Montag, 5. Februar 2018
Ein Tagesbericht
anje, 23:58h
Vor zwei Monaten habe ich ja das erste Mal an dieser Blogparade teilgenommen, bei der Frau Brüllen immer am 5. eines Monats alle Blogger auffordert, einmal möglichst genau zu beschreiben, was sie eigentlich so den ganzen Tag tun. Das ganze heißt deshalb WmdedgT und sie sammelt unter ihrer eigenen Tagesbeschreibung unzählige von Links zu anderen Blogs, die sich hier mit Begeisterung eintragen und mitmachen.
Meine anfängliche Befürchtung, dass über die Verlinkung auf einem derart prominenten Blog plötzlich Menschen auf dieses Blog hier aufmerksam werden, von denen ich gar nicht möchte, dass sie dieses Blog hier überhaupt kennen, hat sich bisher nicht konkretisiert, dafür hat es mir aber viel Spaß gemacht, bei dieser Aktion mitzumachen und deshalb folgt heute zum dritten Mal die Beantwortung der "Was machst du eigentlich den ganzen Tag"-Fragestellung.
(Ich überlege mir grade, dass sich die offizielle Teilnahme an dieser Aktion für mich anfühlt wie mit Absicht zu schnell an einer Radarfalle vorbeizufahren. Man weiß zwar, dass da immer noch ein wenig Karenztempo draufgegeben wird und außerdem geht der eigene Tacho auch meist nach, aber es bleibt ein Nervenkitzel, wenn man mit Ansagen nicht mit 50km/h, sondern mit 55km/h an so einem Blitzer dran vorbeirast. Die Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich etwas passiert, ist gering, aber ganz ausschließen kann man es natürlich nicht. - Mit meinem paranoiden Verfolgungswahn passt dieses Bild für mich ganz gut.)
Egal, zurück zum Geschehen des Tages.
Da ich mich die letzten Male ja neugierig durch die anderen teilnehmenden Blogs gelesen habe, habe ich amüsiert festgestellt, dass sehr viele ihren Eintrag beginnen mit: "Der Tag begann mit Aufwachen."
Auch bei mir begann mein Tag heute mit Aufwachen, wenn ich mal die halbe Stunde Überziehung, die ich nach 0.00h heute ganz früh noch wach war, weil ich unbedingt noch etwas zu Ende lesen musste, ignoriere.
Also: Ich wachte auf, so gegen 7.30h, weil K. aufgewacht war und aufstand, um Kaffee zu machen.
Dass ich vor dem Aufstehen einen Kaffee ans Bett serviert bekomme ist mittlerweile eine fast 28jährige Gewohnheit, die CW 1990 einführte, weil er selber auch gerne einen Kaffee im Bett trinken wollte und fand, dass er besser Kaffee kochen könne als ich. Ich habe ihm nie widersprochen (so blöd kann man schließlich nicht sein), habe aber sehr früh schon N. angelernt, dass er morgens Kaffee kocht und seinen Eltern jeweils einen Becher Kaffee ans Bett bringt, denn erstens fand N. das toll, so eine wichtige Aufgabe zu bekommen und zweitens kann man Kindern so eine Tätigkeit ganz genau vorgeben und sie halten sich dann auch sehr präzise an diese Vorgaben. (Also: soundsoviel Wasser und soundsoviel Löffel Kaffee - wenn man Kindern ein Rezept vorgibt, dann wird das exakt immer gleich ausgeführt, CW nahm sich da durchaus regelmäßig größere schöpferische Freiheiten, was dazu führte, dass sein Kaffee mal so und mal so schmeckte. Der Kinderkaffee war dagegen eigentlich immer perfekt.)
Sehr lange hat N. den Kaffeekochjob allerdings nicht alleine gemacht, er hatte schließlich eine kleine Schwester, die er seinerseits selber sehr schnell angelernt hat und dann waren sie schon mal zu zweit zuständig,
Bis 2013 haben die Kinder also das morgendliche Kaffeekoch- und -bringritual sehr zuverlässig ausgefüllt, denn die Kinder mussten ja immer vor mir aufstehen, da Schule keine Gleitzeit hat und deshalb stets eher anfing als Büro :-). (Als bekennende Rabenmutter bin ich nie für meine Kinder aufgestanden, um ihnen ein liebevolles Frühstück zuzubereiten oder ein Pausenbrot mitzugeben, das haben jahrelang immer die AuPairs erledigt und als wir keine mehr hatten, haben die Kinder das eben alleine geregelt.)
Seit 1998 trank ich meinen Kaffee übrigens immer aus demselben Becher, den ein Freund der Familie extra für mich bemalt hatte und der deshalb extrem heilig war.
