anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 19. Februar 2018
Immer noch nicht fertig
Nachdem ich heute Nacht so gegen 3h leicht entnervt eine müdigkeitsbedingte Zwangspause einlegen musste (ich hatte in einer Bilanz eine Differenz, die sich par tout nicht finden lassen wollte, was mich ganz wuschig machte) und erst mal ins Bett gegangen bin, habe ich heute Mittag gut ausgeschlafen und erholt wieder weitergemacht und die Differenz dann auch rasch gefunden.
Mittlerweile habe ich alle Bilanzen samt der bisher nur rudimentär bestehenden Buchhaltung für die betroffenen Gesellschaften bis 2015 fertig (seit 2013), ab 2016 wird es aber deutlich leichter, weil kaum noch etwas passiert ist, das Drama waren die Jahre 2013 und 2014, CWs Hinterlassenschaften eben.
Damit das ganze auch eine akzeptable Herausforderung darstellt, handelt es sich bei diesem Firmenkomplex um zwei KGs mit einer KomplementärGmbH, bei der die GmbH bis 2015 ein abweichendes Wirtschaftsjahr hatte, das sie aber zum 31.12.2015 auf das Kalenderjahr umgestellt hat. Da fließen dann zwei Jahre in einem zusammen.
KGs reichen ihren Gewinn zum Ende eines Geschäftsjahres quasi "automatisch" an ihre Gesellschafter weiter, haben die aber ein Geschäftsjahr, was nicht am selben Tag endet, verschiebt sich das Weiterreichen immer um ein Jahr.
Die Umsatzsteuer kennt übrigens keine abweichenden Wirtschaftsjahre, hier muss sauber abgegrenzt werden - alles andere wäre ja auch langweilig.....

K., der mir bei solchen Arbeiten nur sehr begrenzt eine Hilfe ist (was ich ja immer nicht verstehe, ist, warum jemand so Themen wie Buchhaltung und Bilanzierung nicht grundsätzlich genauso logisch und transparent findet wie ich, ich meine, es ist wirklich extrem logisch, weil alles ineinandergreift, man darf sich nur nicht verhaspeln), K. hat also immer nur verwundert zu meinem Arbeitsplatz rübergeblinzelt und zwischendurch gemurmelt, dass er nie vermutet hätte, dass das so viel Arbeit ist.

Ja nun, was soll ich dazu sagen, wenn es weniger Arbeit wäre, wäre ich es wahrscheinlich auch länger schon mal angegangen.
Aber jetzt bin ich wirklich schon bemerkenswert weit. Alles fügt sich gut zusammen, und so eine Bilanz komplett selber und in Handarbeit zu erstellen ist ja auch ein Handwerk, was ich wirklich schon lange nicht mehr so komplett ohne jede weitere EDV-Unterstützung gemacht habe und ich habe dabei festgestellt, dass es ein richtig erhebendes Gefühl ist, wenn die Excel-Tabelle nach langem Widerstand plötzlich grün blinkt im Summen-Kontrollfeld. Da ich nur eine rudimentäre Buchhaltung zur Verfügung hatte, habe ich die Salden aus den Konten in eine Excel-Tabelle eingetragen und anschließend von Hand weitergebucht - ganz früher hat man so was noch auf Papier und mit Stift in einer sogenannten HÜ=Hauptabschlussübersicht eingetragen, meine Excel-Tabelle habe ich mir nach diesem Vorbild selber gebastelt und um zu kontrollieren, ob alles stimmt, gibt es natürlich das Summenkontrollfeld, das einem zeigt, ob die Aktivseite der Bilanz genauso groß ist wie die Passivseite. Wenn nicht, dann blöd.
Hier hatte ich also gestern (und heute auch mehrfach während des Tages) meine Differenzen, aber wenn es dann nach einigem Hin und Her plötzlich doch Grün wird, das ist wirklich ein erhebendes Gefühl.
Ich glaube, ein Maurer, der sich sein fertiges Haus anschaut, kann nicht stolzer sein.

Naja, ich gehe mal davon aus, dass es nicht so viele Menschen gibt, die meine Gefühle für eine schöne Bilanz teilen, aber so hat halt jeder seins und ich reagiere ja zum Beispiel relativ wenig auf diese wilden Kristalle, für die sich Chemiker begeistern können und einen immer wieder darauf hinweisen, wie sensationell einzigartig so ein Kristall ist. Hmmm, okay, aber ich finde ehrlich gesagt eine gut gemachte Bilanz wesentlich faszinierender
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