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Sonntag, 27. Dezember 2015
Technik 2.0
anje, 00:05h
Grundsätzlich würde ich mich als „technikaffin“ bezeichnen, vor allem bin ich sehr neugierig auf alle technischen Neuheiten, wenn ich mir vorstellen kann, dass sie tatsächlich das Alltagsleben erleichtern oder vereinfachen. Gleichzeitig gibt es meiner Meinung nach aber auch sehr viel technischem Firlefanz, der einfach überflüssig ist, weil der Umstand der Bedienung dieser Teile um einiges größer ist als jede (gedachte) Erleichterung, die man damit erreichen könnte.
Computer zB interessieren mich als Arbeitsgeräte. Hier ist das Interesse nicht um der Technik willen, sondern um des Nutzens willen und weil ich denke, dass man eine optimale Nutzung am besten dadurch sicherstellt, dass man auch als Nutzer wenigstens eine Basisahnung hat von dem, wie so ein Computer tickt. Einerseits kann man damit eventuell vermeiden das Gerät durch skurrile Fehlbedienungen zu überfordern und andererseits kann man sich bei leichten, gerätebedingten Aussetzern noch irgendwie selber helfen und ist nicht grundsätzlich auf die Hilfe von PC-Spezialisten angewiesen, die nach meiner Erfahrung meist noch schräger ticken als der verdrehteste Computer….
Da ich im übrigen der Auffassung bin, dass gute Arbeit auch immer gutes Werkzeug verdient, sorge ich dafür, dass ich stets eine sehr hochwertige Hardware benutze und soweit möglich auch immer die aktuellsten Programmversionen.
Eine Neuerung in meinem Alltagsleben ist seit einiger Zeit die Installation diversester Smarthome Geräte. Aus der immer größer werdenden Auswahl an „intelligenten Geräten“ suche ich allerdings sehr gezielt nach sinnvollen Einsatzgebieten. Viele Einsatzmöglichkeiten dieser Geräte halte ich schlicht für überflüssig, weil sie zumindest in meinem Alltag gar nicht vorkommen, also können sie auch keine Arbeitsabläufe vereinfachen oder erleichtern. So brauche ich zB keinen Kühlschrank, der seinen Inhalt selber überwacht und entsprechend selbstständig nachordert, wenn etwas zur Neige geht, weil ich erstens sehr gerne einkaufen gehe und zweitens niemals dort, wo so ein Kühlschrank von sich aus bestellen würde. Ich brauche auch keinen Thermomix mit bereits einprogrammierten Rezepten, da ich so gut wie nie nach Rezept koche, sondern immer frei Schnauze und abhängig von dem, was grade da ist, da ja auch mein Kühlschrank im bewusst gewählten Chaossystem gefüllt wird.
Im Grunde machen mich alle Geräte, die ohne mein Zutun regelmäßig selbstständig aktiv sind, immer etwas nervös. Ich mag auch keinen Staubsauger, der den ganzen Tag alleine rumfährt und Staub saugt und selbst simple Bewegungsmelder, die Licht „von alleine“ an und ausschalten sind mir unangenehm. Überhaupt, Lichtschalter: Diese modernen „Bussysteme“ mit denen sich ganze „Szenarien“ komplett programmieren und steuern lassen, halte ich für sagenhaft überflüssigen Unsinn. Von mir aus kann der Kram gerne zusätzlich installiert werden, wenn das jemand als Spielzeug braucht, ich aber bestehe auf einen simplen An-/Aus-Lichtschalter neben der Tür, der nichts anderen tut als eben das Licht an- oder auszuschalten. Zusätzlich können gerne jede Menge weitere Lichtquellen separat über WLAN oder Infrarot oder welche Steuerungssysteme auch immer gesteuert werden, aber essentiell wichtig ist für mich, dass in jedem Zimmer eine Lampe über den ganz simplen An-/Aus-Knopf neben der Tür geschaltet wird. Sonst komme ich nämlich in einen dunklen Raum und bin mangels Licht nicht in der Lage irgendetwas einzuschalten, da ich ohne Brille und genauem Studium der einzelnen Knöpfe diese komplexen Schaltsysteme nie vernünftig bedienen kann. Es hilft auch nicht, dass sie sich über mein Telefon steuern lassen, weil ich das im Haus nicht ständig mit mir trage. Im Gegenteil, meist ist es irgendwo tief unten in meiner Handtasche, in der ich es dann aber mangels Licht nicht finde. Dass deshalb neben der Tür ein Lichtschalter ist, den ich durch simples Draufschlagen auch ohne Sehen problemlos bedienen kann, das ist eine Art von Technik auf die ich nie bereit wäre zu verzichten. Ich will auch keine Bewegungsmelder, denn wenn die von irgendetwas blockiert werden, funktionieren sie nicht, da es dann aber kein Licht gibt, sehe ich auch nicht, was stört und es bleibt schon wieder dunkel. Umgekehrt ist es manchmal so, dass ich grade bewusst KEIN Licht machen will, das aber kann ich dem blöden Bewegungsmelder nicht rechtzeitig mitteilen, so dass er die Zwangsbeleuchtung grundsätzlich anschaltet, die auch erst dann wieder ausgeht, wenn sie für eine festgeschriebene Zeit gebrannt hat. Nur ist mein Leben nicht so gradlinig, dass diese vorgegebenen Schaltzeiten immer passen und deswegen möchte ich bitte weiterhin und bis an mein Ende höchstselbst und persönlich einen Schalter manuell betätigen, wenn ich Licht einschalten möchte – und ich drücke ihn ein zweites Mal, wenn ich das Licht wieder ausschalten möchte.
