anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Mittwoch, 27. Juli 2022
Neue Unordnung
Knapp ist die eine Seite fertig geht es natürlich auf der anderen Seite weiter.



Grundsätzlich ist die Essecke bzw. die gesamte Außenseite der Wohnküche jetzt fertig tapeziert und alles wieder eingeräumt und montiert, der Esstisch ist geschliffen und geölt, also alles bestens, deshalb konnte er auch sofort als Bücherzwischenlagerplatz genutzt werden, denn nun ist der Wohnteil der Wohnküche dran und in dem Wohnteil stehen vier große Billyregale mit Büchern.



Die mussten natürllich leergeräumt werden, um sie abrücken zu können, ich werde die Gelegenheit nutzen und gründlich durchsortieren, die Papiertonne wurde ja grade geleert.

Plan für morgen: Tapeten wieder dran und einräumen. Ich werde bei der Gelegenheit testen, wie es aussieht, wenn wir einfach ein Regal weniger aufstellen
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Donnerstag, 21. Juli 2022
Weiter geht’s
Heute: Essecke freigeräumt und allerlei Krims und Krams geräumt, sortiert und wiedergefunden.
Mit zunehmendem Alter und Nachlassen der Hirnkapazität wird es immer schwieriger, so viel Kram zu managen. Ich fürchte, ich muss da einiges neu organisieren.



Freigeräumt ist, morgen alte Tapeten runter, neue dran
und dann alles wieder zurückräumen
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Mittwoch, 20. Juli 2022
Küche halb
Das ging erfreulicherweise deutlich fixer als erwartet, aber die eine Seite der Küche ist schon wieder fertig.


Im Vorher-Nachher-Vergleich erscheint der Unterschied auf dem Foto gar nicht so groß, aber in echt ist jetzt einfach alles viel heller. Und der Apothekerschrank neben dem Kühlschrank ist geschrumpft, dem sind nämlich beim Abbauen die Beine abgebrochen, also ist er jetzt 12 cm niedriger und tatsächlich finde ich es so sogar viel praktischer.



Und da die andere Seite noch nicht ausgeräumt ist, ist die Küche sogar wieder nutzbar. Soweit sie in dem aktuellen Zustand überhaupt nutzbar sein kann, denn der Herd ist noch nicht wieder angeschlossen und der Backofen auch nicht, neben der Spüle fehlt ein Unterschrank, aber alles andere funktioniert.

Um den Herdausfall zu überbrücken, habe ich kurzerhand eine Outdooralternative gekauft, das Abendessen war ausgesprochen lecker, noch fünfmal selber grillen statt essen gehen und das edle Teil hat sich amortisiert.


Mir ist übrigens aufgefallen, warum es früher, als wir noch eine Großfamilie waren, nie Gemüse auf dem Grill gab: dafür hätten die Grillkapazitäten nicht gereicht.
Um von Grillgemüse satt zu werden, braucht es einfach deutlich mehr Volumen als ein Würstchen oder ein Steak als Platz auf dem Grill beansprucht
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Montag, 18. Juli 2022
Lasset die Spiele beginnen
Das bisherige Baustellenfeeling war ja nur zum Üben, gearbeitet wurde an einem Nebenschauplatz, in der Kammer, die ja nun nicht zum Hauptwohn- und -lebensumfeld hier im Haus zählt. Sie ist wichtig, unbestritten, aber wenn sie mal ein paar Tage nicht funktioniert, dann kann man hier trotzdem noch entspannt leben.

Die Nebenräume waren zwar alle vollgeräumt, das ist für mich aber nur dann lästig, wenn jemand zu Besuch kommt und ich die Nebenräume freiräumen muss, ansonsten halte ich mich in diesen Räumen ja kaum auf.

Die bisherige Baustelle war also nur was zum Warmwerden, ab jetzt geht es erst richtig los:



Die gesamte Wohnküche ist unbewohnbar, d.h. Küche funktioniert nicht mehr und Wohnbereich auch nicht, nur noch Schlafzimmer und Büro.

Vor den PC kann ich mich aber nicht setzen, dazu ist keine Zeit und wenn wir abends Schluss machen, fallen wir vor lauter körperlicher Erschöpfung nur noch um.

Aber ich habe es ja so gewollt, jammern gildet also nicht
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Freitag, 15. Juli 2022
weiter gewerkelt
tausenderlei Kleinigkeiten, im Ergebnis sind wir jetzt alle beide sehr k.o.

