anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 6. Januar 2020
Künstlicher Weihnachtbaum und wiederverwendbare Zewatücher
Ich habe da übrigens noch einen Nachtrag zu vorgestern, weil wir da den Weihnachtsbaum abgeschmückt und abgebaut haben und ich jetzt dokumentieren kann, dass auch künstliche Weihnachtsbäume immer weiter wachsen je älter sie werden.

Als ich ihn gekauft habe (vor ca. 10 Jahren) passte er komplett in den Karton, in dem er immer noch während des Jahres auf dem Dachboden aufbewahrt wird, allerdings passte er vor 10 Jahren noch so komplett in den Karton, dass sogar der Deckel zuging.
Das ist mittlerweile komplett undenkbar, im Gegenteil, die komplette Spitze (auf dem Foto hinter dem Karton, liegt noch auf dem Sofa) findet schon keinen Platz mehr in dem Karton, auch wenn man den Deckel offenstehen lässt.

Insgesamt kann ich aber nach 10 Jahren künstlicher Tannenbaum mit viel Überzeugung und mindestens gleichvielen Ausrufezeichen feststellen, dass sich der Kauf dieses Weihnachtsbaumes nicht nur gelohnt hat, sondern eine der besten Ideen überhaupt war.

Der echte Baum hat uns noch bei keinem Weihnachtfest seitdem gefehlt, und ich wage zu behaupten, das gilt für alle, auch für die Kinder. Im Gegenteil, wir haben uns jedes Jahr aufs neue gefreut, wie einfach, problemlos und praktisch so ein künstlicher Baum ist. Niemand muss sich vor dem Fest hetzen und bei unwirtlichem Wetter in der Regel viel zu große Nordmanntannen durch die Gegend schleppen, die zudem sinnlos vorher getötet wurden, nur weil Menschen meinen, sie bräuchten für 14 Tage eine echte Tanne als Deko.
Und niemand braucht sich nach dem Fest damit zu beschäftigen, wie man den abgehalfterten Baum wieder los wird.
So ein echter Baum ist schon ganz schön anstrengend.

Optisch ist der künstliche Baum von einem echten Baum sowieso nur bei genauem Hinsehen zu unterscheiden. Der ganze Heckmeck zu dieser Tradition findet eh ausschließlich im Kopf statt.

Praktisch ist aus meiner Sicht auch die Tatsache, dass der künstliche Baum gleich fertig beleuchtet daher kommt. Bis zur Anschaffung dieses Exemplars hatten wir nicht nur grundsätzliche echte (und in der Regel viel zu große) Tannenbäume, wir hatten auch immer echte Kerzen, die an den echten Tannenbaum gesteckt wurden, weil, wennschondennschon.
Die echten Kerzen und alle damit verbundenen Dramen sind seit Benutzung des künstlichen Baumes natürlich ebenfalls verschwunden, und auch, wenn es jedes Jahr lustige Geschichten von dramatischen Beinahe-Katastrophen gab, ich vermisse da nix.
Wir hatten ja viele Jahre nicht nur kleine Kinder mit echtem Weihnachtsbaum und echten Kerzen, wir hatten auch eine lange Zeit einen eifrig schwanzwedelnden Neufundländerhund und zwei Katzen (Lieblingshobby: Neufundländerhund scheuchen) zusammen mit drei kleinen Kindern und dem echten Weihnachtsbaum und den echten Kerzen. Eigentlich braucht man nach Erwähnung der Rahmenbedingungen die Trillionen Beinahe-Katastrophen gar nicht mehr zu beschreiben, kann sich jeder sehr realitätsnah selber vorstellen. (Erwähnte ich schon, dass wir einige Jahre in einer alten Gründerzeitvilla lebten, die im Wesentlichen innen aus Holz bestand? In solche Villen mit einer Deckenhöhe von 3,50m passen sehr große Nordmanntannen rein, an denen sehr viele echte Kerzen brennen, da lohnen sich die Beinahe-Katastrophen richtig.)

Nachdem ich 2008 mein altes Leben hinter mir gelassen hatte, habe ich dann 2009 auch knallhart die letzte überlieferte Weihnachtstradition abgeschafft und den echten Baum mit den echten Kerzen durch einen künstlichen Baum mit künstlichen Lichtlein ersetzt - und ich muss sagen: Ich bereue nichts.

Nur dass der Baum jedes Jahr größer wird, das erstaunt mich jedes Jahr aufs neue, aber noch hat er ja jedes Jahr fertig aufgebaut in die Stube gepasst.


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Meine Entdeckung des Tages machte ich heute bei Rossmann:

Die verkaufen wiederverwendbare Zewatücher.
Ich konnte es erst gar nicht glauben, aber auf der Verpackung steht tatsächlich, dass man die Tücher 5-6 mal waschen kann.
Wiederverwendbare Papiertücher erinnern mich ja zwanghaft an beidseitig verwendbares Klopapier: Der Erfolg liegt klar auf der Hand.

Wie bekloppt können Leute eigentlich sein, die so etwas entwickeln und in die Serienproduktion geben - und vor allem, für wie blöd halten sie eigentlich die Kunden, die so etwas dann kaufen?
Ich meine, wer braucht wiederverwendbare, 5-6 mal waschbare Küchentücher, wenn er einen Spüllappen hat, den er nahezu unbegrenzt oft waschen und vor allem auswaschen kann? Und eine Frage, die mich in diesem Zusammenhang brennend interessiert: näht man die abgerissenen Tücher nach dem Waschen wieder zusammen, damit man sie wieder ordentlich aufrollen und neu abreißen kann?
Ich stehe in Gedanken immer noch staunend vor diesem Produkt
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