Gleichzeitig bin ich ein echter Lampen- und Beleuchtungsfreak. Natürlich gibt es bei mir separat schaltbare Lichtszenarien und in meinen Wohnräumen gibt es ganz viele verschiedene, meist indirekte Lichtquellen, die ich schon immer über eine Fernbedienung gesteuert habe. Zusätzlich zu der einen An-/Aus-Lampe. Aber über eine Fernbedienung steuerbare Steckdosen gibt es ja nun schon seit 20 Jahren und welchen Vorteil da nun diese seltsamen Bussysteme und über WLAN gesteuerte „HUE-Lampen“ haben sollen, das hat sich mir noch nicht erschlossen.
Wirklich nützlich finde ich dagegen über WLAN schaltbare Steckdosen, die über die Fritzbox auch noch übers Internet bedient werden können, wenn man das Licht im Haus ein- oder ausschalten will, wenn man gar nicht da ist. Das halte ich nämlich für eine äußerst realistische „hieristjemandzuhause Simulation“ und nutze das tatsächlich zu genau diesem Zweck. Auch eine übers Internet bedienbare Heizungssteuerung ist toll und Kameras, die bei Bewegung Fotos machen und diese dann per E-Mail verschicken, finde ich ebenfalls sehr sinnvoll.
Wenn man so wie ich zwei Haushalte betreibt, dann ist einer davon ja immer leer und da finde ich es enorm bequem, wenn ich wesentliche Funktionen in jedem Haushalt aus der Ferne ein- oder ausschalten bzw. überwachen kann. Wenn ich nicht da bin, kann die Heizung auf Minimaltemperatur heruntergefahren werden, wenn sie zwei Tage vor meiner Ankunft dann aber schon wieder hochgefahren wird, ist es angenehm warm, wenn ich komme und ich muss nicht erst zwei Tage frieren, bevor das Haus durchgewärmt ist. Gleiches gilt für das Wasserbett, was auch immer ein paar Tage braucht, bis es wieder auf Temperatur ist, was aber ja nicht unsinnig durchheizen muss, wenn keiner da ist.
Die Kameras melden mir, wenn der Briefträger da war und ich kann gezielt jemanden bitten, nach der Post zu sehen, gleichzeitig nehmen sie überhaupt jede Person auf, die das Haus betritt, was insgesamt ein beruhigendes Gefühl ist.
Ganz prächtig finde ich auch programmierbare Wasch- und Spülmaschinen und Backöfen. Wenn die nächste Generation Maschinen dann sogar über WLAN im Heimnetz eingebunden ist, kann ich sie von überall her übers iPhone steuern, das stelle ich mir auch sehr sinnvoll vor.
Da in meinem Alltagsleben aber bestimmte Beschäftigungen wiederum gar nicht vorkommen, weil sie mich einfach grundsätzlich nicht interessieren, gibt es natürlich auch Technikbereiche, von denen habe ich schlicht überhaupt keine Ahnung und seitdem die Kinder groß sind, auch endgültig gar keine Berührungspunkte mehr dazu.
