anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Freitag, 23. September 2016
Seltsame Menschen
Was macht man eigentlich mit Menschen, die sich nicht an die allgemeinen Regeln des Miteinanderumgehens halten?
In einem Mietshaus wohnt eine Frau, die für längere Strecken einen Rollator braucht. Zu Hause lässt sie den in dem Mietshaus im Erdgeschoss im Hausflur stehen, in ihrer Wohnung ist es zu eng für einen Rollator.
Ein Nachbar schraubt diesen Rollator nun ständig auseinander oder stellt ihn einfach auf die Straße oder macht anderen Unfug mit dem Teil.
Warum er das tut, weiß man nicht.
Man hat mehrfach versucht, mit ihm zu reden.
Die Frau selber, andere Nachbarn, ein Mediator, ein Psychologe. Nix hilft.Er entzieht und macht weiter Ärger mit dem Rollator.
Die Polizei ist nicht zuständig.
Und nu?
.

844 x anjeklickt (2 mal hat hier schon jemand geantwortet)   ... ¿selber was sagen?


Samstag, 13. August 2016
gefundenes Stöckchen
Frau Novemberregen hat ein 11-fragiges-Stöckchen zugeworfen bekommen und die letzte Aufgabe am Ende des Stöckchens ist, dass jetzt 11 neue Fragen für andere Leute aufgeschrieben werden sollen. Eigentlich müsste sie das Stöckchen dann auch noch gezielt weiterwerfen, dass tut Frau N. aber nie, sie lässt ihre Stöckchen einfach immer nur liegen und jeder kann sich bedienen, wie er mag. Was mir ausgesprochen gut gefällt, denn so kann ich die Fragen aufgreifen, ohne selber zu einer Gruppe gehören zu müssen, innerhalb derer solche Stöckchen herumgereicht werden. Und ich kann das Stöckchen entweder an Ort und Stelle zerbeißen, was ich auch schon tat, oder, so wie heute, in meinem eigenen Blog verwursten, denn ich habe heute ein Contentloch.
Ich mag diese Frage-Antwort-Spiele, weil sie oft dazu führen, dass ich über Dinge nachdenke, die mir sonst gar nicht eingefallen wären, dass man darüber nachdenken könnte.
Die Gruppennummer dagegen ist so gar nicht mein Ding.
Ich habe in meinem Leben ausreichend oft gesagt bekommen, dass ich seltsam bin und dass meine Erwartungen und Ansprüche an andere Menschen einen viel zu hohen Druck aufbauen, dass ich selber aber an keiner Stelle auf die Erwartungen und Ansprüche der anderen Menschen eingehe, und dass dieses Ungleichgewicht unglaublich arrogant und unverschämt ist und ich so nicht weitermachen könne, wenn ich mit anderen Menschen zusammen sein wolle.
Deshalb habe ich das schon vor langer Zeit resigniert aufgegeben und versuche gar nicht mehr, irgendwie Teil einer Gruppe zu werden oder zu sein. Gibt doch immer nur Ärger und ich tue auf Dauer nie das, was man von mir erwartet, sondern abseitiere mich meist freiwillig, weil ich Gruppe auf Dauer eben auch ungemein anstrengend finde.

Aber diese Stöckchen finde ich trotzdem gut und da dieses frei rumlag, benutze ich es jetzt einfach:

1. Wie geht es Ihnen heute?
Die Frage finde ich lustig, weil die Antwort natürlich komplett davon abhängig ist, wer fragt und warum er fragt. Mögliche Antworten sind deshalb:
- Super, mir geht es grandios. Ich hatte heute meinen letzten Urlaubstag von drei Wochen Sommerurlaub, ich bin ausgeschlafen, gut erholt und freue mich aufs Büro.
- Heute bin ich schwer depressiv. Ich habe mich nach drei Wochen Urlaub grade sehr gut im Nichtstun eingelebt und der Gedanke, dass ich ab Montag wieder früh aufstehen soll und ins Büro gehen muss, macht mich völlig k.o.
- Oh, danke der Nachfrage, aber bei mir ist alles okay. Keine gesundheitlichen Probleme und den Kindern geht es auch gut, was will man mehr, nicht wahr?
- Danke, auch schlecht.


2. Wie finden Sie die Sache mit Pokémon-Go?
Mittlerweile ist es ja schon so verbeitet, dass es mich nicht mehr interessiert, aber ganz am Anfang, als es in Deutschland noch gar nicht erhältlich war, da haben die Kinder es gespielt und ich fand es eine geniale Idee von dem Spieleentwickler. Den Kindern ist es längst schon zu langweilig geworden und ich beobachte mit zunehmendem Amüsement, welche Menschen es inzwischen so spielen und denke dabei darüber nach, wie man diese Beobachtungen aus gesellschaftssoziologischer Sicht wohl auswerten könnte.

3. Haben Sie Pläne für das kommende Wochenende?
Ja klar, leider habe ich deutlich mehr Pläne als Wochenende. Das liegt daran, dass ich noch unendliche Mengen an Altwochenendplänen mit mir herumschleppe, die alle noch nicht abgearbeitet sind, die ich aber selbstverständlich auch nicht aufgebe. Wer aufgibt, hat verloren.