K hat sich überzeugen lassen, dass die Fußleisten doch schon heute über dem noch nicht komplett ausgetrockneten Silikon montiert werden können, also wurde die Kammer zu 70% fertig.
Die Waschmaschine hat ihren endgültigen Standpunkt bezogen und wurde perfekt ausbalanziert ausgerichtet, das ist eine ziemlich umständliche Geschichte, aber es gelang am Ende.

Danach wurde der Rahmen montiert, der Trockner oben drauf gestellt und schließlich konnten die Regale wieder aufgestellt werden.



Jetzt muss nur noch eine Stromleitung angeschlossen werden und außerdem muss natürlich der gesamte Kram wieder in die Regale geräumt werden.

Das ist dann die Aufgabe für morgen
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Freitag, 15. Juli 2022
Gut Ding will Weile haben
es dauert also noch, bis sich die lokale Baustelle wieder verkleinert, aktuell wird sie nur jeden Tag baustelliger.

In der Kammer sind jetzt die Ränder zwischen neuem Boden und Wand sehr schön mit grauem Silikon abgedichtet, das sieht prima aus, bedeutet aber leider auch ca. 3 Tage Stillstand an diesem Teil der Baustelle, denn solange braucht das Silikon jetzt, um vernünftig auszuhärten.



Warum es vollständig aushärten muss, bevor K anschließend die Fußbodenleisten darüber nagelt, habe ich nicht verstanden, aber ich will mich da auch nicht streiten, dann härtet es jetzt halt erst mal in Ruhe vor sich hin.

Das heißt aber natürlich auch, dass die Kammer noch nicht wieder eingeräumt werden kann und der gesamte Kammerinhalt weiter alle anderen Zimmer im Erdgeschoss blockiert. Es bedeutete auch, dass die Waschmaschine noch nicht an ihren endgültigen Platz geschoben werden kann, weshalb auch der Trockner noch nicht wieder einziehen kann, und es bedeutet vor allem, dass wir das frisch erworbene Verbindungsdingensgestell zwischen Waschmaschine und Trockner auch noch nicht montieren können, eben weil ja noch kein finaler Standort möglich ist.

Dabei bin ich grade auf dieses Verbindungsdingensgestell so gespannt, ob das wirklich passt und funktioniert und wie sich damit dann das Wäschewaschen anfühlt.
Ich meine, bisher stand der Trockner einfach nur auf der Waschmaschine oben drauf, 17 Jahre lang und keinen hat es gestört und alles funktionierte bestens.

Aber jetzt haben wir ja eine Mielewaschmaschine und da will man alles besonders gut und richtig machen, damit bloß um Himmelswillen nichts an die gute Waschmaschine drankommt. Und wenn man sich dann mal vernünftig informiert, wie man das richtig macht, so einen Turm aus Waschmaschine und Trockner zu bauen, dann lernt man, dass es vollstsändig ausgeschlossen ist, dass man die Maschinen einfach so übereinanderstellt, viel zu instabil, viel zu gefährlich und überhaupt.
Gut, dass das bisher hier niemand gewusst hat.

Jetzt wissen wir es aber und deshalb habe ich ordnungsgemäß so ein Verbindungsdingensgestell bestellt. Und wenn man schon so reich ist, dass man sich eine Mielewaschmaschine kauft, dann ist man natürlich auch reich genug, sich so ein Verbindungsdingensgestell mit Ausziehschublade zu kaufen, das erscheint mir nämlich wirklich sehr praktisch, darauf kann man den Wäschekorb abstellen, wenn man den Trockner ein- oder ausräumt.

Dieses Edelteil liegt hier jetzt also und ich kann es nicht ausprobieren, weil die Silikonfugen noch aushärten, es ist zum Mäusemelken.

K hätte ja auch nichts weiter tun können als zu warten, wenn die Kammer die einzige Baustelle im Haus wäre. Aber zum Glück haben wir ja noch die gesamte Wohnküche, die auch renoviert werden muss, neuer Fußboden, neue Tapeten, neue Heizkörper und - wenn es nach mir geht, auch noch eine neue Vertäfelung für die Decke.

Damit die alten Heizkörper bei diesem Renovierungsplan nicht stören, hat der Klempner die schon vor vier Wochen alle ausgebaut.
Wie es sich für ein altes Haus gehört, saßen die Heizkörper alle in sogenannten "Heizkörpernischen", also da, wo der Heizkörper angebracht war, hat man die Außenmauer extra dünn gemauert, damit der Heizkörper nicht so störend in den Raum ragt.