Dazu gehören Computerspiele. Und zwar Computerspiele jeder Art. Egal ob über den PC gespielt, als offline Software-Programm oder übers Internet, als App auf dem iPhone oder iPad, ich benutze sie nicht, weil ich sie einfach langweilig finde. Logischerweise benutze ich auch nicht irgendeine Spielekonsole, ich kann die Dinger noch nicht mal sinnvoll unterscheiden.
Das liegt übrigens nicht an meinem Alter, sondern daran, dass ich diese Art von Spielen schon immer langweilig fand und nie so recht etwas damit anzufangen wusste. In meiner Jugend gab es Spiele, die konnte man an den Fernseher anschließen und dann Tennis spielen oder so ähnlich. Ich habe es zwei-, dreimal probiert und dann habe ich mich lieber mit einem Buch in die Ecke gesetzt und gelesen. Was für eine unglaubliche Zeitverschwendung, denn schon als Kind sah ich mich mit dem Dilemma „so viele Bücher und so wenig Zeit“ konfrontiert.
Jede neue Spieletechnik, die rauskam und die die Kinder hatten, habe ich dann auch brav erneut ausprobiert, aber weder habe ich je nachvollziehen können, was an einem Gameboy spannend ist, noch an einer Playstation oder einer Wii. Auch Computerspiele, egal ob die Sims oder minecraft oder GTA oder was auch immer – spätestens nach 5 Minuten beginnt bei mir die erste akute Gähnattacke und ich stelle so dämliche Fragen wie: „Und was soll das Ganze jetzt?“
Auf dem iPhone habe ich jetzt tatsächlich eine ganze Menge verschiedener SpieleApps, die aber so gut wie nie von mir benutzt werden, weil ich nicht weiß, weshalb. Mir ist einfach nie langweilig genug, dass mich ein Computerspiel unterhalten könnte. Es gibt immer wieder Zeiten, in denen ich nichts tue – aber das mache ich dann aktiv und sehr genussvoll. Wie Hermann bei Loriot , der ja auch einfach nur da sitzen möchte.
Und ansonsten bin ich beschäftigt mit Dingen, die ich entweder tun muss oder die ich tun will, nur bei „tun will“ rangieren Computerspiele dann halt ganz weit unten.
Was mich auch nur sehr eingeschränkt interessiert sind Filme. Ich schaue zwar Fernsehen, aber meist nur, um den Kopf leer zu kriegen. Deshalb finde ich Action-Filme oder Filme, in denen sich die Bilder schnell bewegen enorm nervig. Auch zu viel Handlung strengt mich an. Wenn ich denken muss, um zu verstehen, worum es da geht oder wenn ich gar irgendwie von der Handlung eingefangen werde, ist es aus meiner Sicht schon ein unangenehmer Film. Statt den Kopf leer zu machen, drückt er mir neue Gedanken, Gefühle und Bilder rein. Brauche ich alles nicht, will ich auch nicht. Mein Kopf ist schon voll genug mit meinen eigenen Gedanken, Gefühlen und Bildern, da brauche ich nicht auch noch andererleuts Kram en bloc dazuzupacken.
Bei Büchern stört mich das interessanterweise nicht, wobei ich aber auch bei Büchern jede Sorte Spannung in der Handlung immer dadurch entschärfe, dass ich dann erst mal den Schluss lese.
Bücher gefallen mir besser, weil sie mir mehr Freiraum lassen, ich kann mir die Bilder dazu selber ausdenken und vor allem kann ich das Tempo und die Reihenfolge bestimmen.
Hätte es in meiner Kindheit schon Smartphones gegeben, dann hätte ich tendenziell den größten Teil meiner Zeit genauso verbracht, nämlich lesend. Dann hätte ich mich allerdings nicht mühsam durch kilo- und stapelweise Papierbücher gelesen, sondern viel bequemer durch Eboooks. Deshalb habe ich die moderne Technik auch noch nie verteufelt oder meinen Kindern gar verboten, eben weil ich wusste, dass sie meine Kindheit nicht wirklich verändert hätte und heute, wo meine Kinder alle so groß sind, dass sie ihre Internet- und Computernutzung eh selber entscheiden und steuern, stelle ich fest, dass sie den Kram genauso benutzen wie ich: Als Arbeitserleichterung, um die Dinge, die ihnen sowieso Spaß machen, einfacher, schneller oder besser tun zu können.
