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Donnerstag, 25. April 2019
Andere Menschen und die Sache mit dem Scanner
anje, 21:07h
Dass ich nicht besonders sozialkompatibel bin, ist keine neue Erkenntnis, und in aller Regel gehe ich davon aus, dass ich diejenige bin, die für die Störungen verantwortlich ist.
Ich finde tatsächlich die meisten anderen Menschen seltsam, aber weil ich so viele Menschen seltsam finde und mir bei diesen vielen Menschen auch einfach nicht vorstellen kann, warum sie machen, was sie machen, warum sie leben, wie sie leben und was sie sich bei dem denken, was sie so sagen, weil mir also für die meisten Menschen schlicht das Gesamtverständnis fehlt, gehe ich davon aus, dass es nicht die anderen sind, die seltsam sind, sondern ich.
Der alte Witz "EIN Geisterfahrer? Hunderte!!" ist mir sehr bewusst und weil ich davon ausgehe, dass es eine höhere Wahrscheinlichkeit gibt, dass Hunderte es wohl richtig machen und deshalb ich diejenige bin, die außerhalb der Normalität denkt, versuche ich regelmäßig meine eigenen seltsamen Vorstellungen von Normalität wieder einzufangen und mich anzupassen.
Spoiler: Gelingt mir so gut wie nie.
Am Samstag habe ich fünf verschiedene Gegenstände in der lokalen Facebookgruppe zum Verschenken angeboten und innerhalb kürzester Zeit hatten sich verschiedene Menschen gemeldet, die jeweils eines der Teile haben wollten.
Unter anderem war so ein elektrisches Haarstyling-Set dabei, für das sich gleich mehrere Menschen gemeldet haben, aber ich habe es natürlich der ersten, die geschrieben hat, versprochen - und jetzt warte ich seit sechs Tagen darauf, dass sie es abholt. Mittlerweile haben wir schon einen seitenlangen Chat gefüllt mit Terminvorschlägen, wann sie es abholen könnte, nachdem es ihr überhaupt erst ab Dienstag möglich war, aber am Dienstag wollte sie direkt nach dem Abliefern des Kindes im Kindergarten hier vorbeikommen, hat sie dann nur leider vergessen.
Hat sie am Mittwoch übrigens auch vergessen.
Abends kommen dann lange Entschuldigungstiraden und neue Abholterminvorschläge, gleichzeitig schreibt sie aber auch lange Texte, wie sehr sie sich freut, dass ich ihr dieses Set schenken möchte, denn genau so eines wollte sie schon immer haben, hatte aber nie das Geld und jetzt wäre sie sehr glücklich und freut sich wie blöd, und könnte es kaum abwarten, sich damit die Haare zu stylen. Und gibt mir ihre Telefonnummer und bittet mich, sie anzurufen, damit sie es am nächsten Morgen nicht wieder vergisst. Das habe ich dann aber verweigert, weil ich dafür einfach zu ungern telefoniere, als dass ich freiwillig jemand anrufen würde, nur um ihm etwas schenken zu dürfen, irgendwo hat alles seine Grenzen, denn dann stecke ich das Haardingensset doch lieber in Müll.
Heute fand dann endlich die erfolgreiche Übergabe statt - sie hat einfach ihren Mann geschickt, der dann auf die Minute pünktlich zur angesagten Zeit vor der Tür stand. Der war übrigens sehr nett und kommentierte das Verhalten seiner Frau nur mit "die ist verpeilt wie eine Bockwurst, das ist bei ihr völlig normal."
Ich frage mich nun die ganze Zeit, was das für eine Frau ist und wie es sein kann, dass jemand so wirr und so plan- und ergebnislos durch sein Leben stolpert. Und was es für (vernünftige? nachvollziehbare?) Gründe geben könnte, weshalb sie diesen blöden Lockenstab nicht schon längst abgeholt hat.
