Freitag, 16. Juni 2017
Ausflug mit Rad
anje, 02:03h
Nachdem ich mich heute endgültig entschieden habe, am Samstag nicht nach Berlin zu fahren und damit auch nicht an dieser Hochzeit teilzunehmen, lag plötzlich ein langes Wochenende ohne störende Verpflichtung in voller Pracht vor uns, wir mussten nur noch entscheiden, was wir denn nun mit all dieser freien Zeit auch konkret anfangen. Das führte leider sofort zu den nächsten Problemen, denn keiner von uns wollte sich da aktiv drum kümmern. Nach Borkum fahren fiel dieses Wochenende aus, da ist grade meine Mutter und die will ausdrücklich ihre Ruhe haben und fühlt sich gestört, wenn noch andere Leute da sind, wir mussten uns also etwas anderes ausdenken.
K. wollte natürlich fliegen, irgendwohin, ihm ist eigentlich egal, wohin, Hauptsache fliegen und so knobelte er schon wilde Rundflüge von hier über Bayern nach Venedig und zurück übers Queyras aus, die ich aber rigoros ablehnte, weil mir das alles viel zu stressig ist. Wenn ich nach Venedig fliege, dann nicht nur für eine Nacht und ins Queyras will ich erst recht mal gar nicht. Da müsste ich mich mit Leuten unterhalten, die ich seit drei Jahren nicht gesehen habe, das finde ich so anstrengend, dass ich es sofort komplett verweigere. Nein, nicht mit Leuten reden, ich habe frei, da will ich nicht mit Leuten reden.
Ich wollte lieber den neuen Fahrradhalter ausprobieren. Der steh seit fünf Tagen mitten auf dem Wohnzimmerteppich und bevor das dort sein fester Dauerstandort wird, können wir doch mal ausprobieren, ob das überhaupt funktioniert.
K. vertiefte sich also in Bedienungsanleitungen, las, murmelte, verschwand in der Garage, las wieder, murmelte noch mehr, fluchte ein wenig und begann dann den Fahrradhalter zusammenzuschrauben.
Nach ungefähr zwei Stunden, begleitet von viel Gemurmel und gelegentlichem Kopfkratzen war er soweit, dass er meinte, jetzt müsste ich mit in die Garage kommen, weil wir jetzt gemeinsam mal schauen müssten, wie wir zunächst die Halterung ans Auto und dann die Fahrräder auf die Halterung montiert bekommen. Noch eine Stunde später war alles fertig und wir sanken erschöpft aus Sofa, um dann ausgiebig zu überlegen, wohin wir denn nun den Jungfernausflug mit Rad machen.
Wir entschieden uns dann für Lengerich, weil wir erstens nicht so weit fahren wollten, da es inzwischen schon 17h war und damit eher etwas spät, um einen Ausflug noch zu beginnen, weil aber zweitens K. auch die Regenapp gecheckt hatte und meinte, dort wäre ein Regenloch, überall drumherum würde es aber in einer halben Stunde gewaltig regnen.
Also fuhren wir mit dem Auto samt Rädern nach Lengerich, K. schaute unterwegs ständig auf seine Regenapp und war enttäuscht, dass das regenfreie Loch sich wohl inzwischen verflüchtigt hatte, nach einem Blick in den Himmel konnte ich seiner App nur beipflichten. Also sind wir in Lengerich dann erstmal eingekehrt, um den Regen abzuwarten, und nachdem wir gut gegessen und getrunken hatten, fuhren wir zum Parkplatz an der Klinik, um von dort aus mit den Rädern zu unserer Radtour aufzubrechen. K. wollte zum "Canyon", ich fand die Vorstellung, in Lengerich einen Canyon zu besuchen so lustig, dass ich da dringend auch hin wollte. Der Weg zum Canyon ist eigentlich ein Wanderweg, wir erklärten deshalb unsere Fahrräder kurzerhand zu Mountainbikes und balanzierten über abenteuerliche Wald- und Schotterwege, immer bemüht, sich weder mit dem Rad zu überschlagen noch lang hinzustürzen, weil man an einer Baumwurzel abgerutscht ist, aber zu einem echten Canyon gehören natürlich auch atmospherisch passende Canyonanreisewege, und nachdem wir diese dann schon so 2-3 km gerutscht und gefahren waren, kamen wir an einen Wegweiser mit Landkarte, um hier zu erkennen, dass wir hinterm Parkplatz nicht nach rechts, sondern nach links hätten abbiegen müssen, wenn wir zum Canyon wollen. K. studierte die Karte, stellte fest, dass nur rd. 500m weiter der Hermannsweg lang läuft, dem können wir dann bis zum Canyon folgen (der biegt dann nämlich relativ schnell nach links ab), also auf geht's.
Insgesamt war es ein wirklich toller Ausflug, die Räder sind gründlich dreckig geworden, wir dafür vor allem nass (die App hatte sich vertan und am Ende des Regens kam danach erst die richtig große Portion, genau in dem Moment als wir mit den Rädern weit genug weg waren, um nicht mehr sinnvoll umdrehen zu können.) Es ging über Stock und Stein, im wahrsten Sinne des Wortes - aber es hat Spaß gemacht.
Unterwegs kamen wir an lustigen Warnschildern vorbei, konnten am Canyon eine wunderbar verregnete und wegen der späten Stunde recht dunkle Aussicht genießen - und haben unseren Fahrradhalter höchst erfolgreich eingeweiht. Jetzt, wo einmal alles eingerichtet ist, geht das mit dem Auf- und Abladen der Fahrräder wirklich sehr schnell und ich bin immer noch extrem begeistert, dass K. dieses Teil besorgt hat, plötzlich bekommt Fahrradfahren völlig andere Möglichkeiten und vielleicht fahren wir morgen einfach mal nach Münster.
