cloud und offline dann auch noch gespeichert und gesichert. Was ich genau damit irgendwann anfangen will, weiß ich nicht, aber ich habe mich von Ks Sicherungswahn anstecken lassen, der meint, man müsse immer alles mehrfach sichern und noch mal zusätzlich und doppelt, weil kost' ja nichts und sicher ist sicher oder so, naja, und deshalb mache ich das jetzt.
Angefangen habe ich damit aber erst vor ca. einem Jahr, was wiederum bedeutet, ich muss alle Blogeinträge der Jahre 2015 bis Juni 2019 noch nachträglich sichern, erst seit Juni 2019 bin ich halbwegs zeitnah dabei. Das sind so rund 1.400-1.500 einzelne Beiträge, das ist eine ziemlich mühselige Klickerei.
Inzwischen habe ich alles bis Januar 2016 in OneNote gespeichert, für die Jahre 2016 - 2019 habe ich immerhin schon für jeden Tag eine eigene, datumspassende Seite angelegt und jetzt arbeite ich mich mit Copy'n Paste da so stückchenweise durch meine eigene Vergangenheit. Heute habe ich Januar und Februar 2019 gesichert, dabei habe ich einzelne Einträge auch noch mal gelesen und mich gewundert, wie lange das schon alles wieder her ist.

So eine stumpfe Computerklickerei macht müde, da ich grade Urlaub habe, habe ich mich am Nachmittag einfach ein bisschen ins Bett gelegt und wunderbar für anderthalb Stunden geschlafen. Dann sind wir Einkaufen gefahren, haben neue Kartoffeln und eine Maispoularde gekauft - und heute Abend gab es Hähnchen mit Kartoffelspalten aus dem Backofen, das war unerwartet lecker. Ich habe nämlich eigentlich keine Ahnung, wie man Brathähnchen macht, aber weil mir alle Rezepte, die ich heute im Internet fand, nicht gefielen (ich mag keine Zitrone im Essen!), habe ich mir selber was ausgedacht und das hat ausgesprochen gut funktioniert. Man kann Hähnchen nämlich statt mit Zitrone auch sehr gut mit Zwiebeln, Pilzen und Knoblauch füllen, vor allem, wenn man Urlaub hat und keine olfaktorischen Rücksichten nehmen muss
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Montag, 13. Juli 2020
Ausflug nach Leer
Es ist noch früh, aber im Urlaub ist so ein Tag schnell rum, gefühlt haben wir heute so viel gemacht, dass es eigentlich schon fast Mitternach sein müsste.

Der Tag begann damit, dass K ab Mitternacht jede Stunde einmal aufstand, um den Kometen zu gucken.
Ich bin liegen geblieben, wurde aber jedesmal so halb mit wach und habe beim halbwachen Wiedereinschlafen dann ein ziemliches Durcheinander an wirren Traumsequenzen produziert, so dass ich nicht weiß, was ich geträumt habe oder was ich mir tatsächlich selber aktiv überlegt habe, es war auf alle Fälle eine anstrengende Nacht und ich bin entsprechend genervt heute morgen aufgewacht.
K hat den Kometen eigentlich gar nicht so gut gesehen, sagt er, aber die Kamera vom Handy konnte ihn sehr gut fotografieren, so dass er den Kometen dann auf seinem selbstgemachten Foto noch mal ausführlich bewundern konnte.
Außerdem hat gestern irgendjemand im Fernsehen gesagt, dass 4h morgens die beste Zeit wäre, den Kometen zu beobachten - das gilt aber nicht hier für den Norden, hier ist es um vier nämlich schon fast hell. Aber um 3h, da war eine gute Zeit und da hat K auch ein schickes Foto gemacht. Um 4h hat er auch eines gemacht, mit dem er beweisen kann, dass 4h keine gute Zeit für Kometenstalkerei im Norden ist.
Damit wäre das auch geklärt.