4. Was machen Sie, wenn Sie nicht schlafen können?
Arbeiten? Wenn ich arbeite, kann ich nicht schlafen, was ich grundsätzlich und immer zutiefst bedauere, was sich aber wohl auch nicht ändern lässt, außer ich schule auf Profischläfer um, nur sind da die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten so schlecht.
Also lebe ich damit, dass ich nicht immer nur schlafen kann, und tröste mich damit, dass ich wenigstens immer schlafen kann, wenn ich schlafen kann.

5. Haben Sie schonmal die ISS vorbeifliegen sehen?
Was für eine peinliche Frage. Ich musste erst mal googeln, was ISS ist. Ich hatte es spontan als ISIS gelesen und mich gefragt, warum "die fliegt".
Damit ist die Antwort aber auch klar, oder? Wenn die vorbeifliegt, schlafe ich, immer!

6. Wie ist das bei Ihnen mit Vertrauen: Vorauskasse oder auf Rechnung?
Auch hier wieder zwei Möglichkeiten: Bin ich Käufer oder Verkäufer?
Als Käufer habe ich mit Vorauskasse kein Problem, als Verkäufer würde ich auch auf Rechnung verschicken. Hängt insgesamt aber auch von der Kommunikation ab, die mit dem jeweiligen Gegenüber im Einzelfall läuft oder gelaufen ist.
Grundsätzlich bin ich bei weitem lieber Optimist als Pessimist und finde Leute anstrengend, die immer nur das Schlechte vermuten oder erwarten.

7. Also wenn wir jetzt zum Karaoke gehen, welches Lied singen Sie dann auf jeden Fall?
hihihi, ich singen? Falsch singen kann ich genauso gut wie nicht zeichnen. Wenn ich aber aus irgendeinem Grund singen müsste, würde ich wohl "I was born under a wandering star" wählen, das ist schon im Original so verkehrt, dass ich es nur schwer toppen kann.

8. Worüber machen Sie sich gerade Sorgen?
Och, Sorgen mache ich mir eigentlich selten, hilft ja doch nicht. Es gibt allerdings eine Menge Dinge, die ich lieber gar nicht wissen oder sehen will, geschweige denn, genauer darüber informiert sein möchte. Könnte sein, dass ich mir sonst doch Sorgen mache......

9. Welche Chipssorte finden Sie am besten?
Lorenz Paprika, leider sind da immer wieder ganze Chargen bei, die schmecken sehr seltsam. Und die gesalzenen von Funnyfrisch. Die allerdings nur ab und zu.
Und bei meiner Schwester habe ich neulich Chips gegessen, die waren ausgesprochen lecker, nämlich die Hausmarke von Netto. Habe ich jetzt auch schon ein paar mal gekauft, die Dinger machen aber leider süchtig, was ich eher negativ finde.

10. Wahlrecht ab 16, ja oder nein?
Ja, und gleichzeitig auch nur bis 70. Danach finde ich sollten sich die Alten nicht mehr einmischen, ist schließlich nicht mehr für ihre Zukunft.

11. Welchen Luxus leisten Sie sich?
Oh, jede Menge Luxus. Eigentlich kaufe ich mir so ziemlich alles, was ich gerne haben möchte und bin immer wieder erstaunt, wie günstig ich trotzdem durch den Monat gekommen bin. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich die klassischen oder typischen Luxusartikel nur dann überhaupt attraktiv finde, wenn ich sie für einen Bruchteil ihres Listenpreises kaufen kann.
Ein Designerkostüm für 1000 Euro auf der Kö zu kaufen, finde ich uninteressant. Viel lustiger ist es, so ein Teil irgendwo auf dem Flohmarkt für 20 Euro zu finden. Das ist mir schon mehrfach gelungen und darüber kann ich mich dann wochenlang freuen.
Ansonsten: Ich kaufe schon seit Jahren nur vierlagiges Klopapier und die Hausmarkenchips von Netto sind die einzigen Chips seit Jahrzehnten, die ich als "Nichtmarkenchips" akzeptiere.
Mit zunehmendem Alter fühle ich mich aber auch immer reicher, denn die Ungewissheiten des Alters nehmen ab und weitere Vorsorge ist deshalb nicht mehr notwendig. Für die Kinder ist endgültig gesorgt, die können alle ausführlich und ungestört studieren, ihren Unterhalt hat CW seinerzeit schon mit Lebensversicherungen abgesichert und danach werden sie dann ja wohl in der Lage sein, sich selber zu unterhalten, und meine eigenen Renteneinkünfte werden auch so ausreichend sein, dass ich mir keine Sorgen machen muss. Heißt unterm Strich, dass ich mein monatliches Einkommen im Grunde entspannt verprassen kann, weil es keinen Grund mehr gibt, zu sparen. Und das tue ich dann auch, wenn ich dran denke. So kaufe ich mir zB auch immer öfter ein Eis mit vier Kugeln, und das sogar, wenn die inzwischen 1 Euro pro Kugel kosten - und denke jedesmal dabei: Ich kann mir das jetzt leisten, ich bin reich. (Wenn ich dann gegenrechne, komme ich mir allerdings schon arg dekadent vor: Vier Euro für ein Eis, das sind acht Mark, das ist doch irgendwie unvorstellbar.)
Ach, und seit einigen Jahren leiste ich mir den Luxus Software zu kaufen. Anfangs fiel das schwer, mittlerweile finde ich es aber ein enorm entspannendes Gefühl, wenn ich eine ganz offiziell und legal erworbene Lizenznummer für ein Programm eingeben kann und mir keine Sorgen machen muss, dass ich mit den ewigen "Jailbreak-Lizenzen" doch mal aufkippe.

