Wir haben damit insgesamt viereinhalb Stunden Fahrt durch Staus und Scheisswetter abgesessen, nur für eine halbe Stunde Warten vor einer verschlossenen Haustür, wirklich effizient der Ausflug.
Auf dem Rückweg sind wir dann zwar noch bei unserem Lieblingsjapaner in Essen gewesen, bei dessen "allyoucaneat" Angebot ich aber aus reiner Verfressenheit immer so viel essen muss, dass ich anschließend nur noch rollen kann.
Und wenn man dann noch schlechte Laune hat, isst man noch mehr, ich zumindest.
Jetzt habe ich schlechte Laune und einen dicken Bauch, der ungemütlich voll ist, der einzige Lichtblick des Tages war das Pärchen am Nebentisch, die ein so schubladenmäßig korrektes Rollenspiel abgeliefert haben, dass wir beide während des Essens sehr gut unterhalten wurden. Das war wirklich schön
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Ich habe nicht nur keine Lust, wach zu werden; ich habe keine Lust, überhaupt zu existieren, ich habe schlicht keine Lust auf irgendetwas - und alles, was sich um mich herum befindet, geht mir auf die Nerven, weshalb ich gar nicht verhindern kann, dass ich schon dadurch schlechte Laune bekomme, dass ich wach werde.
Es ist dabei keineswegs so, dass ich krank wäre im Sinne von Migräne oder ähnlichem, das wäre ja einfach, dann gäbe es eine Erklärung und eine Perspektive. Das wartet man ab, das geht irgendwann von alleine vorbei und dann ist wieder alles gut. Nein, es gibt keinen Grund für meine Miesepetrigkeit, so sehr überhaupt keinen, dass allein schon diese Grundlosigkeit mir gleich noch mal extra schlechte Laune macht.
Denn das Gemeine ist, dass es mir grade aktuell nach objektiven Maßstäben gemessen, wirklich außerordentlich gut geht.
Ich habe Urlaub, ich bin genau da, wo ich am allerliebsten bin, nämlich zu Hause, in meinem eigenen Haus, es sind keine störenden Menschen hier, dafür sind die Menschen hier, mit denen ich am allerliebsten zusammen bin, ich habe auch schon seit 10 Tagen Urlaub und ich habe bisher vor allem das getan, was ich am allerliebsten mache, nämlich nichts und deshalb gibt es absolut rein gar nichts zu meckern, alles ist toll, das Leben ist genial, so wie es grade ist - nur ich habe keine Lust.
Mir ist miesepetrig, übellaunig und überhaupt.
Ich fürchte, da lässt sich nichts machen, das ist dann jetzt erst mal so. Pech
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Habe ich gestern gezählt, als ich eigentlich gestückelte Tomaten suchte und stattdessen in Mengen Kokosmilchdosen fand.
Dass mein Kokosmilchdosenbestand wieder so angestiegen ist, gibt mir ernsthaft zu denken, denn ich dachte, das Kokosmilchthema hätte ich erfolgreich bewältigt.
Jetzt mache ich mir Sorgen.
Es ist nicht so, dass ich viel Kokosmilch verbrauche. Eigentlich gar keine, ich weiß nämlich nicht wofür.
Wobei, das stimmt nicht ganz, ich habe mal ein Rezept besessen für irgendein superleckeres Gericht und da musste eine Dose Kokosmilch rein. Und weil ich so etwas nicht im Haus hatte, da ich bis zu dem Zeitpunkt ja noch nie etwas mit Kokosmilch in Dosen zu tun hatte, bin ich zum nächsten Supermarkt gefahren und wollte eine Dose kaufen. So habe ich gelernt, dass Kokosmilch in Dosen längst nicht in jedem Supermarkt erhältlich ist und wenn man endlich einen gefunden hat, der so etwas in der Spezialitätenabteilung führt, dann ist es eklig teuer.
Geblieben von diesem Rezept ist die Erinnerung an schwer zu findende, teure Kokosmilchdosen und die Konditionierung, dass ich jedesmal, wenn ich irgendwo durch Zufall Kokosmilch in Dosen für günstig finde, davon zwanghaft mindestens 2-3 kaufen muss. Das Rezept selber ist leider inzwischen untergegangen. Deshalb habe ich seit über 15 Jahren nichts mehr mit Kokosmilch gemacht, was mich aber nicht davon abgehalten hat, regelmäßig noch mehr Dosen zu kaufen, wenn ich sie irgendwo durch Zufall für günstig entdeckte.
