Sonntag, 7. April 2019
Wochenende
anje, 01:27h
Heute also die Zusammenfassung für zwei Tage:
Gestern war ich bis gegen 15h im Büro, wir hatten eine experimentell zusammengesetzte Anlagebeiratssitzung und die Begegnung mit neuen Menschen ist für mich ja immer Anlass, über diese Menschen nachzudenken - zumindest wenn sie auffällig anders sind als die Menschen, die ich sonst so in meinem Alltag treffe.
Das experimentelle war, dass wir eine große Vermögensverwaltungsgesellschaft eingeladen hatten, zu uns zu kommen und etwas über ihre Gesellschaft, ihre Anlagephilosophie und ihre Fonds zu erzählen. Wobei, das selber ist nicht wirklich neu, das machen wir öfter aber diesmal haben wir noch andere Anleger dazu eingeladen, wir waren also Gastgeber und haben sowohl Verkäufer als auch andere Käufer eingeladen, wie bei einer Tupperparty.
War lustig und mich haben natürlich die anderen Leute interessiert, weil das keine Vertreter von institutionellen Anlegern waren, sondern reine Privatleute, die nur zufällig privat so viel Geld haben, dass sie als Anleger in derselben Größenklasse spielen können wie institutionelle Anleger.
Unter anderem war eine Dame dabei, die in der kurzen Vorstellungsrunde sagte, ihre Hauptaufgabe wäre es, sich darum zu kümmern, dass ihr Mann gute Laune hat, und diese Dame sagte dann auch so gegen 13h sie müsse jetzt gehen, sonst bekäme ihr Mann nichts zu essen und das ginge ja gar nicht. - Ist schon lustig, was es für Welten gibt, die direkt neben der eigenen Welt existieren, keine 10m auseinander, aber weder hat man je etwas davon mitbekommen noch wäre man je auf den Gedanken gekommen, überhaupt darüber nachzudenken. Diese Dame hatte einfach von Hause aus schon immer ziemlich viel Geld (Familienreichtum) und deshalb hat sie sich damit beschäftigt, wie man das Geld sinnvoll anlegen kann, aber im Hauptberuf war sie Hausfrau. Schon ihr ganzes Leben lang und sie schien damit auch sehr zufrieden.
Ebenfalls eingeladen war der neue Geschäftsführer einer großen ngO, der war schon eher ein institutioneller Anleger, weil er ja nicht sein eigenes Geld verwaltete, sondern das dieser Organisation - aber verglichen mit der Hausfrau wirkte der Herr Geschäftsführer deutlich inkompetenter. Nicht, dass die Hausfrau irgendeine spezielle finanzwirtschaftliche Expertise gehabt hätte, aber sie tat halt auch nicht so als ob sie eine hätte. Ganz im Unterschied zu dem Herrn Geschäftsführer, der sich gewaltig aufplusterte und viele dicke Statements von sich gab, aber genau dadurch allen Leuten, die wirklich Ahnung von der Sache hatten, bewies, dass er selber ganz bestimmt keine Ahnung hat.
Ich hatte eigentlich bei der gesamten Veranstaltung nicht wirklich was zu tun, ich konnte in Ruhe dabei sitzen und die Gäste beobachten, fand ich sehr interessant.
Am Nachmittag bin ich dann nach Bielefeld gefahren, weil dort Kleiderkreisel war und ich schon wieder zwei große Tüten voll mit Klamotten aussortiert hatte und die wollte ich gerne loswerden.
Meine Schwester, mit der ich sonst dort hin gehe, hatte keine Zeit, ich konnte aber C. überreden, mich zu begleiten, so ganz alleine hätte ich mich im Zweifel ein wenig einsam gefühlt.
Aber so war es perfekt.
Da man pro Person nicht mehr als 15 Kleidungsstücke mitbringen darf, C. aber keine eigenen aussortiert hatte, habe ich meine Klamotten einfach auf zwei Tüten verteilt und konnte so alles dort unterbringen.
Bevor der Kleiderkreisel anfing, hatte ich mich mit C. bei Ikea getroffen. Da es in Münster kein Ikea gibt, das nächst gelegene ist in Osnabrück oder am Kamener Kreuz, nutze ich gerne die Gelegenheit, in Bielefeld mal durch Ikea zu schlendern, wenn sich die Möglichkeit ergibt.
Viel gekauft haben wir nicht, C kaufte ein Set Plastikweingläser, weil der Weinglasverbrauch durch Bruch in ihrer WG wohl so hoch ist, dass sie jetzt auf Plastik umstellen will, und ich habe mir ein 2er Set biegsame Plastikschneidebrettchen gekauft, scheint mir ganz praktisch zu sein, das war's aber auch schon.