Ich meine, wenn ich jetzt in einer Großstadt wohnen würde, wo es eine echte logistische Herausforderung sein kann, ein Geschenk abzuholen, wenn man dafür einmal quer durch die ganze Stadt muss, das kann ich mir alles gut vorstellen. Aber wir sind hier auf Borkum und ich wohne auch noch an einer relativ zentralen Stelle, das Wetter ist super und mit dem Fahrrad dauert auch der Weg ans andere Ende vom Dorf nicht länger als 10 Minuten. Wo ist also das Problem, sich so ein Haarstylingdingens abzuholen? Und warum war ihr das während der Feiertage nicht möglich???? Wenn sie Kinder hat und auf die Kinder aufpassen muss, dann wäre doch ein Spaziergang eine ideale Möglichkeit gewesen, das zu verbinden?
Ich verstehe es einfach nicht.
Und dann ist sie nicht die einzige, die derart Probleme mit der Abholung hat. Auch ein zweites Teil, was ich verschenken möchte, liegt hier noch unabgeholt rum, auch hier werden ständig andere Termine vereinbart und Entschuldigungen vorgetragen, weshalb es wieder nicht geklappt hat, mir ist das alles einfach nur ein riesengroßes Rätsel.
***************
Die Sache mit dem Scanner:
Ich habe schon vor einiger Zeit begonnen, mir ein papierloses Büro einzurichten. Im Büro bin ich damit schon ziemlich weit, aber ich möchte das auch für den Privatkram perfektionieren.
Noch sammle ich zwar das Papier brav in Aktenordnern, aber nur zur Archivierung, nicht mehr, um damit zu arbeiten.
Im Büro haben wir einen sehr großen, sehr leistungsstarken Kopierer, der auch gleichzeitig ein Scanner und ein Drucker ist, dort werden deshalb grundsätzlich alle wichtigen Unterlagen, die nur in Papierform eingehen, eingescannt und auf dem Server abgelegt, so dass ich meine Arbeit fast komplett ohne Papier rein am Bildschirm erledigen kann, weil ich alle Informationen, die ich benötige, auf dem Bildschirm abrufen kann.
Ich finde das extrem komfortabel, weil ich damit immer weniger ortsgebunden bin.
Früher, als noch viel über Papier lief, musste man immer zentnerschwere Aktentaschen mit sich rumschleppen und hatte im Zweifel dann doch genau das eine Schreiben, was man grade brauchte, nicht dabei oder es war durch die dauernde Rumtragerei verlorengegangen oder hatte sich zumindest in einen Zustand der kurzfristigen Unauffindbarkeit dematerialisiert.
CW war darin Weltmeister, seine Aktentaschen quollen grundsätzlich über mit Einzelpapieren und Zetteln und eigentlich war bei ihm ständig das meiste grade nicht da - oder alternativ fünfmal vorhanden, weil er es aus Sorge, dass es verschwinden könnte, ja auch oft in mehrfach kopierter Form mit sich rumtrug.
Seitdem das Einscannen immer komfortabler geworden ist, ist das Digitalisieren von Unterlagen eine perfekte Lösung, diese konfuse Zettelwirtschaft zu beenden, man braucht dafür nur die passende Soft- und Hardware.
Im Büro ist dafür die komplett Einrichtung vorhanden, allerdings störte es mich, dass ich meine privaten Unterlagen, die in Papierform bei mir zuhause angekommen waren, immer erst mit ins Büro schleppen musste, um sie dort einzuscannen und damit eine Sicherungskopie zwangsweise auf unserem Firmenserver zu archivieren, wo meine privaten Unterlagen ja nun eigentlich nichts zu suchen haben, aber wenn ich mit dem Firmenscanner scanne, landet grundsätzlich immer eine unlöschbare Sicherungskopie auf dem Server. Okay, die guckt im Zweifel nie jemand an, aber trotzdem, das muss ja nicht sein und lästig ist es auch, das Papierzeugs durch die Gegend zu schleppen. Schöner wär's, ich könnte meinen privaten Posteingang direkt zuhause einscannen, dann geht auch weniger verloren, nichts gerät mehr in Unordnung, es ist einfach die bessere Organisationsstruktur. Nur wäre ein Scanner, so wie wir im Büro stehen haben, eindeutig ein wenig überdimensioniert, aber ich will ja auch die anderen Funktionen gar nicht dazu haben, ich brauche also keinen Großdrucker, sondern nur einen Scanner. Allerdings nicht so ein Homeoffice-Multifunktionsgerät, wie man es im Mediamarkt kaufen kann, so einen habe ich, da wird man beim Scannen wahnsinnig. 30 Sekunden pro Seite ist keine akzeptable Geschwindigkeit, wenn man weiß, dass man im Büro in 30 Sekunden 30 Seiten einscannen kann, doppelseitig. Deshalb habe ich meinen privaten Scanner nie benutzt.
