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Mittwoch, 19. Februar 2020
Digitale Medien
anje, 21:50h
Heute fand ich eine Kurzmeldung im Handelsblatt interessant, die von einer Umfrage berichtet, nach der 70% der Gesamtbevölkerung sich im Umgang mit digitalen Medien unsicher fühlen.
70% hört sich auf den ersten Blick viel an, wenn ich aber genauer drüber nachdenke, finde ich es sogar erstaunlich wenig und kann mir die "kleine Zahl" nur damit erklären, dass es wohl auch eine große Menge an Menschen geben muss, die kein Gefühl dafür haben, was sie können bzw. wie unendlich groß die Möglichkeiten sind, die einem die digitalen Medien theoretisch bieten - und wie unendlich wenig man letztlich davon beherrscht.
Das ist nämlich der Grund, weshalb ich meine, dass sich doch sicher noch viel mehr als nur 70% der Menschen unsicher fühlen würden, wenn sie denn wüssten, was sie alles nicht wissen.
Und ich bin auch davon überzeugt, dass das nicht unbedingt eine Frage des Alters ist, dass also auch die sogenannten "digital natives" in vielen Fällen eigentlich keine Ahnung von den gigantischen Möglichkeiten der digitalen Medien haben. Wie weit ihnen das dann bewusst ist und wie weit es sie beeinflusst, sich sicher oder unsicher zu fühlen, lasse ich einfach mal dahingestellt.
Ich beobachte regelmäßig mit hoher Faszination wie viele Leute immer noch sehr unsicher sind bei Themen wie online Banking. Wenn sie dann auch noch online Brokerage machen sollen, wird es schon extrem dramatisch.
Jetzt mag das daran liegen, dass die allermeisten Menschen sowieso sehr wenig Ahnung von Finanzdingen haben. Früher fiel das weniger auf, da musste man im Zweifel nur einmal lernen, wie man eine Überweisung ausfüllt - und wenn man da dann trotzdem was falsch machte, dann waren da immer noch kontrollierende, freundliche Bankmitarbeiter, die darauf aufpassten, dass man nicht versehentlich 5000€ an Firma Hans überwies, wenn man doch eigentlich nur 5€ an Hans' Firma überweisen wollte.
Heute gibt es keine Bankmitarbeiter mehr, zumindest nicht, wenn man die digitalen Medien benutzt. Das heißt, dass man heute alles selber machen muss - und das wiederum bedeutet, dass man die digitalen Medien nicht nur bedienen können muss, sondern man muss auch noch wissen, was man da tut, wo Gefahren lauern, wo man sich absichern sollte und man mumss eben überhaupt sicher sein im Umgang mit einer Materie, die wohl tatsächlich vielen Leuten Angst macht, nämlich virtuelle Geldgeschäfte.
Aber auch im Umgang mit vielen Bereichen der sozialen Medien fühlen sich viele Leute (zurecht!) unsicher. Zu schnell hat man etwas gepostet, was man vielleicht doch nicht posten wollte oder erst später merkt, dass man es besser nicht hätte posten sollen - aber wie fange ich so etwas wieder ein? Überall hört man "das Internet vergisst nicht" und im Wesentlichen stimmt das ja auch. Der Umgang mit social media ist ja auch 1:1 immer ein Umgang mit digitalen Medien und wenn man sich da an diversen Stellen unsicher ist, finde ich das völlig normal.
Dann nehmen wir das reine Arbeiten mit digitalen Medien, sprich Computern und Software: Vielleicht fühlt man sich nicht unsicher im Umgang mit Office-Programmen, wenn ich mir aber ansehe, wie umständlich die meisten Menschen selbst mit den einfachsten Office-Anwendungen umgehen, dann wäre "unsicher" eigentlich die richtige Vokabel, denn einen wirklich sicheren Umgang mit Office-Programmen habe ich bisher nur bei wenigen Menschen beobachtet.
Ich halte mich selber für relativ technikaffin und was den Umgang mit digitalen Medien angeht, so geht der bei mir ganz sicher weit über das hinaus, was für andere Menschen Durchschnitt ist.
Ich mache natürlich alle Finanzgeschäfte digital, ich kommuniziere zu 95% nur über digitale Medien und benutze da sehr viele verschiedene Kanäle, mein Umgang mit Papier wird immer weniger, mittlerweile ist auch meine private Ablage fast komplett digitalisiert. Meine Wohnungen sind über smart home so maximal digitalisiert wie es für die analoge Welt nur möglich ist und natürlich gibt es kaum etwas, was ich nicht mit einem Blick ins Internet herausfinden kann.
Ich habe ein Blog und auf fast allen social media Kanälen einen Account.
Aber dass ich mich deshalb im Umgang mit digitalen Medien sicher fühle, das kann ich auch nicht behaupten, denn ich kann spontan sehr viele Dinge aus diesem Bereich aufzählen, von denen ich komplett keine Ahnung habe, und nicht zu wissen, wie Dinge funktionieren oder wie ich damit umgehen könnte, genau das führt bei mir zu Unsicherheit.
Aber vielleicht ist diese Unsicherheit heutzutage schon wieder so normal, dass es einem selber schon gar nicht mehr als Unsicherheit auffällt, weil man so viele andere Leute kennt, die das auch alles nicht wissen und sich trotzdem quietschvergnügt und mit einer grandiosen Hurra-Mentalität in dieser digitalisierten Welt bewegen und, man staune, sogar erfolgreich überleben
.
