Dienstag, 5. Januar 2021
Ein bisschen Schimpfen hält Leib und Seele zusammen
anje, 21:52h
Es gibt ja Leute, die schreiben jeden Tag auf, was schön war.
Das ist psychologisch sicherlich sehr gut und klug und überhaupt generell zu unterstützen, weil das Führen von Glückstagebüchern sowas wie Vitamin C für die Psyche ist, ein Immunbooster sozusagen und weil Selfcare und Achtsamkeit und was weiß ich, welche Begriffe hier noch aufgeführt werden könnten, sowieso schwer im Trend liegen, genau deshalb machen das ja auch viele Leute.
Ich mache das auch, allerdings nicht bewusst und mit Absicht und ohne besondere Selfcare-Achtsamkeitsgedanken, sondern eher so, wie ich auch gerne frisch gepressten Orangensaft trinke, nicht weil er gesund ist, sondern weil er mir gut schmeckt.
Ich freue mich gerne und oft über Dinge, auch über lächerliche, kleine unbedeutende Alltagsdinge, weil es mir Spaß macht, mich zu freuen und weil ich dadurch gute Laune bekomme und gute Laune zu haben, ist eigentlich mein alltime-Lebensziel.
Ich habe ja zwischendurch immer Sorge, ich könnte mir auch mal so einen Depressionserreger einfangen, die familiäre Disposition dafür ist absolut gegeben und deshalb istviel Vitamin C zu trinken aktiv Glückstagebuch zu führen sicherlich eine sinnvolle Vorbeugemaßnahme, aber wenn ich das dann in echt probiere, komme ich mir so schrecklich albern vor. Ich bin einfach kein Typ für dieses achtsame Selfcare-Geschwurbel, und wenn man sich bei diesen Übungen nicht wohlfühlt, dann nutzen sie auch nichts, weil, oberstes Prinzip aller Selfcare-Aktivitäten: Nichts erzwingen.
Das habe ich mir grade ausgedacht, weil ich tatsächlich überhaupt keine Ahnung habe, was es da noch für Übungen geben könnte und wie der ganze Hokuspokus überhaupt funktioniert, für mich ist dieser gesamte sphärische Küchenpsychokram im wesentlichen Spökenkiekerei, ich steh einfach mehr auf was Handfestes, und "nichts erzwingen" klingt genau nach dem Klingklong, mit dem so anthroposophische Heilpraktiker für Psychogedöns* sich das Wohlwollen ihrer Kundinnen erkaufen.
*die gibt es übrigens in echt, Heilpraktiker für Psychotherapie, ich habe mal eine kennengelernt und die war fest überzeugt, dass sie mehr bewirken kann als jeder Psychiater-Arzt, weil ihre Ausbildung fast die gleiche ist, sie aber viel motivierter ist. Über 8 Monate, ja, in Worten: acht Monate, ging dieser Ganztagslehrgang und sie musste mindestens so viel lernen, wie ein Medizinstudent für sein Staatsexamen. Das waren genau ihre Worte. Bei so viel geballtem Wissen bin ich dann schnell raus und ziehe mich zurück, mich überfordert das.
Ich führe also kein Glückstagebuch, ich freu mich einfach dann, wenn mir danach ist, das ist auch schön.
Statt Vitamin C als Vorbeugung hilft bei einer heraufziehenden Grippe aber manchmal auch ein heißes Bad, in dem man die eigene Körpertemperatur soweit heraufsetzt, dass die grade erst geborenen Krankheitserreger davon in die Knie gehen und der Körper sie einfach wieder ausschwitzen kann. (Und nein, ich möchte hier keine detaillierte medizinische Belehrung, ich stelle mir das einfach so vor, denn bei mir helfen heiße Bäder.)
So ein heißes Bad ist für einen angegriffenen Körper gleichzeitig schrecklich und schön und ich habe mir überlegt, dass die Alternative auf der Psycho-Seite ein lautes Schimpfen über Schwachköpfe sein könnte. Schwachköpfe ist jetzt meine verallgemeinernde Bezeichnung für Menschen, die einem im Alltag begegnen, die aber ganz offensichtlich eine Schwäche im Kopf haben, weil sie entweder über ihr eigenes Blödsinns-Verhalten nicht nachdenken oder, noch schlimmer, wenn sie es tun, gerne öffentlich demonstrieren, dass sie Arschlöcher sind.