Am Vormittag habe ich im Seniorenheim vom Vater angerufen, weil dort angeblich ab heute ein neues Hygiene-Corona-Besuchskonzept gelten soll, tatsächlich gilt das aber wohl erst ab nächste Woche, doch man machte für uns eine Ausnahme, wir durften den Vater also schon heute zu zweit besuchen.
Das Wetter war perfektes Fliegerwetter, also sind wir mal eben nach Leer geflogen, die bequemste Art, den Vater zu besuchen.
Er freute sich auch ganz ungemein, das war alles insgesamt sehr positiv. Vor allem ließ er sich mindestens dreimal erzählen, dass sein ältester Enkel jetzt fertiger Arzt ist, er konnte gar nicht genug davon hören. Eine Überweisung hatte er auch schon vorbereitet, er wusste nur die Kontonummer von N nicht. Ansonsten haben wir ihn auf den neuesten Stand gebracht, wer hier auf der Insel alles so verstorben ist, das sind Informationen, die fragt er immer gleich als erstes ab.
Nach einer Stunde wurden wir wieder rauskomplementiert, Besuchszeit abgelaufen.
Das ist schon alles nicht so einfach, das mit dem Alt sein und zur Risikogruppe zu gehören, wenn man in einem Seniorenheimen wohnt, das seine Bewohner - berechtigterweise - vor Corona schützen will - und gleichzeitig die letzten Tage des Lebens noch irgendwie ein bisschen Freude zu finden. Ich habe meinen Vater nie sehr gemocht - aber jetzt tut er mir leid.

Auf dem Rückweg machten wir noch einen Schlenker über die Seen in Leer, weil die bei diesem Wetter so schön aussehen und flogen dann über den Hafen von Emden, dort lief grade der Kat aus



Es waren wirklich ganz ungemein gute Sichten, deshalb wurde auch das Foto mit unserem Haus ziemlich scharf, das alles übrigens nur mit der Handykamera, weil K die "echte" Kamera in Greven vergessen hat.



Gelaufen bin ich heute den zweiten Tag in Folge so viel, dass das Datensammelarmband ständig vibriert vor Bewunderung, langsam wird mir das peinlich
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Sonntag, 12. Juli 2020
Strandspaziergang
Immer noch Ausschlafbedürfnis, es wird aber besser.
Das Beste ist, dass der Kalender sagt, morgen sei Montag, der Kalender ist aber auch der einzige, den das interessiert, meine Woche hat aktuell keine Montage.
Das ist sehr, sehr toll.

Nach einem sanften Start in den Tag, erst Kaffee und dann brachte K auch noch Orangensaft, haben wir uns im und ums Haus herum umgesehen und uns überlegt, was wir alles gerne machen möchten.
K hat sich neue Stellen für die Überwachungskameras ausgedacht und ausprobiert und weil er neulich aus Versehen das Fünfer Paket statt einfach nur ein Einzelpaket nachgekauft hat, haben wir jetzt Kameras satt und K hat Spaß.
Dann hat er einmal das gesamte Erdgeschoss vermessen, damit wir endlich mal einen ordentlichen Grundriss erstellen können, ich hab derweil draußen das Unkraut aus meinem Kräuterbeet gezupft und anschließend ziemlich radikal den Efeu beschnitten.
Auf der Terrasse liegt jetzt ein Riesenberg Efeu, morgen leihen wir uns den Häcksler vom Onkel, das macht bestimmt Spaß.
Dann brachen wir zu einem Strandspaziergang auf, weil meine Hüfte ja seit einiger Zeit nicht mehr rumzickt, bin ich ja auch bereit, überschaubare Strecken auch wieder zu laufen. Wir liefen dann fast 4km, zum Schluss stellte ich fest, dass ich es damit wohl doch etwas übertrieben habe, ich habe es grade noch so nach Hause geschafft, bevor ich entkräftet zusammenbrach.
Es war aber schön am Strand


Zunächst sind wir ca. 2 km lang Richtung Osten an der Wasserlinie entlang durchs Wasser gepatscht, bis wir so weit rausgelaufen waren, dass kaum noch Menschen zu sehen waren.



