anjesagt

Anjesagtes, Appjefahr'nes und manchmal auch Ausjedachtes
Sonntag, 29. Januar 2023
Tierbeobachtungen
Ein Sonntag im Januar, die Stimmung ist immer noch KACK-bedingt gräsig und mir geht grade alles auf die Nerven.
Es gibt eine Menge Dinge, die ich erledigen könnte, bei manchen wird das könnte sogar langsam zu einem müsste, aber ach, es ist doch Sonntag.
Gleichzeitig weiß ich, dass ich mit der Haltung all die Dinge, die ich außerhalb meines offiziellen, angestellten Büroberufs noch erledigen muss, nie erledigen werde, denn wann dann, wenn nicht am Sonntag?
Samstage sind eindeutig zu schade für Bürokram, der einzige Tag in der Woche, an dem ich nicht arbeitsvertraglich verpflichtend an einem Schreibtisch sitzen muss und gleichzeitig die Läden geöffnet sind. An Samstagen muss man in der Gegend rumfahren, Läden besichtigen und einen schönen Tag haben.
Sonntags kann man vor allem im Januar sowieso nichts anderes machen als im Haus rumzulungern, draußen ist es kalt und ungastlich, deshalb will ich auf keinen Fall vor die Tür.

Ich habe also sehr lange geschlafen und dann das Internet durchgelesen, das ging fix, es war nämlich kaum was Neues zu lesen. Es scheint mir, dass es grade eine allgemeine Schwunglosigkeit gibt, die viele Leute davon abhält, Dinge ins Internet zu schreiben.

Als es mir im Bett zu langweilig wurde, bin ich aufgestanden, unter die Dusche gegangen und habe mir die Haare gewaschen. Laune verbessernd sind solche Aktivitäten nicht, aber einmal die Woche wohl unvermeidlich, es juckte schon.

Als ich barfuß durchs Schlafzimmer lief, bin ich auf irgendwas getreten, was mangels Kindern im Haus ganz sicher kein Legostein war, sich aber ganz genauso anfühlte. Ebenfalls nicht Laune verbessernd.

Ich holte den Staubsauger und saugte in der ersten Etage. Dann war die Drecksammelkammer im Staubsauger voll und musste geleert werden, so ein moderner Staubsauger hält auch nichts mehr aus.

Wenn ich eh einmal dabei bin, sauber zu machen, übrigens alles besser als am Schreibtisch zu sitzen, kann ich auch das Bett neu beziehen. Pech für K, dass er noch drin lag, es wurde ungemütlich für ihn.

Danach flaute mein Putzwahn ab, ich teilte K mit, dass er im Erdgeschoss saugen solle, ich könnte da dann später noch wischen. Wenn er nicht saugt, kann ich nicht wischen, also nicht meine Schuld, wenn es immer dreckiger wird.
Wir diskutierten unsere Anteile an der Haushaltsarbeit und waren uns einig, dass wir das ganz gut gedrittelt haben. Er macht ein Drittel, ich mache ein Drittel und das letzte Drittel wird einfach nicht erledigt, das ist ungemein praktisch und fair.

Weil ich nicht wischen konnte, blieb mir nur noch die Küche als Ausweichort vor dem Schreibtisch, ich verarbeitete alle Tomaten und das gesamte alte Brot zu Bruschetta, fand im Kühlschrank noch eine Portion Gambas, die auch mal wegmussten, der kleine, schnelle Mittagssnack wuchs sich zu einer kompletten Mahlzeit aus, danach waren wir beide quietschesatt und fielen ins Suppenkoma.

Ich wanderte unschlüssig und ruhelos durchs Haus, zu nichts Lust, noch nicht mal zum Nichtstun, eine blöde Kombi.
Ich bastelte also an allerlei Kleinigkeiten rum und saß dann schließlich doch vorm PC. Hilft ja nix.

Im Angebot habe ich noch eine Aufnahme unserer Wildkamera am Haus. Die Kamera besitzt auch ein Mikrofon mit Lautsprecher und man kann, wenn man die Kamera live auf Empfang schaltet, Sachen in sein Handy sprechen, die die Kamera dann mit kleiner Zeitverzögerung vor Ort abspielt. Das ist sehr lustig, wenn man Leute erschrecken will, setzt natürlich voraus, dass man auch selber mit seinem Handy online ist, wenn sich vor der Kamera etwas bewegt. Genau das ist uns hier gelungen, die Damtierkuh war sich dagegen ganz offensichtlich nicht darüber im Klaren, wie sie sich am besten verhalten soll.



Eine andere Tierbegegnung findet seit einiger Zeit täglich im/am Haus in Greven statt: Hier wohnt eine Kohlmeise, die ganz unbedingt und äußerst hartnäckig versucht, ins Haus zu gelangen. Sie fliegt immer wieder gegen die Fensterscheibe und pickt dabei laut mit ihrem Schnabel gegen das Glas, stundenlang und ohne müde zu werden.
Dies hier sind Fotos aus dem Wohnzimmerfenster, sie versucht es aber durchaus auch an anderen Fenstern.


Heute morgen saß sie auf der anderen Seite des Hauses vorm Fenster des Arbeitszimmers. Hier gibt es ein Fensterbrett, auf dem sitzt sie und trommelt von unten gegen die Scheibe, ab und zu fliegt sie aber auch hoch und wirft sich dann weiter oben dagegen. Das Ganze macht einen ziemlichen Radau und mittlerweile bin ich durchaus genervt davon, habe aber noch keine Idee, wie ich das Vieh vertreiben kann, vor allem weil ich nicht weiß, was sie drinnen überhaupt sucht. Erst dachte ich, sie wird von dem Grünzeug, was im Wohnzimmer vor der Scheibe steht, angezogen, das kann aber nicht sein, denn im Arbeitszimmer ist nix Grünes, trotzdem macht sie da den gleichen Palaver. Ich glaube, die Meise hat eine Meise.

Beim Aufräumen der Fotos fand ich außerdem noch das hier:

Die Werbeindustrie wird auch immer bekloppter
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