Ist unter Energiesparaspekten eher suboptimal.

Die Nischen jetzt einfach nachträglich zuzumauern, ginge sicherlich, aber dann ragten ja die neuen Heizkörper sehr störend in den Raum. Das fände ich ärgerlich.

Also habe ich K solange angequengelt, bis er eine Alternative gefunden hat. Es gibt Isoliermaterial, das nur einen Bruchteil so dick ist wie ganze Mauersteine, aber die gleiche Isolierwirkung hat. K hat also Fertigbauplatten bestellt, die auf einer Seite dick mit Styropor beklebt sind, die werden jetzt in die Heizkörpernischen geschraub-klebt und dann kommen die neuen Heizkörper davor, die kleiner sein werden als die alten, so dass per Saldo kein zusätzlicher Innenraum gebraucht wird, aber alles energetisch viel besser ist.

Diese Fertigbauplatten hatten wir im örtlichen Baumarkt bestellt und heute abgeholt. Dabei hat sich mein Cabrio mal wieder als perfektes Großraumfahrzeug erwiesen, denn natürlich kann man in einem Cabrio Platten transportieren, die in einen normalen Kombi nicht reinpassen, nach oben gibt es schließlich keine Größenbegrenzung.

Diese Platten haben wir dann erst mal ins Haus getragen, was schon etwas kompliziert war, denn viel Platz ist innen im Haus nicht mehr, weil halt der ausgeräumte Kammerinhalt so viel Platz wegnimmt. Aber K stellte die Platten im Flur vor die Wand, bei der rechts und links je eine Zimmertür abgeht, da war noch Platz.
Man kommt jetzt auch immer noch in die Zimmer, man muss sich halt nur etwas vorsichtig an den Platten vorbeischlängeln.

Und weil in der Kammer grad nicht weitergearbeitet werden kann, hat K schon mal die Platten für die Heizkörpernischen zugeschnitten und sie provisorisch in die Nischen reingestellt. Zu dem Zweck musste in der Wohnküche natürlich alles soweit zur Seite geräumt werden, dass die Nischen freilagen, was das Baustellenfeeling jetzt endgültig perfektioniert. Es blieb übrigens genau eine Platte übrig, die im Flur weiterhin den Zugang zu den anderen Zimmern erschwert.

Zum Abendessen gab es Gazpacho, die ich mittags schon vorbereitet hatte, am Abend war sie gut gekühlt und durchgezogen. Kalte Suppe hat den Vorteil, dass ich dafür keinerlei Herd- oder Backofen brauche, auch nicht in der improvisierten Ersatzfunktion, die derzeit ja das einzige ist, was überhaupt möglich wäre - wenn die Küche aktuell nicht komplett unbrauchbar wäre, dafür ist die Heizkörpernische der Küche aber grade ganz wunderbar freigeräumt
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Sonntag, 17. April 2022
Flur fertig
K hat heute wirklich durchgepowert und jetzt ist der Flur so weit fertig, dass ich endlich Bilder zeigen kann.
Am Vormittag sind wir erst noch zum Onkel gefahren, weil wir ja mit seiner Säge nicht klarkamen. Es stellte sich heraus, dass der Onkel auch vergessen hat, wie man bei dem guten Stück ein Sägeblatt wechselt. Also hat K mal eine Probesägung mit dem groben Sägeblatt gemacht und beschlossen, dass das dann wohl auch funktionieren wird, die feineren Stellen wurden von Hand mit Sandpapier nachgeschliffen und so hat er den ganzen Tag gemessen, gesägt, geschliffen, gebohrt und geschraubt

und jetzt sind endlich alle Fußleisten angebracht und K ist zufrieden mit seinem Werk.

Zum Vergleich:
So sah der mittlere Flur Ende März noch aus:


das hier war der Stand als die Türen eingesetzt waren:


und so sieht es heute aus:



Den langen Zwischenflur hatten wir ja schon Ende Oktober tapeziert, das sah damals so aus:


Das Bunte wurde nun eingegraut und insgesamt alles ein wenig mehr aufgeräumt, so sieht es jetzt aus:


Die Tür am Ende des Ganges führt in die Wohnküche, hier haben wir eine Glasscheibe in die Mitte einsetzen lassen, was den Gang insgesamt noch heller und freundlicher macht. Links daneben wurde die schäbbige Falttür in mein Bastelzimmer jetzt auch ersetzt durch eine richtige Tür, wenn schon vornehm dann auch konsequent.


