anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 17. Februar 2019
Ein bisschen was getan und ein wenig Aufregung verursacht
Gestern Abend bin ich sehr früh, noch vor 21h, ins Bett gekippt, um quasi vor dem Hinlegen schon einzuschlafen, gefolgt von einem relativ holprigen Schlaf, der mich alle zwei Stunden mit einem Krampf im Bein wieder hochscheuchte. Die Nacht über habe ich dann viermal eine Magnesiumsprudeltablette in Wasser aufgelöst, schlaftrunken in mich hineingekippt, gewartet, bis der Krampf nachließ, mich wieder hingelegt und sofort weitergeschlafen. Zwei Stunden später wiederholte sich das Spiel dann, bis ich gegen 5h die letzte Sprudeltablette trank und dann wie eine Stein noch bis halb zehn morgens durchschlief. Dann wachte ich auf und fühlte mich relativ ausgeschlafen und fröhlich.
Ein aktiverer und antriebsstärkerer Mensch als ich, wäre dann wahrscheinlich aufgestanden, weil das Wetter ja toll werden sollte und ich mir eine Menge Dinge hätte vorstellen können, die ich hätte tun können - wenn ich denn Lust gehabt hätte aufzustehen.
So habe ich den halben Tag samt (wahrscheinlich) gutem Wetter weiter im Bett rumgeschlunzt, ausführlich im Internet Blogs nachgelesen, einen ganz tollen Beitrag bei Anne Schüssler gefunden, der mir den Begriff "technical debts" samt einer wunderbaren Erläuterung dazu geschenkt hat, die ich einigen Kollegen nächste Woche brühwarm servieren werde, samt der vorwegnehmenden Erklärung, dass ich künftig weder technical debts noch technical depps tolerieren werde und ab sofort sauber aufgeräumte Excel-Tabellen ohne Fehler erwarte.
Hach, allein dafür hat es sich schon gelohnt, heute nicht sofort nach dem Aufwachen aufzustehen.

K schlug dann vor, dass wir das gute Wetter doch nutzen könnten, um mal wieder ein paar Fotos von der Insel und unserem Haus und den sonstigen Familienhäusern zu machen, er zumindest hätte Lust, solange immer rund um die Insel zu fliegen, bis ich alle Fotobatterien leer geknipst hätte und endlich nicht mehr darüber jammern würde, dass ich schon wieder irgendetwas nicht ordentlich aufs Foto bekommen hätte.

Die Idee gefiel mir auch und gegen 14h schwangen wir uns auf die Räder und radelten zum Flugplatz.
Ich habe zu Weihnachten ja so einen Fahrradhelm als Halskrause geschenkt bekommen, habe das erste Modell aber nach drei-vier Tagen Testtragen in eine Nummer größer umgetauscht, weil ich mir enorm eingeengt damit vorkam.
Jetzt habe ich Größe M, ein Modell, das nach Halsweitenmaßen eigentlich zu groß sein müsste, in dem ich mir aber immer noch eingepfercht drin vorkomme, ich fürchte, ich habe ein Problem mit Sicherheitskleidung.
Fahrradhelme lehne ich derart entschieden ab, dass man das Thema mit mir gar nicht diskutieren kann, wenn die verpflichtend eingeführt würden, würde ich wahrscheinlich das Fahrradfahren drangeben, weil das dann das kleinere Übel wäre. Die Dinger finde ich einfach nur ganz gräßlich und nein, auf keinen Fall will ich so etwas tragen, lieber stürze ich mich zu Tode oder in irgendein anderes Drama, bevor ich prophylaktisch so einen Helm trage, ich bin da einer rationalen Diskussion gegenüber nicht aufgeschlossen.
Deshalb kaufte K diesen Halskrausenhelm für mich, den ich als Option wenigstens bereit bin auszuprobieren - ich muss aber sagen, dass ich das Teil als Dauerlösung noch weit weg von akzeptabel finde. Auf der Fahrt zum Flugplatz musste ich einmal unterwegs anhalten, um eine akute klaustrophobische Attacke durch wildes Gezerre am Reißverschluss dieser Halskrause etwas abzumildern. Das Ding und ich - wir üben noch.