Dann fiel mir zum Glück ein, dass es ja klug ist, umzudrehen, bevor man sich komplett müde gelaufen hat, zurück bin ich dann aber durch den weichen Sand gelaufen, was ungleich anstrengender ist als über den festen Strand zu laufen, sich aber einfach so wunderbar toll anfühlt.
Schließlich bin ich doch irgendwie heil nach Hause gekommen, die letzten 200m aber echt nur mit Zähne zusammenbeißen
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Sonntag, 12. Juli 2020
Urlaubsanfang
Am Anfang des Urlaubs ist die bevorstehende Urlaubszeit noch unendlich lang, man dehnt und räkelt sich beglückt, ob all der noch kommenden, wunderbaren Tage, ach was, Wochen und genießt sein Glück, dass es endlich, endlich so weit ist.
Ist der erste Samstag eigentlich schon Urlaub oder gilt das noch als Wochenende? Das beste an diesem Wochenende ist auf alle Fälle, dass es am Montag keinen Montag gibt, allein das macht dieses Wochenende schon zu etwas besonderem.

Wir haben - natürlich - erst mal gründlich ausgeschlafen und dann noch weiter im Bett rumgelungert, bis ich Energie geladen aufstand und befand, dass ja eigentlich noch kein Urlaub sei, sondern nur Wochenende und dass wir heute mal alles vorbereiten könnten, damit der Urlaub wirklich rundum perfekt wird, da gibt es schließlich noch ein paar Dinge zu tun.
Wir begannen mit Einkaufen, das war schon sehr fein.
Dann haben wir uns etwas zu Essen gekocht, das war auch sehr fein und vor allem sehr lecker.
Dann meinte K, er könne am besten heute noch den Rasen am Vaterhaus mähen, dann könne er ihn vier Wochen - am Ende des Urlaubs, auch noch mal mähen, das passt gut ins Timing.
Ich ging derweil den Onkel besuchen, der hatte auch gleich einen Stapel an Dingen, die getan werden müssen.

Gegen 19h waren wir beide wieder zu Hause und haben uns gefreut über das, was wir heute geschafft haben.

Alles in allem war das ein wunderbarer Start in den Urlaub, wir sind jetzt beide sehr zufrieden
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Samstag, 11. Juli 2020
Geschafft
So, endlich.
Urlaub
und ich bin auch schon angekommen.

Das hat heute alles ganz wunderbar funktioniert.
Bis Mittags war ich noch im Homeoffice, um 12.45h rief endlich die Ärztin zurück, um die Ergebnisse der Blutuntersuchung zu besprechen, die unverändert sind, weshalb ich auch wieder die identisch dosierten Schilddrüsentabletten bekommen habe wie schon immer, das Rezept konnte ich mir dann bis 13h noch abholen, was haargenau hinkam, um 12.59h war ich in der Praxis, um 13.03h dann schon in der Apotheke daneben und - Glück! - sie hatten diesmal mein Medikament vorrätig, so dass ich jetzt also für die nächste Zeit komplett versorgt bin. Das war dann mal eine Punktlandung.

Anschließend habe ich noch fix das Haus ein wenig saubergemacht, alle Sachen zusammengepackt und im Auto verstaut und bin dann mit genug Zeitpuffer entspannt losgefahren.
Alleine, denn N fährt nächste Woche erst nach Amsterdam und dann irgendwohin, was ich schon wieder vergessen habe, auf alle Fälle ist er anderweitig unterwegs und K nimmt den Flieger mit, damit er mobil ist und zwischendurch mal im Büro nach dem Rechten sehen kann. Ich war also für den Autotransport zuständig und das war auch okay. Der Zeitpuffer war so ausreichend, dass ich noch meinen Stopover bei McDov in Appingedam einlegen konnte, dort gibt es jetzt Bitterballen, das ist noch besser als ein McKroket. Bitterballen sind mein absolutes Lieblingsessen aus Holland, das war also eine sehr erfreuliche Entdeckung.
In Holland scheint keine Maskenpflicht zu herrschen, dort liefen auch in den Innenräumen alle ohne Maske rum, das fühlte sich schon fast wieder seltsam an.