Als ich 2008 von MG nach Greven gezogen bin, habe ich in MG rund 12-15 überwiegend schon leicht angerostete Kokosmilchdosen hintergelassen, über die CW sich massiv beschwert hat, weil er meinte, er hätte noch nie etwas mit Kokosmilch gekocht, das wären alles meine Dosen, die solle ich gefälligst mitnehmen.
Habe ich verweigert, ich habe mir stattdessen lieber neue, frische Dosen in Greven gekauft. CW aber hat mir die alten, angerosteten Dosen heimlich hinterher geschmuggelt, was ich erst nach rund zwei Jahren in Greven durch Zufall bemerkte, als ich in meinem schönen, neuen Dosenregal, in dem ja eigentlich keine Dose stehen konnte, die älter als zwei Jahre ist, ganz hinten, hinter den fünf neu erworbenen frischen Kokosmilchdosen, plötzlich den Altbestand aus MG entdeckte.
Damals wurde mir klar, ich muss an meinem Kokosmilchdosenproblem arbeiten.
Und ich habe das auch gemacht. Ich habe mir aktiv Rezepte mit Kokosmilch als Zutat gesucht und begonnen, meine Vorräte gnadenlos niederzukochen. Nur war es leider so, dass meine Kokosmilchgerichte keine echten kulinarischen Kracher waren, zumindest nicht so, wie das eine, superleckere Gericht, dass ich als superlecker noch sehr gut in Erinnerung hatte, nur das Rezept dazu, das war weg.
Nach CWs Tod habe ich dann den großen Wegwerfbefreiungsrundumschlag gemacht und in diesem Zusammenhang auch meine Kokosmilchdosen entsorgt. Alle.
Einige Zeit später gab es bei Lidl Kokosmilchdosen als Sonderposten und ich dachte mir, na so eine, die sollte man doch bestimmt auf Vorrat haben, schließlich weiß man ja nie. Vielleicht taucht ja auch eines Tages dieses superleckere Rezept wieder auf und dann habe ich wieder keine Kokosmilch. So kaufte ich also doch noch mal eine Dose.
Dass es jetzt schon wieder 10 sind, das finde ich bemerkenswert. Ob die sich eventuell auch selbständig vermehren können?
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Pause
Ich habe jetzt eine Stunde überlegt, was ich locker leicht fluffiges über einen Montagmorgen im Januar schreiben könnte. Leider ist mir nichts eingefallen.
Locker leicht fluffig ist grade etwas schwierig. Eher Mangelware.
Dabei habe ich von anderen Dingen viel.
Viel Wut, viel Trauer, und auch viel Hoffnungslosigkeit. Eine große Erschöpfung und eine noch größere Sinnlosigkeitsüberzeugung machen jeden Tag zu einer neuen Herausforderung, sich nicht einfach auf die nächste Parkbank zu legen, um sich in einen seligen Kälteschlaf der Ewigkeit gleiten zu lassen.
Manchmal gibt es Phasen, da ist man so intensiv mit simplem Überleben beschäftigt, dass jede zusätzliche Aufgabe zu einem hysterischen Zusammenbruch führt.
Es wird schon wieder, nur grad heute ist nichts mehr übrig von locker leicht fluffig.
Heute träume ich nur noch von raus hier
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Es ist sehr ermüdend, wenn man den ganzen Tag schwerpunktmäßig damit beschäftigt ist, Fehler zu finden, wo man viel lieber keine finden möchte.
Es ist ebenfalls anstrengend, Leuten zu erklären, warum sie leider wirklich nicht so gut sind, wie sie selber meinen, dass sie doch ganz bestimmt wären.
Mitarbeiter müssen natürlich motiviert und bei Laune gehalten werden, das ist mir durchaus klar, aber es gibt Tage, wo das einfach nur noch anstrengend ist. Wo man die Leute anbrüllen möchte: "Nein, du Idiot, deine Meinung ist nicht nur falsch, sie ist auch noch dumm und jetzt ist Schluss. Halt einfach die Klappe und mach, was man dir sagt, das aber bitte fehlerfrei."