Irgendwann muss mir mal jemand erklären, warum es unter Eltern allgemein als wichtig erachtet wird, den Kindern den Zugang zu PC und Internet nur ganz dosiert zu gestatten. Warum wird etwas verboten, statt eine sinnvolle Nutzung einfach vorzuleben?
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Computer zB interessieren mich als Arbeitsgeräte. Hier ist das Interesse nicht um der Technik willen, sondern um des Nutzens willen und weil ich denke, dass man eine optimale Nutzung am besten dadurch sicherstellt, dass man auch als Nutzer wenigstens eine Basisahnung hat von dem, wie so ein Computer tickt. Einerseits kann man damit eventuell vermeiden das Gerät durch skurrile Fehlbedienungen zu überfordern und andererseits kann man sich bei leichten, gerätebedingten Aussetzern noch irgendwie selber helfen und ist nicht grundsätzlich auf die Hilfe von PC-Spezialisten angewiesen, die nach meiner Erfahrung meist noch schräger ticken als der verdrehteste Computer….
Da ich im übrigen der Auffassung bin, dass gute Arbeit auch immer gutes Werkzeug verdient, sorge ich dafür, dass ich stets eine sehr hochwertige Hardware benutze und soweit möglich auch immer die aktuellsten Programmversionen.
Eine Neuerung in meinem Alltagsleben ist seit einiger Zeit die Installation diversester Smarthome Geräte. Aus der immer größer werdenden Auswahl an „intelligenten Geräten“ suche ich allerdings sehr gezielt nach sinnvollen Einsatzgebieten. Viele Einsatzmöglichkeiten dieser Geräte halte ich schlicht für überflüssig, weil sie zumindest in meinem Alltag gar nicht vorkommen, also können sie auch keine Arbeitsabläufe vereinfachen oder erleichtern. So brauche ich zB keinen Kühlschrank, der seinen Inhalt selber überwacht und entsprechend selbstständig nachordert, wenn etwas zur Neige geht, weil ich erstens sehr gerne einkaufen gehe und zweitens niemals dort, wo so ein Kühlschrank von sich aus bestellen würde. Ich brauche auch keinen Thermomix mit bereits einprogrammierten Rezepten, da ich so gut wie nie nach Rezept koche, sondern immer frei Schnauze und abhängig von dem, was grade da ist, da ja auch mein Kühlschrank im bewusst gewählten Chaossystem gefüllt wird.
Im Grunde machen mich alle Geräte, die ohne mein Zutun regelmäßig selbstständig aktiv sind, immer etwas nervös. Ich mag auch keinen Staubsauger, der den ganzen Tag alleine rumfährt und Staub saugt und selbst simple Bewegungsmelder, die Licht „von alleine“ an und ausschalten sind mir unangenehm. Überhaupt, Lichtschalter: Diese modernen „Bussysteme“ mit denen sich ganze „Szenarien“ komplett programmieren und steuern lassen, halte ich für sagenhaft überflüssigen Unsinn. Von mir aus kann der Kram gerne zusätzlich installiert werden, wenn das jemand als Spielzeug braucht, ich aber bestehe auf einen simplen An-/Aus-Lichtschalter neben der Tür, der nichts anderen tut als eben das Licht an- oder auszuschalten. Zusätzlich können gerne jede Menge weitere Lichtquellen separat über WLAN oder Infrarot oder welche Steuerungssysteme auch immer gesteuert werden, aber essentiell wichtig ist für mich, dass in jedem Zimmer eine Lampe über den ganz simplen An-/Aus-Knopf neben der Tür geschaltet wird. Sonst komme ich nämlich in einen dunklen Raum und bin mangels Licht nicht in der Lage irgendetwas einzuschalten, da ich ohne Brille und genauem Studium der einzelnen Knöpfe diese komplexen Schaltsysteme nie vernünftig bedienen kann. Es hilft auch nicht, dass sie sich über mein Telefon steuern lassen, weil ich das im Haus nicht ständig mit mir trage. Im Gegenteil, meist ist es irgendwo tief unten in meiner Handtasche, in der ich es dann aber mangels Licht nicht finde. Dass deshalb neben der Tür ein Lichtschalter ist, den ich durch simples Draufschlagen auch ohne Sehen problemlos bedienen kann, das ist eine Art von Technik auf die ich nie bereit wäre zu verzichten. Ich will auch keine Bewegungsmelder, denn wenn die von irgendetwas blockiert werden, funktionieren sie nicht, da es dann aber kein Licht gibt, sehe ich auch nicht, was stört und es bleibt schon wieder dunkel. Umgekehrt ist es manchmal so, dass ich grade bewusst KEIN Licht machen will, das aber kann ich dem blöden Bewegungsmelder nicht rechtzeitig mitteilen, so dass er die Zwangsbeleuchtung grundsätzlich anschaltet, die auch erst dann wieder ausgeht, wenn sie für eine festgeschriebene Zeit gebrannt hat. Nur ist mein Leben nicht so gradlinig, dass diese vorgegebenen Schaltzeiten immer passen und deswegen möchte ich bitte weiterhin und bis an mein Ende höchstselbst und persönlich einen Schalter manuell betätigen, wenn ich Licht einschalten möchte – und ich drücke ihn ein zweites Mal, wenn ich das Licht wieder ausschalten möchte.