Ich möchte einen Scanner mit automatischem Einzug und angemessener Geschwindigkeit.
Solche Scanner gibt es auch in klein, habe ich neulich bei unseren Wirtschaftsprüfer gesehen, denn die hatten so einen kleinen, tragbaren Miniscanner dabei, der blitzschnell die wunderbarsten Scans zauberte.
Das wollte ich auch.
Gibt's aber nicht im Mediamarkt, da habe ich schon nachgefragt, die meinten, Scanner wären völlig out, benutzt kein Mensch mehr, weil man ja alles mit dem Smartphone knipsen kann. Btw. auch wieder so ein "andere Menschen sind seltsam-Ding", denn mit dem Smartphone geknipste Dokumente sind ja nicht wirklich sinnvoll digital nutzbar. So von wegen Texterkennung und Weiterverarbeitung und so, aber wahrscheinlich ist das den anderen Leuten dann egal? Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass ich gerne so ein tragbares Profigerät haben möchte, und wenn es das nicht im lokalen Handel gibt, dann eben aus dem Netz.
Allerdings kostet so ein tragbares Profigerät über 400€ und da bremste mich mein Geiz schon wieder aus. Ja ich weiß, ich bin reich und eigentlich könnte ich mir das auch einfach kaufen, aber vielleicht geht es ja doch etwas preiswerter? Ich habe mich also bei ebay umgeschaut, ein gebrauchter Scanner reicht mir schließlich auch. Zumindest für Borkum reicht ein gebrauchtes Gerät. Für Greven, wo viel mehr Privatpost eingeht, sehe ich ein, dass es sinnvoll ist, sich etwas wirklich Hochwertiges zu kaufen.
Also habe ich für Borkum einen gebrauchten Scanner erworben, der dann aber leider den Nachteil hatte, dass mein PC ihn nicht erkannt hat, weil ich keinen passenden Treiber für Windows 10 gefunden habe. Das ist dann der Nachteil von älteren Geräten….
Aber man lernt dazu und deshalb habe ich jetzt in einem zweiten Versuch einen generalüberholten Scanner von einem Händler gekauft, der jede Menge gute Bewertungen hatte (nicht nur der Händler, sondern auch der Scanner) und der kam gestern an. (der Scanner, nicht der Händler).
Grundsätzlich ist bei uns K derjenige, der sich deutlich lieber und fachkundiger mit Technik beschäftigt als ich. Ich beschäftige mich mit Technik und Computerkram immer nur, weil ich halt schon aus Prinzip immer alles alleine kann und weil es schneller geht, wenn man es rasch selber macht, statt darauf zu warten, bis jemand anderes mal Zeit hat, sich um meine Probleme zu kümmern. Wenn ich aber weiß, dass jemand anderes Zeit hat, gebe ich Technikdinge auch sehr gerne zur Lösung durch andere ab.
Wir haben beide grade Urlaub, also hat K Zeit, also kann er doch wohl den neuen, gebrauchten Scanner mal eben installieren, im Zweifel hat er ja sowieso mehr Ahnung als ich. Dachte ich.
K machte das auch ganz brav und beschäftigte sich lange und ausführlich mit dem Scanner, um allerdings nach drei Stunden schließlich entnervt aufzugeben, auch für diesen Scanner fand er keinen Treiber unter Windows 10.
Er meinte zwar mehrfach, ich solle mir das selber ansehen, aber was soll ich mir da angucken, mein Google spuckt doch nichts anderes aus als Ks Google? Wenn es keinen Treiber gibt, dann geht dieser Scanner jetzt zurück, immerhin habe ich diesmal ein Rückgaberecht.