Die nächste große Renovierungsaufgabe wird die Wohnküche sein, hier fliegt die Farbe auch raus und wir verlegen einen neuen Fußboden und kleben neue Tapeten, die Küche möchte ich teilerneuern und umbauen und die Stühle neu beziehen lassen.
Auf alle Fälle sorge ich dafür, dass K nicht langweilig wird :-)

Das Osterfeuer habe ich vom Garten aus fotografiert

nachdem mich der Geruch aufgescheucht hatte und mich hastig alle Fenster fest verschließen ließ.
Es roch mindestens so übel wie der graue Qualm es vermuten ließ
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Sonntag, 14. November 2021
Pläne
Heute Morgen waren wir beide schon relativ früh wach. Ich wurde wach, weil K aufstand und zur Toilette ging und natürlich meldete sich bei mir dann auch schnell ein dringendes Bedürfnis.
Weil K seine Toilettensitzungen als Entspannungsübungen nutzt (oder auch nur, weil er dort so gut ungestört auf dem Handy daddeln kann), weil ich auf alle Fälle wusste, dass mein Blasendruck und Ks Sitzungsdauer nicht kompatibel sind, stand ich auf, hüpfte mit verschränkten Beinen bis zum Gästeklo und machte mal wieder einen Strich auf meiner virtuellen Wohnklo-Liste.
Im neuen Haus werde ich ganz sicher darauf bestehen, dass in dem Bad neben unserem Schlafzimmer zwei Toiletten eingebaut werden, denn dort ist das Gästeklo noch viel weiter weg als hier und laut meiner virtuellen Strichliste kann ich problemlos nachweisen, dass die Klo Doppelnutzung ein Dauerthema ist, weil K so ein begeisterter und ausdauernder Klositzer ist und ich es grundsätzlich supereilig habe, wenn ich muss.

Danach lagen wir beide noch ein wenig im Bett und lasen Internet auf dem iPad. Ich grinste mal wieder über die seltsamen Werbealgorhythmen und die noch seltsamere Programmierung der eingeblendeten Anzeigen.
Ob es daran liegt, dass ich neulich nach Sauna gegoogelt habe, ich weiß es nicht, auf alle Fälle werden auf meinem iPad mal wieder bunte Badelatschen angepriesen, die gab es im Sommer schon mal. Das Lustigste an diesen Anzeigen ist aber die Ortsangabe, die dabei steht. Eigentlich versuche ich der gesamten Google-Gruppe das Zugreifen auf meinen Standort so weit es geht zu verbieten, wenn ich dann aber mal Google-Maps benutze, ist das Bemühen natürlich obsolet und selbstverständlich merkt sich dann irgendein Cookie irgendwas und gibt meinen Standort an die Werbeabteilung weiter.
Allerdings ist die geographische Ortung nur so mittelgut und wenn man Borkumern versucht, Dinge zu verkaufen, weil die in Norderney ein Renner sind, dann geht der Schuss komplett nach hinten los, denn Borkum und Norderney sind wie Düsseldorf und Köln.



Immerhin kann ich mir noch vorstellen, wie die auf Norderney gekommen sind. Weshalb sie in der nächsten Anzeige aber was von Stutensee erzählen, das finde ich nur noch skurril. Ich habe das mal gegoogelt und Stutensee gehört zum Landkreis Karlsruhe, das ist nun wirklich deutlich zu weit weg von allem, wo ich mich in den letzten Monaten hätte aufgehalten haben können.
Ehrlich mal, Ihr Werbefuzzis, ein bisschen mehr Mühe erwarte ich schon.

Gegen Mittag fuhren wir zum Flugplatz. Die Segelflieger lagern ihre Flieger grade alle für den Winter ein, weshalb zur leichteren Räumung im Hangar erst mal alle Motorflieger rausgezogen wurden und wir dann die Maschine, mit der wir meistens unterwegs sind, auf die Südseite vom Flugplatz brachten, dort ist das Ein- und Aushallen sowieso viel einfacher und wir haben keinen Stress mit den Segelfliegern. Motorflieger und Segelflieger kommen ungefähr so gut miteinander aus wie Borkumer und Norderneyer.

