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Mittwoch, 13. November 2019
Noch mehr Quinoa und Respekt
anje, 00:00h
Fangen wir heute mal von hinten an: es war noch reichlich Quinoa von gestern übrig, deshalb habe ich heute die Hälfte des Restes (was also heißt, auch für morgen ist noch was da, was daran liegt, dass ich das von vornherein wusste und in voller Absicht so viel Quinoa gekocht habe, eben weil ich es praktisch finde, dass das essen der Folgetage dann quasi auch schon geklärt ist) - also, wo war ich? ach ja, ich habe die Hälfte des restlichen Quinoas heute zusammen mit einer gleich großen Menge frischem Gemüse (Zwiebeln, Paprika, Pilze, Möhren, Lauch und Knoblauch) gebraten, Gesamtergebnis: Sehr lecker und sieht so aus:
Morgen brate ich dann noch ein paar Putenschnitzel dazu und noch mehr Gemüse, ich mag es, wenn das Essensthema schon belastbar für die nächsten Tage geklärt ist.
Zurück zum Anfang des Tages: Die Bürozeit habe ich fast ausschließlich in einer Besprechung verbracht (ja nur eine, die dauerte), und mir während der Besprechung überlegt, dass ich eigentlich keine Lust mehr habe, andere Leute aus-, fort- oder weiterzubilden. Zumindest nicht, wenn die anderen Leute meinen, sie müssten mit mir auf "Augenhöhe" diskutieren.
Wir sind hier wieder bei dem Thema "Respekt" und nein, ich habe meine Gedankengänge dazu immer noch nicht so weit sortiert, dass ich den Beitrag dazu fertig habe bzw. veröffentlichen möchte, aber ich hatte heute noch mal live Gelegenheit darüber nachzudenken, wie weit ich bereit bin, mit anderen Leuten respektvoll umzugehen und mir ist dabei aufgefallen, dass es daran scheitert, dass ich finde, die anderen gehen ja auch nicht respektvoll mit mir um.
Ich meine, wenn ich von bestimmten Dingen einfach keine Ahnung habe, manche Dinge schlicht nicht beherrsche und auch zu wenig eigene Kapazität mitbringe, um in einem angemessenen Tempo in die Liga der anderen Mitspieler aufzuschließen - kann ich dann wirklich erwarten, dass mich die anderen auf Augenhöhe respektieren?
Wir reden hier nicht von allgemeinen, zwischenmenschlichen Befindlichkeiten, wir reden hier einfach nur von knallharten Jobfacts, die sind definierbar, erkennbar und sehr genau zu belegen. Und sorry, aber ein Großteil der Fähigkeiten in diesen Jobs besteht schlicht daraus, dass man Dinge einfach weiß.
Dass man sie weiß, weil man sich mit dem Thema beschäftigt hat, weil man sich vor allem in der Form mit dem Thema beschäftigt hat, dass man maximal viel an "alten Unterlagen/Schriftsätzen" gelesen hat, und weil man sich gleichzeitig auch darum kümmert, dass man Neuerungen mitbekommt, in dem man Fachzeitschriften liest und nachhaltig bemüht ist, wissenstechnisch à jour zu bleiben.
Und nein, ich finde nicht, dass eine Besprechung zu einer internen Fortbildungsveranstaltung ausarten sollte (weil, sonst hätte man sie gleich als Fortbildungsveranstaltung kennzeichnen können, dann wären aber auch die Rollen anders verteilt.) und ich finde noch weniger, dass man denjenigen, die so offenkundige Wissens- und Kapazitätslücken haben, dann immer noch höflichen Respekt entgegenbringen sollte, ich finde viel mehr, dass man denjenigen, die auf dem Niveau einer Fachbesprechung nicht mithalten können, das auch signalisieren sollte. Damit sie nicht lästkigerweise konstant der irrigen Annahme verfallen, dass es doch eine positive Besprechung gewesen sei, weil sie schließlich sehr viel gelernt hätten.
Ich finde nämlich, dass diese Leute absolut nicht respektvoll mit mir, meiner Zeit und meinen Möglichkeiten umgehen.
Ich finde, ich bin keine Kindergartentante, die für die allgemeine Ausbildung inkompetenter Kollegen zuständig ist, dafür bin ich schlicht überbezahlt.
