anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Donnerstag, 13. September 2018
Alles ätzend
Grundsätzlich jammere ich ja gerne, ich denke immer, wenn man sich selber mal so richtig leid tut und das dann auch noch lautstark beklagt, dann geht es gleich wieder besser. Klappt aber nur, wenn wenn man sich in seinem Elend auch wirklich leid tut.
Aktuell tue ich mir nicht leid, sondern ich bin unendlich genervt von mir selber. So ein blöder Gipsarm ist enorm lästig und nix klappt wie es soll. Der gesamte Computerkram ist umständlich, einhändig tippen ist blöd und mit der Maus komme ich auch nicht klar. Ich habe mir jetzt eine Linkshändermaus gekauft, aber Maus mit links ist halt auch ungewohnt und trotz verbissenen Übens geht es nur langsam voran, es ist alles nervig, nervig, nervig.
Bloggen ist natürlich auch kompliziert, weil Tippen und so, und außerdem bin ich müde.
So unendlich müde wie schon lange nicht mehr.
Ich glaube, ich gehe jetzt erst mal schlafen
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(Abgelegt in anjeklagt und bisher 707 x anjeklickt)

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Ich bin Rechtshänder. Zu Hause bediene ich die Maus von jeher nur mit links. Irgendwann hatte ich halt Lust dazu, es war wohl so Ausgleich von der Arbeit.
Die Eingewöhnung war vielleicht ein bisschen komisch, aber es macht so einen Spaß, die Gehirnhälften neu zu verdrahten, dass ich ohne dann etwas vermissen würde.

Als sich bei meiner seitenneutralen obszön teuren Microsoftmaus das Gummi am Rädchen aufdröselte, habe ich eine no name mit seitlichen Tasten (und undröselbarem Hartplastikrad) gekauft. Top Teil. Ich hatte versucht, den Verkaufsfuzzi bei Mediamarkt o.ä. zu bestechen, damit er eine Linkshändermaus mit Seitentasten auftut. No way. Mittlerweile sind von der Rechtshändermaus meine linken kleinen Finger alle flexibel wie Daumen. :-) Mit rechts mache ich zu Hause am Rechner gar nichts mehr, außer in der Nase bohren und manchmal tippen.