Ich habe also die Rückgabe eingeleitet und bekam prompt eine E-Mail vom Händler mit einem Link, wo man sich den passenden Treiber für Windows 10 runterladen kann und den Hinweis, dass er schon über 300 Stück genau dieser gebrauchten Scanner-Serie verkauft hätte, und die funktionieren ganz bestimmt unter Windows 10, erst den Treiber runterladen und dann ist es plug and play. Sagte der Händler.
Ich habe K also den Link weitergeleitet, doch K sagte, auf der Seite wäre er schon gewesen, da gäbe es den passenden Treiber nicht. Hmmmm.
Ich hatte den Scanner schon wieder eingepackt, aber so ganz ließ mir das jetzt dann doch keine Ruhe. Der Händler machte einen durchaus kompetenten Eindruck, vielleicht sollte ich doch noch mal selber nachgucken?
Das tat ich dann heute Vormittag. Und ich fand auf der vom Händler verlinkten Seite tatsächlich einen Download, der allerdings sehr seltsam funktionierte. Es ging ein kleines Fenster mit der schwarzen DOS-Oberfläche auf, wo irgendwas passierte, dann fand ich plötzlich einen neuen Ordner unter Downloads, wo ich eine setup.exe Datei anklicken konnte, die dann tatsächlich einen Treiber installierte. Um soweit zu kommen, hatte ich aber noch eine 93seitige Bedienungsanleitung für "how to install the driver" runtergeladen und halb durchstudiert. Warum müssen Computerdinge immer so umständlich erklärt werden?
Auf alle Fälle hatte ich dann tatsächlich den richtigen Treiber, mein PC erkannte den Scanner und wies ihn mir unter Hardware/Drucker und Scanner mit der korrekten Bezeichnung aus.
Nur, wie scannt man jetzt? Wo bekomme ich ein Scanprogramm her? Windows meinte, ich solle dazu eine App aus dem Windowsstore herunterladen und installieren. Apps auf dem PC fühlen sich für mich ja immer falsch an, aber wenn es denn sein muss. Diese App erkannte auch sofort den Scanner, bot mir allerlei interessante Einstellungen an, aber wenn ich dann "jetzt scannen" anklickte, dann sagte sie "oohps, da ist es irgendwas schiefgelaufen, versuche es noch mal." Die modernen Programme verwenden ja neuerdings so eine seltsame umgangssprachlich anmutende Kumpelsprache zur Kommunikation, die mich regelmäßig zu blöden Gegensprüchen provoziert, aber auch daran werde ich mich wohl gewöhnen müssen.
Jetzt hatte ich also erfolgreich den richtigen Treiber installiert, aber scannen konnte ich immer noch nichts, weil ich kein Scanprogramm hatte und diese blöden App nicht funktionierte.
Ich habe dann allerlei rumprobiert, es gibt eine Scan- und Fax-Funktion unter Windows 10, damit sprang der Scanner immerhin schon mal an und ich konnte mich darüber freuen, dass er tatsächlich scannt und auch noch ausgesprochen schnell ist, aber es war noch immer alles recht umständlich und weit weg von "so wie im Büro", vor allem, weil ich nur jpg oder tiff Dateien scannen konnte, keine pdfs.
Nun, um es abzukürzen, die perfekte Entdeckung machte ich dann durch Zufall, nämlich dass mein Adobe Acrobat Reader Programm (ich habe die Pro-Version, weil ich die im Büro brauche) auch gleichzeitig ein Scanprogramm ist. Unter "Erstellen" gibt es den Menüpunkt "PDF von Scanner" - und wenn man den anklickt, dann scannt der Scanner sofort los, auch noch doppelseitig und blitzschnell und mit Texterkennung und überhaupt - GENAUSO WIE IM BÜRO.
Ich bin rundum begeistert und jetzt sehr zufrieden mit meinem neuen Scanner.
Ich bleibe allerdings dabei, dass ich nicht verstehe, warum es für solche und jede Menge anderer computerbezogener Vorgänge keine vernünftige Erklärung/Anleitung im Netz gibt.