Über Schwachköpfe zu schimpfen ist auch gleichzeitig schrecklich und schön. Einerseits ist es schrecklich, dass es überhaupt solche Leute gibt und dass man denen auch noch selber begegnet, andererseits ist es aber auch schön, wenn man sich mal so richtig Luft machen kann.
Und weil der erste Tag im Büro nach einem wunderbaren Urlaub immer von leichten Deprifahnen umflort ist, ist mir heute nach schimpfen.
Und zwar über Menschen, die einen fremde- Mülltonnen-Fetisch haben.
Scheint bei mir im Januar ein normales Aufregerthema zu sein, ich sehe grade, dass ich vor einem Jahr schon mal darüber geschimpft habe.
Aber heute habe ich mich echt gefragt, was bei solchen Leuten eigentlich im Kopf vorgeht und welche seltsamen Verknotungen sie dazu bringen, dass sie sich verhalten, wie sie sich verhalten.
Wir haben nämlich seit allerneuestem eine neue Mülltonne, eine blaue, für Papier. Bisher wurde Papier in Säcken abgeholt, seit ganz neu gibt es auch für Papier eine Tonne. Die war kurz vor Weihnachten ausgeliefert worden, quietscheneu und sauber und ich habe sie gestern randvoll mit (sauberem) Papiermüll an die Straße gestellt.
Als ich sie heute morgen wieder reinholen wollte, habe ich sie aufgeklappt, um zu kontrollieren, ob sie auch wirklich geleert wurde und bin erstmal zwei Schritte rückwärts gesprungen. Irgendein Vollschwachkopf hatte seinen Aschenbecher in die geleerte Papiertonne geschüttet und als Exraucher reagiere ich bis heute schon auf Zigarettenqualm höchst empfindlich, bei Aschenbechergestank hört bei mir der Spaß endgültig auf.
Aber unabhängig davon, dass ich mit Zigarettengestank ein ganz persönliches Problem habe - was bringt jemanden dazu, in eine (fremde) Papiertonne seinen Aschenbecher zu entleeren? Ich meine, das ist doch einfach nur primitivstes Arschlochverhalten und warum benimmt sich jemand so? Mir fehlt da jede Erklärung.
Aber ich bastele jetzt intensiv an einer Lösung, wie ich den Mülltonnenrowdie erwischen kann, da geht doch bestimmt was mit einer Kamera
…..
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Das ist psychologisch sicherlich sehr gut und klug und überhaupt generell zu unterstützen, weil das Führen von Glückstagebüchern sowas wie Vitamin C für die Psyche ist, ein Immunbooster sozusagen und weil Selfcare und Achtsamkeit und was weiß ich, welche Begriffe hier noch aufgeführt werden könnten, sowieso schwer im Trend liegen, genau deshalb machen das ja auch viele Leute.
Ich mache das auch, allerdings nicht bewusst und mit Absicht und ohne besondere Selfcare-Achtsamkeitsgedanken, sondern eher so, wie ich auch gerne frisch gepressten Orangensaft trinke, nicht weil er gesund ist, sondern weil er mir gut schmeckt.
Ich freue mich gerne und oft über Dinge, auch über lächerliche, kleine unbedeutende Alltagsdinge, weil es mir Spaß macht, mich zu freuen und weil ich dadurch gute Laune bekomme und gute Laune zu haben, ist eigentlich mein alltime-Lebensziel.
Ich habe ja zwischendurch immer Sorge, ich könnte mir auch mal so einen Depressionserreger einfangen, die familiäre Disposition dafür ist absolut gegeben und deshalb ist
Das habe ich mir grade ausgedacht, weil ich tatsächlich überhaupt keine Ahnung habe, was es da noch für Übungen geben könnte und wie der ganze Hokuspokus überhaupt funktioniert, für mich ist dieser gesamte sphärische Küchenpsychokram im wesentlichen Spökenkiekerei, ich steh einfach mehr auf was Handfestes, und "nichts erzwingen" klingt genau nach dem Klingklong, mit dem so anthroposophische Heilpraktiker für Psychogedöns* sich das Wohlwollen ihrer Kundinnen erkaufen.