1437 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Sonntag, 19. Juni 2016
Humor ist, wenn man nicht lacht
Mir ist aufgefallen, dass es verschiedene Menschen gibt, die halten sich selber für ausgesprochen humorvoll und sind stolz darauf, dass sie für ihr ansteckendes Lachen bekannt sind, weil sie allgemein auch als fröhlicher Mensch gelten.
Ich finde mit solchen Leuten aber oft irgendwie so gar keinen gemeinsamen Draht.
Für meinen Geschmack ist ihr Humor einfach nicht witzig, sondern eher öde, langweilig und im Grunde überflüssig, was dazu führt, dass ich entweder gar nichts mehr sage, wenn solche Menschen in der Nähe sind oder ausgesprochen aggressiv reagiere und ihre humorigen Sprüche komplett wörtlich nehme, um damit zu beweisen, was sie für einen Unsinn reden.

Deshalb habe ich darüber nachgedacht, wie ich Humor definieren würde und weshalb es da so deutliche Unterschiede gibt.
Meine Freundin habe ich gefragt, ob sie mich für einen humorvollen Menschen hält und wo der Unterschied zu anderen humorvollen Menschen ist, die ich so gar nicht humorvoll finde.
Ihre Antwort war: Es gibt einen großen Unterschied zwischen fröhlich und lustig.
Darauf habe ich dann weiter rumgedacht und festgestellt, dass mein Humor vor allem daraus besteht, einfach nur die Wahrheit zu sagen. Ich mag es, die Realität direkt auf den Punkt gebracht in einem Satz zusammenzufassen.
Interessanterweise machen das nämlich nur sehr wenige Leute. Üblicherweise redet man in höflichen Floskeln umeinanderherum und geht davon aus, dass jeder weiß, was man eigentlich sagen möchte. Das wird erst dann ziemlich abstrus, wenn man diese Floskeln wörtlich nimmt oder beginnt zu hinterfragen. Und im Rahmen dieser Floskelsprache gibt es dann anerkannte Witze, die aus noch weiter verfloskelten Andeutungen oder Zweideutigkeiten bestehen, die werden dann in die sowieso schon verfloskelte Unterhaltung eingebaut, alle lachen fröhlich und finden sich unglaublich humorvoll. Und ich langweile mich dabei.

Mein Humor kann nichts anfangen mit dummen Sprüchen, die jeder kennt und immer wieder wiederholt. Ganz schrecklich finde ich Menschen, die krampfhaft spaßig jede noch so normale Situation mit einem blöden Spruch humorig aufpeppen wollen.
Ich finde Sachen lustig, wenn man sie einfach so beschreibt wie sie sind. Großmeister in dieser Sorte Humor war Loriot. Der war nie fröhlich, aber immer zum Schreien witzig.
Ich glaube, Menschen, die ständig lachen, sind vielleicht fröhlich, aber sie sind nicht witzig.
Ich dagegen lache gar nicht so viel, finde dafür aber ungemein viele Situationen sehr lustig.
Und nachdem ich da so gründlich drüber nachgedacht habe, stelle ich fest, dass ich sehr zufrieden damit bin, dass ich nicht fröhlich bin. Ich glaube, dann würde ich mich ja mit mir selber ständig langweilen
.

1533 x anjeklickt (2 mal hat hier schon jemand geantwortet)   ... ¿selber was sagen?


Montag, 15. Februar 2016
angepasste Erwartungen
Ich habe früh gelernt, dass ich die Erwartungen anderer Menschen am leichtesten dann erfüllen kann, wenn sie das von mir erwarten, was ich auch gerne erfüllen möchte.
Ich habe deshalb die meiste Energie darauf verwendet, die Erwartungen der anderen Menschen an das anzupassen, was ich auch gerne erfüllen werde.

Es ist viel leichter die Erwartungen der anderen an mich anzupassen als umgekehrt.
Und ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich völlig entspannt und sehr gemütlich.

Ich bin kein guter Mensch.
Ich bin von keinerlei Engagement getrieben.
Es mangelt mir an notwendiger Empathie genauso wie an dem Ehrgeiz, von allen geliebt zu werden.
Dafür mache ich mich viel zu gerne lustig über Menschen.
Engagement kann so oft so komisch sein.
Veganer, Geisterbeschwörer, Prediger, Wahrsager, Gläubige, Fußballfans oder Modeblogger - sie alle haben einen großen Teil ihres Lebens einer Idee, Überzeugung und Umsetzung gewidmet.
Ich finde das okay, solange ich nichts damit zu tun haben muss.
Und das Maximum an Respekt, was ich in der Lage bin dafür aufzubringen, besteht darin, dass ich versuche, so schnell es geht weg zu kommen, damit die Leute nicht zu deutlich merken, wie albern ich sie grade finde.