Der Becher hatte keinen Henkel und so war es immer ein schmaler Grat zwischen Finger verbrühen und Tasse fallenlassen, wobei Tasse fallen lassen für die Kinder einem Harakiri gleichgekommen wäre und damit grundsätzlich ausschied. (Ich habe jetzt keine Lust mehr an diesem Satz rumzufummeln, das korrekte Wort wäre Seppuku und nicht Harakiri und den begeht man dann, weil einem nichts anderes übrig bleibt, aber irgendwie kriege ich das nicht vernünftig in diesem Satz formuliert, doch ich denke, man versteht, was gemeint ist. Die Kinder haben durch diese Tasse auf alle Fälle alle eine traumatische Störung.)
Als 2013 auch C. zum Studieren auszog und J. sich panisch ins Internat flüchtete (er hatte große Sorge als zurückgebliebenes Einzelkind meinen mütterlichen Ansprüchen nicht gerecht werden zu können), übernahm K. dauerhaft die Morgenskaffeeansbettbring-Routine, weil er das für das kleinere Übel hielt als alternativ mit einer kaffeelos aufstehenden AnJe überleben zu müssen.
Als klar war, dass künftig immer K. für den Kaffee zuständig ist, habe ich vorsichtshalber die Tasse gewechselt und akzeptiere jetzt jeden Kaffeebecher, in den eine doppelte Tasse Kaffee passt. Den heiligen AnJe-Becher habe ich in Sicherheit gebracht und benutze ihn nicht mehr, denn mein Westfalenmann hat irgendwie eine andere Einstellung zu den Gründen für einen Seppuku, und ohne den nötigen Respekt sollte man den Kaffeebecher besser nicht durchs Haus tragen.
So, zurück zur Tagesbeschreibung: Ich bin also aufgewacht und bekam meinen Kaffee, dann habe ich ein wenig Morgenmagazin geschaut (nach dem Aufwachen schalte ich fast immer den Fernseher ein, um das Morgenmagazin laufen zu lassen. Nach dem dritten Durchgang der Nachricht bin ich dann meistens wach genug, auch aufzustehen und vor allem, habe ich die Nachrichten auch wirklich vollständig wahr- und aufgenommen, damit habe ich eine Grundinformation über das aktuelle Weltgeschehen, da ich ja keine Zeitung lese, ist das sehr praktisch.)
Aufstehen, Duschen, Anziehen, Rechner einpacken (muss ich Montagsmorgens immer extra dran denken, denn üblicherweise habe ich den Laptop am Wochenende ja benutzt und dann ist es sehr lästig, wenn ich einfach nur meine Arbeitstasche schnappe und ins Büro fahre - ohne Rechner im Büro ist wie Shopping ohne Geld, eben ziemlich sinnlos), Butterbrote schmieren, Möhren schälen und Abfahrt. Ankunft im Büro: 9:30h
Dann ganz normales Büroleben. E-Mails lesen und beantworten, (absolut entschieden mehr lesen als beantworten, ich bin in vielen E-Mail-Verkehren nur informationshalber cc gesetzt, aber auch das reine E-Mail-Lesen nimmt ja schon genug Zeit in Anspruch.), ein wenig organisatorischen Bürokram klären (die VPN-Leitung ist so langsam, dass ein Arbeiten damit im Grunde kaum möglich ist, deshalb folgt nach einem Gespräch mit dem für PC zuständigen Mitarbeiter ein Telefonat mit dem EDV-Betreuuer, so etwas dauert immer)
Um 14h war eine Telefonkonferenz angesetzt, in der ich hauptsächlich nur zuhören musste, das fand ich prima, denn seitdem ich einen Ohrhörer mit Freisprecheinrichtung fürs Festnetztelefon habe, liebe ich solche Telkos, sie sind eine wunderbare Gelegenheit, die Fingernägel zu feilen.
Nach der Maniküre Als die Telefonkonferenz beendet war, hatte ich einen Termin mit einer Mitarbeiterin, die an einer Excel-Tabelle verzweifelte, weil sie nicht rausbekam, weshalb das Ding diverse Fehlermeldungen auswarf. Solche Termine machen mir immer viel Spaß, weil ich bisher noch immer (ja, wirklich immer) den Grund für den Fehler relativ schnell finde und bei dieser Mitarbeiterin weiß ich, dass sie nicht nur sehr engagiert und ehrgeizig ist, sondern auch ausreichend intelligent, so dass sie nur dann um Hilfe bittet, wenn sie selber wirklich schon alle anderen Wege (inklusive Tante Google) ausgiebig ausprobiert hat und dann genieße ich es natürlich schon, wenn sie nach dem Finden und der Korrektur der Fehler seufzend feststellt, dass sie dann wohl doch lieber erst mal noch nicht Chef werden möchte.
