anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Samstag, 17. Dezember 2022
Einkaufsausflug und Ofenwärme
Nach dem Aufstehen heute Morgen schleppte ich mich an den Computer, weil es noch eine Menge an Arbeiten vor Jahresschluss zu erledigen gibt, aber dann verweigerte irgendetwas in mir drin hartnäckig und ich saß nur noch vorm Bildschirm und wusste nicht weiter. Das nutzt dann ja auch nichts, so wird keine der zu erledigenden Arbeiten fertig, also machte ich den PC wieder aus und beschloss, erst mal einkaufen zu gehen.

Jetzt ist es so, dass wir eigentlich überhaupt nichts brauchen, so etwas hindert mich aber nie daran, trotzdem einkaufen zu gehen, es wird sich etwas finden, und wenn nicht, dann ist nicht so schlimm, dann fehlt ja auch nichts, ich habe mich aber erfolgreich vor dem Schreibtisch gedrückt.

K fand die Idee ebenfalls prima, ich tippe, er hatte genauso wenig Lust auf Schreibtisch wie ich.
Ich wollte schon seit sehr, sehr langer Zeit gerne mal nach Saerbeck in einen ganz speziellen Krimskramsladen, aber bisher bin ich noch nie dazu gekommen.

Mittlerweile gibt es von diesen Läden ja ganz viele verschiedene, früher gab es nur Rudis Restrampe, da musste man nicht lange überlegen, wo man hingehen möchte, Heute gibt es x-verschiedene dieser "1-Euro-Reste-Billig-Läden", in die meisten mag ich schon gar nicht mehr reingehen, weil sie im Grunde alle den gleichen, schäbigen Billigkram aus China anbieten, aber bevor mir nichts anderes übrig bleibt, als mich vor den PC zu setzen und sinnvolle Arbeiten zu erledigen, finde ich einen Ausflug in die 1-Euro-Krimskrams-Welt doch noch attraktiver.

Dieser Laden in Saerbeck, zu dem ich fahren wollte, war früher in Greven und ist irgendwann nach Saerbeck umgezogen.
Als er noch in Greven war, bin ich dort öfter mal gucken gegangen, denn er gehört nicht zu einer dieser Riesenketten, die alle das gleiche im Sortiment haben, sondern ist individuell und inhabergeführt, so dass man nie weiß, was grade angeboten wird, jeder Besuch in diesem Laden ist wie Stöbern auf dem Dachboden.

Saerbeck ist eine kleine, niedliche und westfälisch-beschauliche Nachbargemeinde von Greven, keine 10km entfernt, ich hätte also schon längst mal dort hinfahren können, aber wie es eben so ist, sehr häufig kommt es ja auch nicht vor, dass ich an einem Wochenende hier in Greven bin und keine anderen Verpflichtungen habe, heute war endlich mal eine Gelegenheit, das uralte Vorhaben umzusetzen.

Ich schaute dann extra noch im Internet nach der Adresse, wir setzten uns ins Auto, programmierten das Navi und als ich ankam, sah alles seltsam bekannt aus. Einen sehr, sehr ähnlichen Laden haben wir in Greven auch, ich wollte ja gezielt in diesen anderen Laden, der nicht zu einer Kette gehört. Der Laden, für den wir jetzt extra nach Saerbeck gefahren waren, gehört zwar nicht zu einer deutschlandweiten Kette, die Kette ist aber immerhin groß genug, um mindestens 50 verschiedene Filialen zu haben, dafür wäre ich sicher nicht nach Saerbeck gefahren, wenn ich das gewusst hätte.

Aber nun ja, jetzt waren wir einmal da, da konnten wir auch reingehen und schauen, was es so gibt - und zu meiner Freude gab es Mützen und das war etwas, was ich tatsächlich suchte.

Die rosa Mütze (hellrosa, nicht die lachsfarbene) habe ich zunächst nur aus Gaudi aufgezogen, weil rosa üblicherweise wirklich nicht meine Farbe ist und ich wollte K nur demonstrieren, wie dämlich ich damit aussehe, es ergab sich aber, dass ich mit den anderen Mützen noch dämlicher aussah und so besitze ich jetzt eine hellrosa Puschelmütze und ein flauschiges, graues Ohrenband.

Anschließend fuhren wir weiter nach Emsdetten, da ist ein anderer Sonderpostenmarkt, wo ich neulich noch zu durchaus vertretbaren Preisen Brennholz gekauft habe, es war außerdem noch entschieden zu früh, um schon wieder zurück zufahren, da wartete nur der Schreibtisch.

Leider ist inzwischen auch in diesem Markt bekannt geworden, dass sich die Holzpreise verdoppelt haben, von dem günstigen Angebot war nichts mehr übrig, wir haben aber noch mal 10kg Holzbriketts mitgenommen, ich plane den Ofen auf Borkum 14 Tage durchzufeuern.

Auf dem Rückweg Zwischenstopp bei Lidl, allerdings nicht in Greven, sondern in Reckenfeld, erstaunlich, wie unterschiedlich hier das Angebot war. Dinge, die in Greven schon seit längerem komplett ausverkauft sind, gab es hier noch reichlich - und umgekehrt. Wird wohl daran liegen, dass in Reckenfeld andere Leute wohnen.

Wieder zuhause war es dann auch schon spät genug, mit der Essenszubereitung zu beginnen, das war eine perfekte Demonstration des Stückes: Wie drücke ich mich vor ungeliebter Schreibtischarbeit.

Während ich in der Küche die Sache wegräumte, hatte ich aber plötzlich eine schräge Idee, kann es sein, dass ich beim Googeln nach dem gesuchten Krimskramsladen in Saerbeck einen falschen Namen eingegeben hatte? Nur, wenn der Laden nicht Sonderpostenmarkt heißt, wie hieß er dann? Wie findet man einen Laden, von dem man den Namen vergessen hat?
Ich schmiss den Rechner an und wühlte mich durch verschiedene Googelseiten, bis ich es gefunden hatte: Der Laden heißt Sparparadies und ist ganz woanders in Saerbeck, wir sind tatsächlich zu dem falschen Laden gefahren.
Ich schätze, das werde ich dann nächstes Jahr noch mal neu probieren.

Als ich dann wieder in der Küche stand, um das Abendessen zu kochen, fand ich es doch recht frisch im Haus, 16°C sind nun auch keine Temperatur, bei der man ins Schwitzen kommt, aber K hat ja seinen Stolz darein gesetzt, in diesem Haus in diesem Winter ohne Heizung durchkommen zu wollen. Okay, das Arbeitszimmer ist warm, insofern ist die Aussicht, sich doch an den PC durchaus verlockend, aber erstens hatte ich Hunger und zweitens eine gute Idee, mir fiel nämlich das uralte Petroleumöfchen ein, was seit Jahren im Keller steht. Das habe ich reaktiviert und außerdem alle Kerzen angeschmissen, die ich finden konnte

und nach anderthalb Stunden war es schon fast warm im Wohnzimmer, geht doch
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