Wenn jemand Dinge nicht weiß und eine Fortbildung braucht, ist das völlig legitim - aber mich dafür zwangszuverpflichten, in dem solche Menschen mit ihrer offensichtlichen Inkompetenz eine ganze Besprechungsrunde aufhalten, und ich mich deshalb bemüßigt finde, die Grundlagen des kleinen Scheins im öffentlichen Recht noch mal für alle zu wiederholen, das macht mich böse.
Und es macht mich noch mehr böse, wenn die Auslöser dieser überflüssigen Fortbildungsveranstaltung irgendwelche Führungspersönlichkeiten sind, die aufgrund seltsamer Auswahlkriterien (oder einer allgemein schwachen Bewerbungslage) zu einem Job gekommen sind, von dem sie offensichtlich überfordert sind.
Und nein, ich habe einfach keine Lust, mit diesen Leuten respektvoll umzugehen, eben weil sie es umgekehrt ja auch nicht tun.
Jemand, der einen Job macht, den er nicht beherrscht, hat meiner Meinung nach kein Recht, formalen Respekt wegen seiner Position zu erwarten. Wenn jemand Dinge nicht weiß, weiß er sie nicht. Ein Chef unterscheidet sich von einem Fließbandarbeiter aber dadurch, dass er das fehlende Wissen deutlich schneller nachholt. Ein offensichtlich auffallend begriffsstutziger Chef mag vielleicht formal ein Chef bleiben - aber den Anspruch auf Respekt hat er ganz sicher verspielt.
Mir ist also aufgefallen, dass es für mich einen großen Unterschied macht, welche Position jemand innehat und wie er sich auf dieser Position verhält.
Einem Hausmeister erkläre ich mit sehr viel Geduld, sehr viel Engagement und eben auch sehr viel menschlichem Respekt irgendwelche Zusammenhänge, die für ihn bisher neu waren und er sich erst langsam in diese neue Wissenswelt einfinden muss.
Denselben Sachverhalt mit denselben Zusammenhängen erkläre ich jemandem, der eine gehobene Führungsposition hat, deutlich knapper und mit viel weniger Engagement. Dass er es bisher vielleicht noch nicht wusste, finde ich nicht schlimm, ich erwarte aber, dass er das fehlende Wissen in kürzester Zeit nachholt.
Tut er das dann nicht, weil er per Saldo auch nicht mehr geistige Kapazität hat als der Hausmeister, verliere ich bei einem Menschen in einer gehobenen Position wesentlich schneller den Respekt als bei jedem Aushilfshandwerker.
Ich bleibe dann noch formal höflich - aber wenn der Respekt erst mal weg ist, ist auch gleichzeitig jede Basis für eine konstruktive Zusammenarbeit verschwunden, und ich glaube, das ist ein sehr weit verbreitetes Problem in deutschen Büroetagen
.
Morgen brate ich dann noch ein paar Putenschnitzel dazu und noch mehr Gemüse, ich mag es, wenn das Essensthema schon belastbar für die nächsten Tage geklärt ist.
Zurück zum Anfang des Tages: Die Bürozeit habe ich fast ausschließlich in einer Besprechung verbracht (ja nur eine, die dauerte), und mir während der Besprechung überlegt, dass ich eigentlich keine Lust mehr habe, andere Leute aus-, fort- oder weiterzubilden. Zumindest nicht, wenn die anderen Leute meinen, sie müssten mit mir auf "Augenhöhe" diskutieren.
Wir sind hier wieder bei dem Thema "Respekt" und nein, ich habe meine Gedankengänge dazu immer noch nicht so weit sortiert, dass ich den Beitrag dazu fertig habe bzw. veröffentlichen möchte, aber ich hatte heute noch mal live Gelegenheit darüber nachzudenken, wie weit ich bereit bin, mit anderen Leuten respektvoll umzugehen und mir ist dabei aufgefallen, dass es daran scheitert, dass ich finde, die anderen gehen ja auch nicht respektvoll mit mir um.
Ich meine, wenn ich von bestimmten Dingen einfach keine Ahnung habe, manche Dinge schlicht nicht beherrsche und auch zu wenig eigene Kapazität mitbringe, um in einem angemessenen Tempo in die Liga der anderen Mitspieler aufzuschließen - kann ich dann wirklich erwarten, dass mich die anderen auf Augenhöhe respektieren?
Wir reden hier nicht von allgemeinen, zwischenmenschlichen Befindlichkeiten, wir reden hier einfach nur von knallharten Jobfacts, die sind definierbar, erkennbar und sehr genau zu belegen. Und sorry, aber ein Großteil der Fähigkeiten in diesen Jobs besteht schlicht daraus, dass man Dinge einfach weiß.
