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Donnerstag, 19. Dezember 2019
Träume
kjfalf, 00:47h
Kurze Info vorm Start: Dieser Beitrag hieß eben noch „Platzhalter“. Ich hab mir natürlich den Blogger-Geheimtrick zunutze gemacht, dass das Bearbeiten eines Beitrags den Zeitstempel nicht ändert. Sehr schlau kam ich mir da vor, so denkt meine Mutter, ich hätte das pflichtbewusst gestern (heute?) geschrieben, obwohl ich faule Sau das (wie sie es öfters tut) vor mir herschiebe.
Als ich ihn dann bearbeiten/schreiben wollte, bemerkte ich einen um eine Stunde älteren Beitrag: „Platzhalter - veröffentlicht von anje“.
Nennt man das schon Verwandtschaft?
——
Ich träume. Das ist eine Sache, wo die Genetik anscheinend nicht allentscheidend ist, denn meine Mutter träumt bekanntlich nicht.
Aber ich träume.
Träume sind ein, irgendwie, bescheuertes Thema für Texte und Unterhaltungen. Man versucht Fiktion in den sinnstiftenden Mantel der Realität zu kleiden (denn sonst wäre die Erzählung jeden Traumes gleichbedeutend mit einer spontan erdachten Märchenstunde), ohne, dass der Andere die gleiche Realität erlebt hat.
Man könnte alles erzählen, für den Zuhörer wäre es prinzipiell immer gleich bedeutsam.
In der Hinsicht sind Träume übrigens der Astronomie nicht unähnlich.
Zurück zum Punkt. Ich träume.
Neulich träumte ich, ich wäre in der Schule (zugegeben, nicht entsetzlich weit weg von meinen Lebensumständen).
Rückblickend belastet mich die Detailtreue, mit welcher sich mein Kopf die Szenerie zusammengebastelt hat.
Ich saß in irgendeinem beliebigen Raum, an den Wänden hingen Zeichnungen und Steckbriefe der Erstklässler, die dort ihren Klassenraum hatten.
Der Beamer funktionierte nicht, stattdessen strahlte ein Overhead-Projektor die verdreckte Oberfläche seiner Glasplatte an die Wand.
Eine Lehrerin gab Unterricht. Sie trug eine Bluse mit Blümchenmuster in diesem beige.
Ein Schüler neben mir quatschte, statt zuzuhören, weswegen sie sich (versuchte) vor uns aufzubauen, um dann Jugendwörter zu benutzen, die in ihrem Kopf wahrscheinlich U20 klangen, leider schon hoffnungslos veraltet waren.
Träume haben die Besonderheit, dass sie Emotionen erzeugen können, genauso, wie ein Regisseur den künstlichen Regen oder einen Scheinwerfer anschalten kann.
Und die Emotionen, die da abgerufen wurden...Am ehesten trifft es die Beschreibung, dass man gefangen ist, aber der Entzug der Freiheit gar nicht das schlimme ist, sondern die Tatsache, dass es einfach entsetzlich überflüssig ist, dort zu sein, wo man ist.
Und man muss es trotzdem.
——
Gibt es eine Moral für diese Erzählung? Ein Fazit, das sich gemachte Gedanke präsentiert?
Ich glaube nicht.
Nur, dass es wirklich sehr, sehr schlimm gewesen sein kann, Schüler zu sein.
Als ich ihn dann bearbeiten/schreiben wollte, bemerkte ich einen um eine Stunde älteren Beitrag: „Platzhalter - veröffentlicht von anje“.
Nennt man das schon Verwandtschaft?
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Ich träume. Das ist eine Sache, wo die Genetik anscheinend nicht allentscheidend ist, denn meine Mutter träumt bekanntlich nicht.
Aber ich träume.
Träume sind ein, irgendwie, bescheuertes Thema für Texte und Unterhaltungen. Man versucht Fiktion in den sinnstiftenden Mantel der Realität zu kleiden (denn sonst wäre die Erzählung jeden Traumes gleichbedeutend mit einer spontan erdachten Märchenstunde), ohne, dass der Andere die gleiche Realität erlebt hat.
Man könnte alles erzählen, für den Zuhörer wäre es prinzipiell immer gleich bedeutsam.
In der Hinsicht sind Träume übrigens der Astronomie nicht unähnlich.
Zurück zum Punkt. Ich träume.
Neulich träumte ich, ich wäre in der Schule (zugegeben, nicht entsetzlich weit weg von meinen Lebensumständen).
Rückblickend belastet mich die Detailtreue, mit welcher sich mein Kopf die Szenerie zusammengebastelt hat.
Ich saß in irgendeinem beliebigen Raum, an den Wänden hingen Zeichnungen und Steckbriefe der Erstklässler, die dort ihren Klassenraum hatten.
Der Beamer funktionierte nicht, stattdessen strahlte ein Overhead-Projektor die verdreckte Oberfläche seiner Glasplatte an die Wand.
Eine Lehrerin gab Unterricht. Sie trug eine Bluse mit Blümchenmuster in diesem beige.
Ein Schüler neben mir quatschte, statt zuzuhören, weswegen sie sich (versuchte) vor uns aufzubauen, um dann Jugendwörter zu benutzen, die in ihrem Kopf wahrscheinlich U20 klangen, leider schon hoffnungslos veraltet waren.
Träume haben die Besonderheit, dass sie Emotionen erzeugen können, genauso, wie ein Regisseur den künstlichen Regen oder einen Scheinwerfer anschalten kann.
Und die Emotionen, die da abgerufen wurden...Am ehesten trifft es die Beschreibung, dass man gefangen ist, aber der Entzug der Freiheit gar nicht das schlimme ist, sondern die Tatsache, dass es einfach entsetzlich überflüssig ist, dort zu sein, wo man ist.
Und man muss es trotzdem.
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Gibt es eine Moral für diese Erzählung? Ein Fazit, das sich gemachte Gedanke präsentiert?
Ich glaube nicht.
Nur, dass es wirklich sehr, sehr schlimm gewesen sein kann, Schüler zu sein.
800 x anjeklickt (immerhin schon ein Kommentar) ... ¿selber was sagen?
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