anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Dienstag, 25. Februar 2020
Hausputz, Inseltratsch und viel Reisezeit
So, melde geglückte Ankunft auf dem Festland, morgen ist wieder office as usual, viereinhalb Tage Karnevalsfrei sind schon wieder vorbei.
Ging schnell, vor allem oder weil wir ja hauptsächlich nichts gemacht haben. Ich stelle fest, dass ich jetzt sehr gerne diesen alten Witz loswerden möchte:
Frager: Was machst du denn für morgen so?
Antwort: Nichts.
Frager: Aber das hast du doch heute schon gemacht?
Antwort: Bin nicht fertig geworden.

So geht mir das auch, ständig. Mit nichts machen werde ich wohl nie fertig.

Heute habe ich allerdings tatsächlich etwas gemacht, sogar eine ganze Menge, weil, ließ sich nicht vermeiden.
Wir mussten unter anderem das Haus abreisefertig machen. Es ist immer wieder erstaunlich, in welchem Umfang ein Haus verdrecken kann, in dem man sich gefühlt doch vor allem im Bett aufhält. Wir haben das heute alles weggeputzt und beim Putzen ausgiebig gestaunt. Egal, nu ist sauber.

Dann habe ich noch ein ausführliches Gespräch mit dem örtlichen Inselhandwerker geführt, der kam den Schlüssel selbst und persönlich abholen, wir haben noch mal besprochen, was er konkret machen soll, dann haben wir über seine Nachbar getratscht, dann über meine, danach über zwei-drei andere Borkumer Familien, wo sich die alten Eltern, also wirklich völlig überflüssigerweise, immer noch abschuften für die Kinder, die aber schon lange auf dem Festland sind und auch nicht mehr wiederkommen, dabei könnten sie das Haus mit den Ferienwohnungen doch viel besser an ihn verkaufen, aber nein, sie vermieten hartnäckig selber weiter, weil, ist ja für die Kinder. Schließlich kamen wir noch auf meine Familie zu sprechen und den Beef, den der Onkel mit seinen Söhnen hat, weil, ist ja eigentlich eine Schande, hätte doch so gut gepasst, aber man steckt ja nicht drin. Aber ist auch zu verstehen, dass der Onkel das Familienerbe nicht an den ältesten Sohn weitergeben will, weil der eine Holländerin geheiratet hat. Das wäre an sich ja noch zu verkraften, aber die ist auch noch viel älter als er, die zwei werden also keine gemeinsamen Kinder mehr haben, und wenn das Erbe dann noch eine Generation weitergeht, dann landet es bei den waschechten Holländerkinder der Holländerfrau - und das kann man verstehen, dass der Onkel das nicht will. Das verstand auch der Inselhandwerker, bei aller Offenheit, die die jüngere Generation ja mittlerweile gegenüber Holländern entwickelt hat, weil, gibt ja auch ein paar, die sind echt nett, aber so wie bei dem Onkelsohn, ne, das ist schon hart, das versteht man. Nach rund einer Stunde ausführlichstem Austausch über die Macken der Insulaner verschwand er wieder und ich konnte endlich wieder rein gehen und meinen leicht angefrorenen Kopf auftauen, das Gespräch fand nämlich draußen im Fahrradschuppen statt und ich hatte nur eine Strickjacke an und klitschnasse Haare.
Ich bin anschließend aber schnell wieder warm geworden, es gab genug zu putzen.

Zwischendurch bin ich noch mal schnell zum Rathaus gefahren, um die Wahlunterlagen für den Bürgerentscheid nächsten Sonntag für den Vater als Briefwahl zu beantragen, ich denke mir, jede Stimme zählt gegen diesen Blödsinn.

Dann Sachen ins Auto packen, zum Onkel fahren, dort noch eine halbe Stunde Smalltalk und ein paar Mitbringaufträge für nächste Woche, u.a. Tomatensamen, die müssen jetzt rein. Und ich werde auch gleich Zuckererbsen kaufen, damit er die auf alle Fälle noch mal sät.

Dann zur Fähre, die war nur halb voll, sehr angenehm, dafür brauchte sie aber extra lange, fast drei Stunden, das war nicht so angenehm.

Als wir beim Vater im Seniorenheim ankamen, war grade Abendbrotzeit, wir haben deshalb einen Zwischenstopp bei TK Maxx eingelegt, das ist da gleich in der Nähe vom Seniorenheim und einer meiner Lieblingsläden, wenn es keinen Flohmarkt gibt.
Die Ausbeute war auch angemessen, ich stellte fest, ich brauchte dringend Schuhe. War mir vorher gar nicht so bewusst, aber als ich sie dann im Laden sah, fiel es mir sofort auf.

Anschließend den Vater besucht, nicht vorhandene Neuigkeiten ausgetauscht und schließlich Rückfahrt nach Greven.
Hier bin ich jetzt, müde und ein bisschen wehmütig, weil viereinhalb Tage Nichtstun einfach schneller umgehen als viereinhalb Tage Büro, denn genau die stehen für diese Woche jetzt noch an, aber hilft ja nix, ich sag es besser noch mal, damit ich es auch selber gründlich akzeptiere
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