K hat übrigens zeitgleich jetzt einen funkelnagelneuen, modernen Scanner (kabellos und mit, laut Werbung, sehr komfortablem, aktuellen Scanprogramm) bei Amazon bestellt, für Greven leisten wir uns dann doch die Luxusvariante, wird am Montag geliefert
.
Ich finde tatsächlich die meisten anderen Menschen seltsam, aber weil ich so viele Menschen seltsam finde und mir bei diesen vielen Menschen auch einfach nicht vorstellen kann, warum sie machen, was sie machen, warum sie leben, wie sie leben und was sie sich bei dem denken, was sie so sagen, weil mir also für die meisten Menschen schlicht das Gesamtverständnis fehlt, gehe ich davon aus, dass es nicht die anderen sind, die seltsam sind, sondern ich.
Der alte Witz "EIN Geisterfahrer? Hunderte!!" ist mir sehr bewusst und weil ich davon ausgehe, dass es eine höhere Wahrscheinlichkeit gibt, dass Hunderte es wohl richtig machen und deshalb ich diejenige bin, die außerhalb der Normalität denkt, versuche ich regelmäßig meine eigenen seltsamen Vorstellungen von Normalität wieder einzufangen und mich anzupassen.
Spoiler: Gelingt mir so gut wie nie.
Am Samstag habe ich fünf verschiedene Gegenstände in der lokalen Facebookgruppe zum Verschenken angeboten und innerhalb kürzester Zeit hatten sich verschiedene Menschen gemeldet, die jeweils eines der Teile haben wollten.
Unter anderem war so ein elektrisches Haarstyling-Set dabei, für das sich gleich mehrere Menschen gemeldet haben, aber ich habe es natürlich der ersten, die geschrieben hat, versprochen - und jetzt warte ich seit sechs Tagen darauf, dass sie es abholt. Mittlerweile haben wir schon einen seitenlangen Chat gefüllt mit Terminvorschlägen, wann sie es abholen könnte, nachdem es ihr überhaupt erst ab Dienstag möglich war, aber am Dienstag wollte sie direkt nach dem Abliefern des Kindes im Kindergarten hier vorbeikommen, hat sie dann nur leider vergessen.
Hat sie am Mittwoch übrigens auch vergessen.
Abends kommen dann lange Entschuldigungstiraden und neue Abholterminvorschläge, gleichzeitig schreibt sie aber auch lange Texte, wie sehr sie sich freut, dass ich ihr dieses Set schenken möchte, denn genau so eines wollte sie schon immer haben, hatte aber nie das Geld und jetzt wäre sie sehr glücklich und freut sich wie blöd, und könnte es kaum abwarten, sich damit die Haare zu stylen. Und gibt mir ihre Telefonnummer und bittet mich, sie anzurufen, damit sie es am nächsten Morgen nicht wieder vergisst. Das habe ich dann aber verweigert, weil ich dafür einfach zu ungern telefoniere, als dass ich freiwillig jemand anrufen würde, nur um ihm etwas schenken zu dürfen, irgendwo hat alles seine Grenzen, denn dann stecke ich das Haardingensset doch lieber in Müll.
Heute fand dann endlich die erfolgreiche Übergabe statt - sie hat einfach ihren Mann geschickt, der dann auf die Minute pünktlich zur angesagten Zeit vor der Tür stand. Der war übrigens sehr nett und kommentierte das Verhalten seiner Frau nur mit "die ist verpeilt wie eine Bockwurst, das ist bei ihr völlig normal."
Ich frage mich nun die ganze Zeit, was das für eine Frau ist und wie es sein kann, dass jemand so wirr und so plan- und ergebnislos durch sein Leben stolpert. Und was es für (vernünftige? nachvollziehbare?) Gründe geben könnte, weshalb sie diesen blöden Lockenstab nicht schon längst abgeholt hat.
Ich meine, wenn ich jetzt in einer Großstadt wohnen würde, wo es eine echte logistische Herausforderung sein kann, ein Geschenk abzuholen, wenn man dafür einmal quer durch die ganze Stadt muss, das kann ich mir alles gut vorstellen. Aber wir sind hier auf Borkum und ich wohne auch noch an einer relativ zentralen Stelle, das Wetter ist super und mit dem Fahrrad dauert auch der Weg ans andere Ende vom Dorf nicht länger als 10 Minuten. Wo ist also das Problem, sich so ein Haarstylingdingens abzuholen? Und warum war ihr das während der Feiertage nicht möglich???? Wenn sie Kinder hat und auf die Kinder aufpassen muss, dann wäre doch ein Spaziergang eine ideale Möglichkeit gewesen, das zu verbinden?