Und natürlich Hotdogs. Ikea ohne Hotdogessen ist ausgeschlossen und wie es sich gehört habe ich mich auch traditionell wieder gründlich bekleckert.
Dann Kleiderkreisel, für mich habe ich nur zwei T-Shirts und eine Sweatshirtjacke gefunden, mittlerweile finde ich es aber wichtiger meine Klamotten dort gut loszuwerden als selber neue Klamotten mitzunehmen. Und das Loswerden klappte diesmal so gut, dass mir die Sachen beim Auspacken schon sofort aus den Fingern genommen wurden, alle Teile fanden neue Liebhaber, so macht das Spaß.
Anschließend war ich mit C in dem Aldi gegenüber von der Kleiderkreiselveranstaltung.
Ich habe mir nie Gedanken gemacht, welche Bevölkerungsschichten in diesem Stadtteil von Bielefeld die Mehrheit ausmachen, denn in genau diesem Stadtteil haben vor über 50 Jahren schon meine Großeltern gewohnt und das waren ordentlich Leute, also muss das ja wohl auch insgesamt eine ordentlich Gegend dort sein. War in meinem Kopf irgendwie klischeehaft fest verankert.
Bei genauerer Betrachtung gibt es dort aber wirklich eine sehr große Anzahl von Hochhäusern, was darauf schließen lässt, dass die besonders einkommensstarken Schichten von Bielefeld dort wohl eher nicht leben.
Und dieser Aldiladen dort an der Hauptstraßen von Brackwede, der ist einfach nur schäbig. Dabei ist er erst letztes Jahr kernsaniert worden, eigentlich ist er also ganz neu, aber insgesamt wirkte er jetzt schon wieder vor allem schmuddelig und runtergekommen. Schmutzige Böden und ein versifftes Kühlregal und in den Gängen Mengen an leeren Kartons.
Am meisten faszinierte mich aber, dass überall, wirklich ÜBERALL in den Regalen Dinge standen, die dort nicht hingehörten. Zwischen den Tees lag ein Toastbrot, zwischen den Süßigkeiten eine Dose Ravioli, hinter den Weinflaschen versteckte sich eine Spüliflasche und in manchen Regalen, wo die ursprünglich dort hingehörenden Artikel schon in größeren Mengen weggekauft waren, so dass Löcher entstanden, hatten sich diese Löcher blitzschnell mit jeder Menge Waren von irgendwo aus dem Laden gefüllt - kurz, es war ein heilloses Durcheinander.
Ich war maßlos fasziniert und zeigte C. ständig neue Fehleinräumungen, C zuckte aber nur entspannt die Achsel und meinte, was erwartest du, wir sind hier in Brackwede, da ist das normal.
Ich glaube, ich bin bestimmt eine Viertelstunde durch diesen Laden gelaufen und habe mich gegruselt.
Ich kenne solche Läden sonst nicht, weil die Läden, in die ich sonst gehe, wohl tatsächlich eher in einer besseren Wohngegend sind - oder weil die Filialleiter dort einfach nur viel mehr Wert auf Ordnung legen? Ich weiß nicht, woran es liegt, C meint, es wäre die Gegend, denn der Aldi in Großdornberg, ein Stadtteil mit einer überwiegenden Einfamilienhausbebauung, der wäre sehr ordentlich und dort sähe es niemals so aus wie es in dem Brackweder Aldi wohl an der Tagesordnung ist.
Mich hat es auf alle Fälle sehr fasziniert.
Gekauft habe ich in dem Laden übrigens gar nichts, ich hatte das erste Mal in meinem Leben das Gefühl, dass ich tatsächlich eher bereit wäre 50% Aufpreis in einem Rewe oder Edeka zu bezahlen, bloß um nicht in diesem schäbigen, runtergekommenen Aldiladen einkaufen zu müssen.
Dann habe ich C nach Hause gefahren, wir haben noch eine Runde gequatscht und gegen halb elf bin ich wieder nach Hause gefahren.
Insgesamt ein interessanter Tag mit spannenden Begegnungen.
*******
Heute habe ich den reisefreien Samstag zum Ausschlafen genutzt, dann bin ich in den Nachbarort gefahren, weil ich neugierig war, ob es in dem dortigen Secondhandladen neue Schätze gibt - und ja, gab es, der Ausflug hat sich gelohnt. Aber ich durfte ja auch wieder neue Klamotten ins Haus schleppen, ich habe ja gestern zwei große Tüten voll hinausgebracht.