Als ich in Greven losfuhr war das Wetter noch sehr grau. Die Wolken hingen tief und die Sichten waren schlecht - kein gutes Fliegerwetter. Aber K vertraute dem Forecast, der eine deutliche Besserung gegen Abend versprach. Es sollte von Norden kommend besser werden.
Als ich eine knappe dreiviertel Stunde unterwegs war, rief er an, um sich einen aktuellen Wetterbericht von vor Ort durchgeben zu lassen, da war ich grade in Höhe des AKW Lingen und konnte bestätigen: Es wird deutlich besser. Man sieht schon wieder Himmel zwischen den Wolken.



Als ich in Holland war, war das Wetter dann wirklich richtig prima, leuchtend blauer Himmel mit vielen weißen Kumulus Wolken, so sieht Sommer aus.



Die Warteschlange für die Fähre nach Borkum war nicht sehr lang, ich freute mich schon, dass die Fähre dann wohl angenehm leer sein wird, aber Pustekuchen, die Fähre kam aus Emden und hat in Eemshaven nur noch ein paar zusätzliche Fahrgäste aufgenommen, insgesamt war es also leider doch eher voll, aber das Wetter war ja okay, also habe ich mir auf dem Oberdeck den Wind um die Ohren wehen lassen und meinen Start in den Urlaub genossen.

Als ich zu Hause ankam, war K natürlich schon da, eine Stunde nach mir aufgebrochen, dafür eine Stunde eher da, Fliegen geht halt schneller.

Inzwischen ist alles ausgepackt, eingeräumt, jetzt Bett und laaaange ausschlafen
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Donnerstag, 9. Juli 2020
vorletzter Tag
Das mit Inbox Zero wird wohl bis morgen nicht komplett klappen. Da ich letzte Woche ja nur sehr langsam voran gemacht habe (bzw. schubweise zwar sehr schnell, dafür aber andere Zeiten dann gar nicht) war diese Woche noch ein gewisser Stapel über und plötzlich kamen täglich andere, aktuell wichtige Dinge kurzfristig dazwischen und so liegt hier jetzt noch ein bisschen was, einiges davon aber schon seit Januar, das kann also ruhig noch länger warten, nu ist auch egal.

Morgen mache ich halbtags Home-Office und werde nebenher überlegen, was ich eigentlich noch mitnehmen möchte, weil ich vier Wochen am Stück auf der Insel bin, gibt es ja vielleicht doch das eine oder andere, was ich in der Zeit dort vermissen könnte. Oder zumindest dringend brauche. Wie zB meinen Ordner mit meinen eigenen Steuerunterlagen. Vermissen ist da sicher das falsche Wort, aber ich muss meine eigene Steuererklärung bis zum 31.7. abgegeben haben, weil ich nicht von einem Steuerberater vertreten werde. Für alle Mandanten habe ich eine automatische Fristverlängerung bis 31.12. - nur für mich selber nicht, hat mir mein Finanzamt ausdrücklich so erklärt. Letztes Jahr habe ich meine eigene Erklärung um 0:05h elektronisch übermittelt, da war dann aber nicht mehr der 31.7., sondern schon der 1.8. - und auf meinem Steuerbescheid stand nachher, dass ich meine Erklärung verspätet abgegeben habe und dass das Folgen hätte, wenn sich das wiederholt.
Für dieses Jahr habe ich also eine halbfertige Steuererklärung vorbereitet (da sind die Personalien eingetragen und die Zahlen aus der LSt-Karte abgetippt), wenn ich nicht rechtzeitig mit der vollständigen Erklärung fertig werde, schicke ich das Teilstück schon mal pünktlich ab, um die Frist zu wahren und reiche dann anschließend in aller Ruhe eine berichtigte Erklärung nach. - Ich habe mir diesen Formalismus nicht ausgedacht.

Und ein paar andere Akten werde ich auch noch einpacken, wozu habe ich Urlaub, da komme ich endlich mal zum Arbeiten. Aber wann sonst soll ich all die anderen Firmen, die aus CWs Hinterlassenschaften noch übrig sind (und die weiteren, neu hinzugekommen, weil K hat Gefallen daran gefunden, sich ein Imperium aufzubauen), also, wann sonst soll ich dafür die Abschlüsse und Steuererklärungen fertig machen? Eben, deshalb packe ich das also alles ein.