Am Nachmittag saßen wir dann einige Stunden gemeinsam am Küchentisch und schraubten an den Plänen für das neue Haus rum. Ergebnis: Die Planung geht noch mal zurück zum Architekten, wir haben jede Menge neue Ideen und die Erkenntnis, dass die bisher geplante Küche zu klein ist.



Um die Küche zu vergrößern, haben wir nicht nur diverse Wände, sondern auch den Aufzug und den Essplatz verschoben, allerdings hat K Bedenken, ob sich das technisch auch alles so umsetzen lässt, andererseits ist für mich die Küche der zentrale Raum und irgendeine Lösung muss es da geben.

Nächsten Samstag haben wir einen Termin bei einem Küchenbauer, wir sind beide schon sehr gespannt, was der uns für Lösungen vorschlägt.

Das gemeinsame Brüten über den Plänen, das Abmessen von Strecken und Flächen, die wir dann stets versucht haben, in unserem jetzigen Haus nachzustellen, um ein Gefühl dafür zu bekommen, ob es sich eng anfühlt oder großzügig, das Ausdenken von Alternativen, das Diskutieren über schräge Ideen, das hat alles sehr viel Spaß gemacht und wenn es nach mir geht, könnte ich mich die nächsten zwei Jahre täglich damit beschäftigen. Schade eigentlich, dass dafür nicht genug Zeit bleibt, weil wir alle beide nebenbei noch ein kleines bisschen Büroarbeit zu erledigen haben
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Samstag, 2. Oktober 2021
Zwei Klos
Das wird heute schwer mit einer Tageszusammenfassung, denn es ist jetzt einfach schon arg spät, ich versuche aber mein Bestes.

Bis eben grade war ich noch unterwegs, es war ein anstrengender und langer Tag, wenn auch in Summe positiv.
Die Aufsichtsratssitzung, von der ich mir erhoffte, dass sie wegen weiterer Sitzungen im Anschluss sehr kurz und knapp ausfallen würde, begann mit einer Stunde Verspätung und der Entscheidung der Vorsitzenden, die Folgetermine alle abzusagen.
So waren wir nicht nur spät, sondern auch langwierig damit beschäftigt, was wiederum bedeutete, dass der private Termin, der für 17h im Ostwestfälischen verabredet war, auch erst mit großer Verspätung stattfand, es dauerte heute halt alles.

Wir waren dort mit dem Architekten verabredet, der mittlerweile den Entwurf unseres Hauses schon deutlich detaillierter ausgearbeitet hat, im nächsten Schritt wird er mal vorsichtig beim Bauamt nachfragen, ob so eine Planung überhaupt genehmigungsfähig ist, denn eins ist klar, ein Normalhaus wird das nicht.

K sagt, dieses Haus wird jede Menge Architekturpreise gewinnen und es kann gut sein, dass er damit recht behalten wird, denn es ist unverändert auf dem Weg, etwas sehr Individuelles, gleichzeitig damit aber auch etwas sehr Besonderes zu werden und je mehr Details wir uns erarbeiten, umso besser wird es. Also besser im Sinne von "zu uns passend". Dass es Preise gewinnen kann, wird vor allem daran liegen, dass es so anders ist als andere Einfamilienhäuser und dass der Architekt sich so viel Mühe gibt, auch jedes kleine Detail genau zu beachten und zu überdenken.

Die ursprüngliche Planung sah noch ein Ankleidezimmer vor, dass ich inzwischen wieder aufgegeben habe, weil ich feststellte, dass ich nicht eitel genug bin, um mir nur für Klamotten ein eigenes Zimmer zu halten.

Ich möchte dafür lieber ein Wohnbad. Ein Badezimmer, in dem ich auch Wohnen kann. Keinen sterilen Wellnesstempel, das war das erste, was der Architekt entwarf, sondern ein Zimmer, in dem man sich gerne aufhält und gleichzeitig Körperpflege betreibt.
Wir haben das eine Zeitlang besprochen und der Architekt denkt jetzt noch mal nach.

Ich habe mir inzwischen überlegt, dass ich nicht zwei Waschtische brauche, sondern lieber ein zweites Klo.
In meiner Lebensrealität habe ich seit 14 Jahren zwei Waschbecken im Bad, von denen das eine nie benutzt wird. K benutzt immer nur meines. Er behauptet zwar, ich benutze nur seines, Fakt ist, wir brauchen einfach nur eines, weil, wann und wofür bräuchte man überhaupt zwei? Doch nur, wenn beide gleichzeitig ein Waschbecken benutzen wollen, das kommt bei uns aber fast nie vor, denn wenn ich mir die Hände waschen will, K sich aber grade die Zähne putzt - nun, dann warte ich eben mit dem Händewaschen, ist nicht so schlimm.

