Freitag, 2. Februar 2018
Blöde Zeiten
anje, 00:21h
Zwischendurch gibt es immer wieder mal Zeiten, da hat man das Gefühl, nichts klappt. Das Leben hat auf Widerstand geschaltet und schickt böigen Gegenwind.
Meine Favoritenmieter haben abgesagt, das Finanzamt schickt schwachsinnige Bescheide, mein Kiefer knackt jetzt nicht nur, sondern bereitet auch eine lästige Nackensteife vor.
CWs Bruder fragt nach, ob sein Bruder eigentlich eine Vaterschaftsanerkennung für alle drei Kinder unterschrieben hätte und ob ich ihm das jeweilige Datum mitteilen könne, er arbeitet grade an der großen Ahnentafel. Ich frage mich mal wieder „wtf??“, hat so eine Vaterschaftsanerkennung etwa konstitutiven und nicht nur deklaratorischen Charakter? Meint er wirklich immer noch, dass uneheliche Kinder erst mit Unterschrift auf der Vaterschaftsanerkennungsurkunde zu echten Kindern werden? Oder hat der einfach nur die letzten 50 Jahre vergessen seine Updates runterzuladen?
Und sonst noch?
Mein Westfalenmann fühlt sich unverstanden und lebt sein Leben immer mehr alleine, mir ist das Leben dagegen insgesamt zu anstrengend und ich beginne deshalb ebenfalls mein Leben alleine zu organisieren, allerdings werden die Schnittmengen immer kleiner. Und obwohl ich genau diese Entwicklung ja nun wirklich genau kenne, fehlt mir einfach der Schwung, etwas dagegen zu unternehmen. Ich schaue zu, sehe genau was passiert und zucke einfach nur die Achseln „tja Pech, aber dann eben nicht“.
Ich mag nicht mehr reden, lohnt sich ja auch nicht, wenn jeder nachher doch das tut, was er sowieso tun wollte. Und ja, liegt sicherlich nur daran, dass ich komisch geworden bin, hat ja immer nur daran gelegen.
Manche Dinge wiederholen sich sehr zuverlässig, wenn man nur lange genug wartet
.
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Meine Favoritenmieter haben abgesagt, das Finanzamt schickt schwachsinnige Bescheide, mein Kiefer knackt jetzt nicht nur, sondern bereitet auch eine lästige Nackensteife vor.
CWs Bruder fragt nach, ob sein Bruder eigentlich eine Vaterschaftsanerkennung für alle drei Kinder unterschrieben hätte und ob ich ihm das jeweilige Datum mitteilen könne, er arbeitet grade an der großen Ahnentafel. Ich frage mich mal wieder „wtf??“, hat so eine Vaterschaftsanerkennung etwa konstitutiven und nicht nur deklaratorischen Charakter? Meint er wirklich immer noch, dass uneheliche Kinder erst mit Unterschrift auf der Vaterschaftsanerkennungsurkunde zu echten Kindern werden? Oder hat der einfach nur die letzten 50 Jahre vergessen seine Updates runterzuladen?
Und sonst noch?
Mein Westfalenmann fühlt sich unverstanden und lebt sein Leben immer mehr alleine, mir ist das Leben dagegen insgesamt zu anstrengend und ich beginne deshalb ebenfalls mein Leben alleine zu organisieren, allerdings werden die Schnittmengen immer kleiner. Und obwohl ich genau diese Entwicklung ja nun wirklich genau kenne, fehlt mir einfach der Schwung, etwas dagegen zu unternehmen. Ich schaue zu, sehe genau was passiert und zucke einfach nur die Achseln „tja Pech, aber dann eben nicht“.
Ich mag nicht mehr reden, lohnt sich ja auch nicht, wenn jeder nachher doch das tut, was er sowieso tun wollte. Und ja, liegt sicherlich nur daran, dass ich komisch geworden bin, hat ja immer nur daran gelegen.
Manche Dinge wiederholen sich sehr zuverlässig, wenn man nur lange genug wartet
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schreibmandietrichurich,
Samstag, 3. Februar 2018, 14:10
Bin leicht
verwirrt. Hatte diesen Eintrag schon gestern gelesen. Heute nochmal. Dachte immer, alles eitel Sonnenschein bei "Anjesagt". Liebe Grüsse!
anje,
Sonntag, 4. Februar 2018, 00:01
Ja nu, es gibt halt gute Zeiten, aber auch mal schlechte Zeiten.
