anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 26. Januar 2020
Noch 'ne Karte und Finanzamtsfreude
Weil ich gestern das ganze Stempelzeug rausgekramt habe, lag natürlich heute noch alles rum, so schnell bin ich immer nicht mit aufräumen und außerdem hätt' sich die Riesenunordnung doch gar nicht richtig gelohnt, wenn das Gesamtergebnis nur eine Karte ist.
Deshalb heute noch 'ne Karte



komplett anderer Stil, aber auch wieder quadratisch, ich glaube, ich habe grade ein altes Hobby neu entdeckt.
Oder auch nicht, wir werden sehen, auf alle Fälle hat es mir heute noch mal viel Spaß gemacht, mich mit diesen Dingen zu beschäftigen und vor allem habe ich heute aufgeräumt. Nicht die Unordnung von gestern weggeräumt, sondern die Unordnung vom Umzug von vor 12 Jahren etwas verbessert, sprich, ich habe Stempel sortiert und Stifte auf Funktionsfähigkeit überprüft. Bis das alles wieder pikobello ist, braucht es noch eine kleine Ewigkeit, aber immerhin habe ich mich jetzt mal wieder mit diesen Dingen beschäftigt.

Dann war noch eine große Freude in der Post: Ein Steuerbescheid von 2014 für eine von CW's hinterlassenen Firmen. Hier ging es um höhere fünfstellige Steuerbeträge, ich habe mich ewig mit der Steuererklärung gequält, dann hat das Finanzamt geschätzt und vollstreckt (2014-2016), dann habe ich mich aufgerafft, Einspruch eingelegt, eine lange Begründung geschrieben und alle Steuererklärungen fertiggestellt - und danach nichts mehr vom Finanzamt gehört. Weil ich das gesamte Zeug so grässlich fand, habe ich dann aber auch nicht mehr beim Finanzamt nachgehakt, ich hatte ja meinen Teil erledigt.
Dann habe ich 2017 erklärt und abgegeben - keine Reaktion vom Finanzamt.
Kurz vor Weihnachten habe ich dann 2018 fertiggestellt und alle Erklärungen abgegeben, damit habe ich immerhin sichergestellt, dass mir keine Versäumnis vorgeworfen werden kann.
Letzte Woche bekam ich dann einen Anruf vom Finanzamt, das hat sich wohl strukturell in den letzten zwei Jahren mehrfach neu erfunden, es gab viele Sachbearbeiterwechsel und jeder fand ausgerechnet diesen Fall auch nur ganz gruselig und hat ihn so lange geschoben, bis es die nächste Zuständigkeitsrotation gab und er den Fall wieder los war.
Nun ist der Fall aber wieder beim ursprünglichen Sachbearbeiter angekommen, der zu seinem Entsetzen festgestellt hat, dass sich in den letzten zwei Jahren auf Seiten des Finanzamtes nichts bewegt hat, seine alten (viel zu hohen) Schätzungen sind immer noch in der Welt, es liegen aber mittlerweile meine Einsprüche und Erklärungen vor und insgesamt liegt der Ball also auf Seiten des Finanzamtes.
Dieser Sachbearbeiter hat mich also erst mal angerufen und gefragt, wieso ich mich denn die letzten Jahre nicht mehr gemeldet hätte - und ich sagte, ich fände den Fall halt auch grässlich und wäre der Meinung, ich wäre nicht am Zug. Er war etwas verwundert, weil es halt wirklich um einen höheren fünfstelligen Betrag geht, den das Finanzamt erstatten muss und wollte wissen, ob hier denn keiner das Geld braucht, was ich nur mit "naja" beantworten konnte, denn tatsächlich ist es so, dass ich das Geld ganz gut aufgehoben fand, beim Finanzamt, die müssen das nämlich mit 6% verzinsen - und so einen guten Zinssatz kriege ich sonst nirgends.
Und außerdem wollte ich den Fall nicht auf die Spitze treiben, CW hat so viel Unordnung hinterlassen - wenn das Finanzamt sich da quer stellt, habe ich ganz schlechte Karten.

Der Sachbearbeiter machte mir aber nun den Eindruck, als ob er den Fall jetzt einfach nur noch abschließen wollte - und genau so war es.
Gestern kamen die Feststellungsbescheide und heute dann der Umsatzsteuerbescheid - mit der fünfstelligen Rückzahlung für 2014 und mit 6% Zinsen seit 2016, nur die Zinsen sind auch schon wieder fünfstellig - und ich gehe mal davon aus, dass ich den Fall jetzt endgültig zu den Akten legen kann.
Das ist ein absolut tolles Gefühl und ich bin hier vor Freude eine Stunde im Kreis gehüpft
.
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