Als ich wieder zurückkam, war J schon angekommen, der hat seine vier Wochen Famulatur in Esens hinter sich, macht nun zwei Tage Wasch-Zwischenstopp hier in Greven und fährt morgen nach Berlin weiter, das Semester geht wieder los.
Außerdem musste er seine Reifen wechseln. Da er keine Werkstatt fand, die das an einem Samstag für ihn erledigen wollte und die Reifen ja bei uns im Keller lagern, hat er das heute Nachmittag gemeinsam mit K selber erledigt. Jetzt weiß er auch wie man Reifen wechselt, kann nie schaden, so ein Basis-Überlebenswissen.
Ich bin derweil mit dem Fahrrad einkaufen gefahren und wie ich so durch unseren (sehr ordentlichen und sehr sauberen und überhaupt sehr angenehmen) Lidlladen wanderte und überlegte, was wir denn heute so kochen sollten, fiel mir plötzlich ein, dass es doch sicher warm genug ist, um draußen zu sitzen und dann könnten wir doch grillen und hach, das ist eine geniale Idee, dafür brauche ich dann jetzt nur Fleisch und Gemüse, und noch mehr Gemüse und Salat und Baguette und Kräuterbutter und für morgen zum Frühstück noch ein Sack Orangen - als ich wieder draußen war, habe ich erschrocken bemerkt, dass mein Fahrrad keinen Kofferraum hat, aber ich habe es dann doch geschafft, alles irgendwie auf dem Fahrrad nach Hause zu bugsieren.
Derweil hatten die zwei Jungs die Räder gewechselt und auch schon wieder alles aufgeräumt, so konnten sie gleich auf der Terrasse weitermachen und den Winterdreck von Tisch und Stühlen entfernen, es wurde angegrillt.
Irgendwas stimmte dann mit der Kohle nicht, es dauerte ewig, bis die vernünftig glühte, aber ich hatte ja genug Baguette und Aioli und Kräuterbutter und Humus und Salat und Gemüse, das gegrillte Fleisch schmeckt auch morgen noch kalt, als es nämlich irgendwann fertig war, war ich bereits satt.
Egal, hat aber alles Spaß gemacht.
Im Keller tutet nun die dritte Maschine Wäsche, noch einmal wechseln, dann kann J morgen komplett durchgewaschen wieder nach Berlin fahren
.
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Gestern war ich bis gegen 15h im Büro, wir hatten eine experimentell zusammengesetzte Anlagebeiratssitzung und die Begegnung mit neuen Menschen ist für mich ja immer Anlass, über diese Menschen nachzudenken - zumindest wenn sie auffällig anders sind als die Menschen, die ich sonst so in meinem Alltag treffe.
Das experimentelle war, dass wir eine große Vermögensverwaltungsgesellschaft eingeladen hatten, zu uns zu kommen und etwas über ihre Gesellschaft, ihre Anlagephilosophie und ihre Fonds zu erzählen. Wobei, das selber ist nicht wirklich neu, das machen wir öfter aber diesmal haben wir noch andere Anleger dazu eingeladen, wir waren also Gastgeber und haben sowohl Verkäufer als auch andere Käufer eingeladen, wie bei einer Tupperparty.
War lustig und mich haben natürlich die anderen Leute interessiert, weil das keine Vertreter von institutionellen Anlegern waren, sondern reine Privatleute, die nur zufällig privat so viel Geld haben, dass sie als Anleger in derselben Größenklasse spielen können wie institutionelle Anleger.
Unter anderem war eine Dame dabei, die in der kurzen Vorstellungsrunde sagte, ihre Hauptaufgabe wäre es, sich darum zu kümmern, dass ihr Mann gute Laune hat, und diese Dame sagte dann auch so gegen 13h sie müsse jetzt gehen, sonst bekäme ihr Mann nichts zu essen und das ginge ja gar nicht. - Ist schon lustig, was es für Welten gibt, die direkt neben der eigenen Welt existieren, keine 10m auseinander, aber weder hat man je etwas davon mitbekommen noch wäre man je auf den Gedanken gekommen, überhaupt darüber nachzudenken. Diese Dame hatte einfach von Hause aus schon immer ziemlich viel Geld (Familienreichtum) und deshalb hat sie sich damit beschäftigt, wie man das Geld sinnvoll anlegen kann, aber im Hauptberuf war sie Hausfrau. Schon ihr ganzes Leben lang und sie schien damit auch sehr zufrieden.
