Sonntag, 2. September 2018
Fast noch ein Joker
anje, 01:07h
Diesmal für schlechte Laune. Ich habe gerade im Moment derart schlechte Laune, dass ich vor lauter Grummelei nicht in der Lage bin, irgendetwas Vernünftiges zu schreiben.
Ich habe nämlich Hunger, ich habe derart viel Hunger, dass ich vor lauter Hunger mittlerweile schon gar keine Lust mehr habe, irgendetwas zu essen, dafür habe ich längst viel zu schlechte Laune.
Ich bin das zwar alles komplett selber schuld, denn ich hätte es ja besser vorhersehen können, ändert aber nichts an dieser ganz üblen hangry Laune, denn zu spät ist zu spät.
Ich klammere mich ja immer noch an diese Intervallfastenidee, hartnäckig versuche ich das beizubehalten, obwohl ich zugeben muss, dass der Erfolg exakt gleich Null ist. Seit April habe ich ein Kilo abgenommen, das ist derart lächerlich, dass es man es gar nicht ernst nehmen kann. Trotzdem behalte ich im Wesentlichen die Intervalle bei, das bedeutet, ich versuche in der Regel erst nach 16:00 Uhr etwas zu essen. Für mich hat das den Vorteil, dass ich mir selber nicht vorwerfen muss, ich sei verfressen. Wenn man tatsächlich nur einmal am Tag etwas isst, ist schon aus praktischen Gründen die Gesamtmenge an Kalorien, die man aufnimmt deutlich kleiner als wenn man den ganzen Tag über immer wieder mal eine Kleinigkeit isst.
Weshalb ich trotzdem nicht abnehme, weiß ich nicht, aber immerhin nehme ich ja auch nicht zu. Vielleicht sollte ich das schon als Erfolg werten.
Wie auch immer, meine Diätmethode kollidiert mit Ks Diätvorstellungen, der auch abnehmen möchte, aber insgeheim meint, das ginge am besten, wenn er nach 18:00 Uhr nichts mehr isst. Ihm haben verschiedene Leute erzählt, dass sie mit dieser Methode sehr viel und sehr gründlich abgenommen haben und seitdem ist das in seinem Kopf drin.
Sein Problem dabei ist, dass er sich dann selber oder auswärtig verpflegen muss, denn ich koche ja immer erst nach 18:00 Uhr.
Nur heute, heute klappt seine Methode eindeutig besser, denn er hatte schon während des Tages etwas gegessen, als wir gegen 17:00 Uhr beschlossen, noch mal zu einem längeren Überlandausflug aufzubrechen, weil er das Grab seiner Eltern auf Vordermann bringen wollte.
Wenn ich so klug gewesen wäre, mir wenigstens eine Thermoskanne mit Tee und vielleicht zwei Scheiben trockenes Brot mitzunehmen, dann wäre alles gut gewesen. Habe ich aber nicht dran gedacht.
Nach der Friedhofsaktion sind wir dann noch einkaufen gegangen, weil ich sozusagen kein Gemüse mehr im Haus hatte und auch andere Vorräte auffüllen wollte.
Um 19:00 Uhr merkte ich, wie der Hunger in mir hoch kroch, um 20:00 Uhr habe ich gesagt, dass ich gerne irgendwo einfach nur eine Portion Pommes Frites essen möchte, um 21:00 Uhr kamen wir dann endlich bei einer Pommes Frites Bude, die aber gerade schloss.
K erzählte mir die ganze Zeit, er hätte gar kein Problem, ihm wäre alles recht, er würde sich komplett nach mir richten, und meine schlechte Laune explodierte.
Das kann ich ja mal besonders gut leiden, wenn ich vor lauter Hunger und Unterzuckerung kaum noch laufen kann und neben mir dann jemand auf überlegene Diät-Souveränität macht und meint, er müsse gar nichts essen. Die Sache eskalierte also fröhlich vor sich hin, ich war längst nicht mehr in der Lage, präzise zu sagen, was ich überhaupt will, ich fand alles nur noch Scheiße.
Letztendlich sind wir nachher einfach nur noch nach Hause gefahren, unterwegs haben wir zwar einen Zwischenstopp bei McDonald’s gemacht, der meine schlechte Laune aber nur noch potenzierte, denn erstens war es ein deutsches McDonald’s, die ich schon immer schrecklich fand, ich mag nur die holländischen, und zweitens war dieser Laden derart voll und überlaufen, dass es kaum zu ertragen war. Ich habe also missgelaunt die bunten Tafeln angestarrt und überlegt, was ich davon bestellen könnte und dachte, das einfachste ist, ich bestelle einfach das gleiche wie K. Aber der wollte ja nicht zu bestellen, der meinte, er bräuchte nichts. Also habe ich das gleiche bestellt, nämlich auch nichts und wir sind einfach wieder abgefahren. Nicht gut für meinen Hunger und nicht gut für meine Laune.