Und weil ich die Räder am Auto so hübsch finde, gibt es davon gleich noch mal einen Schwung Fotos
Das unten rechts ist doppelt, habe ich aber zu spät bemerkt und keine Lust mehr, es zu ändern, dafür ist es ja auch besonders schön :-)
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K. wollte natürlich fliegen, irgendwohin, ihm ist eigentlich egal, wohin, Hauptsache fliegen und so knobelte er schon wilde Rundflüge von hier über Bayern nach Venedig und zurück übers Queyras aus, die ich aber rigoros ablehnte, weil mir das alles viel zu stressig ist. Wenn ich nach Venedig fliege, dann nicht nur für eine Nacht und ins Queyras will ich erst recht mal gar nicht. Da müsste ich mich mit Leuten unterhalten, die ich seit drei Jahren nicht gesehen habe, das finde ich so anstrengend, dass ich es sofort komplett verweigere. Nein, nicht mit Leuten reden, ich habe frei, da will ich nicht mit Leuten reden.
Ich wollte lieber den neuen Fahrradhalter ausprobieren. Der steh seit fünf Tagen mitten auf dem Wohnzimmerteppich und bevor das dort sein fester Dauerstandort wird, können wir doch mal ausprobieren, ob das überhaupt funktioniert.
K. vertiefte sich also in Bedienungsanleitungen, las, murmelte, verschwand in der Garage, las wieder, murmelte noch mehr, fluchte ein wenig und begann dann den Fahrradhalter zusammenzuschrauben.
Nach ungefähr zwei Stunden, begleitet von viel Gemurmel und gelegentlichem Kopfkratzen war er soweit, dass er meinte, jetzt müsste ich mit in die Garage kommen, weil wir jetzt gemeinsam mal schauen müssten, wie wir zunächst die Halterung ans Auto und dann die Fahrräder auf die Halterung montiert bekommen. Noch eine Stunde später war alles fertig und wir sanken erschöpft aus Sofa, um dann ausgiebig zu überlegen, wohin wir denn nun den Jungfernausflug mit Rad machen.
Wir entschieden uns dann für Lengerich, weil wir erstens nicht so weit fahren wollten, da es inzwischen schon 17h war und damit eher etwas spät, um einen Ausflug noch zu beginnen, weil aber zweitens K. auch die Regenapp gecheckt hatte und meinte, dort wäre ein Regenloch, überall drumherum würde es aber in einer halben Stunde gewaltig regnen.
Also fuhren wir mit dem Auto samt Rädern nach Lengerich, K. schaute unterwegs ständig auf seine Regenapp und war enttäuscht, dass das regenfreie Loch sich wohl inzwischen verflüchtigt hatte, nach einem Blick in den Himmel konnte ich seiner App nur beipflichten. Also sind wir in Lengerich dann erstmal eingekehrt, um den Regen abzuwarten, und nachdem wir gut gegessen und getrunken hatten, fuhren wir zum Parkplatz an der Klinik, um von dort aus mit den Rädern zu unserer Radtour aufzubrechen. K. wollte zum "Canyon", ich fand die Vorstellung, in Lengerich einen Canyon zu besuchen so lustig, dass ich da dringend auch hin wollte. Der Weg zum Canyon ist eigentlich ein Wanderweg, wir erklärten deshalb unsere Fahrräder kurzerhand zu Mountainbikes und balanzierten über abenteuerliche Wald- und Schotterwege, immer bemüht, sich weder mit dem Rad zu überschlagen noch lang hinzustürzen, weil man an einer Baumwurzel abgerutscht ist, aber zu einem echten Canyon gehören natürlich auch atmospherisch passende Canyonanreisewege, und nachdem wir diese dann schon so 2-3 km gerutscht und gefahren waren, kamen wir an einen Wegweiser mit Landkarte, um hier zu erkennen, dass wir hinterm Parkplatz nicht nach rechts, sondern nach links hätten abbiegen müssen, wenn wir zum Canyon wollen. K. studierte die Karte, stellte fest, dass nur rd. 500m weiter der Hermannsweg lang läuft, dem können wir dann bis zum Canyon folgen (der biegt dann nämlich relativ schnell nach links ab), also auf geht's.
Insgesamt war es ein wirklich toller Ausflug, die Räder sind gründlich dreckig geworden, wir dafür vor allem nass (die App hatte sich vertan und am Ende des Regens kam danach erst die richtig große Portion, genau in dem Moment als wir mit den Rädern weit genug weg waren, um nicht mehr sinnvoll umdrehen zu können.) Es ging über Stock und Stein, im wahrsten Sinne des Wortes - aber es hat Spaß gemacht.
Unterwegs kamen wir an lustigen Warnschildern vorbei, konnten am Canyon eine wunderbar verregnete und wegen der späten Stunde recht dunkle Aussicht genießen - und haben unseren Fahrradhalter höchst erfolgreich eingeweiht. Jetzt, wo einmal alles eingerichtet ist, geht das mit dem Auf- und Abladen der Fahrräder wirklich sehr schnell und ich bin immer noch extrem begeistert, dass K. dieses Teil besorgt hat, plötzlich bekommt Fahrradfahren völlig andere Möglichkeiten und vielleicht fahren wir morgen einfach mal nach Münster.
Und weil ich die Räder am Auto so hübsch finde, gibt es davon gleich noch mal einen Schwung Fotos
Das unten rechts ist doppelt, habe ich aber zu spät bemerkt und keine Lust mehr, es zu ändern, dafür ist es ja auch besonders schön :-)