Mittwoch, 27. Januar 2021
Mülltonnenekel, Zeugnisprobleme und miserable Anwälte
anje, 00:39h
Die Rest- und die Biomülltonne werden hier in Greven im 14tägigen Rhythmus geleert, heute war wieder "Mülltag" und diesmal ging mein Westfalenmann nach der Leerung raus, um die leeren Mülltonnen wieder einzusammeln. Weil die Müllmänner beim Auskippen der Tonnen in den Müllwagen wohl etwas schwungvoll waren, war ein Teil des Biotonneninhalts nicht im Müllwagen, sondern auf der Straße gelandet, K nahm also eine Kehrschaufel mit Besen mit, um den Unfall aufzuräumen und als er wieder reinkam, schimpfte er lautstark vor sich hin, weil die Biotonne von innen so fies, schmierig und mit einer dicken, fauligen Ekelschicht überzogen ist, dass er seine Wut auf diesen Zustand nur mit einer großen Schimpftirade abreagieren konnte. Seiner Meinung nach kommt das alles nur davon, dass ich regelmäßig Wasser in die Tonne kippe. Ich fand seine Geschimpfe richtig süß und habe ihm vorgeschlagen, er könne doch mal die Kanalisation besichtigen gehen, da könnte er sich noch viel besser über den ekligen Dreck aufregen, mit dem die Kanalrohre überzogen sind, das liegt dort auch am Wasser, aber hauptsächlich daran, dass es zu wenig Wasser ist, was durch die Rohre fließt. Über diesen Vorschlag regte er sich dann natürlich auch auf.
Meine gelassene Nachfrage, was er denn als Änderungsvorschlag anbieten würde, brachte ihn endgültig auf die Palme, weil die Mülltonne so fies und schmierig ist, dass er da eigentlich gar nicht drüber reden wollte, aber auf alle Fälle sei ich schuld, weil ich Wasser in die Tonne kippe.
Wenn ich kein Wasser in die Tonne kippe, klebt der Biomüll an der Tonne fest und die Tonne ist nach der Leerung so voll wie vor der Leerung, das habe ich mehrfach getestet, genau deshalb kippe ich ja Wasser in die Tonne, so flutscht der größte Teil bei der Leerung raus und es bleibt nur diese eklige Schmierschicht zurück. Ich könnte den Biomüll auch immer erst in eine Plastiktüte stopfen, bevor ich ihn in die Biomülltonne werfe, das halte ich aber für kontraproduktiv, ich finde eine eklige Schmierschicht biologischer, ich glaube, mein Westfalenmann und ich, wir haben da einen Dissens.
Im Büro ging es dann gleich mit viel Schwung weiter, ein Video-Call jagte den nächsten, zwischendurch ein bisschen nackichtes Telefon, da fühlt man sich ja schon fast mittelalterlich, wenn man da mit einem Hörer am Ohr mit Schnur dran, ohne Bilder und nur mit einer freien Hand auf seinem Platz sitzt und feststellt, dass einhändiges Tippen ungemein lästig ist.
Der scheidenden Sekretärin habe ich den Rohentwurf eines Zeugnisses geschickt, mit der Bitte, sie möge es nach eigenem Gusto ergänzen und verbessern, was sie tat und nun sitze ich staunend vor einem Gruselwerk von Zeugnis.
Grundsätzlich hat man als Arbeitgeber ja wenig Spielraum, einem Arbeitnehmer, dessen Leistung man als nicht sehr gut beurteilt, deshalb ein schlechtes Zeugnis auszustellen. Es bleibt so ein alberner Spielraum zwischen vollster Zufriedenheit und voller Zufriedenheit, bei jeder schlechteren Beurteilung hat der Arbeitnehmer ein Recht auf Nachbesserung. Weil damit die Aussagekraft von Zeugnissen eh kaum noch gegeben ist, biete ich ausscheidenden Arbeitnehmern gerne an, das sie ihr Zeugnis selber schreiben, wen stört's.