Geht nicht, schon klar, aber immer wieder irgendwelche umständlichen, zigmal so lange dauernden, verschwurbelten Schönfärbereien zu erfinden, nur damit Kollege X nicht mit der Realität konfrontiert wird, die einfach nur bitter für ihn wäre, weil sie in direktem Widerspruch zu seinem eigenen Selbstbild steht, das ist halt mühsam und macht mich regelmäßig unfroh.
K. zitiert immer wieder gern den Spruch von Max Frisch: „Man sollte dem anderen die Wahrheit wie einen Mantel hinhalten, dass er hineinschlüpfen kann, und sie ihm nicht wie einen nassen Lappen um die Ohren schlagen.”
Und ja, dieser Spruch findet sich auch schon in meinem allerersten, handgeschriebenen Sprüchealbum aus den 70ern, damals fand ich das sehr klug und weise und habe das immer gern zitiert.
Direkt dahinter steht aber auch der Ratschlag von Erich Kästner: "Verhindere so tief zu sinken, den Kakao, durch den man dich zieht, auch noch zu trinken."
Und ehrlich - den finde ich mindestens so befolgenswert.
Ich bin es so leid, mit Menschen umzugehen, die sich schlicht weigern, die Wahrheit überhaupt sehen zu wollen, sondern lieber mit einer kaum zu überbietenden Unbekümmertheit und Hurra-Mentalität durchs Leben trampeln, sich dabei selbstverständlich überhaupt keine Mühe machen, anderen nicht auf die Füße zu treten, im Gegenteil, das ständig tun, weil das für sie schlicht der bequemere Weg ist.
In ihrer nie zurechtgestutzten Arroganz suhlen sie sich dabei in einer Selbstherrlichkeit, die jeder rationalen Grundlage entbehrt, und ich bin der festen Überzeugung, dass das freundliche Hinhalten eines Mantels für solche Leute vollkommen vergebene Liebesmüh ist. Die tragen gar keine Mäntel, die leben in einer ausgeleierten Jogginghose und halten das für den dernier cri. Die gucken außerdem SuperRTL und machen sich über Leute lustig, die Dinge wie Moral und Anstand für erstrebenswerte Ideale halten.
Ich mag diesen Leuten die Wahrheit nicht mehr wie einen Mantel zum Hineinschlüpfen hinhalten, denn sie schlüpfen nicht - sie stellen sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite auf und drehen mir eine lange Nase. Und ziehen mich durch ihren Kakao.
Deshalb: NEIN! ich werde ihren Kakao nicht trinken, und ich hab auch einfach keinen Bock mehr, ihnen den Mantel noch länger wie ein grinsender Lakai hinterherzutragen. Ich schmeiß ihnen den Mantel einfach vor die Füße, sollen sie doch sehen, wie sie damit klarkommen, sind ja alle so oberklug und wichtig.
Ja, manno, an manchen Tagen ist es wirklich schlimm, da kommt es so gehäuft, dass ich abends nur noch spucken kann.
Morgen gehe ich wieder brav und gesittet ins Büro und erkläre allen Mitarbeitern ruhig, freundlich und trotzdem positiv verstärkend, dass ich ihre Arbeit sehr schätze und ungemein zufrieden bin, jetzt müssten sie nur noch aufhören, dauernd Riesenmengen an Fehlern in ihren Exceltabellen unterzubringen, dann wäre mein Glück vollkommen. Ich hatte schließlich Pädagogik Leistungskurs
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Und trotzdem schaffe ich es nicht, mich diszipliniert mit diesen Akten zu beschäftigen, weil alles in mir drin nur aus einem riesengroßen "ich will das nicht" besteht.
Weil ich das so unfair finde, das ausgerechnet ich das machen muss.
CW hat es schließlich über viele Jahre schleifen lassen, dabei aber immer groß rumgetönt hat, was er alles für prima Schen macht.
