anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Montag, 27. Februar 2023
Wenn Menschen krank sind
Im Büro habe ich mich heute gründlich über eine Mitarbeiterin geärgert, die ständig krank ist.
Ich unterstelle ihr überhaupt nicht, dass sie an Faulfieber leidet und einfach blau macht, weil sie keine Lust hat, zu arbeiten, ich glaube ihr durchaus, dass sie wirklich arbeitsunfähig erkrankt ist, nur ist sie das leider alle naselang. Im Jahr 2022 an 46 Tagen und im Jahr 2023 bereits schon an 8 Tagen, sie hält also ihren Schnitt, und so nach und nach habe ich keine Lust mehr mit ihr zu arbeiten, weil es in ihrer Anwesenheit keinerlei Verlässlichkeit gibt und jede Aufgabe, die mehr als einen Tag Bearbeitungszeit hat, damit zu einem Vabanquespiel wird, ob sie bis zum Ende durchhält.

Wir sind insgesamt nur ein überschaubar kleines Kollegium, so dass jeder sein Aufgabengebiet hat und es nicht für jede Aufgabe immer einen Vertreter gibt, der sofort einspringen kann. Wenn jemand ausfällt, wird er vertreten, wenn jemand länger ausfällt, wird ein Vertreter auch systematisch eingearbeitet, aber wenn jemand nur für 1-2 Tage ausfällt, lohnt es sich nicht, dass sich ein Vertreter mit komplexen Strukturen stundenlang beschäftigt, die er dann nur einmalig anwenden muss, dann wartet man lieber, bis der richtige Mitarbeiter wieder fit ist.

Wenn aber genau so ein 1-bis-2-Tage-Ausfall zweimal im Monat passiert, dann ist es irgendwann nur noch anstrengend, weil man gefühlt ja ständig auf irgendetwas wartet.

Ich war auf alle Fälle heute gewaltig genervt und habe beschlossen, dass sich etwas ändern muss.

Es tut mir ja leid um eine Person, die gesundheitlich so angeschlagen, dass sie ständig irgendetwas hat, es ist schrecklich, nie ganz gesund zu sein und wenn man dann noch Ärger im Beruf deswegen bekommt, ist es noch mal extra schrecklich. Andererseits sind wir hier aber keine gemeinnützige Organisation, deren Hauptaufgabe die Integration von Menschen mit multiplen Problemen ist, deshalb muss man ein System finden, das verhindert, dass einzelne Personen aufgrund individueller Schwächen gleich den ganzen Laden aufhalten.

Konkret heißt das, dass Menschen mit hoher Ausfallwahrscheinlichkeit keinen komplexen Arbeitsbereich bekommen können, es ist klüger, solche Leute nur für einfache Tätigkeiten einzusetzen, in denen sie jederzeit von jedem vertreten werden können.

Es ist natürlich ärgerlich, wenn man eine gut ausgebildete und intelligente Person mit Tüten kleben beschäftigt, andererseits verlangt jede höherwertige Tätigkeit nach einer gewissen Verlässlich- und Beständigkeit, weil es nicht möglich ist, für höher qualifizierte Jobs permanent dauerhaften Vertretungsersatz vorzuhalten.

Grundsätzlich verstehe ich, dass das keine soziale Einstellung ist, ich habe aber auch keine Idee, wie man die Begriffe "sozial" und "effizient" so sinnvoll kombiniert, dass nachher beides gegeben ist.

Außer dass ich heute bis spät abends im Büro war, ist sonst nur noch zu berichten, dass es in meinem Ohr mal wieder rauscht und sich alles seltsam verstopft anfühlt, das ist sehr unangenehm und lästig, passiert mir aber ab und zu mal und ist bisher immer wieder von alleine weggegangen, ich werde es also erstmal weiter ignorieren
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