Dass wir uns dagegen beide gleichzeitig die Zähne putzen wollen, kommt vielleicht vor, scheitert aber nicht am zweiten Waschbecken, sondern an der zweiten Zahnbürste. Wir haben nämlich nur eine gemeinsame Zahnbürste und deshalb können wir uns nie zu zweit gleichzeitig die Zähne putzen.

Als ich das dem Architekten heute erklärte, hat der mich fassungslos angestarrt und gemeint, das sei nicht mein Ernst. Wir hätten doch sicher jeder eine eigene Zahnbürste und ich musste grinsen, weil mir dann erst auffiel, wie seltsam sich das anhörte, aber es stimmt: Wir haben nur eine Zahnbürste, aber jeder hat sein eigenes Aufsteckteil. Wir haben halt eine elektrische Zahnbürste und das bedeutet, dass immer nur einer das Handstück benutzen kann.

Und genau deshalb brauchen wir keinen zweiten Waschtisch.

Ich hätte aber gerne ein zweites Klo, denn das benutzen wir sehr wohl häufiger mal gleichzeitig.
K hat die typische Männereigenschaft des ewig auf dem Klorumsitzens und am Handyrumdaddeln perfektioniert, ich dagegen muss ab und zu innerhalb von 2 Sekunden von 0 auf 250 dringlichst Pipi.
Ich habe mir schon sehr oft ein zweites Klo in meinem Bad gewünscht. Dann kann K stundenlang dort sitzen und sich entspannen - und ich muss in meiner akuten spontan Verzweiflung nicht quer durchs Haus rasen, um mich auf die Gästetoilette zu retten.

Als ich K sagte, dass ich kein Bad mit zwei Waschtischen haben möchte, sondern lieber mit zwei Klos, musste er kichern, ich meine das aber absolut ernst und ich denke, wir werden das so einplanen
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Donnerstag, 11. März 2021
Die Pläne für das neue Haus werden konkreter
Den Bürotag habe ich heute nach 6 Stunden Arbeit bereits wieder beendet, weil ich mich ständig über irgendwelche nicht oder falsch erledigten Dinge geärgert habe und deshalb beschloss, dass ich keine Lust mehr habe, mich zu ärgern und so fuhr ich kurzerhand nach Hause. Das passte auch gut zu den sonstigen Plänen, die wir noch hatten, denn am Abend hatten wir uns mit dem Architekten verabredet, der uns einen ersten Entwurf für unser neues Haus präsentieren wollte.

Dieser Termin hat dann den gesamten Tag gerettet und ich habe jetzt so gute Laune, dass ich es kaum beschreiben kann. Dem Architekten ist es tatsächlich gelungen, aus all unseren Ideen, Vorstellungen, Wünschen und wirren Phantasien und vor allem mit all unseren "das will ich auf gar keinen Fall"-Verneinungen ein Haus zu konstruieren, was mir (uns) schon jetzt im allerersten Entwurf auf dem Papier so dermaßen gut gefällt, dass ich am liebsten sofort loslegen würde. Mich begeistert das vor allem deshalb so, weil ich seit Jahren aktiv vergeblich nach Häusern Ausschau halte, die mir gefallen und auch in stundenlangen Netzsurfereien bisher hauptsächlich Grundrisse und Musterhäuser als "so will ich das nicht"-Beispiele zusammengetragen habe, so dass sich im Laufe der Zeit das Gefühl bei mir einstellte, dass es das perfekte Haus für mich gar nicht gibt, sondern ich immer mit diversen Kompromissen werde leben müssen. Das stimmte mich vorab schon sorgenvoll, denn ich hasse Kompromisse. Ein Kompromiss bedeutet immer, dass es eben nicht so läuft, wie ich das will und das kann ich im Grunde gar nicht leiden.