Dass man sie weiß, weil man sich mit dem Thema beschäftigt hat, weil man sich vor allem in der Form mit dem Thema beschäftigt hat, dass man maximal viel an "alten Unterlagen/Schriftsätzen" gelesen hat, und weil man sich gleichzeitig auch darum kümmert, dass man Neuerungen mitbekommt, in dem man Fachzeitschriften liest und nachhaltig bemüht ist, wissenstechnisch à jour zu bleiben.
Und nein, ich finde nicht, dass eine Besprechung zu einer internen Fortbildungsveranstaltung ausarten sollte (weil, sonst hätte man sie gleich als Fortbildungsveranstaltung kennzeichnen können, dann wären aber auch die Rollen anders verteilt.) und ich finde noch weniger, dass man denjenigen, die so offenkundige Wissens- und Kapazitätslücken haben, dann immer noch höflichen Respekt entgegenbringen sollte, ich finde viel mehr, dass man denjenigen, die auf dem Niveau einer Fachbesprechung nicht mithalten können, das auch signalisieren sollte. Damit sie nicht lästkigerweise konstant der irrigen Annahme verfallen, dass es doch eine positive Besprechung gewesen sei, weil sie schließlich sehr viel gelernt hätten.
Ich finde nämlich, dass diese Leute absolut nicht respektvoll mit mir, meiner Zeit und meinen Möglichkeiten umgehen.
Ich finde, ich bin keine Kindergartentante, die für die allgemeine Ausbildung inkompetenter Kollegen zuständig ist, dafür bin ich schlicht überbezahlt.
Wenn jemand Dinge nicht weiß und eine Fortbildung braucht, ist das völlig legitim - aber mich dafür zwangszuverpflichten, in dem solche Menschen mit ihrer offensichtlichen Inkompetenz eine ganze Besprechungsrunde aufhalten, und ich mich deshalb bemüßigt finde, die Grundlagen des kleinen Scheins im öffentlichen Recht noch mal für alle zu wiederholen, das macht mich böse.
Und es macht mich noch mehr böse, wenn die Auslöser dieser überflüssigen Fortbildungsveranstaltung irgendwelche Führungspersönlichkeiten sind, die aufgrund seltsamer Auswahlkriterien (oder einer allgemein schwachen Bewerbungslage) zu einem Job gekommen sind, von dem sie offensichtlich überfordert sind.
Und nein, ich habe einfach keine Lust, mit diesen Leuten respektvoll umzugehen, eben weil sie es umgekehrt ja auch nicht tun.
Jemand, der einen Job macht, den er nicht beherrscht, hat meiner Meinung nach kein Recht, formalen Respekt wegen seiner Position zu erwarten. Wenn jemand Dinge nicht weiß, weiß er sie nicht. Ein Chef unterscheidet sich von einem Fließbandarbeiter aber dadurch, dass er das fehlende Wissen deutlich schneller nachholt. Ein offensichtlich auffallend begriffsstutziger Chef mag vielleicht formal ein Chef bleiben - aber den Anspruch auf Respekt hat er ganz sicher verspielt.
Mir ist also aufgefallen, dass es für mich einen großen Unterschied macht, welche Position jemand innehat und wie er sich auf dieser Position verhält.
Einem Hausmeister erkläre ich mit sehr viel Geduld, sehr viel Engagement und eben auch sehr viel menschlichem Respekt irgendwelche Zusammenhänge, die für ihn bisher neu waren und er sich erst langsam in diese neue Wissenswelt einfinden muss.
Denselben Sachverhalt mit denselben Zusammenhängen erkläre ich jemandem, der eine gehobene Führungsposition hat, deutlich knapper und mit viel weniger Engagement. Dass er es bisher vielleicht noch nicht wusste, finde ich nicht schlimm, ich erwarte aber, dass er das fehlende Wissen in kürzester Zeit nachholt.
Tut er das dann nicht, weil er per Saldo auch nicht mehr geistige Kapazität hat als der Hausmeister, verliere ich bei einem Menschen in einer gehobenen Position wesentlich schneller den Respekt als bei jedem Aushilfshandwerker.
Ich bleibe dann noch formal höflich - aber wenn der Respekt erst mal weg ist, ist auch gleichzeitig jede Basis für eine konstruktive Zusammenarbeit verschwunden, und ich glaube, das ist ein sehr weit verbreitetes Problem in deutschen Büroetagen
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