Am Nachmittag habe ich dann noch eine Vorlage für eine Sitzung, zu der demnächst eingeladen werden muss,Korrektur gelesen komplett neugeschrieben und mich mal wieder sehr (SEHR!) über den tiefbegabten Assistenten unseres Chefs erster Ordnung geärgert, der Typ ist wirklich zu gar nichts nutze.
Außerdem hatte ich ein Telefonat mit der Kollegin, die seit einem halben Jahr in Elternzeit ist und eigentlich ja mindestens zwei Jahre oder vielleicht noch länger nur für ihr Baby da sein wollte, die wollte jetzt am allerliebsten doch schon nächste Woche wieder anfangen zu arbeiten. Ich musste innerlich schon sehr grinsen, weil ich ausgerechnet mit dieser Kollegin längere Diskussionen darüber hatte, dass ich sagte, ich fände sogar 60 Stunden Büro weniger anstrengend als den ganzen Tag auf ein Kleinkind aufzupassen und ich aus reinem Selbsterhaltungstrieb schon sehr schnell nach den Geburten wieder arbeiten gegangen bin und dass ich auch bedenkenlos mein Gehalt zu 100% für Kinderbetreuung ausgegeben hätte, einfach nur, um raus zu kommen und nicht ausschließlich auf die Kinder reduziert zu sein. Sie konnte das alles gar nicht verstehen und ließ deutlich durchblicken, wie sehr ihr meine armen, von der Mutter verlassenen Kinder leid täten.
Nun, diese Kollegin kommt jetzt ab nächste Woche erst mal nur für einen Tag die Woche wieder und dann schauen wir mal, aber sie hat schon sehr kleine Brötchen gebacken, da heute am Telefon.
Dann gab es noch ein paar Gespräche mit den Wirtschaftsprüfern, die grade im Haus sind, ein paar Telefonate mit Banken - und dann wurde der Server abgeschaltet, weil ich ja heute genug Wirbel wegen der VPN-Probleme gemacht habe, da scheint sich also tatsächlich jemand mit zu beschäftigen.
Gute Gelegenheit, nach Hause zu fahren, weshalb ich schon vor 19h zu Hause war.
Ab diesem Zeitpunkt war aber nicht mehr viel mit mir los. Hauptsächlich habe ich auf dem Sofa rumgelümmelt und Inspektor Barnaby geguckt, dann fiel mir ein, dass ich ja noch den Notar-Termin für morgen vorbereiten sollte, was bedeutet, ich musste verschiedene Dokumente im Original finden. Es gab ein paar heiße Adrenalin-Schübe, weil einige der Dokumente natürlich erst mal weg waren, aber dann habe ich doch alles wieder gefunden und jetzt schauen wir mal, was wir morgen alles so geregelt bekommen.
Wär ja schon sehr schön, wenn es in dieser verfuckelten Angelegenheit endlich mal einen Schritt nach vorne ginge.
I'll keep my fingers crossed
.
(Abgelegt in anjemacht und bisher 1172 x anjeklickt)
Meine anfängliche Befürchtung, dass über die Verlinkung auf einem derart prominenten Blog plötzlich Menschen auf dieses Blog hier aufmerksam werden, von denen ich gar nicht möchte, dass sie dieses Blog hier überhaupt kennen, hat sich bisher nicht konkretisiert, dafür hat es mir aber viel Spaß gemacht, bei dieser Aktion mitzumachen und deshalb folgt heute zum dritten Mal die Beantwortung der "Was machst du eigentlich den ganzen Tag"-Fragestellung.
(Ich überlege mir grade, dass sich die offizielle Teilnahme an dieser Aktion für mich anfühlt wie mit Absicht zu schnell an einer Radarfalle vorbeizufahren. Man weiß zwar, dass da immer noch ein wenig Karenztempo draufgegeben wird und außerdem geht der eigene Tacho auch meist nach, aber es bleibt ein Nervenkitzel, wenn man mit Ansagen nicht mit 50km/h, sondern mit 55km/h an so einem Blitzer dran vorbeirast. Die Wahrscheinlichkeit, dass tatsächlich etwas passiert, ist gering, aber ganz ausschließen kann man es natürlich nicht. - Mit meinem paranoiden Verfolgungswahn passt dieses Bild für mich ganz gut.)
Egal, zurück zum Geschehen des Tages.