Diejenigen, mit denen ich häufiger umgehe, die sind längst alle daran gewöhnt, von mir nur das zu erwarten, was ich selber überhaupt leisten kann.
Political correctness gehört nicht dazu, dafür im Zweifel aber immer eine offene Ansage, wenn mir was nicht passt und die Bereitschaft, jeden Blödsinn mitzumachen, wenn er neu und lustig ist.
Und die nie nachlassende Neugier auf die große Frage: Warum sind so viele Menschen nur so angestrengt bemüht, so entsetzlich gleich zu sein?
?

1007 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Dienstag, 19. Januar 2016
Peinlich.....
Heute war nicht so mein Tag.
Am Morgen war der EDV-Mensch in der Firma und ich habe die Gelegenheit genutzt, ihn zu bitten, mir eine Tastatur auf dem Server zu installieren.
Er hat meine Bitte nicht verstanden, also habe ich ihm mein Problem erklärt: Wenn ich mich auf dem Handy über die VPN-Leitung direkt auf dem Server der Firma einlogge, weil ich eben unterwegs Daten/Dateien von dort brauche, dann kann ich zwar die Maus mit dem Finger steuern, aber es geht keine Tastatur auf, wenn ich etwas schreiben will. Ich hatte schon versucht, eine Bluetooth-Tastatur ans Handy anzuschließen, aber die reagiert nicht, wenn ich direkt auf der Serveroberfläche bin. Ich habe schon alles ausprobiert, aber keine Tastatur reagiert.
Der Bildschirm sieht so aus:

Serverscreenshot

Der EDV-Mensch guckt mich lange an, dann tippt er mit dem Finger oben auf das weiße, kleine Dingens neben srv-terminal - und es geht eine Tastatur auf. Dass das weiße kleine Dingens eine Tastatur ist, habe ich nie bemerkt......
--------------------
Heute abend wollte ich ein Suppenhuhn kochen.
Als ich das aufgetaute Tier in den Topf legte, sah es so aus:

Sollte ich da etwas falsch gelernt haben?

Spontan fragte ich mich, ob ich früher in Biologie etwas falsch verstanden oder verpasst habe - bis mir auffiel, das Huhn liegt falschrum im Topf, es ist der Hals
...........

Ich glaube, für heute erkläre ich den Tag besser als beendet
.

666 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Donnerstag, 7. Januar 2016
Online banking
Ich finde online banking eine prima Erfindung und nutze es schon seit vielen Jahren so ausschließlich, dass ich gar nicht mehr weiß, wie man eine Überweisung manuell ausfüllt oder einen Scheck einreicht.
Ist mir neulich aufgefallen, als mir eine Versicherung einen Scheck schickte und ich etwas ratlos mit dem Ding in der Bankfiliale stand.
Ich habe mehrere Bankkonten, weil es heute überall gebührenfreie Konten gibt und ich es beruhigend finde, wenn ich nicht nur von einer Bank abhängig bin.
Immerhin habe ich darunter noch ein Konto bei einer Bank, die auch lokale Filialen hat, so dass ich nicht probiert habe, den Scheck online einzureichen, muss aber ja auch irgendwie gehen.
Es gibt verschiedene Formen des online bankings, jede Bank hat da auch ihre eigenen Vorgaben und ich finde es immer wieder skurril, wie individuell anders die von Bank zu Bank sind, aber auch die Bank mit den höchsten und umständlichsten Sicherheitsstandards finde ich als online banking noch bequemer als das Handling von Papierüberweisungen etc., was ich einfach nur als eine lästige und vorsintflutliche Methode empfinde.

Seit kurzem habe ich auch ein Konto bei der Number26 Bank.
Und bin begeistert. Das ist mal eine innovative und bequeme Technik.
Läuft komplett übers Smartphone, für jede Transaktion bekomme ich sofort eine SMS und kann kontrollieren, ob es richtig erfasst ist. So ist ein Missbrauch des Kontos und der Karten nur möglich, wenn jemand auch mein Handy gleich mitgeklaut hat, denn ich werde ja über jede Bewegung auf dem Konto sofort informiert.
Toll bei dieser Bank finde ich auch die Idee, dass ganz normale Supermärkte an der Kasse als Geldautomaten für Aus- und Einzahlungen fungieren. Endlich kein mühsames Suchen mehr nach dem passenden Geldautomaten.

