... newer stories
Freitag, 31. März 2023
Heil angekommen, trotz Patchouli-Erlebnis
anje, 21:29h
Am Ende wurde alles gut, das finde ich das Wichtigste des Tages.
Ich/wir sind heil und unfallfrei auf der Insel angekommen, alles steht noch, im Haus gab es keine Katastrophen in den letzten dreieinhalb Wochen, das finde ich regelmäßig sehr beruhigend, wenn ich längere Zeit nicht da war.
Der Tag begann allerdings mit einem Anruf vom Autoschrauber, der den Termin zum Räderwechseln absagen wollte, weil es ihm bisher nicht gelungen war, die alten Reifen von den Felgen zu zerren, um die neuen montieren zu können. Die alten Reifen sind seit 2014 auf den Felgen, damit wurde das Auto seinerzeit ausgeliefert und ich habe bis heute gebraucht, um sie abzufahren. Inzwischen sind die aber nicht nur abgefahren, sondern auch gründlich ausgehärtet, es war also nicht so problemlos möglich, sie zu demontieren.
Ich wollte aber ja nun unbedingt mit den neuen Reifen nach Borkum fahren, erstens ist es jetzt Zeit für Sommerreifen und zweitens kann ich sie gleich auf der ersten Fahrt gut einfahren, 200km und ausreichend Regen werden ja wohl hoffentlich reichen, denGeburts Produktionsschleim von der Oberfläche zu entfernen.
Wir verhandelten etwas hin und her, ich schlug vor, er könne die alten Reifen zur Demontage ja zu dem Reifenhändler bringen, der zwei Straßen weiter wohnt, das fraß dann aber zu sehr an seiner Schrauberehre und er sagte, dann werde er es irgendwie heute schaffen.
Ich brachte ihm also mein Auto, ließ mich von K, der heute Vormittag noch ins Büro wollte, wieder nach Hause fahren und machte Home-Office.
Nebenher räumte ich das Haus auf und die Kühlschränke leer, packte alles ein, was als Frischvorrat gilt (also sowas wie Ketchupflaschen etc. nehme ich nie mit hin und her, aber Gemüse, Aufschnitt, Joghurts, Käse, Sahne etc.) und putzte Bad und Küche ordentlich. Dann rief der Autoschrauber an, dass mein Auto fertig sei und ich es jetzt abholen müsse, weil sie gleich Mittagspause hätten und dann sei keiner da.
Also machte ich mich zu Fuß auf den Weg, es goß in Strömen, eine gute Gelegenheit, meine neuen Gummistiefel zu testen, sie sind etwas zu groß aber dicht.
Wieder zu Hause machte ich mich daran, das Auto einzuräumen.
Ich wollte außer der großen Lampe auch einen speziellen Einsatz für einen Küchenschrank mitnehmen, so ein Teil, wo man eine Brotschneidemaschine daraufstellt, die dann mitsamt dem Einsatz in einem Küchenunterschrank versenkt werden kann. Keine Ahnung, wie das Ding heißt, es ist aber superpraktisch und ich will es unbedingt in der neuen Küche auf Borkum verbauen lassen, schließlich habe ich es 2014 nach CWs Tod extra aus der Küche in MG gerettet und freue mich seitdem darauf, es irgendwann wieder in einer von mir benutzten Küche einbauen zu können.
Außerdem hatte ich mir fünf große, leere Obstkisten besorgt, die sollten auch mit, darin kann ich auf dem Rückweg Bücher transportieren. Ich habe jemanden gefunden, der den Bücherbestand des Vaters in Kommission nimmt und dann nach und nach abverkauft. Zu dem Zweck bring ich ihm jetzt jeden Mal so viele Bücher mit, wie in mein Auto passen und deshalb habe ich mir schon mal vorsorglich leere Obstkartons besorgt.
Es ging alles haargenau rein, das war erfreulich, dann setzte ich mich an den Rechner, beantwortete E-Mails und bearbeitete eine Excel-Tabelle. Eine Kollegin aus dem Mutterhaus hatte mir eine Tabelle geschickt und meinte, sie hätte jetzt über vier Stunden daran rumgedoktort, aber die Tabelle will nicht so wie sie wohl will.
Ich schaute mir das Sorgenkind an, löschte ein paar Zellen, korrigierte ein paar Formeln und schickte ihr die Tabelle nach fünf Minuten repariert und funktionstüchtig zurück. Innerlich beschloss ich, dass diese Aktion jetzt mindestens vier Stunden Home-Office wert ist, denn solange hat die Kollegin daran rumgearbeitet, ohne es hinzukriegen, wenn ich es alles zum Laufen bringe, habe ich doch mindestens vier Stunden gut, oder?