Ebenfalls eingeladen war der neue Geschäftsführer einer großen ngO, der war schon eher ein institutioneller Anleger, weil er ja nicht sein eigenes Geld verwaltete, sondern das dieser Organisation - aber verglichen mit der Hausfrau wirkte der Herr Geschäftsführer deutlich inkompetenter. Nicht, dass die Hausfrau irgendeine spezielle finanzwirtschaftliche Expertise gehabt hätte, aber sie tat halt auch nicht so als ob sie eine hätte. Ganz im Unterschied zu dem Herrn Geschäftsführer, der sich gewaltig aufplusterte und viele dicke Statements von sich gab, aber genau dadurch allen Leuten, die wirklich Ahnung von der Sache hatten, bewies, dass er selber ganz bestimmt keine Ahnung hat.
Ich hatte eigentlich bei der gesamten Veranstaltung nicht wirklich was zu tun, ich konnte in Ruhe dabei sitzen und die Gäste beobachten, fand ich sehr interessant.
Am Nachmittag bin ich dann nach Bielefeld gefahren, weil dort Kleiderkreisel war und ich schon wieder zwei große Tüten voll mit Klamotten aussortiert hatte und die wollte ich gerne loswerden.
Meine Schwester, mit der ich sonst dort hin gehe, hatte keine Zeit, ich konnte aber C. überreden, mich zu begleiten, so ganz alleine hätte ich mich im Zweifel ein wenig einsam gefühlt.
Aber so war es perfekt.
Da man pro Person nicht mehr als 15 Kleidungsstücke mitbringen darf, C. aber keine eigenen aussortiert hatte, habe ich meine Klamotten einfach auf zwei Tüten verteilt und konnte so alles dort unterbringen.
Bevor der Kleiderkreisel anfing, hatte ich mich mit C. bei Ikea getroffen. Da es in Münster kein Ikea gibt, das nächst gelegene ist in Osnabrück oder am Kamener Kreuz, nutze ich gerne die Gelegenheit, in Bielefeld mal durch Ikea zu schlendern, wenn sich die Möglichkeit ergibt.
Viel gekauft haben wir nicht, C kaufte ein Set Plastikweingläser, weil der Weinglasverbrauch durch Bruch in ihrer WG wohl so hoch ist, dass sie jetzt auf Plastik umstellen will, und ich habe mir ein 2er Set biegsame Plastikschneidebrettchen gekauft, scheint mir ganz praktisch zu sein, das war's aber auch schon.
Und natürlich Hotdogs. Ikea ohne Hotdogessen ist ausgeschlossen und wie es sich gehört habe ich mich auch traditionell wieder gründlich bekleckert.
Dann Kleiderkreisel, für mich habe ich nur zwei T-Shirts und eine Sweatshirtjacke gefunden, mittlerweile finde ich es aber wichtiger meine Klamotten dort gut loszuwerden als selber neue Klamotten mitzunehmen. Und das Loswerden klappte diesmal so gut, dass mir die Sachen beim Auspacken schon sofort aus den Fingern genommen wurden, alle Teile fanden neue Liebhaber, so macht das Spaß.
Anschließend war ich mit C in dem Aldi gegenüber von der Kleiderkreiselveranstaltung.
Ich habe mir nie Gedanken gemacht, welche Bevölkerungsschichten in diesem Stadtteil von Bielefeld die Mehrheit ausmachen, denn in genau diesem Stadtteil haben vor über 50 Jahren schon meine Großeltern gewohnt und das waren ordentlich Leute, also muss das ja wohl auch insgesamt eine ordentlich Gegend dort sein. War in meinem Kopf irgendwie klischeehaft fest verankert.
Bei genauerer Betrachtung gibt es dort aber wirklich eine sehr große Anzahl von Hochhäusern, was darauf schließen lässt, dass die besonders einkommensstarken Schichten von Bielefeld dort wohl eher nicht leben.
Und dieser Aldiladen dort an der Hauptstraßen von Brackwede, der ist einfach nur schäbig. Dabei ist er erst letztes Jahr kernsaniert worden, eigentlich ist er also ganz neu, aber insgesamt wirkte er jetzt schon wieder vor allem schmuddelig und runtergekommen. Schmutzige Böden und ein versifftes Kühlregal und in den Gängen Mengen an leeren Kartons.
Am meisten faszinierte mich aber, dass überall, wirklich ÜBERALL in den Regalen Dinge standen, die dort nicht hingehörten. Zwischen den Tees lag ein Toastbrot, zwischen den Süßigkeiten eine Dose Ravioli, hinter den Weinflaschen versteckte sich eine Spüliflasche und in manchen Regalen, wo die ursprünglich dort hingehörenden Artikel schon in größeren Mengen weggekauft waren, so dass Löcher entstanden, hatten sich diese Löcher blitzschnell mit jeder Menge Waren von irgendwo aus dem Laden gefüllt - kurz, es war ein heilloses Durcheinander.