Ich verstehe es einfach nicht.
Und dann ist sie nicht die einzige, die derart Probleme mit der Abholung hat. Auch ein zweites Teil, was ich verschenken möchte, liegt hier noch unabgeholt rum, auch hier werden ständig andere Termine vereinbart und Entschuldigungen vorgetragen, weshalb es wieder nicht geklappt hat, mir ist das alles einfach nur ein riesengroßes Rätsel.
***************
Die Sache mit dem Scanner:
Ich habe schon vor einiger Zeit begonnen, mir ein papierloses Büro einzurichten. Im Büro bin ich damit schon ziemlich weit, aber ich möchte das auch für den Privatkram perfektionieren.
Noch sammle ich zwar das Papier brav in Aktenordnern, aber nur zur Archivierung, nicht mehr, um damit zu arbeiten.
Im Büro haben wir einen sehr großen, sehr leistungsstarken Kopierer, der auch gleichzeitig ein Scanner und ein Drucker ist, dort werden deshalb grundsätzlich alle wichtigen Unterlagen, die nur in Papierform eingehen, eingescannt und auf dem Server abgelegt, so dass ich meine Arbeit fast komplett ohne Papier rein am Bildschirm erledigen kann, weil ich alle Informationen, die ich benötige, auf dem Bildschirm abrufen kann.
Ich finde das extrem komfortabel, weil ich damit immer weniger ortsgebunden bin.
Früher, als noch viel über Papier lief, musste man immer zentnerschwere Aktentaschen mit sich rumschleppen und hatte im Zweifel dann doch genau das eine Schreiben, was man grade brauchte, nicht dabei oder es war durch die dauernde Rumtragerei verlorengegangen oder hatte sich zumindest in einen Zustand der kurzfristigen Unauffindbarkeit dematerialisiert.
CW war darin Weltmeister, seine Aktentaschen quollen grundsätzlich über mit Einzelpapieren und Zetteln und eigentlich war bei ihm ständig das meiste grade nicht da - oder alternativ fünfmal vorhanden, weil er es aus Sorge, dass es verschwinden könnte, ja auch oft in mehrfach kopierter Form mit sich rumtrug.
Seitdem das Einscannen immer komfortabler geworden ist, ist das Digitalisieren von Unterlagen eine perfekte Lösung, diese konfuse Zettelwirtschaft zu beenden, man braucht dafür nur die passende Soft- und Hardware.
Im Büro ist dafür die komplett Einrichtung vorhanden, allerdings störte es mich, dass ich meine privaten Unterlagen, die in Papierform bei mir zuhause angekommen waren, immer erst mit ins Büro schleppen musste, um sie dort einzuscannen und damit eine Sicherungskopie zwangsweise auf unserem Firmenserver zu archivieren, wo meine privaten Unterlagen ja nun eigentlich nichts zu suchen haben, aber wenn ich mit dem Firmenscanner scanne, landet grundsätzlich immer eine unlöschbare Sicherungskopie auf dem Server. Okay, die guckt im Zweifel nie jemand an, aber trotzdem, das muss ja nicht sein und lästig ist es auch, das Papierzeugs durch die Gegend zu schleppen. Schöner wär's, ich könnte meinen privaten Posteingang direkt zuhause einscannen, dann geht auch weniger verloren, nichts gerät mehr in Unordnung, es ist einfach die bessere Organisationsstruktur. Nur wäre ein Scanner, so wie wir im Büro stehen haben, eindeutig ein wenig überdimensioniert, aber ich will ja auch die anderen Funktionen gar nicht dazu haben, ich brauche also keinen Großdrucker, sondern nur einen Scanner. Allerdings nicht so ein Homeoffice-Multifunktionsgerät, wie man es im Mediamarkt kaufen kann, so einen habe ich, da wird man beim Scannen wahnsinnig. 30 Sekunden pro Seite ist keine akzeptable Geschwindigkeit, wenn man weiß, dass man im Büro in 30 Sekunden 30 Seiten einscannen kann, doppelseitig. Deshalb habe ich meinen privaten Scanner nie benutzt.
