Donnerstag, 4. Februar 2016
Kompetenzbolzen
anje, 01:14h
Heute gab es wieder eine Sitzung mit dem denkwürdigen Herrn Vau. Herr Vau ist von Beruf Steuerberater und leitet eine Einzelpraxis mit einer Angestellten, die Postleitzahl seiner Büroanschrift beginnt mit 5, so dass ich meistens behaupte, er kommt aus Hengarsch, was mir einige Leute, nachdem sie ihn kennengelernt haben, auch glaubten.
Durch seltsame Umstände wurde Herr Vau einer von drei Vorständen einer Stiftung, in der eine große Menge Geld steckt. Durch andere Umstände gehöre ich zum Beraterstab dieser Stiftung. Eigentlich soll ich nur in Punkto Vermögensverwaltung beraten, es ergab sich aber ganz von alleine, dass mir die seltsamen, steuerlichen Vorkommnisse dieser Stiftung bekannt wurden. Da ich das dann nicht unkommentiert stehen lassen konnte, wurde ich im Laufe der Zeit zum steuerlichen Berater des steuerlichen Beraters der Stiftung. D.h. eigentlich zunächst doch wieder nicht, da Herr Vau sich strikt weigerte, von seiner Meinung abzuweichen, so dass die anderen beiden Vorstände nachher kraft ihrer Stimmenmehrheit kurzerhand einem weiteren, dritten Steuerberater das Mandat übertrugen. Der bekommt das meiste inzwischen ganz ordentlich alleine hin, nur ab und zu hat er mal Nachfragebedarf.
Herr Vau ist aber nach wie vor Vorstand und kommt jedes Jahr mit neuen, schrillen Ideen um die Ecke. Letztes Jahr wollte er zum 31.12. alle Wertpapiere verkaufen, um sie am 1.1. dann sofort wieder zurückzukaufen, aber so meinte er, gewaltige Gewinne zum 31.12. erwirtschaften zu können, die er dann in die Rücklagen der Stiftung buchen wollte, da so eine Stiftung ja Rücklagen braucht, um der Inflation zu trotzen. Es war mühsam, ihm das auszureden.
Heute schlug er vor, dass man einen Teil des Kapitals doch auch in Immobilien stecken könnte, er hätte da einen Mandanten, der würde da ganz gewaltige Geschäfte mit machen.
Nun ist es so, dass es gar nicht so einfach ist, mit Immobilien Geld zu verdienen, zumindest nicht so leicht wie mit Aktien. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat da sehr beeindruckende Zahlen zusammengetragen, aber Herr Vau sieht da gar kein Problem, man müsste es nur richtig anfangen.
Von den anwesenden sechs Fachleuten waren sechs gegen Immobilien, Herr Vau findet die Idee aber nachwievor sehr gut
......
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Durch seltsame Umstände wurde Herr Vau einer von drei Vorständen einer Stiftung, in der eine große Menge Geld steckt. Durch andere Umstände gehöre ich zum Beraterstab dieser Stiftung. Eigentlich soll ich nur in Punkto Vermögensverwaltung beraten, es ergab sich aber ganz von alleine, dass mir die seltsamen, steuerlichen Vorkommnisse dieser Stiftung bekannt wurden. Da ich das dann nicht unkommentiert stehen lassen konnte, wurde ich im Laufe der Zeit zum steuerlichen Berater des steuerlichen Beraters der Stiftung. D.h. eigentlich zunächst doch wieder nicht, da Herr Vau sich strikt weigerte, von seiner Meinung abzuweichen, so dass die anderen beiden Vorstände nachher kraft ihrer Stimmenmehrheit kurzerhand einem weiteren, dritten Steuerberater das Mandat übertrugen. Der bekommt das meiste inzwischen ganz ordentlich alleine hin, nur ab und zu hat er mal Nachfragebedarf.
Herr Vau ist aber nach wie vor Vorstand und kommt jedes Jahr mit neuen, schrillen Ideen um die Ecke. Letztes Jahr wollte er zum 31.12. alle Wertpapiere verkaufen, um sie am 1.1. dann sofort wieder zurückzukaufen, aber so meinte er, gewaltige Gewinne zum 31.12. erwirtschaften zu können, die er dann in die Rücklagen der Stiftung buchen wollte, da so eine Stiftung ja Rücklagen braucht, um der Inflation zu trotzen. Es war mühsam, ihm das auszureden.
Heute schlug er vor, dass man einen Teil des Kapitals doch auch in Immobilien stecken könnte, er hätte da einen Mandanten, der würde da ganz gewaltige Geschäfte mit machen.
Nun ist es so, dass es gar nicht so einfach ist, mit Immobilien Geld zu verdienen, zumindest nicht so leicht wie mit Aktien. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung hat da sehr beeindruckende Zahlen zusammengetragen, aber Herr Vau sieht da gar kein Problem, man müsste es nur richtig anfangen.
Von den anwesenden sechs Fachleuten waren sechs gegen Immobilien, Herr Vau findet die Idee aber nachwievor sehr gut
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