Nix ist prima, es ist einfach alles nur ein unendlich großes Durcheinander und je mehr ich mich mit diesem alten Murks beschäftige, umso deprimierter bin ich darüber, dass ich tatsächlich früher nie hingeschaut habe. Wenn es einmal aufgeräumt ist, ist es gar nicht so schlimm, aber da das erste Mal Grund rein zu kriegen, das ist das Problem. Andererseits: So lange CW lebte, hätte ich schon deshalb nie meine eigene Ordnung in diesen Dingen etablieren können, weil er das nie geduldet hätte. "So ein spießiger Kleinkariertkinderkram, ne, kommt nicht in Frage, machen wir ganz anders und viel besser." - und schwups, mit einem Fingerwisch hätte er mir alles, was ich mir schön sorgfältig gegliedert und geordnet hätte, wieder durcheinandergewirbelt.
Deshalb tröste ich mich damit, dass ich eh nie eine Chance gehabt hätte und es ist wie es ist, ich habe mir vor über 25 Jahren CW ausgesucht, jetzt muss ich die Suppe auch komplett auslöffeln.
Deshalb lasse ich heute Klaasohm ausfallen und mache endlich die fehlenden Abschlüsse für CWs vermurkseltes Immobilienprojekt in MG.
Keine weiteren Ausreden, kein weiterer Aufschub
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Ich habe mich erst noch darüber lustig gemacht, dass er meinte, er würde übermorgen nicht ans Telefon gehen.
"Ja klar, Django zahlt heut nicht, Django hat
Es hat echt lange gedauert, bis ich das begriffen hatte, weil ich so fest davon überzeugt war, dass die Woche noch zwei ganze Arbeitstage hat.
Als ich begriff, dass die Woche morgen schon um ist, wurde ich leicht panisch. Alles, was ich diese Woche unbedingt erledigen wollte schaffe ich nicht mehr bis morgen.
Das bringt meine Planung völlig durcheinander.
Große Katastrophe!
Aber dann kann ich morgen ja auch gleich ganz frei machen, nu is auch egal
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Diese Woche war einfach nur anstrengend und ich bin sehr froh, dass jetzt erst mal vier Tage Pause ist.
Allerheiligen ist in NRW Feiertag, weshalb sich der Montag als Brückentag gradezu aufdrängt, deshalb tatsächlich vier Tage frei.
J. ist schon auf Borkum und hat gleich als erstes Bad und Klo ausgiebig geschrubbt. Es war ja leider zu erwarten, dass mein Vater in meinem Haus genauso ferkelig lebt wie er das seit Jahrzehnten in seinem eigenen tut.
J. schickte ein Foto der reichlich bekleckerten Badezimmermatte, ich schüttelte mich und war dankbar, dass J. sich spontan darum kümmert, K. dagegen regte sich für seine Westfalenverhältnisse sehr auf und fragte empört, ob mein Vater schon immer so ein Ferkel gewesen wäre.
Die traurige Antwort ist "ja", war er schon immer. So lange ich mich zurückerinnern kann, fand ich meinen Vater schon immer eklig. Putzen ist was für Frauen, echte Männer putzen nicht. Oder noch präziser: Akademiker putzen nicht, das ist einfach nicht wichtig genug, um damit wertvolle Akademikerlebenszeit zu verschwenden. Was so ein echter Akademiker ist, der ist nur für Aufgaben zuständig, die man mit dem Kopf lösen kann, Hände sind höchstens zum Schreiben da. Man ist ja schließlich kein Handwerker.
Mein Vater hat immer zwischen wichtiger und unwichtiger Arbeit unterschieden. Wichtig ist alles, was er tut, unwichtig damit alles, was er nicht tut. So einfach und so schnell erklärt. Und da er nicht putzt, ist Putzen auch nicht wichtig.
Und gemeint ist dabei Putzen in jeder Ausprägung. Auch waschen ist putzen. Wobei mein Vater natürlich immer intensiv darauf bestehen wird, dass er sich doch täglich wäscht. Was genau er wäscht, weiß ich nicht, ich fürchte aber, er meint damit, dass er seine Hände wäscht und sich Wasser ins Gesicht spritzt. Mehr wird ziemlich sicher nicht gewaschen, das riecht man. Und hat man auch schon immer gerochen.