*die gibt es übrigens in echt, Heilpraktiker für Psychotherapie, ich habe mal eine kennengelernt und die war fest überzeugt, dass sie mehr bewirken kann als jeder Psychiater-Arzt, weil ihre Ausbildung fast die gleiche ist, sie aber viel motivierter ist. Über 8 Monate, ja, in Worten: acht Monate, ging dieser Ganztagslehrgang und sie musste mindestens so viel lernen, wie ein Medizinstudent für sein Staatsexamen. Das waren genau ihre Worte. Bei so viel geballtem Wissen bin ich dann schnell raus und ziehe mich zurück, mich überfordert das.
Ich führe also kein Glückstagebuch, ich freu mich einfach dann, wenn mir danach ist, das ist auch schön.
Statt Vitamin C als Vorbeugung hilft bei einer heraufziehenden Grippe aber manchmal auch ein heißes Bad, in dem man die eigene Körpertemperatur soweit heraufsetzt, dass die grade erst geborenen Krankheitserreger davon in die Knie gehen und der Körper sie einfach wieder ausschwitzen kann. (Und nein, ich möchte hier keine detaillierte medizinische Belehrung, ich stelle mir das einfach so vor, denn bei mir helfen heiße Bäder.)
So ein heißes Bad ist für einen angegriffenen Körper gleichzeitig schrecklich und schön und ich habe mir überlegt, dass die Alternative auf der Psycho-Seite ein lautes Schimpfen über Schwachköpfe sein könnte. Schwachköpfe ist jetzt meine verallgemeinernde Bezeichnung für Menschen, die einem im Alltag begegnen, die aber ganz offensichtlich eine Schwäche im Kopf haben, weil sie entweder über ihr eigenes Blödsinns-Verhalten nicht nachdenken oder, noch schlimmer, wenn sie es tun, gerne öffentlich demonstrieren, dass sie Arschlöcher sind.
Über Schwachköpfe zu schimpfen ist auch gleichzeitig schrecklich und schön. Einerseits ist es schrecklich, dass es überhaupt solche Leute gibt und dass man denen auch noch selber begegnet, andererseits ist es aber auch schön, wenn man sich mal so richtig Luft machen kann.
Und weil der erste Tag im Büro nach einem wunderbaren Urlaub immer von leichten Deprifahnen umflort ist, ist mir heute nach schimpfen.
Und zwar über Menschen, die einen fremde- Mülltonnen-Fetisch haben.
Scheint bei mir im Januar ein normales Aufregerthema zu sein, ich sehe grade, dass ich vor einem Jahr schon mal darüber geschimpft habe.
Aber heute habe ich mich echt gefragt, was bei solchen Leuten eigentlich im Kopf vorgeht und welche seltsamen Verknotungen sie dazu bringen, dass sie sich verhalten, wie sie sich verhalten.
Wir haben nämlich seit allerneuestem eine neue Mülltonne, eine blaue, für Papier. Bisher wurde Papier in Säcken abgeholt, seit ganz neu gibt es auch für Papier eine Tonne. Die war kurz vor Weihnachten ausgeliefert worden, quietscheneu und sauber und ich habe sie gestern randvoll mit (sauberem) Papiermüll an die Straße gestellt.
Als ich sie heute morgen wieder reinholen wollte, habe ich sie aufgeklappt, um zu kontrollieren, ob sie auch wirklich geleert wurde und bin erstmal zwei Schritte rückwärts gesprungen. Irgendein Vollschwachkopf hatte seinen Aschenbecher in die geleerte Papiertonne geschüttet und als Exraucher reagiere ich bis heute schon auf Zigarettenqualm höchst empfindlich, bei Aschenbechergestank hört bei mir der Spaß endgültig auf.
Aber unabhängig davon, dass ich mit Zigarettengestank ein ganz persönliches Problem habe - was bringt jemanden dazu, in eine (fremde) Papiertonne seinen Aschenbecher zu entleeren? Ich meine, das ist doch einfach nur primitivstes Arschlochverhalten und warum benimmt sich jemand so? Mir fehlt da jede Erklärung.
Aber ich bastele jetzt intensiv an einer Lösung, wie ich den Mülltonnenrowdie erwischen kann, da geht doch bestimmt was mit einer Kamera
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