Gegen 15h fuhren wir dann los Richtung Eemshaven, erste Meldung vom Navi: Riesenstau auf der A30.
Also schmiss K Google Maps an und lotste mich über abenteuerliche Wege über Land, das war lustig. Der neue Weg war nicht nur kürzer als unsere normale Strecke über die Autobahn, er war auch deutlich schneller, 20km vor der Ankunft hatten wir also noch über eine Stunde Zeitpuffer und machten unseren Standardabstecher zu McDov, wo ich, vor dem Bestellautomat stehend, plötzlich einen akuten "ich-kann-das-hier-alles-nicht-mehr-ertragen-Anfall" bekam, auf dem Absatz kehrtmachte und den Laden wieder verließ. K teilte ich von draußen telefonisch mit, dass ich nichts, gar nichts, von McDov zu essen haben wollte, auch keine Pommes, ich würde im Auto auf ihn warten.
Auslöser meiner spontanen Flucht aus dem Restaurant war eine schwer übergewichtige, schwer überschminkte Frau, die intensiv nach Patchouli roch, an dem Bestellautomat neben mir stand und mit den Armen wedelte.
Das war einfach zu viel, in meinem Kopf machte es klick und alles in mir drin sagte mir, dass ich maximal schnell verschwinden solle.
Patchouli ist ein Duft, den ich rein körperlich nicht vertragen kann, wenn ich das Zeug rieche, auch nur in kleinsten Mengen, wird mir sofort speiübel und ich brauche dringend frische Luft. Interessanterweise sind es in 98% aller Fälle irgendwelche sehr übergewichtigen, sehr überschminkten und sehr käuflich wirkenden Damen, die diesen Duft favorisieren und wenn ich auf diese Menschen derart überzogen abwehrend reagiere, wurde mir schon mehrfach vorgeworfen, ich sei arrogant und verknöchert, dabei ist es stets nur der Geruch, der mich flüchten lässt, nie die Damen selber, die fände ich nämlich durchaus interessant, so aus dem Zoo-und-Besucher-Gedanken heraus, ich finde es aber meist auch müßig, mich hier zu rechtfertigen.
Die nächsten Stunden war ich dann damit beschäftigt, meinen Magen wieder in Griff zu kriegen. Wie immer, wenn ich nicht weiter weiß, habe ich Sanddorngrog da drauf gekippt, das wirkt, auch wie immer, jetzt ist mir zwar immer noch schlecht, aber es stört mich nicht mehr so
.
Ich/wir sind heil und unfallfrei auf der Insel angekommen, alles steht noch, im Haus gab es keine Katastrophen in den letzten dreieinhalb Wochen, das finde ich regelmäßig sehr beruhigend, wenn ich längere Zeit nicht da war.
Der Tag begann allerdings mit einem Anruf vom Autoschrauber, der den Termin zum Räderwechseln absagen wollte, weil es ihm bisher nicht gelungen war, die alten Reifen von den Felgen zu zerren, um die neuen montieren zu können. Die alten Reifen sind seit 2014 auf den Felgen, damit wurde das Auto seinerzeit ausgeliefert und ich habe bis heute gebraucht, um sie abzufahren. Inzwischen sind die aber nicht nur abgefahren, sondern auch gründlich ausgehärtet, es war also nicht so problemlos möglich, sie zu demontieren.
Ich wollte aber ja nun unbedingt mit den neuen Reifen nach Borkum fahren, erstens ist es jetzt Zeit für Sommerreifen und zweitens kann ich sie gleich auf der ersten Fahrt gut einfahren, 200km und ausreichend Regen werden ja wohl hoffentlich reichen, den
Wir verhandelten etwas hin und her, ich schlug vor, er könne die alten Reifen zur Demontage ja zu dem Reifenhändler bringen, der zwei Straßen weiter wohnt, das fraß dann aber zu sehr an seiner Schrauberehre und er sagte, dann werde er es irgendwie heute schaffen.
Ich brachte ihm also mein Auto, ließ mich von K, der heute Vormittag noch ins Büro wollte, wieder nach Hause fahren und machte Home-Office.
Nebenher räumte ich das Haus auf und die Kühlschränke leer, packte alles ein, was als Frischvorrat gilt (also sowas wie Ketchupflaschen etc. nehme ich nie mit hin und her, aber Gemüse, Aufschnitt, Joghurts, Käse, Sahne etc.) und putzte Bad und Küche ordentlich. Dann rief der Autoschrauber an, dass mein Auto fertig sei und ich es jetzt abholen müsse, weil sie gleich Mittagspause hätten und dann sei keiner da.
Also machte ich mich zu Fuß auf den Weg, es goß in Strömen, eine gute Gelegenheit, meine neuen Gummistiefel zu testen, sie sind etwas zu groß aber dicht.