Ein ganz klein wenig davon ist allerdings insulanertypisch. Erstens ist jeder gute Insulaner angeboren wasserscheu und zweitens ist Wasser auf der Insel knapp und damit teuer. Es gibt genug Wasser UM die Insel, aber das kann man schlecht für irgendetwas benutzen, außer als trennendes Element vom Festland. (weshalb das auf der Insel auch viele oft als "Europa" bezeichnen.)
Süßwasser, und damit eben auch Waschwasser, ist kostbar und darf nicht verschwendet werden. Damit ist mein Vater groß geworden und hat es nie geschafft, das abzulegen.
Früher hatten die Gästezimmer in den Pensionen deshalb alle ein Waschbecken, eine Dusche oder ein Badezimmer gab es auf jeder Etage aber nur einmal. Wenn also ein Gast duschen oder gar baden wollte, dann musste das extra bezahlt werden und damit niemand einfach so ein Bad nahm, waren die entsprechenden Räumlichkeiten immer abgeschlossen.
Bei uns war es so, dass meine Oma den Schlüssel verwaltete und den nur gegen Vorkasse rausrückte. Einmal Duschen kostete 2,50 DM, eine Übernachtung mit Frühstück gab es für 20 DM (pro Person im Doppelzimmer), aber eben nur mit Waschbecken auf dem Zimmer.
Ich sehe heute noch meine Oma vor mir, die wie ein Schießhund aufpasste, dass für 2,50 DM dann aber auch wirklich nur EINE Person duschte. Denn Badegäste sind ja alle Schlitzohren. Die holen sich für 2,50 DM den Schlüssel und gehen dann zu zweit in die Dusche. Hah! - Aber nicht bei meiner Oma. Da war sie immer auf dem Quivive und stand zur Not Wache vor der Dusche. Sie kannte ihre Pappenheimer da ganz genau. Was aber natürlich auch lästig und anstrengend war, reichlich Grund zum Klagen also, was sie deshalb ebenfalls ausgiebig tat.
Irgendwann hatte ihr dann jemand den guten Tipp gegeben, dass sie doch einfach die Übernachtungspreise auf 22,50 DM erhöhen könnte, und dann könnte jeder jeden Tag duschen und es wäre automatisch alles bezahlt.
So geschah es auch, aber es kam, wie es kommen musste, die Badegäste nutzen natürlich ihre Großzügigkeit ungehemmt aus.
Denn was taten diese Schmocks plötzlich? Richtig, man ahnt es, die duschten plötzlich zweimal! Morgens UND abends. Kann man sich sowas vorstellen? Kein normaler Mensch duscht überhaupt schon jeden Tag, aber diese Badegäste......, logisch, wenn es umsonst ist, dann nimmt man natürlich mit, was man kriegen kann. Lieber den Magen verrenken als dem Wirt was schenken. Wahrscheinlich fuhren die überhaupt nur in Urlaub, um endlich mal ungehemmt duschen zu können.
Mein Vater wuchs also ausgesprochen wassersparsam auf - und hat es nie mehr gelernt, das abzulegen.
Morgen bin ich auch auf Borkum, und dann Gnade ihm Gott, wenn ich nicht mindestens 14 benutzte Unterhosen in der Wäschekiste finde
!
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Ein Spruch, den ich mir mit 14 in mein damaliges Tagebuch geschrieben hatte, weil ich es schon damals wichtig fand, dass ich mich in all meinem Gejammer und Geklage, über all die Dinge, die mir nicht in Kram passten oder nicht so liefen, wie ich das wollte, immer wieder klarmachte, dass es alles noch viel schlimmer kommen könnte.
Und meistens kommt es dann ja auch schlimmer.....
Aber genau darüber rege ich mich grade auf. Über dieses Dauergejammer. Nichts ist gut genug, immer gibt es noch etwas nachzukarten, irgendwas fehlt oder ist verkehrt, auf alle Fälle nicht so, wie es sein soll und dann wird geranzt.
Den Ausdruck habe ich von CW - der aufgrund seiner Wiener Herkunftsfamilie für sich das Geburtsrecht auf Ranzen beansprucht hat.
Anfangs fand ich sein Geranze witzig, zumal er sich ja auch viel Mühe gab, es witzig erscheinen zu lassen, aber im Laufe der Jahre fand ich es immer anstrengender, bis ich es eines Tages schlicht nicht mehr hören konnte.
