anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 27. Februar 2022
Radtour
K ist wieder zurück auf dem Festland, wenn alles nach Plan läuft, kommt er Mittwochnachmittag wieder und geht dann nahtlos über in ein langes Wochenende.
Aber nur, wenn alles nach Plan läuft, wir schauen mal, wie das klappt.

Bevor er abflog haben wir noch eine Radtour gemacht, einmal das Deckwerk bis ans Ende, um selber zu begucken, was Sturm Nadia mit dem erst letztes Jahr fertiggestellten Loopdeelenweg gemacht hat.

Unterwegs konnten wir schon bestaunen, wie viel Sand unten am Strand verschwunden ist. In manchen Strandabschnitten liegen die Buhnensteine wieder frei und offen sichtbar an der Oberfläche, all der Sand, den sie die letzten Jahre als Sandfänger gesammelt hatten, ist wieder weggespült. Also alles wieder zurück auf Los und Sandsammeln Start die Zweite.


Oben auf dem Deckwerk waren weitere Schäden zu sehen. Insgesamt stand das Wasser bis oben an die Dünenkante, im vorderen Teil hatte es ganz offensichtlich auch oben noch so viel Kraft, dass es größere Dünenabbrüche gab.

Auf dem oberen linken Foto ist eine Stelle des Deckwerk ohne Dünenabbruch, auf den anderen kann man gut erkennen, was da alles weggerissen wurde.

Am Ende des Deckwerks angekommen, bestaunen wir die inzwischen geborgenen Loopdeelenplanken, aufgestapelt und vertäut sind sie jetzt erst mal gesichert, wie es weitergeht, muss noch geklärt werden.


Der Anfang des Weges ist noch vorhanden, bis zu der Stelle, wo jetzt nur noch eine große Abbruchkante die Stelle markiert, wo vorher der Radweg verlief. Insgesamt war das alles eigentlich mal so weit vom Meer entfernt, dass es schwer vorstellbar war, dass das alles weggespült werden kann.


Aber auch der vordere Strandabschnitt ist weggespült, übrig geblieben ist viel Wüstenei

Erst weit hinten im Hinterland schließt der Weg wieder an.

Davor: ziemlich kaputt


Worüber ich mich aber mal wieder freute: Ab der Stelle, wo die Strandbefestigung zu einem reinen Fußgängerweg wird, wird nicht mehr geräumt.

Eine ganz natürliche Fahrradfahrverhinderung.

So eine Fahrradtour unter knallblauem Himmel pustet erfolgreich den Kopf frei, ich stelle nämlich fest, dass mich das Drama in der Ukraine mehr beschäftigt als ich mir eingestehen möchte.
K hat heute nach Notstromaggregaten gegoogelt und insgesamt haben wir unsere eigene Notversorgung gründlich gecheckt. Ich bin zwar noch nicht panisch, mir ist aber gründlich unheimlich.

Frau Novemberregen bringt es perfekt auf den Punkt:
Das ist alles Stoff für einen unglaublich tollen Roman und alles wäre besser, wenn es tatsächlich einer wäre, aber es scheint eher, als sei halt gerade der nächste Apokalyptische Reiter auf den Hof geritten; jetzt haben wir Klimawandel, Pandemie und Krieg.

Ich habe überhaupt keine Idee, wie es dort im Osten weitergeht und wann was und in welcher Form bei uns ankommt, ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass Herr Putin einfach weitermacht, denn er hat doch nichts mehr zu verlieren. Zurück kann er nicht mehr, also wird er weiter nach vorne angreifen und solange wild um sich schlagen, bis .… - ja, keine Ahnung, wer ihn stoppen könnte, dass er aber vorher noch mal fix auf irgendwelche Atomraketenknöpfe drückt, einfach deshalb, weil er es kann, das kann ich mir sehr gut vorstellen. Und dann gehen hier eben tatsächlich alle Lichter aus.
Ich finde es gruselig
.

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