Und den gusseisernen Topf, weil ich den zum Brotbacken als perfektes Werkzeug entdeckt habe. Eigentlich wollte ich noch einen zweiten kaufen, das habe ich aber bisher nicht geschafft, also schleppe ich den einzigen, den ich bisher besitze, einfach mit.

Und bestimmt noch mehr Krempel, aber den muss ich mir morgen noch zusammensuchen.

Heute räume ich erst mal auf, um einen Überblick zu bekommen
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Donnerstag, 9. Juli 2020
Wieso sind wir eigentlich gesund?
Moin und wieder ich, der hier mit medizinischen Themen unterhalten darf. Für dieses Mal habe ich mir das Immunsystem vorgenommen, bei der Menge an Störungen, Gefahren und Feinden denen unser Körper tagtäglich ausgesetzt ist, ist es eines der interessantesten, spannendsten und wichtigsten Systeme im Menschen.
Es beginnt bei äußeren, physikalischen Barrieren, die unser Körper gebildet hat. Dazu zählt vor allem die Haut, sie schützt unseren Körper vor dem Vertrocknen, vor dem Auskühlen oder Überhitzen und vor Keimen oder sonstigen Angreifern von Außen. Ich habe bereits einige Dinge aufgeführt, die über das streng „immunologische Verständnis“ von pathogenen (schädlichen) Dingen hinausgeht, die da wären Bakterien, Parasiten, Pilze, Viren und eigentlich auch Prionen*, vielleicht könnte man sogar Strahlung und „eigene“ Mutagenität, also sämtliche Faktoren, die zu Schäden am Erbgut führen, dazuzählen, da auch diese (Anm. d. R.: die Schäden) durch unser Immunsystem eliminiert werden (sollen). Was die Funktionen der Haut angeht, auch im Bezug auf Schutz, gibt es noch weitere Dinge, die man erwähnen kann, ich verweise dazu aber auf einen nächsten Beitrag. Ebenfalls werde ich die Schutzmechanismen des Körpers vor sonstigen Dingen nicht weiter erwähnen – wenn man es mal etwas zu ernst nimmt zählt nämlich auch der Stuhlgang zu einer Schutzfunktion des Körpers, in dem Fall vor dem Überlaufen…
*Prionen sind fehlgefaltete Proteine, etwas potentiell sehr schädliches und bislang noch wenig verstandenes. Musterbeispiel ist die Creutzfeld-Jakob-Krankheit, bei der nach Krankheitsbeginn innerhalb weniger Monate zunehmend das Gehirn ausfällt, was letztlich meistens tödlich endet. (Meistens, da es meiner Meinung nach bislang noch nicht 100%ig erwiesen ist, dass man ohne Gehirn nicht leben kann. Es tun nämlich offensichtlich sehr viele Menschen…)
Neben der Haut zählen die Wimpern, die Nasen- und Schamhaare, die Magensäure, die Schleimhäute mit speziellen Antikörpern und bestimmt noch einige andere Dinge, die mir grade nicht einfallen, zu den ersten immunologischen Barrieren des Körpers.
Wenn ein Schädling nun irgendwie in den Körper eingedrungen ist, muss er, je nach Art des Schädlings, an seinen „Bestimmungsort“ und sich dort entsprechend verbreiten. Der Körper reagiert darauf mit zwei Systemen. Zum einen das humorale („flüssige“, bestehend aus Botenstoffen, Antikörpern, etc.), was den Körper aktiviert, zu Fieber führt, Schwellung und Schleimproduktion anregt oder bestimmte Moleküle freisetzt, die vorbeugend vor Schäden oder aber schützend wirken, indem sie wichtige Nährstoffe des Schädlings binden. Außerdem unterstützt es massiv das zelluläre System, weil es weitere Immunzellen anlockt, die Bildung und Reifung von Immunzellen anheizt und bestimmte Regulationsmechanismen der Zellen moduliert. Das humorale System geht Hand in Hand mit dem zweiten, dem besagten zellulären System, was grob in unspezifisch und spezifisch unterschieden werden kann. Zum unspezifischen, dem angeborenen Immunsystem gehören