Ich möchte einen Scanner mit automatischem Einzug und angemessener Geschwindigkeit.
Solche Scanner gibt es auch in klein, habe ich neulich bei unseren Wirtschaftsprüfer gesehen, denn die hatten so einen kleinen, tragbaren Miniscanner dabei, der blitzschnell die wunderbarsten Scans zauberte.
Das wollte ich auch.
Gibt's aber nicht im Mediamarkt, da habe ich schon nachgefragt, die meinten, Scanner wären völlig out, benutzt kein Mensch mehr, weil man ja alles mit dem Smartphone knipsen kann. Btw. auch wieder so ein "andere Menschen sind seltsam-Ding", denn mit dem Smartphone geknipste Dokumente sind ja nicht wirklich sinnvoll digital nutzbar. So von wegen Texterkennung und Weiterverarbeitung und so, aber wahrscheinlich ist das den anderen Leuten dann egal? Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass ich gerne so ein tragbares Profigerät haben möchte, und wenn es das nicht im lokalen Handel gibt, dann eben aus dem Netz.
Allerdings kostet so ein tragbares Profigerät über 400€ und da bremste mich mein Geiz schon wieder aus. Ja ich weiß, ich bin reich und eigentlich könnte ich mir das auch einfach kaufen, aber vielleicht geht es ja doch etwas preiswerter? Ich habe mich also bei ebay umgeschaut, ein gebrauchter Scanner reicht mir schließlich auch. Zumindest für Borkum reicht ein gebrauchtes Gerät. Für Greven, wo viel mehr Privatpost eingeht, sehe ich ein, dass es sinnvoll ist, sich etwas wirklich Hochwertiges zu kaufen.
Also habe ich für Borkum einen gebrauchten Scanner erworben, der dann aber leider den Nachteil hatte, dass mein PC ihn nicht erkannt hat, weil ich keinen passenden Treiber für Windows 10 gefunden habe. Das ist dann der Nachteil von älteren Geräten….
Aber man lernt dazu und deshalb habe ich jetzt in einem zweiten Versuch einen generalüberholten Scanner von einem Händler gekauft, der jede Menge gute Bewertungen hatte (nicht nur der Händler, sondern auch der Scanner) und der kam gestern an. (der Scanner, nicht der Händler).
Grundsätzlich ist bei uns K derjenige, der sich deutlich lieber und fachkundiger mit Technik beschäftigt als ich. Ich beschäftige mich mit Technik und Computerkram immer nur, weil ich halt schon aus Prinzip immer alles alleine kann und weil es schneller geht, wenn man es rasch selber macht, statt darauf zu warten, bis jemand anderes mal Zeit hat, sich um meine Probleme zu kümmern. Wenn ich aber weiß, dass jemand anderes Zeit hat, gebe ich Technikdinge auch sehr gerne zur Lösung durch andere ab.
Wir haben beide grade Urlaub, also hat K Zeit, also kann er doch wohl den neuen, gebrauchten Scanner mal eben installieren, im Zweifel hat er ja sowieso mehr Ahnung als ich. Dachte ich.
K machte das auch ganz brav und beschäftigte sich lange und ausführlich mit dem Scanner, um allerdings nach drei Stunden schließlich entnervt aufzugeben, auch für diesen Scanner fand er keinen Treiber unter Windows 10.
Er meinte zwar mehrfach, ich solle mir das selber ansehen, aber was soll ich mir da angucken, mein Google spuckt doch nichts anderes aus als Ks Google? Wenn es keinen Treiber gibt, dann geht dieser Scanner jetzt zurück, immerhin habe ich diesmal ein Rückgaberecht.
Ich habe also die Rückgabe eingeleitet und bekam prompt eine E-Mail vom Händler mit einem Link, wo man sich den passenden Treiber für Windows 10 runterladen kann und den Hinweis, dass er schon über 300 Stück genau dieser gebrauchten Scanner-Serie verkauft hätte, und die funktionieren ganz bestimmt unter Windows 10, erst den Treiber runterladen und dann ist es plug and play. Sagte der Händler.