Und diese Empfindlichkeit ist mir bis heute geblieben - interessanterweise auch mir selber gegenüber.
Ich stelle fest, dass ich mir zur Zeit selber sehr auf den Wecker gehe, mit meinem (gefühlten) Geranze über andere Menschen, die eben anders leben als ich, die einen anderen Weg gewählt haben, die andere Schwerpunkte für sich definiert haben (oder gar keine, aber auch das wäre ja ein Schwerpunkt).
Ich muss die anderen Menschen nicht verstehen, ich muss sie noch nicht mal akzeptieren, ich muss sie aber auch nicht ändern und vor allem muss ich mich nicht über sie echauffieren.
Ich muss kein "soziales" Leben führen und weder muss ich andererleuts Werte übernehmen noch ihre "Unwerte" kritisieren. Die Frau, die seit Wochen regelmäßig auf dem Behindertenparkplatz parkt, weil der direkt vor der Tür ist und sie dann kaum noch laufen muss, vom Auto ins Büro, wird auch ihre eigenen Werte haben genauso wie der (stinkreiche) Mieter, der böse Briefe schreibt und sich weigert, die Rechnung zu bezahlen, die die Hausverwaltung ihm geschickt hat, weil er am Sonntag seinen Schlüssel in Aufzugschacht geschmissen hat und daraufhin den Hausmeister über eine Notfallnummer angerufen hat, der auch kam (aus reiner Freundlichkei8t und aus seiner Privatwohnung von weit weg) und seinen Schlüssel rettete, aber jetzt mit Zuschlag für Sonntagsdienst abgerechnet wird und die An- und Abfahrtszeit soll er auch noch bezahlen und er findet das eine Frechheit, weil die ganze Aktion höchsten 5 Minuten gedauert hat, dafür bezahlt er doch jetzt keine 1,5 Stunden.
All diese Menschen muss ich überhaupt nicht verstehen - ich würde sie aber regelmäßig sehr gerne mal eine Runde verhauen
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Okay, okay, ich könnte jetzt jede Menge Sachen aufzählen, die in der Menge der Dinge sich dann natürlich doch wieder so anhören, als hätte ich ganz viel getan - aber übrig geblieben ist für mich vor allem das Gefühl, dass ich zwar den ganzen Tag mit irgendeinem albernen Krimskrams beschäftigt war, dass aber im Ergebnis nichts bemerkenswertes dabei rum gekommen ist, sondern nur so üblicher Alltagskram eben.
Ich habe (bis auf einen Abend) jeden Tag gekocht, ganz viel Wäsche gewaschen, immer wieder einzelne Stellen des Hauses sauber gemacht und ständig das Gefühl mit mir rumgeschleppt "ich komm zu nichts".
Dieser ganze Computerkram, den/die Rechner upzudaten (jetzt habe ich ja seit neuestem wieder zwei Rechner, um die ich mich kümmern muss), Dateien zu sichern, Dateien so zu sichern, dass ich auch von beiden Rechnern drauf zugreifen kann, gesicherte Dateien sortieren und vernünftig ablegen/organisieren, das dauert alles unglaublich lange und nach fünf Stunden stellt man frustriert fest, dass der Tag schon fast wieder um ist und man eigentlich mal wieder nichts geschafft hat.
Mein Rechner hat eine VPN-Leitung, die sich weit über die Hälfte der Zeit vor allem dadurch hervortut, dass sie nicht funktioniert. Und wenn sie funktioniert, dann so unendlich langsam, dass man vor lauter frustrierter Ungeduld es gar nicht vermeiden kann, doch mal irgendwann, so nach gefühlten drei Stunden, in denen sich gar nichts bewegt hat, nur der Rechner dieses Drehsymbol gezeigt hat, das einem sagen soll, die Maschine arbeitet noch, dass man nach ewig langem Warten also dann doch mal, nur so zum Testen, ob da wirklich noch Leben ist, irgendetwas anklickt - und genau in dem Moment wäre der Rechner mit Arbeiten fertig gewesen, aber jetzt hat man ja die Anfrage geändert, deshalb fängt er jetzt von vorne an.
Die gesamte letzte Woche hatte ich gefühlt ständig Streit mit irgendetwas Computerartigem.