Da ich mich die letzten Male ja neugierig durch die anderen teilnehmenden Blogs gelesen habe, habe ich amüsiert festgestellt, dass sehr viele ihren Eintrag beginnen mit: "Der Tag begann mit Aufwachen."
Auch bei mir begann mein Tag heute mit Aufwachen, wenn ich mal die halbe Stunde Überziehung, die ich nach 0.00h heute ganz früh noch wach war, weil ich unbedingt noch etwas zu Ende lesen musste, ignoriere.
Also: Ich wachte auf, so gegen 7.30h, weil K. aufgewacht war und aufstand, um Kaffee zu machen.
Dass ich vor dem Aufstehen einen Kaffee ans Bett serviert bekomme ist mittlerweile eine fast 28jährige Gewohnheit, die CW 1990 einführte, weil er selber auch gerne einen Kaffee im Bett trinken wollte und fand, dass er besser Kaffee kochen könne als ich. Ich habe ihm nie widersprochen (so blöd kann man schließlich nicht sein), habe aber sehr früh schon N. angelernt, dass er morgens Kaffee kocht und seinen Eltern jeweils einen Becher Kaffee ans Bett bringt, denn erstens fand N. das toll, so eine wichtige Aufgabe zu bekommen und zweitens kann man Kindern so eine Tätigkeit ganz genau vorgeben und sie halten sich dann auch sehr präzise an diese Vorgaben. (Also: soundsoviel Wasser und soundsoviel Löffel Kaffee - wenn man Kindern ein Rezept vorgibt, dann wird das exakt immer gleich ausgeführt, CW nahm sich da durchaus regelmäßig größere schöpferische Freiheiten, was dazu führte, dass sein Kaffee mal so und mal so schmeckte. Der Kinderkaffee war dagegen eigentlich immer perfekt.)
Sehr lange hat N. den Kaffeekochjob allerdings nicht alleine gemacht, er hatte schließlich eine kleine Schwester, die er seinerseits selber sehr schnell angelernt hat und dann waren sie schon mal zu zweit zuständig,
Bis 2013 haben die Kinder also das morgendliche Kaffeekoch- und -bringritual sehr zuverlässig ausgefüllt, denn die Kinder mussten ja immer vor mir aufstehen, da Schule keine Gleitzeit hat und deshalb stets eher anfing als Büro :-). (Als bekennende Rabenmutter bin ich nie für meine Kinder aufgestanden, um ihnen ein liebevolles Frühstück zuzubereiten oder ein Pausenbrot mitzugeben, das haben jahrelang immer die AuPairs erledigt und als wir keine mehr hatten, haben die Kinder das eben alleine geregelt.)
Seit 1998 trank ich meinen Kaffee übrigens immer aus demselben Becher, den ein Freund der Familie extra für mich bemalt hatte und der deshalb extrem heilig war.
Der Becher hatte keinen Henkel und so war es immer ein schmaler Grat zwischen Finger verbrühen und Tasse fallenlassen, wobei Tasse fallen lassen für die Kinder einem Harakiri gleichgekommen wäre und damit grundsätzlich ausschied. (Ich habe jetzt keine Lust mehr an diesem Satz rumzufummeln, das korrekte Wort wäre Seppuku und nicht Harakiri und den begeht man dann, weil einem nichts anderes übrig bleibt, aber irgendwie kriege ich das nicht vernünftig in diesem Satz formuliert, doch ich denke, man versteht, was gemeint ist. Die Kinder haben durch diese Tasse auf alle Fälle alle eine traumatische Störung.)
Als 2013 auch C. zum Studieren auszog und J. sich panisch ins Internat flüchtete (er hatte große Sorge als zurückgebliebenes Einzelkind meinen mütterlichen Ansprüchen nicht gerecht werden zu können), übernahm K. dauerhaft die Morgenskaffeeansbettbring-Routine, weil er das für das kleinere Übel hielt als alternativ mit einer kaffeelos aufstehenden AnJe überleben zu müssen.
Als klar war, dass künftig immer K. für den Kaffee zuständig ist, habe ich vorsichtshalber die Tasse gewechselt und akzeptiere jetzt jeden Kaffeebecher, in den eine doppelte Tasse Kaffee passt. Den heiligen AnJe-Becher habe ich in Sicherheit gebracht und benutze ihn nicht mehr, denn mein Westfalenmann hat irgendwie eine andere Einstellung zu den Gründen für einen Seppuku, und ohne den nötigen Respekt sollte man den Kaffeebecher besser nicht durchs Haus tragen.