Das Wetter war hier auf Borkum übrigens deutlich schlechter als wahrscheinlich im Rest der Republik, es war auf alle Fälle das echte Gegenteil von gutem Fotowetter. Aber weil wir uns nun einmal vorgenommen hatten, einen Rundflug zu machen, haben wir das auch umgesetzt, haben in der Luft aber sehr schnell festgestellt, dass man diesen Rundflug zu allem benutzen kann - nur nicht als Fotoausflug.
So sah das Wetter aus der Luft aus - es war eigentlich hellichter Tag, aber heller wurde es nicht.

Das Flugzeug nahm das als persönliche Aufforderung und beschloss, für ein wenig technische Aufregung zu sorgen, das Fahrwerk ließ sich nämlich nicht mehr ausfahren, als wir landen wollten. Solche Zickereien von Flugzeugen, die grade in der Luft sind, sind lästig, weil man anders als beim Auto nicht mal eben rechts ranfliegen kann, um den Fehler zu beheben. Wir sind also erst mal dicht über den Tower geflogen und haben den Platzwart gebeten, uns über Funk zu sagen, ob er das Fahrwerk sieht, leider war zunächst nur das Bugrad ausgefahren, die anderen Räder hingen fest.
K probierte dann allerlei Tricks, schüttelte den Flieger in der Luft hin und her (weil, kann ja sein, dass nur irgendwo was klemmt), seit seiner Kunstflugausbildung ist er da recht fröhlich unterwegs, half aber nix, die Hydraulikpumpe meldete weiter Fehler. Es gibt aber noch einen Notschalter, den er dann betätigte und bei einem zweiten, tiefen Platzüberflug teilte uns der Lotse dann mit, dass jetzt alle drei Räder sauber ausgefahren wären und nix flattert, vorsichtshalber hat er uns dann aber die Grasbahn reserviert, weil besser aufm Bauch über Gras rutschen als über Asphalt. Die Feuerwehr, die der Platzwart auch schon mal vorsichtshalber anfordern wollte, hat K aber verhindert und meinte, wir würden das schon hinkriegen.
Hat auch alles problemlos funktioniert, das Fahrwerk war stabil draußen, allerdings scheint die Pumpe, die das Fahrwerk ausfährt, einen echten Schaden zu haben. Morgen fliegen wir deshalb wohl besser sehr langsam und mit dauerhaft ausgefahrenem Fahrwerk zurück, man sollte da lieber nix riskieren. K hat mittlerweile im Fliegerhandbuch auch schon gefunden, welche Sicherung für die Pumpe zuständig ist und wird die morgen erst mal rausdrehen, damit der schrille Warnton, den ein falsch ausgefahrenes Fahrwerk verursacht, aufhört, sonst kommen wir beide komplett taub in Münster an.

Am Abend hat K dann hier im Haus noch die Seitenwände für die Spülmaschine montiert, endlich haben wir also wieder eine fest eingebaute Spülmaschine, die nicht wackelt und nach vorne umkippt, wenn sie zu schwer beladen ist, hat nur sechs Monate gedauert. Aber immerhin, und dafür sind die neuen Seitenwände jetzt auch extra schön.
K hat sie nicht nur extra maßgefertigt sägen lassen, sondern auch außen besonders schön gemacht. Beide Holzwände haben weiß lackierte Kanten (mussten mehrfach lackiert und zwischen durch immer wieder geschliffen werden), die äußere Wand wurde zudem mit grünem Tafellack lackiert und die andere tapeziert, alleine diese Aktion hat ja schon ein paar Wochen gedauert, weil die Teile zwischendrin immer wieder trocknen mussten.
So sahen die Seitenwände vor dem Einbau aus

Ein Foto von der fertig eingebauten Spülmaschine folgt, erst muss noch der gesamte andere Rest drumherum schön sein.
Aber eingebaut ist sie jetzt schon, es geht deutlich voran
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