Ich denke zwar, dass die guten Zeiten hier deutlich überwiegen, aber zwischendurch knirscht es eben auch mal. Wenn man so viel an der Nordsee rumhängt wie wir, dann ist es ganz normal, dass da auch mal Sand ins Getriebe gerät.
Wahrscheinlich war es auch nur ein bisschen viel, was von allen Seiten gleichzeitig hier auf mich einprasselte, dann werde ich schon mal leicht dünnhäutig und grenze mich ab.
Dazu kommt, dass ich hier grade so einen "Altersschub" habe, d.h. ich merke sehr deutlich, wie die körperliche Leistungs- und Funktionsfähigkeit immer mehr abnimmt und das macht mich sehr nachdenklich. Und gleichzeitig auch etwas aggressiv, denn ich habe überhaupt keine Lust, immer größere prozentuale Anteile der zur Verfügung stehenden Kraft dafür zu verschwenden, das Verschwinden der Leistungsfähigkeit zu vertuschen, denn so bleibt unterm Strich immer weniger freie Kapazität, um das Leben zu genießen.
Ich habe Menschen, die ständig etwas tun müssen, die Schlaf als vergeudete Lebenszeit betrachten und in einem, aus meiner Sicht ausgesprochen ungesunden Aktivismus, ständig nach neuen Herausforderungen suchen, schon immer als anstrengend empfunden und war nur in sehr homöopathisch dosierten Zeitabständen in der Lage, damit umzugehen.
"Leben genießen" besteht für mich persönlich zu einem Großteil aus "Nichtstun". Und dafür muss ich keine Fassade nach außen auf Hochglanz bringen, dafür muss ich von niemandem bewundert werden und vor allem muss ich dafür nicht wichtig sein.
In diesem Punkt hat wohl jeder seine eigene Meinung, nur meine ist nicht kompromisstauglich (und damit nicht diskutierbar und deshalb lohnt sich auch reden nicht), weil mir nur sehr wenige Dinge wichtig sind, außer dem Anspruch, möglichst wenig Probleme lösen zu müssen
.
Ich denke zwar, dass die guten Zeiten hier deutlich überwiegen, aber zwischendurch knirscht es eben auch mal. Wenn man so viel an der Nordsee rumhängt wie wir, dann ist es ganz normal, dass da auch mal Sand ins Getriebe gerät.
Wahrscheinlich war es auch nur ein bisschen viel, was von allen Seiten gleichzeitig hier auf mich einprasselte, dann werde ich schon mal leicht dünnhäutig und grenze mich ab.
Dazu kommt, dass ich hier grade so einen "Altersschub" habe, d.h. ich merke sehr deutlich, wie die körperliche Leistungs- und Funktionsfähigkeit immer mehr abnimmt und das macht mich sehr nachdenklich. Und gleichzeitig auch etwas aggressiv, denn ich habe überhaupt keine Lust, immer größere prozentuale Anteile der zur Verfügung stehenden Kraft dafür zu verschwenden, das Verschwinden der Leistungsfähigkeit zu vertuschen, denn so bleibt unterm Strich immer weniger freie Kapazität, um das Leben zu genießen.
Ich habe Menschen, die ständig etwas tun müssen, die Schlaf als vergeudete Lebenszeit betrachten und in einem, aus meiner Sicht ausgesprochen ungesunden Aktivismus, ständig nach neuen Herausforderungen suchen, schon immer als anstrengend empfunden und war nur in sehr homöopathisch dosierten Zeitabständen in der Lage, damit umzugehen.
"Leben genießen" besteht für mich persönlich zu einem Großteil aus "Nichtstun". Und dafür muss ich keine Fassade nach außen auf Hochglanz bringen, dafür muss ich von niemandem bewundert werden und vor allem muss ich dafür nicht wichtig sein.
In diesem Punkt hat wohl jeder seine eigene Meinung, nur meine ist nicht kompromisstauglich (und damit nicht diskutierbar und deshalb lohnt sich auch reden nicht), weil mir nur sehr wenige Dinge wichtig sind, außer dem Anspruch, möglichst wenig Probleme lösen zu müssen
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