Umso mehr erstaunt es mich immer wieder, wenn ich lese, dass nur jeder zweite Bankkunde online Banking benutzt.
Ich hätte jetzt ja gefühlt gesagt, das sind halt alles noch die uralt Rentner, die auch kein Internet beherrschen, aber dann treffe ich immer wieder auf ganz junge Leute, die ihr Konto bei der örtlichen Sparkasse haben und Überweisungen noch auf Papier ausfüllen und in der Filiale abgeben.
Verhalten, das ich nicht erklären kann, macht mich immer sehr neugierig.
Als ich deshalb heute im Handelsblatt einen Artikel mit der Überschrift Warum ich kein online-banking mache sah, war ich natürlich sofort interessiert.
Dass die Erklärung einer jungen Journalistin aber darin mündet, dass sie feststellt, dass sie einfach nur keine Lust hat, sich beim online banking anzumelden, das fasziniert mich dann schon.
Ist das so? Sind tatsächlich jede Menge Leute einfach nur zu faul, sich mit online banking zu beschäftigen und finden es bequemer, für jede Überweisung einzeln in eine lokale Bank zu marschieren?
Sachen gibt's
.

911 x anjeklickt (6 mal hat hier schon jemand geantwortet)   ... ¿selber was sagen?


Mittwoch, 6. Januar 2016
Gesprächspartner
Wie kommt es eigentlich, dass es Leute gibt, mit denen kann ich mich stundenlang unterhalten, reden, lachen und erzählen und mir wird nie langweilig dabei, noch gehen uns (mir?) je die Themen aus für neue Gespräche. Und dann gibt es Leute, da verstumme ich fast komplett, weil ich einfach nicht weiß, was ich überhaupt so sagen könnte. Ich weiß nichts, was ich erzählen könnte, ich weiß auch nichts, was ich fragen könnte, es gibt auch nichts, was ich erzählt bekommen möchte - ich habe einfach das Gefühl, es gibt nichts zu reden. Da ich dann nichts sage, fragt meist der andere, das gesamte Gespräch ist trotzdem für gewöhnlich sehr mühsam und schleppend.

Bei Menschen, mit denen ich gerne rede, habe ich dagegen oft Sorge, dass ich ihnen ein Knopf an die Backe quatsche, weil ich gar nicht mehr aufhören kann, mit ihnen zu erzählen. Mit meiner Freundin Barbara z.B. geht mir das so. Wenn ich mit ihr telefoniere habe ich das Gefühl, dass es sich 90% der Zeit um Themen dreht, die von mir ausgehen, wo ich etwas erzähle, erkläre, sicherlich auch mal frage, aber dann ruckzuck selber wieder zurückantworte. Irgendwann mittendrin packt mich dann das schlechte Gewissen: "Wir reden hier die ganze Zeit nur über mich. Lass uns doch auch mal über dich reden. Wie findest du mein neues Kleid?" - Dies ist mein Lieblingswitz zu unserer Unterhaltungsmethode, aber irgendwann habe ich begriffen, dass es ihr vollkommen recht ist, wie es so abläuft zwischen uns. Sie langweilt sich nicht, wenn ich ihr was erzähle, sondern hört gerne zu und denkt gerne mit. Denn das ist ja meistens der Grund, für so ein Telefonat, ich habe mal wieder irgendetwas erlebt, was ich nicht so einfach ganz alleine verarbeiten kann und dann rufe ich Barbara an und frage: "Sag mal, was hältst du davon?" Das heißt, so explizit frage ich das gar nicht, sie weiß aber, dass es im Grunde immer so gemeint ist und deshalb lässt sie sich alles ganz genau erzählen und dann sagt sie mir auch ihre Meinung dazu. Da ich Barbaras Meinung grundsätzlich sehr schätze, weil ich sie für einen enorm lebensklugen Menschen halte, bin ich immer äußerst beruhigt, wenn ihre Beurteilung irgendeiner Situation letztlich gut zu meiner eigenen passt. Barbara ist so anders als ich, sie lebt ein komplett anderes Leben als ich, hat es auch schon immer gelebt und auch sonst gibt es oberflächlich eigentlich nicht sehr viele Gemeinsamkeiten. Außer, dass sie die Aussage: "Wie, nur ein Geisterfahrer? So'n Quatsch, hunderte!" wohl genauso passend findet wie ich.
Und genau deshalb rede ich so gerne mit ihr. Weil ich es enorm beruhigend finde, wenn jemand, der so ganz anders ist als ich, mir trotzdem bestätigt: "Nein, du bist nicht der Geisterfahrer. Dein Weg ist okay, ich weiß auch keinen besseren. Und nur weil alle anderen in die Gegenrichtung fahren, heißt das nicht, dass die Gegenrichtung auch für dich passen muss."
Außer über irgendwelche Problemthemen rede ich mit Barbara ansonsten supergerne über allgemeine Grundsatzthemen, bei denen wir auch meist die gleiche Meinung haben und uns dann wunderbar gegenseitig die Vorlagen liefern, um darüber zu witzeln.
Ich bin gerne witzig und mit Barbara zusammen fällt es mir ganz besonders leicht. Vielleicht auch, weil ich genau ihren Witz sehr bewundere und genauso auch sein möchte - und weil sie meine Witze immer sofort versteht.
Wobei, es gibt auch Themen, wo wir nicht die gleiche Meinung haben und trotzdem können wir darüber wunderbar witzeln, weil wir uns alle beide gegenseitig nicht so ernst nehmen. Hilft ja nix. Is eben so. Musste durch.