So, zurück zur Tagesbeschreibung: Ich bin also aufgewacht und bekam meinen Kaffee, dann habe ich ein wenig Morgenmagazin geschaut (nach dem Aufwachen schalte ich fast immer den Fernseher ein, um das Morgenmagazin laufen zu lassen. Nach dem dritten Durchgang der Nachricht bin ich dann meistens wach genug, auch aufzustehen und vor allem, habe ich die Nachrichten auch wirklich vollständig wahr- und aufgenommen, damit habe ich eine Grundinformation über das aktuelle Weltgeschehen, da ich ja keine Zeitung lese, ist das sehr praktisch.)
Aufstehen, Duschen, Anziehen, Rechner einpacken (muss ich Montagsmorgens immer extra dran denken, denn üblicherweise habe ich den Laptop am Wochenende ja benutzt und dann ist es sehr lästig, wenn ich einfach nur meine Arbeitstasche schnappe und ins Büro fahre - ohne Rechner im Büro ist wie Shopping ohne Geld, eben ziemlich sinnlos), Butterbrote schmieren, Möhren schälen und Abfahrt. Ankunft im Büro: 9:30h
Dann ganz normales Büroleben. E-Mails lesen und beantworten, (absolut entschieden mehr lesen als beantworten, ich bin in vielen E-Mail-Verkehren nur informationshalber cc gesetzt, aber auch das reine E-Mail-Lesen nimmt ja schon genug Zeit in Anspruch.), ein wenig organisatorischen Bürokram klären (die VPN-Leitung ist so langsam, dass ein Arbeiten damit im Grunde kaum möglich ist, deshalb folgt nach einem Gespräch mit dem für PC zuständigen Mitarbeiter ein Telefonat mit dem EDV-Betreuuer, so etwas dauert immer)
Um 14h war eine Telefonkonferenz angesetzt, in der ich hauptsächlich nur zuhören musste, das fand ich prima, denn seitdem ich einen Ohrhörer mit Freisprecheinrichtung fürs Festnetztelefon habe, liebe ich solche Telkos, sie sind eine wunderbare Gelegenheit, die Fingernägel zu feilen.
Am Nachmittag habe ich dann noch eine Vorlage für eine Sitzung, zu der demnächst eingeladen werden muss,
Außerdem hatte ich ein Telefonat mit der Kollegin, die seit einem halben Jahr in Elternzeit ist und eigentlich ja mindestens zwei Jahre oder vielleicht noch länger nur für ihr Baby da sein wollte, die wollte jetzt am allerliebsten doch schon nächste Woche wieder anfangen zu arbeiten. Ich musste innerlich schon sehr grinsen, weil ich ausgerechnet mit dieser Kollegin längere Diskussionen darüber hatte, dass ich sagte, ich fände sogar 60 Stunden Büro weniger anstrengend als den ganzen Tag auf ein Kleinkind aufzupassen und ich aus reinem Selbsterhaltungstrieb schon sehr schnell nach den Geburten wieder arbeiten gegangen bin und dass ich auch bedenkenlos mein Gehalt zu 100% für Kinderbetreuung ausgegeben hätte, einfach nur, um raus zu kommen und nicht ausschließlich auf die Kinder reduziert zu sein. Sie konnte das alles gar nicht verstehen und ließ deutlich durchblicken, wie sehr ihr meine armen, von der Mutter verlassenen Kinder leid täten.
Nun, diese Kollegin kommt jetzt ab nächste Woche erst mal nur für einen Tag die Woche wieder und dann schauen wir mal, aber sie hat schon sehr kleine Brötchen gebacken, da heute am Telefon.
Dann gab es noch ein paar Gespräche mit den Wirtschaftsprüfern, die grade im Haus sind, ein paar Telefonate mit Banken - und dann wurde der Server abgeschaltet, weil ich ja heute genug Wirbel wegen der VPN-Probleme gemacht habe, da scheint sich also tatsächlich jemand mit zu beschäftigen.
Gute Gelegenheit, nach Hause zu fahren, weshalb ich schon vor 19h zu Hause war.
Ab diesem Zeitpunkt war aber nicht mehr viel mit mir los. Hauptsächlich habe ich auf dem Sofa rumgelümmelt und Inspektor Barnaby geguckt, dann fiel mir ein, dass ich ja noch den Notar-Termin für morgen vorbereiten sollte, was bedeutet, ich musste verschiedene Dokumente im Original finden. Es gab ein paar heiße Adrenalin-Schübe, weil einige der Dokumente natürlich erst mal weg waren, aber dann habe ich doch alles wieder gefunden und jetzt schauen wir mal, was wir morgen alles so geregelt bekommen.
Wär ja schon sehr schön, wenn es in dieser verfuckelten Angelegenheit endlich mal einen Schritt nach vorne ginge.
I'll keep my fingers crossed
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