Ich war maßlos fasziniert und zeigte C. ständig neue Fehleinräumungen, C zuckte aber nur entspannt die Achsel und meinte, was erwartest du, wir sind hier in Brackwede, da ist das normal.
Ich glaube, ich bin bestimmt eine Viertelstunde durch diesen Laden gelaufen und habe mich gegruselt.
Ich kenne solche Läden sonst nicht, weil die Läden, in die ich sonst gehe, wohl tatsächlich eher in einer besseren Wohngegend sind - oder weil die Filialleiter dort einfach nur viel mehr Wert auf Ordnung legen? Ich weiß nicht, woran es liegt, C meint, es wäre die Gegend, denn der Aldi in Großdornberg, ein Stadtteil mit einer überwiegenden Einfamilienhausbebauung, der wäre sehr ordentlich und dort sähe es niemals so aus wie es in dem Brackweder Aldi wohl an der Tagesordnung ist.
Mich hat es auf alle Fälle sehr fasziniert.
Gekauft habe ich in dem Laden übrigens gar nichts, ich hatte das erste Mal in meinem Leben das Gefühl, dass ich tatsächlich eher bereit wäre 50% Aufpreis in einem Rewe oder Edeka zu bezahlen, bloß um nicht in diesem schäbigen, runtergekommenen Aldiladen einkaufen zu müssen.
Dann habe ich C nach Hause gefahren, wir haben noch eine Runde gequatscht und gegen halb elf bin ich wieder nach Hause gefahren.
Insgesamt ein interessanter Tag mit spannenden Begegnungen.
*******
Heute habe ich den reisefreien Samstag zum Ausschlafen genutzt, dann bin ich in den Nachbarort gefahren, weil ich neugierig war, ob es in dem dortigen Secondhandladen neue Schätze gibt - und ja, gab es, der Ausflug hat sich gelohnt. Aber ich durfte ja auch wieder neue Klamotten ins Haus schleppen, ich habe ja gestern zwei große Tüten voll hinausgebracht.
Als ich wieder zurückkam, war J schon angekommen, der hat seine vier Wochen Famulatur in Esens hinter sich, macht nun zwei Tage Wasch-Zwischenstopp hier in Greven und fährt morgen nach Berlin weiter, das Semester geht wieder los.
Außerdem musste er seine Reifen wechseln. Da er keine Werkstatt fand, die das an einem Samstag für ihn erledigen wollte und die Reifen ja bei uns im Keller lagern, hat er das heute Nachmittag gemeinsam mit K selber erledigt. Jetzt weiß er auch wie man Reifen wechselt, kann nie schaden, so ein Basis-Überlebenswissen.
Ich bin derweil mit dem Fahrrad einkaufen gefahren und wie ich so durch unseren (sehr ordentlichen und sehr sauberen und überhaupt sehr angenehmen) Lidlladen wanderte und überlegte, was wir denn heute so kochen sollten, fiel mir plötzlich ein, dass es doch sicher warm genug ist, um draußen zu sitzen und dann könnten wir doch grillen und hach, das ist eine geniale Idee, dafür brauche ich dann jetzt nur Fleisch und Gemüse, und noch mehr Gemüse und Salat und Baguette und Kräuterbutter und für morgen zum Frühstück noch ein Sack Orangen - als ich wieder draußen war, habe ich erschrocken bemerkt, dass mein Fahrrad keinen Kofferraum hat, aber ich habe es dann doch geschafft, alles irgendwie auf dem Fahrrad nach Hause zu bugsieren.
Derweil hatten die zwei Jungs die Räder gewechselt und auch schon wieder alles aufgeräumt, so konnten sie gleich auf der Terrasse weitermachen und den Winterdreck von Tisch und Stühlen entfernen, es wurde angegrillt.
Irgendwas stimmte dann mit der Kohle nicht, es dauerte ewig, bis die vernünftig glühte, aber ich hatte ja genug Baguette und Aioli und Kräuterbutter und Humus und Salat und Gemüse, das gegrillte Fleisch schmeckt auch morgen noch kalt, als es nämlich irgendwann fertig war, war ich bereits satt.
Egal, hat aber alles Spaß gemacht.
Im Keller tutet nun die dritte Maschine Wäsche, noch einmal wechseln, dann kann J morgen komplett durchgewaschen wieder nach Berlin fahren
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