anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 16. Januar 2020
Stark begonnen und schwer nachgelassen
Zwischendurch gibt es dann immer mal so Tage, die möchte man gar nicht weiter erwähnen, sie fallen vor allem durch erhöhte Antriebslosigkeit und keine Lust zu gar nix auf.
So ein Tag war heute, obwohl er zunächst gut startete.

Ich hatte mir einen Notfalltermin beim Augenarzt geben lassen,weil die Augen seit ungefähr einer Woche jeden Tag mehr brennen und jucken und sich eben überhaupt nicht mehr gut anfühlen und meine Eigenbehandlung (abends mit einer stark verdünnten Teebaumöllösung auswischen und nicht schminken) bisher keine Verbesserung gebracht hat.
Notfalltermin bedeutet: Kommen Sie zwischen 8h-10h und bringen Sie Zeit mit.

Ich hatte also im Büro Bescheid gegeben, dass ich noch deutlich viel später als sonst erst kommen werde und machte mich so gegen 8.30h auf den Weg zum Augenarzt, der hier in Greven in der Fußgängerzone seine Praxis hat.
Fußgängerzone heißt: Ich musste ein Stück laufen und das gefiel mir erstaunlich gut, weil so tolles Wetter war. Winter mit 13°C gefällt mir sehr, wenn's nach mir geht, kann es so bleiben.
Grundsätzlich finde ich zwar Hitze schlimmer als Kälte, aber kälter als 13°C finde ich auch nicht notwendig. Das, was im Winter an Kälte fehlt, kann dann im Sommer auch gerne an Wärme fehlen, wenn ich da was zu sagen hätte.

Und heute Vormittag waren nicht nur die Temperaturen sehr angenehm, es schien dazu auch die Sonne und es wehte ein kleiner Wind, der mich am Hals kitzelte, weil sich ein paar Strähnen aus meinem Dutt gelöst hatten und ich außerdem mit offenem Mantel unterwegs war. In der Fußgängerzone war Wochenmarkt, es herrschte eine spürbar gute Laune Stimmung bei allen Menschen, denen ich draußen begegnete. Auf dem kurzen Weg nur einmal quer über den Marktplatz wurde ich von drei Leuten gegrüßt, die ich alle nicht kannte und die ganz sicher auch mich nicht kannten, weil, woher?, aber es war so eine fröhliche gute Laune Stimmung, dass jeder das Bedürfnis hatte, seine gute Laune dringend auch mit anderen teilen zu wollen, Glück wird schließlich mehr, wenn man es teilt - so eine Stimmung war das und das führte dazu, dass sich die Leute heute alle untereinander grüßten. Man muss bedenken: Hier ist Westfalen, da fällt so etwas gleich viermal so sehr auf.

Der Augenarzt diagnostizierte dann eine schwere Lidrandentzündung, die eventuell auch schon chronisch ist (weil meine Augen schon ganz lange jucken und brennen, bisher war es aber nicht so schlimm wie die letzten Tage), ich habe jetzt absolutes Schminkverbot und soll es mal mit einer Mischung aus Cortison und Antibiotika probieren, das sollte das Akutstadium lindern, aber ganz weg wird es wohl nicht mehr gehen.

So ist das jetzt, schon schlimm genug, dass man im Alter nicht unbedingt hübscher wird, jetzt auch noch komplett jede Schminke weglassen, (noch nicht mal eincremen ist erlaubt), das macht das Altsein wirklich nicht angenehmer.

Gegen 11h war ich im Büro - und konnte beobachten wie innerhalb kurzer Zeit die Luft aus dem Tag verschwand. Der Tag samt meiner guten Laune sank in sich zusammen wie ein angepiekster Luftballon und lag mir schon gegen Mittag schwer auf dem Gemüt.

Ich habe mich dann irgendwie durch den Nachmittag gequält, die Wirtschaftsprüfer sind da und wir klären grade die Rahmenbedingungen der Prüfung, da sähe es komisch aus, wenn ich einfach wieder nach Hause fahre mit der Begründung: "Ich habe heute keine Lust mehr." Aber besser wäre es gewesen, denn eine vorzeigbare Produktivleistung habe ich eh nicht hinbekommen, ich habe mich dann darauf beschränkt, einfach anwesend zu sein, einen guten Eindruck zu machen und mein Outlook zu archivieren, sowas dauert auch schon mal gerne zwei Stunden.

Als ich nach Hause kam, wartete hier ein Stapel Post, Krankenkassenabrechnungen vom Vater, im Wesentlichen alle verkehrt, aber ich brauchte erst mal zwei Stunden, bis ich genau sagen konnte, wo die Fehler stecken. Morgen muss ich das dann der Krankenkasse erklären, das wird dann noch mal ein Spaß. In dem Zusammenhang habe ich jetzt auch die Buchhaltung für den Vater auf Vordermann gebracht, wenn man skurrile Krankenkassenerstattungen kontrollieren will, bleibt einem da wenig anderes übrig.
Das ist alles ziemlich öde, aber immerhin ist es jetzt getan.

Und morgen lasse ich den tag andersrum laufen, der startet erst schlecht und wird dann immer besser. Ich werde morgen mal mit Haare waschen anfangen, eine wunderbare Idee für einen schlechten Tagesanfang
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