Ich habe K also den Link weitergeleitet, doch K sagte, auf der Seite wäre er schon gewesen, da gäbe es den passenden Treiber nicht. Hmmmm.
Ich hatte den Scanner schon wieder eingepackt, aber so ganz ließ mir das jetzt dann doch keine Ruhe. Der Händler machte einen durchaus kompetenten Eindruck, vielleicht sollte ich doch noch mal selber nachgucken?
Das tat ich dann heute Vormittag. Und ich fand auf der vom Händler verlinkten Seite tatsächlich einen Download, der allerdings sehr seltsam funktionierte. Es ging ein kleines Fenster mit der schwarzen DOS-Oberfläche auf, wo irgendwas passierte, dann fand ich plötzlich einen neuen Ordner unter Downloads, wo ich eine setup.exe Datei anklicken konnte, die dann tatsächlich einen Treiber installierte. Um soweit zu kommen, hatte ich aber noch eine 93seitige Bedienungsanleitung für "how to install the driver" runtergeladen und halb durchstudiert. Warum müssen Computerdinge immer so umständlich erklärt werden?
Auf alle Fälle hatte ich dann tatsächlich den richtigen Treiber, mein PC erkannte den Scanner und wies ihn mir unter Hardware/Drucker und Scanner mit der korrekten Bezeichnung aus.
Nur, wie scannt man jetzt? Wo bekomme ich ein Scanprogramm her? Windows meinte, ich solle dazu eine App aus dem Windowsstore herunterladen und installieren. Apps auf dem PC fühlen sich für mich ja immer falsch an, aber wenn es denn sein muss. Diese App erkannte auch sofort den Scanner, bot mir allerlei interessante Einstellungen an, aber wenn ich dann "jetzt scannen" anklickte, dann sagte sie "oohps, da ist es irgendwas schiefgelaufen, versuche es noch mal." Die modernen Programme verwenden ja neuerdings so eine seltsame umgangssprachlich anmutende Kumpelsprache zur Kommunikation, die mich regelmäßig zu blöden Gegensprüchen provoziert, aber auch daran werde ich mich wohl gewöhnen müssen.
Jetzt hatte ich also erfolgreich den richtigen Treiber installiert, aber scannen konnte ich immer noch nichts, weil ich kein Scanprogramm hatte und diese blöden App nicht funktionierte.
Ich habe dann allerlei rumprobiert, es gibt eine Scan- und Fax-Funktion unter Windows 10, damit sprang der Scanner immerhin schon mal an und ich konnte mich darüber freuen, dass er tatsächlich scannt und auch noch ausgesprochen schnell ist, aber es war noch immer alles recht umständlich und weit weg von "so wie im Büro", vor allem, weil ich nur jpg oder tiff Dateien scannen konnte, keine pdfs.
Nun, um es abzukürzen, die perfekte Entdeckung machte ich dann durch Zufall, nämlich dass mein Adobe Acrobat Reader Programm (ich habe die Pro-Version, weil ich die im Büro brauche) auch gleichzeitig ein Scanprogramm ist. Unter "Erstellen" gibt es den Menüpunkt "PDF von Scanner" - und wenn man den anklickt, dann scannt der Scanner sofort los, auch noch doppelseitig und blitzschnell und mit Texterkennung und überhaupt - GENAUSO WIE IM BÜRO.
Ich bin rundum begeistert und jetzt sehr zufrieden mit meinem neuen Scanner.
Ich bleibe allerdings dabei, dass ich nicht verstehe, warum es für solche und jede Menge anderer computerbezogener Vorgänge keine vernünftige Erklärung/Anleitung im Netz gibt.
K hat übrigens zeitgleich jetzt einen funkelnagelneuen, modernen Scanner (kabellos und mit, laut Werbung, sehr komfortablem, aktuellen Scanprogramm) bei Amazon bestellt, für Greven leisten wir uns dann doch die Luxusvariante, wird am Montag geliefert
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