70% hört sich auf den ersten Blick viel an, wenn ich aber genauer drüber nachdenke, finde ich es sogar erstaunlich wenig und kann mir die "kleine Zahl" nur damit erklären, dass es wohl auch eine große Menge an Menschen geben muss, die kein Gefühl dafür haben, was sie können bzw. wie unendlich groß die Möglichkeiten sind, die einem die digitalen Medien theoretisch bieten - und wie unendlich wenig man letztlich davon beherrscht.
Das ist nämlich der Grund, weshalb ich meine, dass sich doch sicher noch viel mehr als nur 70% der Menschen unsicher fühlen würden, wenn sie denn wüssten, was sie alles nicht wissen.
Und ich bin auch davon überzeugt, dass das nicht unbedingt eine Frage des Alters ist, dass also auch die sogenannten "digital natives" in vielen Fällen eigentlich keine Ahnung von den gigantischen Möglichkeiten der digitalen Medien haben. Wie weit ihnen das dann bewusst ist und wie weit es sie beeinflusst, sich sicher oder unsicher zu fühlen, lasse ich einfach mal dahingestellt.
Ich beobachte regelmäßig mit hoher Faszination wie viele Leute immer noch sehr unsicher sind bei Themen wie online Banking. Wenn sie dann auch noch online Brokerage machen sollen, wird es schon extrem dramatisch.
Jetzt mag das daran liegen, dass die allermeisten Menschen sowieso sehr wenig Ahnung von Finanzdingen haben. Früher fiel das weniger auf, da musste man im Zweifel nur einmal lernen, wie man eine Überweisung ausfüllt - und wenn man da dann trotzdem was falsch machte, dann waren da immer noch kontrollierende, freundliche Bankmitarbeiter, die darauf aufpassten, dass man nicht versehentlich 5000€ an Firma Hans überwies, wenn man doch eigentlich nur 5€ an Hans' Firma überweisen wollte.
Heute gibt es keine Bankmitarbeiter mehr, zumindest nicht, wenn man die digitalen Medien benutzt. Das heißt, dass man heute alles selber machen muss - und das wiederum bedeutet, dass man die digitalen Medien nicht nur bedienen können muss, sondern man muss auch noch wissen, was man da tut, wo Gefahren lauern, wo man sich absichern sollte und man mumss eben überhaupt sicher sein im Umgang mit einer Materie, die wohl tatsächlich vielen Leuten Angst macht, nämlich virtuelle Geldgeschäfte.
Aber auch im Umgang mit vielen Bereichen der sozialen Medien fühlen sich viele Leute (zurecht!) unsicher. Zu schnell hat man etwas gepostet, was man vielleicht doch nicht posten wollte oder erst später merkt, dass man es besser nicht hätte posten sollen - aber wie fange ich so etwas wieder ein? Überall hört man "das Internet vergisst nicht" und im Wesentlichen stimmt das ja auch. Der Umgang mit social media ist ja auch 1:1 immer ein Umgang mit digitalen Medien und wenn man sich da an diversen Stellen unsicher ist, finde ich das völlig normal.
Dann nehmen wir das reine Arbeiten mit digitalen Medien, sprich Computern und Software: Vielleicht fühlt man sich nicht unsicher im Umgang mit Office-Programmen, wenn ich mir aber ansehe, wie umständlich die meisten Menschen selbst mit den einfachsten Office-Anwendungen umgehen, dann wäre "unsicher" eigentlich die richtige Vokabel, denn einen wirklich sicheren Umgang mit Office-Programmen habe ich bisher nur bei wenigen Menschen beobachtet.
Ich halte mich selber für relativ technikaffin und was den Umgang mit digitalen Medien angeht, so geht der bei mir ganz sicher weit über das hinaus, was für andere Menschen Durchschnitt ist.
Ich mache natürlich alle Finanzgeschäfte digital, ich kommuniziere zu 95% nur über digitale Medien und benutze da sehr viele verschiedene Kanäle, mein Umgang mit Papier wird immer weniger, mittlerweile ist auch meine private Ablage fast komplett digitalisiert. Meine Wohnungen sind über smart home so maximal digitalisiert wie es für die analoge Welt nur möglich ist und natürlich gibt es kaum etwas, was ich nicht mit einem Blick ins Internet herausfinden kann.
Ich habe ein Blog und auf fast allen social media Kanälen einen Account.
Aber dass ich mich deshalb im Umgang mit digitalen Medien sicher fühle, das kann ich auch nicht behaupten, denn ich kann spontan sehr viele Dinge aus diesem Bereich aufzählen, von denen ich komplett keine Ahnung habe, und nicht zu wissen, wie Dinge funktionieren oder wie ich damit umgehen könnte, genau das führt bei mir zu Unsicherheit.
Aber vielleicht ist diese Unsicherheit heutzutage schon wieder so normal, dass es einem selber schon gar nicht mehr als Unsicherheit auffällt, weil man so viele andere Leute kennt, die das auch alles nicht wissen und sich trotzdem quietschvergnügt und mit einer grandiosen Hurra-Mentalität in dieser digitalisierten Welt bewegen und, man staune, sogar erfolgreich überleben
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