Gleichzeitig bin ich ein echter Lampen- und Beleuchtungsfreak. Natürlich gibt es bei mir separat schaltbare Lichtszenarien und in meinen Wohnräumen gibt es ganz viele verschiedene, meist indirekte Lichtquellen, die ich schon immer über eine Fernbedienung gesteuert habe. Zusätzlich zu der einen An-/Aus-Lampe. Aber über eine Fernbedienung steuerbare Steckdosen gibt es ja nun schon seit 20 Jahren und welchen Vorteil da nun diese seltsamen Bussysteme und über WLAN gesteuerte „HUE-Lampen“ haben sollen, das hat sich mir noch nicht erschlossen.
Wirklich nützlich finde ich dagegen über WLAN schaltbare Steckdosen, die über die Fritzbox auch noch übers Internet bedient werden können, wenn man das Licht im Haus ein- oder ausschalten will, wenn man gar nicht da ist. Das halte ich nämlich für eine äußerst realistische „hieristjemandzuhause Simulation“ und nutze das tatsächlich zu genau diesem Zweck. Auch eine übers Internet bedienbare Heizungssteuerung ist toll und Kameras, die bei Bewegung Fotos machen und diese dann per E-Mail verschicken, finde ich ebenfalls sehr sinnvoll.
Wenn man so wie ich zwei Haushalte betreibt, dann ist einer davon ja immer leer und da finde ich es enorm bequem, wenn ich wesentliche Funktionen in jedem Haushalt aus der Ferne ein- oder ausschalten bzw. überwachen kann. Wenn ich nicht da bin, kann die Heizung auf Minimaltemperatur heruntergefahren werden, wenn sie zwei Tage vor meiner Ankunft dann aber schon wieder hochgefahren wird, ist es angenehm warm, wenn ich komme und ich muss nicht erst zwei Tage frieren, bevor das Haus durchgewärmt ist. Gleiches gilt für das Wasserbett, was auch immer ein paar Tage braucht, bis es wieder auf Temperatur ist, was aber ja nicht unsinnig durchheizen muss, wenn keiner da ist.
Die Kameras melden mir, wenn der Briefträger da war und ich kann gezielt jemanden bitten, nach der Post zu sehen, gleichzeitig nehmen sie überhaupt jede Person auf, die das Haus betritt, was insgesamt ein beruhigendes Gefühl ist.
Ganz prächtig finde ich auch programmierbare Wasch- und Spülmaschinen und Backöfen. Wenn die nächste Generation Maschinen dann sogar über WLAN im Heimnetz eingebunden ist, kann ich sie von überall her übers iPhone steuern, das stelle ich mir auch sehr sinnvoll vor.
Da in meinem Alltagsleben aber bestimmte Beschäftigungen wiederum gar nicht vorkommen, weil sie mich einfach grundsätzlich nicht interessieren, gibt es natürlich auch Technikbereiche, von denen habe ich schlicht überhaupt keine Ahnung und seitdem die Kinder groß sind, auch endgültig gar keine Berührungspunkte mehr dazu.
Dazu gehören Computerspiele. Und zwar Computerspiele jeder Art. Egal ob über den PC gespielt, als offline Software-Programm oder übers Internet, als App auf dem iPhone oder iPad, ich benutze sie nicht, weil ich sie einfach langweilig finde. Logischerweise benutze ich auch nicht irgendeine Spielekonsole, ich kann die Dinger noch nicht mal sinnvoll unterscheiden.