Nun ist bei diesem Zeugnis das passiert, was fast zu erwarten war, die scheidende Sekretärin hat ihre fehlenden Orthographie- und Grammatikkenntnisse auch ausführlich in das ihr auszustellende Zeugnis eingebaut. Und nein, sie hat weder eine fremdmuttersprachliche Entschuldigung noch einen niedrigen Bildungsgrad. Genau genommen hat sie den höchsten Bildungsgrad aller Mitarbeiter, denn sie ist sogar promoviert. Allerdings in irgendwas mit Kultur, weshalb sie den Job als Sekretärin der Arbeitslosigkeit in der Kultur vorzog. Wir haben hier den klaren Beweis, dass ein Dr. phil. nicht mit sprachlichen Fähigkeiten korrelieren muss, was allerdings blöd ist, wenn ausgerechnet die sprachlichen Fähigkeiten eine Kernkompetenz des ausgeübten Berufes darstellen sollten. Ich gebe es zu, dass ihr sprachliches Unvermögen derart hoch ist, hätte ich nicht erwartet, aber ich habe eine kleine, bösartige Neigung, ihr ihr Zeugnis so auszustellen, wie sie es selber entworfen hat. Allerdings meinte der Chef erster Ordnung, dem ich das Meisterwerk grinsend vorlegte, ich solle doch bitte die schlimmsten Fehler rauskorrigieren, er würde sich sonst schämen, so etwas zu unterschreiben. Schade eigentlich.
Beim Nachhausekommen dann ein Brief in der Post, in dem ein Anwalt mir androht, mich mal wieder zu verklagen, weil die Stadtwerke in Mönchengladbach immer noch Geld haben wollen für Stromlieferungen an die vor zwei Jahren verkaufte Fabrik. Dieser Anwalt ist schon faszinierend schlecht organisiert, denn ich habe mit ihm höchstpersönlich vor einem Jahr einen gerichtlichen Vergleich abgeschlossen, in dem er als Vertreter der Stadtwerke auf alle weiteren Forderungen, die sonst noch bestehen könnten, verzichtet, ich überlege jetzt, ob ich ihm seine eigenen Vergleichsunterlagen jetzt schon in Kopie schicke oder warte, bis er mich wirklich verklagt und es dann dem Gericht vorlege. Ich glaube, ich mache das letztere, macht mehr Spaß.
So ein Dummbatz aber auch
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Meine gelassene Nachfrage, was er denn als Änderungsvorschlag anbieten würde, brachte ihn endgültig auf die Palme, weil die Mülltonne so fies und schmierig ist, dass er da eigentlich gar nicht drüber reden wollte, aber auf alle Fälle sei ich schuld, weil ich Wasser in die Tonne kippe.
Wenn ich kein Wasser in die Tonne kippe, klebt der Biomüll an der Tonne fest und die Tonne ist nach der Leerung so voll wie vor der Leerung, das habe ich mehrfach getestet, genau deshalb kippe ich ja Wasser in die Tonne, so flutscht der größte Teil bei der Leerung raus und es bleibt nur diese eklige Schmierschicht zurück. Ich könnte den Biomüll auch immer erst in eine Plastiktüte stopfen, bevor ich ihn in die Biomülltonne werfe, das halte ich aber für kontraproduktiv, ich finde eine eklige Schmierschicht biologischer, ich glaube, mein Westfalenmann und ich, wir haben da einen Dissens.
Im Büro ging es dann gleich mit viel Schwung weiter, ein Video-Call jagte den nächsten, zwischendurch ein bisschen nackichtes Telefon, da fühlt man sich ja schon fast mittelalterlich, wenn man da mit einem Hörer am Ohr mit Schnur dran, ohne Bilder und nur mit einer freien Hand auf seinem Platz sitzt und feststellt, dass einhändiges Tippen ungemein lästig ist.
Der scheidenden Sekretärin habe ich den Rohentwurf eines Zeugnisses geschickt, mit der Bitte, sie möge es nach eigenem Gusto ergänzen und verbessern, was sie tat und nun sitze ich staunend vor einem Gruselwerk von Zeugnis.