Da ich zu bequem war, mich dauernd im Arbeitszimmer vor dem dort aufgebauten und mit Bildschirm, Tastur und Maus angenehm verkabelten Laptop zu setzen, habe ich immer wieder versucht, viele Dinge vom iPhone oder vom iPad aus zu erledigen.
Das Gemeine dabei ist, dass heute die allermeisten websites ganz schick und mächtig modern sogenannte "responsive websites" sind, d.h. die erkennen, mit was für einem Gerät man grade unterwegs und passen ihre Oberfläche entsprechend an. Und konkret heißt das dann, dass einem auf dem mobilen Gerät schlicht deutlich weniger angezeigt wird, weil der Bildschirm ja so viel kleiner ist. Jetzt kann ich aber nicht selber entscheiden, was mir nicht angezeigt wird, sondern die fehlenden Bestandteile der website sind schon vorher festgelegt worden.
Bei Blogs zB kann das bedeuten, dass mir schlicht die eine Spalte, in der die letzten Kommentare aufgelistet sind, nicht angezeigt wird und dann sehe ich, dass auf diesem Blog eben gerade irgendetwas gepostet wurde, ich kann nur leider nicht rauskriegen, was.
Mich macht das regelmäßig so böse, dass ich Blogs, die mir auf dem Handy etwas anderes anzeigen als auf dem PC, mit dem Handy üblicherweise gar nicht mehr besuche, eben weil ich mich dann jedes Mal aufrege. Gleichzeitig ärgere ich mich aber auch, dass das mit dem Handy alles nicht vernünftig funktioniert, denn ansonsten ist das Handy ja wesentlich komfortabler zum mal eben zwischendurch etwas mitlesen, aber ach, diese unseligen Webdesigner, die von den wahren Bedürfnissen der User üblicherweise gar keine Ahnung haben.
Das Bedienen von websites ist vom Handy aus entschieden komplizierter geworden, seitdem weltfremde Webdesigner sich einbilden, die "mobile Ansicht" sei für alle Usern deutlich komfortabler. Nein! Ist sie nicht! Ich möchte bitte immer und überall nur die PC-Ansicht und lebe dann auch damit, dass die ganze Seite nicht auf meinen Handybildschirm passt. Dafür kann ich ihn ja wie eine Lupe verschieben.
Aber ich will alles angezeigt bekommen!!! Verdorri noch eins!
Ein Smartphone, was dem System vorgaukelt, es wäre ein vollwertiger PC, das wäre die beste Lösung.
Und weil ich mich beim Surfen mit dem iPhone oder dem iPad mittlerweile quasi schon mit Sicherheit Ärgern werde, habe ich dazu dann auch von vornherein eigentlich wenig Lust, dafür aber schlechte Laune, weil ich weiß, ich werde durch das übergriffige Verhalten irgendwelcher aufgeblasener Webdesigner zu Dingen gezwungen, die ich nicht machen will.
Alles sehr ärgerlich.
Und dann wollte mein Vater noch mit mir verhandeln, ob es nicht reicht, wenn er nur jeden zweiten Tag frische Unterwäsche anzieht.
Dieser alte Mann, dessen Leben nur noch daraus besteht, dass er darauf wartet, dass der Tag umgeht und dem alles, wirklich alles komplett zu viel und zu anstrengend ist, dieser Mann macht mich gleichzeitig böse, depressiv, hoffnungslos traurig und unglaublich aggressiv. Jeden Tag frische Wäsche anzuziehen ist ihm zu anstrengend, denn dann muss er sich ja auch jeden Tag einmal aus- und komplett neu wieder anziehen. Soooviel Mühe, nein wirklich, jeden zweiten Tag muss doch reichen, oder?
Es ist alles so ungemein sinnlos. Und ziellos. Wofür das alles überhaupt?
Wenn jemand so gar keine Perspektive mehr hat und sich selber so sehr hängen lässt, dass sich auch die kleinste Sinnhaftigkeit aus seinem Leben davongemacht hat, dann finde ich es ungemein schwer, den anderen überhaupt noch als Menschen unterstützen zu wollen. Wenn er selber so gar keine Lust hat, sich um sich zu kümmern, warum sollte sich dann jemand anderes die Mühe machen?
Ich finde das im Moment alles nur gruselig
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