Das liegt übrigens nicht an meinem Alter, sondern daran, dass ich diese Art von Spielen schon immer langweilig fand und nie so recht etwas damit anzufangen wusste. In meiner Jugend gab es Spiele, die konnte man an den Fernseher anschließen und dann Tennis spielen oder so ähnlich. Ich habe es zwei-, dreimal probiert und dann habe ich mich lieber mit einem Buch in die Ecke gesetzt und gelesen. Was für eine unglaubliche Zeitverschwendung, denn schon als Kind sah ich mich mit dem Dilemma „so viele Bücher und so wenig Zeit“ konfrontiert.
Jede neue Spieletechnik, die rauskam und die die Kinder hatten, habe ich dann auch brav erneut ausprobiert, aber weder habe ich je nachvollziehen können, was an einem Gameboy spannend ist, noch an einer Playstation oder einer Wii. Auch Computerspiele, egal ob die Sims oder minecraft oder GTA oder was auch immer – spätestens nach 5 Minuten beginnt bei mir die erste akute Gähnattacke und ich stelle so dämliche Fragen wie: „Und was soll das Ganze jetzt?“
Auf dem iPhone habe ich jetzt tatsächlich eine ganze Menge verschiedener SpieleApps, die aber so gut wie nie von mir benutzt werden, weil ich nicht weiß, weshalb. Mir ist einfach nie langweilig genug, dass mich ein Computerspiel unterhalten könnte. Es gibt immer wieder Zeiten, in denen ich nichts tue – aber das mache ich dann aktiv und sehr genussvoll. Wie Hermann bei Loriot , der ja auch einfach nur da sitzen möchte.
Und ansonsten bin ich beschäftigt mit Dingen, die ich entweder tun muss oder die ich tun will, nur bei „tun will“ rangieren Computerspiele dann halt ganz weit unten.
Was mich auch nur sehr eingeschränkt interessiert sind Filme. Ich schaue zwar Fernsehen, aber meist nur, um den Kopf leer zu kriegen. Deshalb finde ich Action-Filme oder Filme, in denen sich die Bilder schnell bewegen enorm nervig. Auch zu viel Handlung strengt mich an. Wenn ich denken muss, um zu verstehen, worum es da geht oder wenn ich gar irgendwie von der Handlung eingefangen werde, ist es aus meiner Sicht schon ein unangenehmer Film. Statt den Kopf leer zu machen, drückt er mir neue Gedanken, Gefühle und Bilder rein. Brauche ich alles nicht, will ich auch nicht. Mein Kopf ist schon voll genug mit meinen eigenen Gedanken, Gefühlen und Bildern, da brauche ich nicht auch noch andererleuts Kram en bloc dazuzupacken.
Bei Büchern stört mich das interessanterweise nicht, wobei ich aber auch bei Büchern jede Sorte Spannung in der Handlung immer dadurch entschärfe, dass ich dann erst mal den Schluss lese.
Bücher gefallen mir besser, weil sie mir mehr Freiraum lassen, ich kann mir die Bilder dazu selber ausdenken und vor allem kann ich das Tempo und die Reihenfolge bestimmen.
Hätte es in meiner Kindheit schon Smartphones gegeben, dann hätte ich tendenziell den größten Teil meiner Zeit genauso verbracht, nämlich lesend. Dann hätte ich mich allerdings nicht mühsam durch kilo- und stapelweise Papierbücher gelesen, sondern viel bequemer durch Eboooks. Deshalb habe ich die moderne Technik auch noch nie verteufelt oder meinen Kindern gar verboten, eben weil ich wusste, dass sie meine Kindheit nicht wirklich verändert hätte und heute, wo meine Kinder alle so groß sind, dass sie ihre Internet- und Computernutzung eh selber entscheiden und steuern, stelle ich fest, dass sie den Kram genauso benutzen wie ich: Als Arbeitserleichterung, um die Dinge, die ihnen sowieso Spaß machen, einfacher, schneller oder besser tun zu können.
Irgendwann muss mir mal jemand erklären, warum es unter Eltern allgemein als wichtig erachtet wird, den Kindern den Zugang zu PC und Internet nur ganz dosiert zu gestatten. Warum wird etwas verboten, statt eine sinnvolle Nutzung einfach vorzuleben?
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