Menschen, mit denen ich nicht reden kann, bei denen ich verstumme und mir vorkomme wie eine taube Nuss, weil sich die Gespräche so mühsam ziehen und auch die Zeit nicht vergeht, so dass nach einer Stunde Gespräch immer erst nur fünf Minuten vergangen sind, diese Menschen haben meist eine komplett andere Art Humor als ich und sie interessieren sich für Themen, die ich so banal finde, dass ich gar nicht weiß, wie man darüber reden kann.
Diese Menschen haben komplett andere Ansprüche an ein Gespräch als ich. Sie stellen Fragen, die ich nicht beantworten kann, weil ich mir auch gar nicht vorstellen kann, was sie mit der Antwort anfangen wollen. Oder sie wollen über Dinge reden, von denen sie selber zwar keine Ahnung haben, dafür aber reichlich Meinung.

"Wie geht es denn deinen Kindern? Was machen die denn so?" - Ääh, ja nix, oder besser, genau das, was sie seit Jahren machen. Die studieren oder gehen zur Schule und mehr weiß ich auch nicht.
"Hast du denn nichts von denen gehört? Wie geht es denen denn?" - Was soll ich denn von denen gehört haben? Wir haben einen Familienchat bei Whatsapp, da postet jeder mal was, ich gehe also davon aus, sie leben noch alle drei, sonst hätte ich bestimmt was gehört. Deshalb denke ich auch, denen geht es gut.
"Und was machst du so?" - Ja, ich, äh, ich mach auch das, was ich immer so mache. Nichts Neues. Tagsüber arbeiten, abends schlafen.
"Ja, dann. Ich dachte, ich ruf mal an und frag, was es Neues gibt. Wir haben ja solange nichts voneinander gehört." - Ja, das ist ja nett von dir. Wie geht es dir denn so?
"Ach, uns geht es gut. Wir waren viel unterwegs und sind rumgereist." - Das ist ja interessant, ja, so hat denn jeder seine Beschäftigung.
"Letzten Monat waren wir auf Mallorca. Da ist es aber auch nicht mehr so wie es mal war." - Ja, so ist das Leben, nichts ist von Dauer.
"Wie meinst du das denn jetzt?" - Ach, nichts, du sagtest doch, auf Mallorca ist es nicht mehr so wie früher.
"Ach so, ja. Jaja, so ist das." - Ja.

längere Pause

"Du sag mal, der Schröder, der wohnt doch da bei dir auf der Straße. Hat der dich denn jetzt schon bekehrt, in die SPD einzutreten?" - Äh, der hat ein Ferienhaus am Ende der Straße, auf der ich auch wohne, aber erstens ist der nur ab und zu da und zweitens wüsste ich nicht, wie der dazu käme, überhaupt mit mir zu reden.
"War doch auch nur ein Witz. Du weißt doch, ich mache gerne mal Witze." - Oh sorry, den kannte ich noch nicht. Also noch mal neu: Nein, Herr Schröder hat mich noch immer nicht bekehrt in die SPD einzutreten, liegt vielleicht daran, dass er noch nie mit mir geredet hat. Aber ich könnte ihm ja demnächst mal schöne Grüße von dir bestellen, unter Genossen duzt ihr euch doch, oder?
"Ach, ich glaube nicht, dass er sich noch an mich erinnert. Ich bin ihm auf einem Parteitag nur mal kurz begegnet, weißt du damals, als ich sachkundiger Bürger im Rat war. Aber wenn du ihn siehst, kannst du ihn natürlich gerne von mir grüßen." - Äh, ja, wird erledigt.

längere Pause

"Na, war nett, mal wieder was von dir gehört zu haben. Und bestell K. schöne Grüße, wenn du zu Wort kommst." - Ich schreib's ihm per Whatsapp.
"Ja, dann Tschüß." - Ja, du auch Tschüß.

Ich glaube, ich bin komplett Smalltalk ungeeignet
.

726 x anjeklickt (2 mal hat hier schon jemand geantwortet)   ... ¿selber was sagen?


Montag, 26. Oktober 2015
Stundenrückgabe
Gestern gab es die Stunde zurück, die man uns im Frühjahr einfach per Dekret genommen hatte.
Meine Theorie ist ja, dass die Regierung irgendwelche geheimen Geschäfte mit dieser Stunde macht, ich habe nur noch nicht raus welche.

Es heißt doch "Zeit ist Geld" und wenn ich dann mal rechne, dass die Regierung von 80 Millionen Deutschen jedes Jahr jeweils eine Stunde Zeit (=Geld) für über ein halbes Jahr zinsfrei zur Verfügung gestellt bekommen, dann frage ich mich, was machen die damit?