Als wir gegen 22:00 Uhr endlich zu Hause waren, habe ich mir nur blitzschnell ein paar Röstitaler in die Pfanne gehauen und einen Topf Zaziki geöffnet.
K hatte schon fröhlich zwei Teller gedeckt, er findet es ja immer gut, wenn ich etwas koche, das habe ich ihm dann natürlich gründlich damit verleidet, dass ich ihn darauf hinwies, dass er ja nun wirklich nichts mehr essen wolle und ich deshalb auch nix für ihn gemacht hätte.
Jetzt haben wir wenigstens zu zweit schlechte Laune, ich finde, das ist ausgleichende Gerechtigkeit
.
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Ich habe nämlich Hunger, ich habe derart viel Hunger, dass ich vor lauter Hunger mittlerweile schon gar keine Lust mehr habe, irgendetwas zu essen, dafür habe ich längst viel zu schlechte Laune.
Ich bin das zwar alles komplett selber schuld, denn ich hätte es ja besser vorhersehen können, ändert aber nichts an dieser ganz üblen hangry Laune, denn zu spät ist zu spät.
Ich klammere mich ja immer noch an diese Intervallfastenidee, hartnäckig versuche ich das beizubehalten, obwohl ich zugeben muss, dass der Erfolg exakt gleich Null ist. Seit April habe ich ein Kilo abgenommen, das ist derart lächerlich, dass es man es gar nicht ernst nehmen kann. Trotzdem behalte ich im Wesentlichen die Intervalle bei, das bedeutet, ich versuche in der Regel erst nach 16:00 Uhr etwas zu essen. Für mich hat das den Vorteil, dass ich mir selber nicht vorwerfen muss, ich sei verfressen. Wenn man tatsächlich nur einmal am Tag etwas isst, ist schon aus praktischen Gründen die Gesamtmenge an Kalorien, die man aufnimmt deutlich kleiner als wenn man den ganzen Tag über immer wieder mal eine Kleinigkeit isst.
Weshalb ich trotzdem nicht abnehme, weiß ich nicht, aber immerhin nehme ich ja auch nicht zu. Vielleicht sollte ich das schon als Erfolg werten.
Wie auch immer, meine Diätmethode kollidiert mit Ks Diätvorstellungen, der auch abnehmen möchte, aber insgeheim meint, das ginge am besten, wenn er nach 18:00 Uhr nichts mehr isst. Ihm haben verschiedene Leute erzählt, dass sie mit dieser Methode sehr viel und sehr gründlich abgenommen haben und seitdem ist das in seinem Kopf drin.
Sein Problem dabei ist, dass er sich dann selber oder auswärtig verpflegen muss, denn ich koche ja immer erst nach 18:00 Uhr.
Nur heute, heute klappt seine Methode eindeutig besser, denn er hatte schon während des Tages etwas gegessen, als wir gegen 17:00 Uhr beschlossen, noch mal zu einem längeren Überlandausflug aufzubrechen, weil er das Grab seiner Eltern auf Vordermann bringen wollte.
Wenn ich so klug gewesen wäre, mir wenigstens eine Thermoskanne mit Tee und vielleicht zwei Scheiben trockenes Brot mitzunehmen, dann wäre alles gut gewesen. Habe ich aber nicht dran gedacht.
Nach der Friedhofsaktion sind wir dann noch einkaufen gegangen, weil ich sozusagen kein Gemüse mehr im Haus hatte und auch andere Vorräte auffüllen wollte.
Um 19:00 Uhr merkte ich, wie der Hunger in mir hoch kroch, um 20:00 Uhr habe ich gesagt, dass ich gerne irgendwo einfach nur eine Portion Pommes Frites essen möchte, um 21:00 Uhr kamen wir dann endlich bei einer Pommes Frites Bude, die aber gerade schloss.
K erzählte mir die ganze Zeit, er hätte gar kein Problem, ihm wäre alles recht, er würde sich komplett nach mir richten, und meine schlechte Laune explodierte.
