Samstag, 4. Januar 2020
Nichts tun²
anje, 00:53h
So, das war's also schon wieder, der letzte Urlaubstag ist vorbei, morgen ist noch Wochenende und Sonntag geht es zurück aufs Festland, das Büro ruft, hilft ja nix.
Was ich in diesen zwei Wochen Urlaub alles nicht geschafft habe, ist schon fast legendär, ich mag das gar nicht aufzählen, weil ich mir dann erst recht als Komplettversager vorkomme. Wie kann man nur derart hochfliegende Pläne habe und dann nix davon hinkriegen?
Ich hatte mir nämlich eigentlich vorgenommen, diesmal wirklich richtig ordentlich Urlaub zu machen, also jede Menge Dinge zu tun, für die man nur im Urlaub Zeit hat: Viele Bücher lesen (oder besser: überhaupt mal wieder Bücher lesen und nicht nur unkonzentriert durchs Internet googeln), lange Spaziergänge oder Fahrradtouren machen (meine Schleimbeutel zicken nicht mehr, theoretisch kann ich also wieder laufen), ausgiebig Wellness machen (Sauna, Massage, Schlickpackungen, das volle Programm) und ausführlich Rezepte ausprobieren und ganz tolle Dinge kochen.
Getan habe ich davon: im Wesentlichen nichts. Der Bücherstapel liegt unberührt neben dem Bett, Fahrrad gefahren bin ich maximal zu Lidl - und einmal die Promenade bis ins Dorf, um dort entsetzt sofort wieder umzukehren, weil die Insel im Moment derart absurd voll ist, dass ich im Dorf klaustrophobische Anfälle bekomme (liegt daran, dass kein Strandwetter ist, im Sommer sind auch so viele Menschen auf der Insel, die laufen aber nicht alle gleichzeitig in der Gegend rum, sondern liegen in Mengen brav und bewegungslos am Strand, wo sie sich deutlich weniger störend bemerkbar machen). Wellness habe ich deshalb schon mal komplett gestrichen, weil man sich dort im Moment wahrscheinlich zu Tode quetscht, aber ich war noch nicht mal in der heimischen Badewanne, weil mir all diese guten Vorhaben letztlich dann doch viel zu stressig waren.
Ich weiß nicht so genau, was ich stattdessen gemacht habe, aber gekocht auch nicht, seit dem die Kinder weg sind, ernähren wir uns hier von Kühlschrankresten und verlottern mit viel Genuss vor uns hin.
Mein Vorhaben für 2020: Mit noch mehr Freude nichts tun, auch (oder sogar insbesondere?) keine guten Dinge.
Wenn der Weg das Ziel ist, dann brauche ich doch nur zu beschließen, dass ich schon da bin - und zack! wird das Leben ausgesprochen angenehm und vor allem muss ich mir keine Sorgen machen, dass ich mich verlaufe.
Ich habe für 2020 also sehr bewusst NICHT vor:
• endlich mal mehr Sport machen
• mich gesünder zu ernähren
• bewusster zu leben
und dadurch
• mehr auf meine wahren Bedürfnisse zu achten,
weil, alles was sinnvoll ist ergibt sich von ganz allein, wenn ich außer den Dingen, die ich aus externen Gründen tun muss, ansonsten einfach nur das mache, wodrauf ich Lust habe.
Und wenn ich dann am Ende des Jahres komplett verfettet mit 300er Blutdruck an einem Herzinfarkt versterbe, weil ich vorher weder Lust auf Sport, noch auf gesunde Ernährung oder bewusstseinserweiternde Selbstfindungsmaßnahmen hatte - nun, dann hatte ich aber unbestritten ein wirklich geiles Jahr vorher.
Deshalb habe ich die letzten zwei Wochen auch wirklich genossen, sich einfach nur hängen lassen und keinem Anspruch auch nur im Ansatz genügen, das ist schon eine wirklich feine Sache
.
(Abgelegt in anjemerkt und bisher 387 x anjeklickt)
Was ich in diesen zwei Wochen Urlaub alles nicht geschafft habe, ist schon fast legendär, ich mag das gar nicht aufzählen, weil ich mir dann erst recht als Komplettversager vorkomme. Wie kann man nur derart hochfliegende Pläne habe und dann nix davon hinkriegen?
Ich hatte mir nämlich eigentlich vorgenommen, diesmal wirklich richtig ordentlich Urlaub zu machen, also jede Menge Dinge zu tun, für die man nur im Urlaub Zeit hat: Viele Bücher lesen (oder besser: überhaupt mal wieder Bücher lesen und nicht nur unkonzentriert durchs Internet googeln), lange Spaziergänge oder Fahrradtouren machen (meine Schleimbeutel zicken nicht mehr, theoretisch kann ich also wieder laufen), ausgiebig Wellness machen (Sauna, Massage, Schlickpackungen, das volle Programm) und ausführlich Rezepte ausprobieren und ganz tolle Dinge kochen.
Getan habe ich davon: im Wesentlichen nichts. Der Bücherstapel liegt unberührt neben dem Bett, Fahrrad gefahren bin ich maximal zu Lidl - und einmal die Promenade bis ins Dorf, um dort entsetzt sofort wieder umzukehren, weil die Insel im Moment derart absurd voll ist, dass ich im Dorf klaustrophobische Anfälle bekomme (liegt daran, dass kein Strandwetter ist, im Sommer sind auch so viele Menschen auf der Insel, die laufen aber nicht alle gleichzeitig in der Gegend rum, sondern liegen in Mengen brav und bewegungslos am Strand, wo sie sich deutlich weniger störend bemerkbar machen). Wellness habe ich deshalb schon mal komplett gestrichen, weil man sich dort im Moment wahrscheinlich zu Tode quetscht, aber ich war noch nicht mal in der heimischen Badewanne, weil mir all diese guten Vorhaben letztlich dann doch viel zu stressig waren.
Ich weiß nicht so genau, was ich stattdessen gemacht habe, aber gekocht auch nicht, seit dem die Kinder weg sind, ernähren wir uns hier von Kühlschrankresten und verlottern mit viel Genuss vor uns hin.
Mein Vorhaben für 2020: Mit noch mehr Freude nichts tun, auch (oder sogar insbesondere?) keine guten Dinge.
Wenn der Weg das Ziel ist, dann brauche ich doch nur zu beschließen, dass ich schon da bin - und zack! wird das Leben ausgesprochen angenehm und vor allem muss ich mir keine Sorgen machen, dass ich mich verlaufe.
Ich habe für 2020 also sehr bewusst NICHT vor:
• endlich mal mehr Sport machen
• mich gesünder zu ernähren
• bewusster zu leben
und dadurch
• mehr auf meine wahren Bedürfnisse zu achten,
weil, alles was sinnvoll ist ergibt sich von ganz allein, wenn ich außer den Dingen, die ich aus externen Gründen tun muss, ansonsten einfach nur das mache, wodrauf ich Lust habe.
Und wenn ich dann am Ende des Jahres komplett verfettet mit 300er Blutdruck an einem Herzinfarkt versterbe, weil ich vorher weder Lust auf Sport, noch auf gesunde Ernährung oder bewusstseinserweiternde Selbstfindungsmaßnahmen hatte - nun, dann hatte ich aber unbestritten ein wirklich geiles Jahr vorher.
Deshalb habe ich die letzten zwei Wochen auch wirklich genossen, sich einfach nur hängen lassen und keinem Anspruch auch nur im Ansatz genügen, das ist schon eine wirklich feine Sache
.