Ein bisschen überlege ich auch noch daran herum, ob die Stunde, die uns da genommen wird, pro Person gilt oder per Uhr? Ich meine, ich habe gestern alleine 30 Uhren zurückgestellt (und btw: Zurück ist deutlich mühsamer als vor, das durfte ich gestern auf das deutlichste bemerken.) - ohne Armbanduhren, nur die öffentlich an den Wänden hängenden. Gut, ich habe vielleicht auch einen leichten Uhrenticktack, aber was tut man nicht alles, um sich Zeit zu verschaffen. Habe ich also gestern 30 Stunden gewonnen - oder doch nur eine? Irgendwie wär das doch unfair, wo ich 30x soviel arbeiten musste wie jemand, der nur eine Uhr hat und irgendeinen Sinn müssen die vielen Uhren doch haben, außer dass ich immer sagen kann, dass es bei mir ganz bestimmt nicht richtig tickt, da niemals alle 30 Uhren genau gleich gehen. Ich lebe sozusagen in einer Zeitblase, immer in einer Zeitspanne von mindestens 10 Minuten. Okay, aktuell ist die etwas geringer, da ich gestern dann auch gleich alle 30 Uhren wenigstens näherungsweise versucht habe ähnlich zu stellen, aber Unterschiede von 5 Minuten sind bestimmt dabei. Und es wird schnell mehr. Das ist eigentlich ganz angenehm, da ich mir die richtige Zeit dann immer in Ruhe aussuchen kann.
Was mir aber noch immer nicht die Frage beantwortet, was die Regierung mit der Stunde gemacht hat, die sie ein halbes Jahr einfach ohne Gegenleistung einbehalten hat.
Bei Momo haben die grauen Männer daraus Zigarren gedreht und die Zeit verpafft, das ist hier nicht der Fall, da wir unsere Stunde ja zurück bekommen, aber wo genau war sie und wer hat sie in der Zwischenzeit benutzt? Ist sie jetzt abgenutzt und weniger wert? Oder ausgeruht und extra leistungsfähig?
Fragen über Fragen und ich habe nur einen Punkt
.

641 x anjeklickt (...bisher hat noch niemand was dazu gesagt)   ... ¿selber was sagen?


Montag, 21. September 2015
Braucht ein Kind Winterreifen?
Zwischendurch gibt es immer wieder Dinge, die mich erst völlig sprachlos machen und dann meinen Kopf mit verwickelten Grübeleien lange blockieren.
Ich bin ja ein Anhänger der Theorie, dass sich auch für die krudesten Verhaltensweisen immer noch irgendeine Begründung finden muss, denn warum sollte sich sonst jemand so verhalten?
Aber manchmal kann ich auch mit viel Nach- und Um-die-ecke-denken einfach keine Begründung finden - und das macht mich dann ganz zappelig.

Dabei akzeptiere ich sehr viele Arten von Begründung. Rational logisch sind dabei die wenigstens, da sich ja auch die wenigstens Menschen durchgängig rational logisch verhalten. Die meisten Begründungen sind einfach lebensnah realistisch.
"Weil ich stärker bin." ist zB eine von mir fast immer akzeptierte Begründung, da man dem so wenig anderes entgegenhalten kann. Das sagt natürlich so keiner, aber oft ist das der eigentliche Grund, warum sich jemand "auffällig" verhält. Wenn jemand stärker ist (und hier ist stärker=mächtiger oder auch =reicher) kann er es sich leisten, sich unangepasst zu verhalten. Wenn ich Chef bin, bin ich Bestimmer und Herrscher über das schlagkräftigste Argument mit vier Buchstaben: "Isso!" Einfach weil ich das so will. Punkt.

Das heißt dann nicht, dass ich das akzeptiere, denn ganz oft machen Menschen einen Fehler in der Beurteilung ihrer eigenen Position und dann meinen sie nur, sie wären "Chef".
Aber als Begründung auf die Frage, warum sie sich so seltsam verhalten, ist das oft die richtige Antwort. Es lohnt sich dann nicht, mit ihnen über ihr seltsames Verhalten zu diskutieren, sondern viel sinnvoller ist es, sie daraufhinzuweisen, dass sie da grade einer mittleren bis großen Selbstüberschätzung unterliegen.

Manchmal ist die Antwort auch "Weil es Spaß macht." - das finde ich sogar eine enorm logische Antwort.

Und manchmal hilft mir ein simples "Warum nicht?" auf die Sprünge, denn dann haben sich meist nicht die anderen seltsam verhalten, sondern ich habe es nur als seltsam empfunden - das kommt übrigens öfter vor als mir lieb ist, aber das ist ein anderes Thema.

Wenn sich für ein aus meiner Sicht seltsames Verhalten aber so gar keine lebensnahe Begründung finden lässt, versuche ich immer, eine irgendwie logisch verknüpfte Begründung zu finden - und wenn ich die auch nicht finden kann, dann bleibe ich sprachlos zurück.

So ging mir das neulich mit den Winterreifen.
Die Freundin meiner Tochter hat Eltern, die so ziemlich das genaue Gegenteil von mir sind. Sehr vorsorglich, behütend und mit viel Gedöns und Gekümmer um die Kinder. Mittlerweile ist ihre Tochter über 20, zu Hause ausgezogen, studiert, wohnt mit meiner Tochter in einer WG und stöhnt oft, weil sie sich von ihren Eltern genervt fühlt, was aber für echte Helikoptereltern kein Grund ist, sich zu ändern. (Tatsächlich scheint wohl nur die Mutter die Helikoptereigenschaften zu haben, der Vater ist eher der autoritäre Bestimmer, aber wenn es um das "körperliche Wohl" der Kinder geht, scheinen sie aus meiner Sicht beide sehr besorgt zu sein.)