Grundsätzlich hat man als Arbeitgeber ja wenig Spielraum, einem Arbeitnehmer, dessen Leistung man als nicht sehr gut beurteilt, deshalb ein schlechtes Zeugnis auszustellen. Es bleibt so ein alberner Spielraum zwischen vollster Zufriedenheit und voller Zufriedenheit, bei jeder schlechteren Beurteilung hat der Arbeitnehmer ein Recht auf Nachbesserung. Weil damit die Aussagekraft von Zeugnissen eh kaum noch gegeben ist, biete ich ausscheidenden Arbeitnehmern gerne an, das sie ihr Zeugnis selber schreiben, wen stört's.
Nun ist bei diesem Zeugnis das passiert, was fast zu erwarten war, die scheidende Sekretärin hat ihre fehlenden Orthographie- und Grammatikkenntnisse auch ausführlich in das ihr auszustellende Zeugnis eingebaut. Und nein, sie hat weder eine fremdmuttersprachliche Entschuldigung noch einen niedrigen Bildungsgrad. Genau genommen hat sie den höchsten Bildungsgrad aller Mitarbeiter, denn sie ist sogar promoviert. Allerdings in irgendwas mit Kultur, weshalb sie den Job als Sekretärin der Arbeitslosigkeit in der Kultur vorzog. Wir haben hier den klaren Beweis, dass ein Dr. phil. nicht mit sprachlichen Fähigkeiten korrelieren muss, was allerdings blöd ist, wenn ausgerechnet die sprachlichen Fähigkeiten eine Kernkompetenz des ausgeübten Berufes darstellen sollten. Ich gebe es zu, dass ihr sprachliches Unvermögen derart hoch ist, hätte ich nicht erwartet, aber ich habe eine kleine, bösartige Neigung, ihr ihr Zeugnis so auszustellen, wie sie es selber entworfen hat. Allerdings meinte der Chef erster Ordnung, dem ich das Meisterwerk grinsend vorlegte, ich solle doch bitte die schlimmsten Fehler rauskorrigieren, er würde sich sonst schämen, so etwas zu unterschreiben. Schade eigentlich.
Beim Nachhausekommen dann ein Brief in der Post, in dem ein Anwalt mir androht, mich mal wieder zu verklagen, weil die Stadtwerke in Mönchengladbach immer noch Geld haben wollen für Stromlieferungen an die vor zwei Jahren verkaufte Fabrik. Dieser Anwalt ist schon faszinierend schlecht organisiert, denn ich habe mit ihm höchstpersönlich vor einem Jahr einen gerichtlichen Vergleich abgeschlossen, in dem er als Vertreter der Stadtwerke auf alle weiteren Forderungen, die sonst noch bestehen könnten, verzichtet, ich überlege jetzt, ob ich ihm seine eigenen Vergleichsunterlagen jetzt schon in Kopie schicke oder warte, bis er mich wirklich verklagt und es dann dem Gericht vorlege. Ich glaube, ich mache das letztere, macht mehr Spaß.
So ein Dummbatz aber auch
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arboretum,
Montag, 1. Februar 2021, 11:54
ich überlege jetzt, ob ich ihm seine eigenen Vergleichsunterlagen jetzt schon in Kopie schicke oder warte, bis er mich wirklich verklagt und es dann dem Gericht vorlege.
Ach, ein bisschen Empathie für den Richter oder die Richterin wäre doch schön, die Gerichte haben doch auch so schon genug zu tun. Vielleicht hauen Sie diesem Anwalt lieber genüsslich eine Kopie seiner eigenen Vergleichsunterlagen um die Ohren.
Ach, ein bisschen Empathie für den Richter oder die Richterin wäre doch schön, die Gerichte haben doch auch so schon genug zu tun. Vielleicht hauen Sie diesem Anwalt lieber genüsslich eine Kopie seiner eigenen Vergleichsunterlagen um die Ohren.
anje,
Montag, 1. Februar 2021, 23:25
na gut, ich habe das Schreiben dann heute an unseren Anwalt weitergeleitet, soll der sich überlegen, ob er kollegial sein will oder Gerichte retten. So etwas nennt man "Verantwortung delegieren".