Wieder zu Hause machte ich mich daran, das Auto einzuräumen.
Ich wollte außer der großen Lampe auch einen speziellen Einsatz für einen Küchenschrank mitnehmen, so ein Teil, wo man eine Brotschneidemaschine daraufstellt, die dann mitsamt dem Einsatz in einem Küchenunterschrank versenkt werden kann. Keine Ahnung, wie das Ding heißt, es ist aber superpraktisch und ich will es unbedingt in der neuen Küche auf Borkum verbauen lassen, schließlich habe ich es 2014 nach CWs Tod extra aus der Küche in MG gerettet und freue mich seitdem darauf, es irgendwann wieder in einer von mir benutzten Küche einbauen zu können.
Außerdem hatte ich mir fünf große, leere Obstkisten besorgt, die sollten auch mit, darin kann ich auf dem Rückweg Bücher transportieren. Ich habe jemanden gefunden, der den Bücherbestand des Vaters in Kommission nimmt und dann nach und nach abverkauft. Zu dem Zweck bring ich ihm jetzt jeden Mal so viele Bücher mit, wie in mein Auto passen und deshalb habe ich mir schon mal vorsorglich leere Obstkartons besorgt.
Es ging alles haargenau rein, das war erfreulich, dann setzte ich mich an den Rechner, beantwortete E-Mails und bearbeitete eine Excel-Tabelle. Eine Kollegin aus dem Mutterhaus hatte mir eine Tabelle geschickt und meinte, sie hätte jetzt über vier Stunden daran rumgedoktort, aber die Tabelle will nicht so wie sie wohl will.
Ich schaute mir das Sorgenkind an, löschte ein paar Zellen, korrigierte ein paar Formeln und schickte ihr die Tabelle nach fünf Minuten repariert und funktionstüchtig zurück. Innerlich beschloss ich, dass diese Aktion jetzt mindestens vier Stunden Home-Office wert ist, denn solange hat die Kollegin daran rumgearbeitet, ohne es hinzukriegen, wenn ich es alles zum Laufen bringe, habe ich doch mindestens vier Stunden gut, oder?
Gegen 15h fuhren wir dann los Richtung Eemshaven, erste Meldung vom Navi: Riesenstau auf der A30.
Also schmiss K Google Maps an und lotste mich über abenteuerliche Wege über Land, das war lustig. Der neue Weg war nicht nur kürzer als unsere normale Strecke über die Autobahn, er war auch deutlich schneller, 20km vor der Ankunft hatten wir also noch über eine Stunde Zeitpuffer und machten unseren Standardabstecher zu McDov, wo ich, vor dem Bestellautomat stehend, plötzlich einen akuten "ich-kann-das-hier-alles-nicht-mehr-ertragen-Anfall" bekam, auf dem Absatz kehrtmachte und den Laden wieder verließ. K teilte ich von draußen telefonisch mit, dass ich nichts, gar nichts, von McDov zu essen haben wollte, auch keine Pommes, ich würde im Auto auf ihn warten.
Auslöser meiner spontanen Flucht aus dem Restaurant war eine schwer übergewichtige, schwer überschminkte Frau, die intensiv nach Patchouli roch, an dem Bestellautomat neben mir stand und mit den Armen wedelte.
Das war einfach zu viel, in meinem Kopf machte es klick und alles in mir drin sagte mir, dass ich maximal schnell verschwinden solle.
Patchouli ist ein Duft, den ich rein körperlich nicht vertragen kann, wenn ich das Zeug rieche, auch nur in kleinsten Mengen, wird mir sofort speiübel und ich brauche dringend frische Luft. Interessanterweise sind es in 98% aller Fälle irgendwelche sehr übergewichtigen, sehr überschminkten und sehr käuflich wirkenden Damen, die diesen Duft favorisieren und wenn ich auf diese Menschen derart überzogen abwehrend reagiere, wurde mir schon mehrfach vorgeworfen, ich sei arrogant und verknöchert, dabei ist es stets nur der Geruch, der mich flüchten lässt, nie die Damen selber, die fände ich nämlich durchaus interessant, so aus dem Zoo-und-Besucher-Gedanken heraus, ich finde es aber meist auch müßig, mich hier zu rechtfertigen.
Die nächsten Stunden war ich dann damit beschäftigt, meinen Magen wieder in Griff zu kriegen. Wie immer, wenn ich nicht weiter weiß, habe ich Sanddorngrog da drauf gekippt, das wirkt, auch wie immer, jetzt ist mir zwar immer noch schlecht, aber es stört mich nicht mehr so
.
493 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt) ... ¿selber was sagen?
... older stories