So weit so gut - für das Verhalten der Helikoptermutter habe ich durchaus eine Erklärung: Die ist schlicht zu feige, die Verantwortung zu übernehmen, dass mal etwas daneben gehen könnte und verbietet lieber alle Gefahren oder räumt sie selber aus dem Weg, bevor ihr Kind davon betroffen sein könnte. Aus meiner Sicht kann man da gar nichts gegen machen. Als Kind kann man nur den Kopf einziehen und warten, dass man alt genug wird, um auszuziehen - und dann nicht mehr ans Telefon gehen, dann hat man das Meiste im Griff.

So läuft das ja auch in diesem Fall und ich beobachte bei vielen Familien mit oberbesorgten Eltern, wie sich das Eltern-Kind-Verhältnis rapide verschlechtert, wenn das Kind größer wird und sich aus dem Würgegriff der Fürsorge durch massives Abkapseln entwindet. (Nebenbei bemerkt natürlich mit großer Schadenfreude, schließlich wurde ich von diesen "Übermüttern" jahrelang als egoistische Schlampe verachtet, die ihre Kinder in Verwahranstalten abschiebt und von fremden Leuten betreuen lässt, weil sie sich mit Beruf und Hobby lieber selber verwirklichen wollte.)

Was ich aber jetzt gar nicht hintereinander bringe, ist diese unterschiedliche Besorgnis um die Sicherheit des Kindes. Beim Fahrradfahren muss es einen Helm tragen, Inliner sind nur mit voller Sicherheitsmontur erlaubt und einmal am Tag was Warmes essen, alles andere ist ungesund.

Und wenn es studiert, bekommt es ein Auto, weil ihm sowieso selten ein Wunsch abgeschlagen wird. (Höchstens mal etwas länger warten lasse und außerdem regelmäßig damit drohen, dass sofort alle Zahlungen eingestellt werden, wenn nicht dies und jenes befolgt wird, da im Laufe der Zeit alle anderen Drohungen wirkungslos verpufft oder ausgegangen sind.)

So, aber jetzt kommt's: Irgendjemand eine Erklärung, warum dieses Auto (wird persönlich vom Vater gewartet) mit Allwetterreifen ausgestattet wird, statt mit zwei Satz Reifen, einmal Sommer, einmal Winter?

Ich meine, das steht doch in krassem Widerspruch zu allen bisherigen Besorgnis- und Befürchtungsvorsorgehandlungen.
Dass Winterreifen im Winter undiskutierbar sicherer sind als Allwetterreifen müsste doch inzwischen auch bei dem dumpfesten Bürohengst angekommen sein.
Und die Kombination Fahranfänger und schlechte Reifen ist eine Mischung, die macht ja sogar mir Angst.

Ich meine, ich kann es noch verstehen, wenn jemand auf sein eigenes Auto unter genauer Abwägung wie viel und wo er im Winter wahrscheinlich damit fahren wird, nur Allwetterreifen zieht - dann ist es ja auch sein ganz eigenes Risiko. Aber mein Kind damit losschicken, das die Sachlage sowieso nicht beurteilen kann, und voll darauf vertraut, dass Papi sich schon kümmert - hallo???
Was geht bei diesen Eltern im Kopf vor? Wahrscheinlich fehlt das Kapitel "Sicherheit im Straßenverkehr für Volljährige" in ihrem Handbuch zur Kinderaufzucht, bzw. sie fühlen sich einfach nicht mehr zuständig, haben sie doch ihre Schuldigkeit dadurch erfüllt, dass sie ihr Kind jahrelang morgens im Auto zur Schule gebracht haben, damit es nicht über die gefährliche Straßen gehen muss.

Ich persönlich befolge Sicherheitsvorschriften nur nach genauer Abwägung von vier Komponenten:
~ Wie viel Spaßverlust bedeutet es?
~ Wie viel Komfortverlust bedeutet es?
~ Was kostet es extra?
~ Was ist der maximale Schaden?

Deshalb trage ich keinen Helm beim Fahrradfahren, esse hemmungslos Ungesundes, laufe nachts und alleine durch gefährliche Gegenden - und habe zwei Satz Reifen, einen für Winter und einen für Sommer.

Dem zusätzlichen Sicherheits- und Komfortgewinn (nämlich deutlich entspannteres Bremsen bei schlechtem Wetter im Winter und leiseres Fahren im Sommer), den ich durch zwei Satz Reifen habe, stehen Mehrkosten von maximal 100€ pro Jahr für das zweifache Wechseln und Einlagern der Reifen gegenüber.

Wenn ich mir angucke, was diese Eltern ansonsten so in ihr Kind reinstecken, dann versagt es mir an dieser Stelle die Logik und mir bleibt nur ein kopfschüttelndes
?

950 x anjeklickt (3 mal hat hier schon jemand geantwortet)   ... ¿selber was sagen?