Was uns der Architekt da aber heute an Plänen präsentierte, das ist so perfekt und genial, dass ich nicht nur keinen Kompromiss für gar nichts eingehen muss, sondern zusätzlich noch Dinge und Lösungen angereicht bekomme, die mir vorher noch nicht mal als Wunsch eingefallen waren, die aber exakt meinen Wunschnerv treffen. Das ist wirklich das Tollste, was man sich vorstellen kann, wenn einem jemand Dinge so passgenau für den eigenen Geschmack vorschlägt, dass man nur noch glücklich nach Luft japsen kann. Ja, will ich, will ich alles genau so, wie er das jetzt zunächst mal nur grob skizziert hat, aber das wird nachher so unendlich toll, wie ich mir das selber nie hätte vorstellen können.

Als Vorgabe hatte K ein relativ genau skizziertes Raumprogramm entworfen, angelehnt an den Flächen des Hauses hier in Greven, die wir als Vergleichsgrundlage benutzt haben, um uns zu überlegen, welche Räume wir größer, kleiner, gar nicht mehr oder zusätzlich brauchen. Und ich habe versucht, die Abläufe in dem Haus zu beschreiben, wie wollen wir es nutzen, welche Alltagswege braucht es und welche Sondernutzmöglichkeiten wollen wir auch gleich vorab schon mit einplanen. Mein Hauptwunsch war eine große Deele als Mittelpunkt im Eingang. Jeder Besucher soll sich sofort in der Deele schon aufhalten wollen und es gemütlich finden. Hier soll ein großer Tisch stehen, auf dem sich der gesamte Alltagskrempel sammelt, den man regelmäßig anschleppt und erst mal irgendwo ablegt, (fester Vorsatz für das neue Haus: der Esstisch bleibt frei und wird nur zum Essen benutzt, aber nicht als zentraler Kramsammelort), hier trifft man sich für ein gemütliches Pläuschchen zwischendurch und hier fühlt sich jeder eingeladen auch für eine Tasse Kaffee zu bleiben, weil er nicht intim ins Haus eindringen muss, sondern unverbindlich in der Deele sitzen kann.
Eine weitere Vorgabe war eine altersgerechte Nutzung gleich mitzuplanen, also einen Aufzug von Anfang an einzubauen und eine Gästewohnung einzuplanen. Statt zwei Gästezimmern, die wir im Moment haben und immer dann brauchen, wenn mehr als ein Kind zu Besuch kommt, planen wir gleich eine eigene Gästewohnung mit ein, so dass wir später jederzeit die Möglichkeit haben, diese Wohnung auch an eine vielleicht irgendwann notwendige Pflegekraft als Privatwohnung zu vergeben.
Außerdem brauchen wir ein großes gemeinsames Büro- und Bastelzimmer, mein Flügel muss irgendwo Platz finden, einen Kaminofen wollen wir auch haben und dann habe ich eine große Affinität für eine Galerie, hohe Räume, ein offenes Dach und einen Wintergarten. Das alles hatten wir uns ja schon lange vorher überlegt und wenn wir versuchten, all diese Wünsche in einem Haus unterzukriegen, wurde das Haus ein riesengroßer Klotz, ein Monsterhaus sozusagen und genau das war ein ganz wichtiges "auf keinen Fall" Kriterium für mich, auf keinen Fall möchte ich so ein dickes, fettes Protzhaus haben, die finde ich ganz besonders scheußlich. Genau deshalb dachte ich ja, ich werde wohl Kompromisse machen müssen.

Der Architekt jedoch hat einfach eine geniale Lösung gefunden: Wir bauen zwei Häuser, in der Mitte verbunden durch eine Deele, die nach oben offen bleibt und ein eigenes, begrüntes Dach bekommt, in der ersten Etage führt eine Galerie als Übergang über der Deele von einem Haus ins andere und insgesamt haben wir dann zwei angenehm zierliche, elegante Häuser, die wirklich komplett alle Vorgaben, die wir uns so überlegt haben, in sich vereinen.
Diese Idee ist absolut grandios, weil sie zusätzlich ganz viele weitere Vorteile hat, denn man kann die Häuser einzeln leicht drehen, so dass sie jeweils ideal zum Licht und zum Grundstück ausgerichtet sind, neben dem Schlafzimmer und vorm Bad in der ersten Etage ergibt sich die zusätzliche Möglichkeit einer Dachterrasse, ein Bauteil, das ich schon immer viel schöner fand als eine ebenerdige Terrasse im Garten, und ach, es passt einfach alles so prima, dass ich vor lauter Glück hier nur noch im Hopserschritt durchs Haus hüpfe. Das wird toll, das wird wirklich richtig unfassbar toll. So zufrieden wie heute war ich schon lange nicht mehr mit einem Tag
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