anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 11. April 2019
Winter ade, Japaner und Denglisch
So, jetzt ist es amtlich: Der Winter ist alle, ab morgen wird das real life getestet

Ich habe heute früh die letzten, schon leicht schnaufenden Sprühstöße des Winterdeos verbraucht, jetzt liegt die leere Dose im Müll und ab morgen geht es steil bergauf.

Am Abend war dann Eigentümerversammlung in Velbert, auch so ein Ort, wo mir CW eine Immobilie hinterlassen hat, wo ich aber jedesmal erst auf der Landkarte gucken muss, wo der überhaupt genau ist. Ich habe es aber wieder gefunden, zwischen Essen und Wuppertal, was die Bergigkeit angeht aber deutlich mehr Wuppertal, also bergisches Land, der gesamte Ort ist ein einziges auf und ab. Ich mit meiner Abneigung gegen Berge bin jedesmal froh, dass ich da nicht leben muss. Eigentlich ist der Ort sonst ganz urig, aber dieses wilde hoch und runter würde mich ganz wahnsinnig machen. Ich glaube, es gibt im gesamten Ort keine Straße ohne Steigung oder Gefälle.
Für den Hinweg haben wir für 120km zweieinhalb Stunden gebraucht, am Spätnachmittag quer durchs Ruhrgebiet braucht seine Zeit. Noch so ein Grund weshalb ich lieber im platten und nur weiträumig besiedelten Niedersachsen lebe.
Aber egal, dafür gibt es dort Dinge, die ich sonst nicht so direkt vor der Haustür habe, zB gute japanische Restaurants.
Wir haben irgendwann entdeckt, dass es in Essen sehr gute Japaner gibt, deshalb gehen wir traditionell in Essen zum Japaner, wenn wir abends dort zufällig durchfahren.
Ich glaube, von allen ausländischen Küchen, die in Deutschland serviert werden, mag ich die japanische mit Abstand am liebsten. Vor allem die japanischen Klassiker wie Sushi und Maki.
Kennengelernt habe ich diese Küche Mitte der 80er in Düsseldorf, was einerseits natürlich toll ist, denn in Düsseldorf gibt es tatsächlich die besten japanischen Restaurants Deutschlands, andererseits aber natürlich auch eine Bürde, denn wenn man 20 Jahre lang nur diese Qualität gewohnt ist, wird man schon arg mäkelig gegenüber all den Modejapanern, die ansonsten überall so aus dem Boden schießen.
Aber die in Essen waren akzeptabel.
Zumindest der eine. Wir waren dann auch mal in einem anderen Restaurant, das war nicht mehr so überzeugend, deshalb habe ich heute extra gegoogelt.
Und eines auf der Rüttenscheider Straße gefunden, wo die Kritiken bemängelten, dass es sehr spartanisch eingerichtet wäre und es eben nur Sushikram gäbe. Das hörte sich nach einer hohen, japanischen Qualität an.
Und so war das auch. Ein absoluter Volltreffer. So leckeres Sushi habe ich wirklich seit vielen Jahren nicht mehr gegessen, dort gehen wir ganz bestimmt jetzt immer hin.
Wen es interessiert: Mi-Ga auf der Rüttenscheider Straße 54. Sehr zu empfehlen. (Für Leute, die den Düsseldorfer Japanstandard schätzen).

Auf dem Rückweg Essener Mülltonnen fotografiert, diese vier standen alle in einem Umkreis von 100m

Ich schätze, die Esssener Müllwerker haben einen Clown verspeist.

Auf dem Rückweg stand vor uns ein Auto mit dem hübschen Kennzeichen DO-LF. Seit dem mir mal irgendjemand gesagt hat, wenn die Boni der Banker gekürzt werden, wäre das ein typischer Fall für Dolf, nämlich "day of long faces", seit dem muss ich immer grinsen, wenn ich so ein Auto sehe.
Dieses Auto hatte jetzt auch noch einen Nummernschildverstärker vom "Autohaus Glückauf", was K zu der Frage veranlasste, was das wohl auf Englisch hieße. Es dauerte etwas, bis bei mir der Groschen fiel, denn um darauf zu kommen, dass "Autohaus Lack ab" die denglische Version sein könnte, muss man wohl ein Westfalenhirn haben und sehr stur gradeaus denken. Nach dem ich es dann aber begriffen hatte, fand ich es schon sehr gut :-)
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Sehr interessant! Auf die Idee, in Essen japanisch Essen zu gehen, wären wir aus naheliegenden Gründen nicht gekommen. Uns hatte es zuletzt da mal hinverschlagen, um etwas anzutesten, was in in Düsseldorf nicht gibt, nämlich ein nepalesisches Restaurant.

... ¿noch mehr sagen?  

 
Nepalesisch habe ich noch nie gegessen, finde ich aber einen guten Hinweis, da ich ja mit großer Begeisterung jede Art von Küche wenigstens einmal probiere, so ich denn überhaupt auf den Gedanke komme oder das Wissen darum habe, dass und wo es eine entsprechende Spezialitätenküche gibt.
Sehr häufig führt das dann zwar dazu, dass ich diese Spezialrestaurants nicht noch mal besuche, weil ich schon arg mäkelig bin, was Essen angeht, aber wissen, was das Typische dieser Küche ausmacht, möchte ich schon immer gerne. Und natürlich das lässige Mitreden können im Sinne von been there, done that....
In wie weit unterscheidet sich nepalesisch von indisch oder tibetisch?

 
Bei tibetisch bin ich leicht überfragt, mit indischer Küche gibt es eine gewisse Schnittmenge, was bestimmte Gewürze angeht, allerdings wird in Nepal im Großen und Ganzen moderater gewürzt. Insofern würde ich nach dieser einmaligen Stichprobe schon sagen, dass nepalesische Küche eine gewisse Eigenständigkeit hat.

 
„Ich glaube, es gibt im gesamten Ort keine Straße ohne Steigung oder Gefälle.“

Wirklich spannend wird es doch erst, wenn die Straßen nur Steigung haben - in beide Richtungen.

Das ist dann wie auf Borkum mit dem Wind

... ¿noch mehr sagen?  

 
Spontan fällt mir da "Einbahnstraße" ein - und ansonsten ist es mit der Steigung der Straßen bestimmt wie mit dem Wind auf Borkum, weil es was mit der Intensität der negativen Wahrnehmung zu tun hat. Ist aber ein sehr passender Vergleich, auch wenn ich Steigung deutlich schlimmer finde als Wind.