Das kann ich ja mal besonders gut leiden, wenn ich vor lauter Hunger und Unterzuckerung kaum noch laufen kann und neben mir dann jemand auf überlegene Diät-Souveränität macht und meint, er müsse gar nichts essen. Die Sache eskalierte also fröhlich vor sich hin, ich war längst nicht mehr in der Lage, präzise zu sagen, was ich überhaupt will, ich fand alles nur noch Scheiße.
Letztendlich sind wir nachher einfach nur noch nach Hause gefahren, unterwegs haben wir zwar einen Zwischenstopp bei McDonald’s gemacht, der meine schlechte Laune aber nur noch potenzierte, denn erstens war es ein deutsches McDonald’s, die ich schon immer schrecklich fand, ich mag nur die holländischen, und zweitens war dieser Laden derart voll und überlaufen, dass es kaum zu ertragen war. Ich habe also missgelaunt die bunten Tafeln angestarrt und überlegt, was ich davon bestellen könnte und dachte, das einfachste ist, ich bestelle einfach das gleiche wie K. Aber der wollte ja nicht zu bestellen, der meinte, er bräuchte nichts. Also habe ich das gleiche bestellt, nämlich auch nichts und wir sind einfach wieder abgefahren. Nicht gut für meinen Hunger und nicht gut für meine Laune.
Als wir gegen 22:00 Uhr endlich zu Hause waren, habe ich mir nur blitzschnell ein paar Röstitaler in die Pfanne gehauen und einen Topf Zaziki geöffnet.
K hatte schon fröhlich zwei Teller gedeckt, er findet es ja immer gut, wenn ich etwas koche, das habe ich ihm dann natürlich gründlich damit verleidet, dass ich ihn darauf hinwies, dass er ja nun wirklich nichts mehr essen wolle und ich deshalb auch nix für ihn gemacht hätte.
Jetzt haben wir wenigstens zu zweit schlechte Laune, ich finde, das ist ausgleichende Gerechtigkeit
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kjfalf,
Sonntag, 2. September 2018, 12:57
Ich bewundere schon seit vielen Jahren deine exzellente Kommunikations- und Konfliktbewältigungsfähigkeit.
Noch viel erstaunlicher finde ich aber, dass es trotzdem irgendwie in deinem Leben funktioniert.
Noch viel erstaunlicher finde ich aber, dass es trotzdem irgendwie in deinem Leben funktioniert.
anje,
Montag, 3. September 2018, 23:11
Ja, das hat mich zwischendurch auch immer gewundert, aber ich glaube, es liegt an meiner relativen Kompromisslosigkeit, was das Akzeptieren von anderen Menschen in meinem Leben bedeutet.
Ich will damit sagen, dass der Grundtenor in meinem Leben lautet: „Ich kann das alles alleine.“
Und weil ich fest daran glaube, dass ich im Zweifel wirklich alles irgendwie alleine kann, und das auch tatsächlich ja nun oft genug bewiesen habe, habe ich mir eine relative Unabhängigkeit bewahrt, was wiederum bedeutet, dass ich mich nur mit den Menschen arrangieren muss, mit denen ich mich auch arrangieren will, und das wiederum bedeutet, dass ich mit meiner eigenen Kommunikations- und Konfliktbewältigungsstrategie sehr gut klarkomme, denn es muss ja niemand mit mir klarkommen, der nicht mit mir klarkommen möchte.
Grundvoraussetzung für so ein Leben ist allerdings die Tatsache, dass ich wirklich alles alleine kann. An allen Stellen, wo ich auf die Hilfe und Unterstützung von anderen Menschen angewiesen bin, backe ich sehr kleine Brötchen.
Ich will damit sagen, dass der Grundtenor in meinem Leben lautet: „Ich kann das alles alleine.“
Und weil ich fest daran glaube, dass ich im Zweifel wirklich alles irgendwie alleine kann, und das auch tatsächlich ja nun oft genug bewiesen habe, habe ich mir eine relative Unabhängigkeit bewahrt, was wiederum bedeutet, dass ich mich nur mit den Menschen arrangieren muss, mit denen ich mich auch arrangieren will, und das wiederum bedeutet, dass ich mit meiner eigenen Kommunikations- und Konfliktbewältigungsstrategie sehr gut klarkomme, denn es muss ja niemand mit mir klarkommen, der nicht mit mir klarkommen möchte.
Grundvoraussetzung für so ein Leben ist allerdings die Tatsache, dass ich wirklich alles alleine kann. An allen Stellen, wo ich auf die Hilfe und Unterstützung von anderen Menschen angewiesen bin, backe ich sehr kleine Brötchen.