einerseits alle Zellen, die vom humoralen System markierte Stoffe zerstören, sowie die Zellen, die mittels besonders gereifter Rezeptoren fremde Stoffe im Körper erkennen können. Diese Zellen besitzen die Fähigkeit, den fremden Stoff aufzunehmen und bestimmten Immunzellen, denen des spezifischen, erworbenen Immunsystems, zu präsentieren. Das setzt dann eine extrem schnelle Kettenreaktion in Gang, die den Schädling hochpotent bekämpfen kann. Bei einigen Erkrankungen verfügt der Körper über die Möglichkeit, Gedächtniszellen (ja, die heißen wirklich so) auszubilden, die teilweise ein Leben lang den spezifischen Abwehrmechanismus für diesen einen Schädling speichern und so erheblich zur Sicherheit des Körpers beitragen. Lymphknoten sind übrigens die „Stammkneipen“ der Immunzellen, hier findet viel des regen Kontakts zwischen unspezifisch und spezifisch und Gedächtniszelle statt.
Ein Teil des immunologischen Abwehrapparats beruht grob zusammengefasst auf einem kleinen Rezeptorsystem, dem Human Leucocyte Antigen (HLA). Es ist eine Art Ausweis der Zelle, ein höchst individueller Komplex, der dem Immunsystem zeigt, ob es auf eine körpereigene Zelle trifft oder nicht – ergo bildet jede Körperzelle einen solchen Rezeptor. Immunzellen werden bei ihrer Reifung trainiert, diese immer als ungefährlich zu registrieren. Eine defekte Zelle, sei es wegen eines Virus, Bakteriums oder wegen eines internen Fehlers, präsentiert üblicherweise einen fehlerhaften HLA-Komplex und wird dadurch zerstört. Gleichzeitig ist dies auch eine Grundlage für die Entstehung von Autoimmunerkrankungen, wo irgendwas bei der Differenzierung von Gut und Böse nicht richtig läuft.
Eine weitere wichtige Rezeptorfamilie fußt auf der Tatsache, dass Bakterien, Viren etc. nun mal eine andere Art von Zellaufbau besitzen. Bestimmte Strukturen kommen ausschließlich bei Bakterien vor, sobald diese innerhalb des Körpers erkannt werden, ist das ein klares Warnsignal.
Was mich immer wieder fasziniert ist das sensible Gleichgewicht, das unser Körper aufrechterhält. Bei jedem von uns machen zahlenmäßig Bakterien mehr aus, als „eigene“ Zellen – und das nicht, weil wir ein schlecht funktionierendes Immunsystem haben. Mit all diesen Bakterien leben wir in perfekter Symbiose – sie ernähren sich von toten Hautzellen oder irgendwelchen Nahrungsbestandteilen, mit denen wir eh nicht viel anfangen können, schützen uns dafür aber vor Besiedelung durch schlimme Keime oder produzieren „Abfallprodukte“, die wir gut gebrauchen können (z.B. Vitamin K). All diesen Bakterien greift unser Immunsystem nicht einfach stumpf an, sondern durch verschiedene, z.T. ungeklärte, Mechanismen herrscht hier wohlwollende Ruhe. Noch viel abgefahrener ist der Zustand in dem sich das Immunsystem befindet, wenn sein Frauchen schwanger wird. Ein genetisch fremder Parasit, der vom eigenen Körper lebt – und der soll nicht nur nicht angegriffen, sondern darüber hinaus ganz besonders gut beschützt werden. Immerhin ist das hardcore-biologisch gesehen die Hauptaufgabe eines Lebewesens. Eine meisterhafte Komposition aus Hormonen und weiteren, z.B. rein lokalen Botenstoffen, die hier dieses feinabgestimmte Gleichgewicht sicherstellen.
Sehr viel weiter möchte ich mich jetzt nicht verstricken, es ist zwar nur sehr grob, übersteigt aber langsam mein sicheres Wissen – trotz einer Forschungsarbeit in dem Gebiet muss ich mich jedes Mal neu einlesen, weil es einfach so unfassbar viel ist, was hier miteinander funktioniert und wichtig ist
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