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d. h., Sie benutzen die Maus je nach Umgebung unterschiedlich? Zu Hause mit links und im Büro mit rechts? Das finde ich eine sehr individuelle Lösung.
Ich hatte schon lange vor, mir die linkshändige Mausbenutzung anzutrainieren, weil ich mich zwischendurch immer mal mit sehr mausklicklastiken Dateibearbeitungen am PC beschäftige und dann wird die rechte Hand/Arm halt sehr belastet, sodass ich denke, dass es sehr sinnvoll ist, die Maus beidhändig benutzen zu können, dann wechselt man einfach die Hand, wenn die eine Seite müde ist, macht die andere weiter. Meine bisherigen Versuche, mir die linkshändige Mausbenutzung anzutrainieren, war allerdings nie von besonderer Ausdauer gekennzeichnet, denn die ersten Tage mit links sind eben tatsächlich mühsam und ohne genügenden Leidensdruck braucht man sehr viel Selbstdisziplin, das durchzuhalten.
Insofern ist das objektiv betrachtet jetzt natürlich eine optimale Gelegenheit, dieses schon lange geplante Vorhaben endlich umzusetzen, eben weil ich nicht mal einfach zwischendurch auf rechts ausweichen kann.
Und natürlich bemerke ich auch die täglichen Fortschritte, ich bin heute mit links schon deutlich sicherer als noch Anfang der Woche. Aber eben immer noch nicht so schnell und so fehlerfrei wie mit rechts und richtig ätzend finde ich vor allem die Fehler, die mir immer wieder passieren, weil ich nicht die Geduld habe, alles so besonders langsam und kontrolliert machen wie es immer noch notwendig wäre.
Dateien zu verschieben zB ist eine echte Herausforderung, weil man dabei sehr viel Unsinn anstellen kann, wenn man nicht ganz präzise mit der Maus trifft.
Erstaunlicherweise fällt mir auch der Doppelklick sehr schwer, vor allem weil ich nie sicher bin, ob mein Doppelklick nicht schnell genug war oder der Computer einfach nur so langsam arbeitet. So passiert es regelmäßig, dass ich den Doppelklick wiederhole und unter Umständen noch mal und noch mal wiederhole, bis ich bemerke, dass sich irgend eine Datei nun viermal geöffnet hat. Wenn ich die Maus in der rechten Hand habe und es passiert nach einem Doppelklick nichts, dann bin ich in der Regel sehr sicher, dass es daran liegt, dass der Computer gerade Schluckauf hat und ich nur etwas warten muss, denn dass ich rechts einen Doppelklick falsch ausführe, das passiert mir so gut wie nie.
In der ersten Gipswoche habe ich mir eine seitenneutrale Funkmaus geliehen und versucht, die mit links zu bedienen. Was mir dabei am meisten schwer fiel Was mir dabei am meisten Probleme bereitete,war der Unterschied zwischen rechter und linker Maustaste, denn ich habe die Maus in der linken Hand automatisch spiegelverkehrt bedienen wollen, aber natürlich waren die Maustasten so nicht angeordnet. Ich habe dann gegoogelt und festgestellt, dass ich zwar die Maustastenbelegung ändern kann, aber nur für alle angeschlossenen Mäuse einheitlich. Da mein Ziel aber eine zweihändige Mausbedienung ist (und ich finde es sinnvoll, zu diesem Zweck auch zwei Mäuse gleichzeitig anzuschließen, eben eine für die rechte und eine für die linke Hand), ist eine grundsätzliche Änderung der Maustasten nicht sinnvoll, denn dann wären sie ja auf der rechten Maus auch vertauscht.
Deshalb habe ich jetzt eine Linkshändermaus gekauft, bei der sind die rechte und linke Maustaste gleich mausseitig andersherum programmiert, damit ist jetzt alles wesentlicher einfacher.
Ich denke, wenn ich jetzt noch zwei Wochen länger intensiv mit der linken Maus weiter über, bin ich anschließend meinem Ziel der beidhändigen Mausbenutzung sehr viel näher gekommen, aber bis dahin ist der Weg halt nervig.

 
Als ich
mir damals das rechte Handgelenk beim Sturz auf der Rollschuhbahn gebrochen hatte, kaufte ich mir mein erstes Diktiergerät. Statt täglich 10 Seiten Übersetzungen tippen konnte ich bald 20 diktieren. Weiterhin alles Gute!

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Mit Sprachsteuerung habe ich ja schon immer viel gearbeitet und sehr häufig diktiere ich auch Blogbeiträge einfach über Siri und tippe gar nicht mehr. Nur leider ist die Spracherkennung des iPhones sehr von der Güte der vorhandenen Internetverbindung abhängig, bei 3G kann ich es komplett vergessen.
Außerdem sind in dem diktierten Text auch immer wieder originelle Stilblüten, so dass ich auch diktierten Text noch sehr gründlich mit Maus und Tastatur nacharbeiten muss.

Da ich ja trotz AU im Büro erscheine, habe ich meinem Arbeitgeber erklärt, dass er mir für das gesparte Gehalt wenigstens alle denkbaren, technischen Hilfsmittel kaufen könnte und das bedeutet wiederum, dass ich nicht nur problemlos die Linkshändermaus bekommen habe, sondern auch seit neuestem das Diktierprogramm Dragon einsetzen kann. Im direkten Vergleich ist Dragon der Spracherkennung von Siri tatsächlich deutlich überlegen, allerdings habe ich noch keine mobile App, sondern nur die PC Variante, und auch hier ist immer noch eine Menge Korrektur über die Tastatur/mit der Maus erforderlich.
Im Moment bin ich noch damit beschäftigt, das Programm (und mich im Umgang mit dem Programm) zu trainieren, es hat einige seltsame Software Macken und ich muss mir noch ein vernünftiges Mikrofon besorgen, aber auch das wird sicherlich demnächst gut funktionieren. Ich denke, wenn der Arm wieder geheilt ist, habe ich sehr viel mehr Arbeitskomfort :-)